Freimaurer
04.02.2007 um 13:43
um meine annahme bezüglich jahu oder jehova zu belegen.
auszüge aus einigen schriftendie ich erwarb.
Vergleichendes Handbuch der Symbolik derFreimaurerei
mit besonderer Rücksicht auf die Mythologieen und Mysterien desAlterthums
von Dr. Jos. Schauberg, Zürich 1861
B a n d II. - Kapitel XLIII
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Warum haben Sie sich zum Maurermeister aufnehmen lassen?
Eine Meisteransprache.
Meine würdigen neu aufgenommenen BBr. Meister!
In unserm Meisterkatechismus, den Sie nun gewiss mit allem Fleisse lesen und erwägenwerden, finde ich auch folgende Fragen und Antworten:
Fr. Warum haben Sie sichzum Meister aufnehmen lassen?
A. Um den eigentlichen Sinn des Buchstabens G kennen zulernen, den ich im flammenden Sterne sah.
Fr. Was bedeutet dieser Buchstabe?
A. Grösse und Ruhm, die nur Gott angehören, als dem ersten Urquell alles Lichtes.
Fr. Was ist der Zweck Ihrer Arbeit?
A. Um mit Hülfe des grossen Baumeistersder Welt und mit dem Beistand des Bundes das wahre Meisterwort zu finden, um davon einenwürdigen Gebrauch zu machen.
Nachdem Sie jetzt die Meisterweihe empfangen haben
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und selbst zu antworten vermögen,richte ich mit dem Meisterkatechismus auch an Sie die erste und ernste Frage:
Warum haben Sie sich zum Meistermaurer aufnehmen lassen?
Ueberdenken Sie miteinfachem Sinne und Gefühle die Gebräuche der Aufnahme zum Meister, Ihre symbolischeGrablegung und Ihre Wiedererweckung aus dem Grabe, so werden Sie auf meine Frage schnellentgegnen: dass Sie sich haben zum Meister aufnehmen lassen, um ein besserer Mensch zuwerden, - um die alten Gebrechen Irrthümer und Fehler dem Grabe zu übergeben und dagegendas Licht und die Reinheit des Herzens, der Gedanken und Thaten zu gewinnen, - um zusterben und vollkommener wieder aufzuerstehen. Ich heisse Sie auf richtig willkommen imKreise der Meister und preise Sie glücklich, wenn Sie meine Frage aus voller Ueberzeugungund mit klarem Bewusstsein in solcher Weise erwidern, dann darf ich die Hoffhung hegen,dass Sie den wahren Weg zur Meisterschaft betreten haben. Die Aufnahme zum Maurer undbesonders zum Meistermaurer soll gleich der Aufnahme in die uralten Mysterien nur einegeistige Neugeburt, das Begraben des alten gebrechlichen und die Erweckung eines neuenbessern Menschen sein. Dieser, ihrer Bedeutung nach darf die Maurerweihe der religiösenWeihe verglichen werden, wodurch in Indien seit den ältesten Zeiten die herangewachsenenjungen Leute vom achten, eilften und zwölften Lebensjahre an in die drei höhern Kastender Geistlichen, der Krieger und der Bauern auf genommen werden, indem man ihnen eine vonder linken Schulter quer über die Brust zu tragende Schnur, Zenaar genannt, anlegte undanlegt. Diese religiöse Weihe, diese Aufnahme in die Kaste wird von den arischen Indernwesentlich als eine Art geistiger Geburt, als eine zweite, höhere und geistige Geburtbetrachtet, wesshalb der Aufgenommene ein Zweifachgeborner, ein gleichsam zum zweiten MalGeborner, Drig'a, genannt wird. Die heilige Schnur, durch deren Anlegung bei den Inderndie Aufnahme in die drei Kasten erfolgt, ist für jede Kaste eine andere und erinnertdadurch an die damit verwandte Schnur oder das Band der verschiedenen maurerischen
