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Paranormale Aktivitäten - warum sehen wir, was nicht da ist?

454 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Paranormales, Halluzinationen, Gehirnaktivität ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Paranormale Aktivitäten - warum sehen wir, was nicht da ist?

13.03.2014 um 16:09
@Lefuet
@emanon

Also wie gesagt, ich empfehle euch Lehrbücher, wenn euch das wirklich interessiert.
Ich kann nichts mehr für euch tun - leider!

Ach ja, und @Lefuet: Genau lesen hilft!

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Paranormale Aktivitäten - warum sehen wir, was nicht da ist?

13.03.2014 um 16:11
@Tajna
Zitat von TajnaTajna schrieb: Genau lesen hilft!
Stimmt, vielleicht hast Du ja nur meinen Beitrag überlesen, in dem ich, mal wieder, nach Deinen eigenen Erfahrungen frug. Insofern könntest Du ja wirklich mal zum Thema beitragen, so es Dir denn wirklich am Herzen liegt, uns zu "helfen".


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Paranormale Aktivitäten - warum sehen wir, was nicht da ist?

13.03.2014 um 18:47
@Lefuet
Zitat von LefuetLefuet schrieb:Hast du eventuell noch einen Verweis zu den angewandten Methoden, welche verwendet wurden - stelle mir das sehr interessant vor :)
Wie ich sehe, hast Du den Verweis zu den Methoden bereits gefunden.
Ich stell trotzdem noch mal das Abstract zur Sharps Studie rein, kann ja ned schaden:

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17144153

*******************************

Die Forscher Thalbourne, Irwin & Green, Eckblad und Chapman, Williams und Irwin sowie Dr. Peter Brugger kamen durch ihre Studien übrigens zu ähnlichen Ergebnissen, jedoch in einem etwas anderen Zusammenhang:
In der Untersuchung von Irwin und Green (1998-1999) konnten komplexe Zusammenhänge zwischen dem Glauben an paranormale Phänomene und Indikatoren für Schizotypie (dieses Persönlichkeitskonstrukt weist Gemeinsamkeiten zur Schizophrenie auf).

Die Autoren untersuchten drei Komponenten der Schizotypie: einen kognitiven Wahrnehmungsfaktor (dazu zählen magisches Denken, Halluzinationen sowie das Bezugnehmen neutraler äußerer Ereignisse auf die eigene Person), einen interpersonalen Faktor (soziale Angst, Aspekte der Paranoia, Mangel an sozialen Kontakten) und einen Faktor der Desorganisation (Vorherrschen seltsamer Verhaltensweisen und Spracheigenheiten).

Mittels kanonischer Korrelationen konnte gezeigt werden, dass Personen, die an Spiritualismus und Präkognition glauben, höhere Werte auf den kognitiven Wahrnehmungsfaktor der Schizotypie aufweisen und eher weiblich sind. Für Personen, die an Hexerei und außergewöhnliche Lebensformen (Ungeheuer von Loch Ness) glauben, bestehen Zusammenhänge mit dem männlichen Geschlecht und dem Schizotypie-Faktor der Desorganisation.
Der interpersonale Faktor der Schizotypie hingegen korreliert negativ (r=50) mit dem Glauben an PSI-Phänomene sowie Hexerei (r=33) und weist sehr geringe bis gar keine Korrelationen mit anderen Aspekten des Glaubens an paranormale Phänomene auf.

Anhand dieser beiden Studien sollte nochmals deutlich geworden sein, dass die Zusammenhänge zwischen Psychose-Neigung und dem Glauben an paranormale Phänomene empirisch vorhanden sind und nicht nur von Skeptikern fantasiert werden, um PSI-Gläubige abzuwerten und auszugrenzen.

Dass es diese Zusammenhänge gibt, bedeutet natürlich nicht, dass jeder einzelne PSI.-Gläubige Angst haben müsste, psychotisch zu sein oder kurz vor der Psychose zu stehen. Umgekehrt sollte die große phänomenale Ähnlichkeit zwischen psychotischen Symptomen und paranormalen Erfahrungen nicht einfach deshalb als zufällig abgetan werden, weil sich vielleicht gesunde PSI-Gläubige auf den Schlips getreten fühlen.


Zu dieser Schlussfolgerung kommt auch Bentall (2000): (…) it would be wrong to ignore entirely evidence of similarities between psychiatric patients and particular groups of ordinary people for fear of offending ordinary people“ (S 84).

Und dies auch noch mal extra und fett hervorgehoben um sicher zugehen, dass die Studienergebnisse von einigen nicht wieder in den falschen Hals gelangen und/oder sogar wieder als Unterstellung/persönliche Beleidigung gewertet werden:

Erstens folgt aus dem möglichen Zusammenhang zwischen PSI-Gläubigkeit und Psychoseneigung nicht, dass auch nur eine Mehrheit der PSI-Gläubigen Psychotiker sind.
Zweitens stellt die psychose Neigung nur eine mögliche Ursache (bzw. Kovariante) von PSI-Gläubigkeit dar, die aber doch nicht ausgeblendet werden kann.
http://homepage.univie.ac.at/andreas.hergovich/php/Replik_auf_StefanSchmidt_ParapsyUndGrenzgebiete.pdf

Hier noch eine Auswahl von Links zu diversen Studien zum Thema:

http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0191886900001434

http://www.thefreelibrary.com/Correlates+of+paranormal+beliefs,+I%3A+schizotypy.-a0280004574

http://psycnet.apa.org/psycinfo/1983-21153-001
https://www.google.de/search?sourceid=navclient&hl=de&ie=UTF-8&rlz=1T4ACPW_deCA545CA545&q=eckblad+and+chapman+1983

https://www.academia.edu/695141/Benign_schizotypy_Investigating_differences_between_clusters_of_schizotype_on_paranormal_belief_creativity_intelligence_and_mental_health

http://uranus.gold.ac.uk/media/1995-thalbourne-paranormal.pdf

Artikel von Dr. Peter Brugger und Christiane Mohr (leider nur auf Englisch) mit zahlreichen Verweisen auf Studien:

„The paranormal mind: How the study of anomalous
experiences and beliefs may inform cognitive
neuroscience“
http://www.usz.ch/non_cms/neurologie/LehreForsch/Neuropsychologie/Publikationen/2008/08_09_BruggerCortex.pdf

Wie gesagt, diese Ergebnisse zeigen nur einen Aspekt auf zu der Frage, warum wir Dinge wahrnehmen, die nicht da sind neben den Aspekten, die bereits angesprochen und erläutert wurden.


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Paranormale Aktivitäten - warum sehen wir, was nicht da ist?

13.03.2014 um 19:30
@Marouge

Die Schizotype Störung gehört hier, im ICD-10, neben der Schizophrenie zu den Wahnstörungen.
Die von dir zitierten Untersuchungen sind also nicht auf normale, gesunde Personen anwendbar.

Oder anders gesagt, es sollte klar sein, dass im Wahn Dinge gesehen werden können, die nicht da sind.
Schizotype Störung

Eine Störung mit exzentrischem Verhalten und Anomalien des Denkens
und der Stimmung, die schizophren wirken, obwohl nie eindeutige
und charakteristische schizophrene Symptome aufgetreten sind. Es
kommen vor: ein kalter Affekt, Anhedonie und seltsames und
exzentrisches Verhalten, Tendenz zu sozialem Rückzug, paranoische
oder bizarre Ideen, die aber nicht bis zu eigentlichen
Wahnvorstellungen gehen, zwanghaftes Grübeln, Denk- und
Wahrnehmungsstörungen, gelegentlich vorübergehende,
quasipsychotische Episoden mit intensiven Illusionen, akustischen
oder anderen Halluzinationen und wahnähnlichen Ideen, meist ohne
äußere Veranlassung. Es lässt sich kein klarer Beginn feststellen;
Entwicklung und Verlauf entsprechen gewöhnlich einer
Persönlichkeitsstörung.
http://www.icd-code.de/icd/code/F21.html


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Paranormale Aktivitäten - warum sehen wir, was nicht da ist?