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weltlichen Grade, - der verschiedenengeistlichen und Ritterorden. Bei den heutigen Parsen wird noch in ähnlicher Art durch denKosti oder den heiligen Gürtel im siebenten oder zehnten Jahre in den heiligen Verbandaufgenommen. Auch in Iran trug man die heilige Schnur, jedoch scheint dieselbe dort nichtwie in Indien für die verschiedenen Stände verschieden gewesen zu sein. Vorzüglich aberwar man in den ägyptischen Mysterien darauf bedacht, die Aufnahme in dieselben als eineneue Geburt zum Lichte, als eine Lichtwerdung und Lichterlangung darzustellen.Unzweifelhaft ägyptischen Ursprungs und aus den ägyptischen Mysterien an die griechischenOrphiker und die Priester der eleusinischen Geheimnisse, an die Pythagoräer, an dieEssäer und Therapeuten, an die geistlichen und weltlichen Orden des Mittelalters, zumalauch an den im Jahr 1118 zu Jerusalem gestifteten Orden der Tempelherren übergegangen istdie Sitte, der symbolische Gebrauch, dass die neu aufgenommenen, die Neugebornen, dieNeulinge oder Neophyten einerseits eine neue Kleidung und zwar eine weisse, bei denAegyptern, Pythagoräern, Essäern und Therapeuten, sowie bei den Tempelherren eine weisseleinene Kleidung, einen weissen leinenen Mantel, und anderseits einen neuen Namenerhalten. Indem man den Neuaufgenommenen eine ganz neue Kleidung und sogar einen ganzneuen Namen ertheilte, sollten sie ihr bisheriges unvollkommenes Leben in aller Hinsichthinter sich werfen, jede äussere Erinnerung daran vertilgen und mit der neuen Kleidungund dem neuen Namen auch einen neuen innern Menschen, ein neues reines Herz und einenneuen lichten Geist erwerben. Es ist wirklich ein erhabener Gedanke, ein grossesBestreben, eine Umgeburt und Neugeburt des Menschen dadurch schaffen und erreichen zuwollen, dass man ihn, den alten unvollkommenen und mit Irrthümern und Fehlern behaftetenMensehen symbolisch beerdigt und einen andern, bessern, reinern und vollkommenerenMenschen in neuer lichtvoller Kleidung und mit neuem Namen aus dem Grabe erwecken undhervorgehen lassen will. Die neue Ordenskleidung und der neue Ordensname, welche demNeophyten gegeben wird, soll für ihn nach ihrer wahren und tiefern Bedeutung
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eine unterbrochene Mahnung und Aufforderungsein, innerlich ein anderer und besserer Mensch zu werden, das bei der Aufnahme in denOrden abgelegte Gelübde durch die Reinheit und Heiligkeit seiner Gedanken, Worte undWerke zu erfüllen. In den höhern Graden der Maurerei, in der ritterlichen Maurerei, alsonamentlich in der stricten Observanz und in dem rectificirten Systeme derselben, trugenund tragen in dem bezeichneten Sinne die Mitglieder gleichfalls besondere Ordensnamen,wie dieses bekanntlich auch bei den Illuminanten der Fall gewesen.
Die neueweisse Kleidung und der neue Name als Symbole der angestrebten sittlichen und geistigenNeugeburt der Aufzunehmenden ergaben sich in den Mysterien und den daraushervorgegangenen Verbindungen natürlich oder von selbst aus dem Naturereignisse, aus demNaturfeste oder der Jahresfeier, woran die ganze Aufnahme angelehnt war. DerAufzunehmende wird als ein Bild der im Winterschlafe befangenen Natur, der im Winterentfernten und erstorbenen Sonne und Sonnenkraft in das Grab gelegt und soll gleich derwiederkehrenden Frühlingssonne, gleich der neu aufkeimenden und aufblühendenFrühlingserde, sich mit neuem Lichte, mit neuer Pracht und Kraft, mit dem Kleide der neustrahlenden Sonne und der wieder blühenden Blumen aus dem Grabe erheben. Beerdigt wirdder todte Winter, die durch den Winter getödtete Natur, die abgestorbene Sonne; aus demGrabe aufersteht der blühende Frühling, die wieder auflebende Frühlingserde, diezurückkehrende und neues Leben gewinnende Sonne. Die Aufnahme ist ein Frühlingsfest, dasFest des wiedererwachenden Frühlings, das Fest der nie ersterbenden und ewig sichverjüngenden Naturkraft; die Aufnahme ist in der That und Wahrheit ein Osterfest, dasFest der Wiederauferstehung der Natur und des Geistes. Das verlorne Meisterwort istzunächst die im Herbst und Winter ersterbeilde und erstorbene Natur- und Sonnenkraft,welche im Frühlinge schöner und mächtiger wiederkehren und neues Leben über die ganzeErde ausgiessen wird.