13.03.2014 um 21:00
„Wir sehen Dinge, die nicht da sind, weil wir sehen, was wir glauben zu sehen”
oder die Macht der Täuschung:


Zitat: "Menschen wollen häufig an die Wirklichkeit parapsychologischer Kräftte glauben, vielleicht weil diese ein Gefühl des Geheimnisvollen inj eine ansonsten glanzlose Welt hineinbringen und zeigen, dass die Wissenschaft nicht alle Antworten kennt; weil sie darauf hinweisen, dass das menschliche Bewusstsein eine kraft ist, mit der man rechnen muss, oder die Möflichkeit bieten, dass ernsthafte Probleme durch das Schwingen eines Zauberstabs gelöst werden können.

In den frühen 1980er Jahren führten Barry Singer und Victor Benassi von der California State University ein inzwischen klassisches Experiment durch, das die Macht dieses Prinzips demonstrierte.

Singer und Benassi baten einen jungen Magier namens Craig, ein purpurrotes Gewand, Sandalen und ein „farbenprächtiges„ Medaillon anzulegen und dann vor einer Gruppe von Studenten Zaubertricks vorzuführen.
Manchmal stellten die Psychologen Craig als einen Magier vor, und manchmal sagten sie, dass er behaupte, echte parapsychologische Fähigkeiten zu besitzen.
So oder so führte Craig einfach eine Reihe von Standard-Zaubertricks vor, bei denen er anscheinend die Gedanken der Zuschauer las und Metall verbog.
Nach seiner Vorführung wurden alle Studenten gefragt, ob sie glaubten, dass Craig parapsychologische Fähigkeiten besitze.

Erstaunliche 77 Prozent derjenigen, die sich in der Gruppe mit der Information befanden, dass Craig ein parapsychologisches Medium sei, meinten, dass sie eine Darbietung echter paranormaler Phänomene gesehen hätten.

Noch verblüffender war jedoch die Tatsache, dass 65 Prozent derjenigen, die die Information erhielten, dass Craig ein Magier sei, ebenfalls glaubten, er sei ein parapsychologisches Medium. Es scheint, dass ein purpurrotes Gewand, Sandalen und ein Medaillon viel ausmachen, wenn sich Menschen dazu entschließen, das Unmögliche wahrzunehmen."

(Richard Wiseman, „Paranormalität – Warum wir Dinge sehen, die es nicht gibt“, S 128-129)

http://www.jstor.org/discover/10.2307/1386128?uid=3739400&uid=2129&uid=2&uid=70&uid=3737720&uid=4&sid=21103740704723

Ein ähnliches Experiment, mit nicht weniger erstaunlichem Ergebnis wurde an der Uni Wien durchgeführt:
Zusammenfassung:

In einer Studie an der Uni Wien wurde die Frage untersucht, ob Para-Gläubige in stärkerem Maße als Nichtgläubige Tricktäuschungen als paranormal interpretieren.
Dazu wurden Versuchspersonen zwei Trickdemonstrationen vorgeführt. Es gab zwei Versuchsbedingungen: Einer Gruppe von Versuchspersonen wurde mitgeteilt, dass ihnen die Fähigkeiten von zwei Medien demonstriert werden würden. Die andere Gruppe erfuhr, dass ihnen Zaubertricks präsentiert würden. Die Versuchspersonen wurden nach ihrer Interpretation der Trickdemonstrationen befragt, und ihre Daten zur Paragläubigkeit anhand der PBS erhoben.

Es zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen Para-Gläubigen und Ungläubigen. Para-Gläubige glaubten eher, dass hier übernatürliche Kräfte walteten, zogen auch eher Gedankenübertragung in Erwägung und kamen konsequenterweise eher zu dem Schluss, dass es sich bei dem Gesehenen um ein definitiv paranormales Phänomen handelte.