Das verlorne Meisterwort, welches wieder gefunden werdenmuss, ist der erschlagene Meister, die geschwundene
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Sonne und Natur, der höchste Sonnengott selbst, welcher Sonnen- oderFeuergott bei den semitischen Völkern auch Jao, Jau, Jahu, Jahveh, Jehovah hiess und ganzgleichbedeutend mit dem ägyptischen Osiris war. Das Grab der Sonne, des Jehovah, desHiram, wird an dem von ihm ausstrahlenden Lichte entdeckt und daraus dann im Frühlingereich geschmückt in den grossen Tempel der Erde und der Welt zurückgebracht. Wie nunursprünglich alle Religion blos eine Naturreligion ist und der Mensch Gott nur in seinerSchöpfung, in der Natur erkennt oder dem Menschen Gott nur Derjenige ist, welcher Himmelund Erde geschaffen hat, - wie das irdische und himmlische Licht sich zu Einem Lichtevereinigen, indem in dem unendlichen blauen Himmelsäther der Mensch den unendlichen undewigen Schöpfer, den Himmelsgott und das Himmelslicht ahnet: so feiert der Mensch in demFeste des Wiederauflebens der Natur- und Sonnenkraft, der unvergänglichen undunbesieglichen Sonne (Sol invictus), des unverlierbaren Meisterwortes zugleich das Festseines eigenen unsterblichen Geistes, seine Unvergänglichkeit, seine wiederauferstehungvon den Todten. Der Mensch stirbt nicht, weil die ganze Natur nicht stirbt; der Menschsteht aus dem Grabe wieder auf, weil auch die Natur nicht darin eingeschlossen bleibt.Der erschlagene Meister ist nicht allein die geschwundene und sicher wiederkehrendeSonne, er ist auch der gestorbene und aus dem Tode sich wieder erhebende Mensch. Hiramist Gott und Mensch, der Gottmensch, der göttliche und unsterbliche Geist im Menschen,der menschgewordene Gott oder Sohn Gottes, Jesus. Der Aufgenommene ist noch nichtwirklich, er ist nur symbolisch wiedergeboren; die Aufnahme ertheilt ihm blos dieVersicherung, den Glauben, dass sich dereinst über ihm das Grab nicht für immerschliessen, sondern wieder öffnen werde, - dass die Todten auferstehen, wenn sie rechtgelebt haben und tugendhaft gestorben sind. In den ägyptischen und eleusinischenGeheimnissen wurden daher dem Aufzunehmenden auch die Qualen des Tartarus und die FreudenElisiums, die Schrecken der Hölle und die Wonne des Himmels , die Strafe des Lasters undder Lohn der Tugend bildlich dargestellt, um ihn vor dem
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Bösen zu bewahren und zu dem Guten anzuspornen. Insofern wardie Aufnahme zum Meister nur die Lehre oder Anweisung zum guten und vernünftigen, zumgöttlich-menschlichen Leben; der Meister erhielt als sein Meisterdiplom nur einenLehrbrief. Vernehmen Sie aus dem Munde unsers in den ewigen Osten vorausgegangenenBruders Goethe Ihren Lehrbrief:
"Die Kunst ist lang, das Leben kurz, das Urtheilschwierig, die Gelegenheit flüchtig. Handeln ist leicht, denken schwer; nach demGedachten handeln unbequem. Aller Anfang ist heiter, die Schwelle ist der Platz derErwartung. Der Knabe staunt, der Eindruck bestimmt ihn, er lernt spielend, der Ernstüberrascht ihn, die Nachahmung ist uns angeboren, das Nachzuahmende wird nicht leichterkannt. Selten wird das Treffliche gefunden, seltener geschätzt. Die Höhe reizt uns,nicht die Stufen, den Gipfel im Auge wandern wir gerne in der Ebene. Nur ein Theil derKunst kann gelehrt werden, der Künstler braucht sie ganz. Wer sie halb kennt, ist immerirre und redet viel; wer sie ganz besitzt, mag nur thun und redet selten oder spät. Jenehaben keine Geheimnisse und keine Kraft, ihre Lehre ist wie gebackenes Brod, schmackhaftund sättigend für einen Tag; aber Mehl kann man nicht säen und die Saatfrüchte sollennicht vermahlen werden. Die Worte sind gut, sie sind aber nicht das Beste. Das Beste wirdnicht deutlich durch Worte. Der Geist, aus dem wir handeln, ist das Höchste. Die Handlungwird nur vom Geiste begriffen und wieder dargestellt. Niemand weiss, was er thut, wenn errecht handelt; aber des Unrechten sind wir uns immer bewusst!"
Jetzt frage ichSie nochmals: Warum haben Sie sich zum Maurermeister aufnehmen lassen?
UmLehrlinge zu werden, um den Lehrbrief zu empfangen und zu erfüllen.
Gottes Segenwalte über Ihnen und über Ihrem Bestreben!
Bedenke, dass ein Gott in deinemLeibe wohnt,
Und vor Entweihung sei der Tempel stets verschont!
in liebeelohim