Interessanterweise sind diese Unterschiede bei beiden Versuchsbedingungen vorhanden: Gleichgültig, ob es sich um die angebliche Darbietung eines Mediums handelt oder um die eines Zauberkünstlers, Para-Gläubige sind stets ein wenig eher bereit, paranormale Kräfte anzunehmen.
http://www.gwup.org/infos/themen-nach-gebiet/794-die-wirkung-von-zaubertricks-auf-para-glaeubige-und-skeptiker?catid=63%3Aparapsychologie

In unten stehendem Link ist das Experiment inkl. Versuchsaufbau (Würfel- und Kartentrick mit angeblichem Medium), Ergebnissen, sowie Erklärungsansätzen und Schlussfolgerung genauer beschrieben, ich zitiere nur mal ausgewählte Stellen daraus:

"In der vorliegenden Studie konnte eindeutig belegt werden, dass de bereits vorhandene Gläubigkeit die Einschätzung eines empirisch erfahrenen Phänomens deutlich beeinflusst, unabhängig davon, ob verneint wird, ein „echtes“ oder „unechtes“ Phänomen zu sehen.

Welche Folgerungen können aus den vorliegenden Ergebnissen gezogen werden?
Es scheint tatsächlich so zu sein, dass Personen, die an die Existenz paranormaler Phänomene glauben, simple Zauberkunststücke verstärkt so wahrnehmen, als hätten sie ein übernatürliches, paranormales Phänomen gesehen.

Lassen sich diese Resultate verallgemeinern, wäre zu vermuten, dass nach jeder gelungenen Zaubervorführung die Para-Gläubigkeit derjenigen, die bereits an paranormale Phänomene glauben, ein wenig zunimmt.
Scharlatane wie Hanussen oder Uri Geller hätten auf dieser Basis natürlich ein leichtes Spiel."

http://homepage.univie.ac.at/andreas.hergovich/php/Wirkung_von_Zaubertricks_Skeptiker.pdf

Das erklärt auch, warum zB manche der Meinung sind, tatsächlich einen durch paranormale Kräfte levtierenden Tisch zu sehen, nur weil der Sprecher im Video das behauptet ;)

Dass wir oft der Meinung sind, ganz genau zu wissen, was wir wahrnehmen, und meinen, dass wir Sinnen zu 100% auch vertrauen können und sie uns zuverlässig die Realität 1.1 wiedergeben, ist in Wahrheit wohl doch nicht zwingend der Fall.
Und selbst unser Glaube scheint unsere Wahrnehmung zu beeinflussen.

Eines der simpelsten Beispiele dafür, dass unser Gehirn in der Tat in der Lage ist, uns eine vermeintliche Realität vorzugaukeln, sind optische Täuschungen:

Die Linien sind alle gerade und parallel zueinander:
OT3

Das Muster scheint sich zu drehen:
OT5

Manche Punkte scheinen dunkelgrau/braun zu sein:
OT7


http://www.kneller-gifs.de/backgrounds/o/optik_illusion.php (Archiv-Version vom 05.04.2013)

https://www.google.de/search?q=Wahrnehmungst%C3%A4uschung&hl=de&rlz=1T4ACPW_deCA545CA545&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ei=hvchU4vrF4j4oATYsoGoDw&ved=0CEIQsAQ&biw=1366&bih=589

Und ja, ein JEDER Mensch unterliegt diesen Täuschungen ;)


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Paranormale Aktivitäten - warum sehen wir, was nicht da ist?

13.03.2014 um 22:34
@Marouge

Bei diesen Experimenten geht es eigentlich nicht um Wahrnehmung, sondern um Urteilsbildung.

Ein guter Zauberer arbeitet ja so, dass man nicht "sehen" kann, wie seine Tricks funktionieren.
Selbst wenn man überzeugt ist, dass es sich um Tricks handelt, kann man in der Regel nicht sehen, wie sie funktionieren, nur durch Überlegen kann man eventuell dahinterkommen.

Es ist also nicht überraschend, wenn Leute, die an paranormale Fähigkeiten glauben, dieses auch als mögliche Erklärung heranziehen - obwohl sie genau das Gleiche sehen wie Skeptiker.


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Paranormale Aktivitäten - warum sehen wir, was nicht da ist?

13.03.2014 um 22:51
@Tajna
Zitat von TajnaTajna schrieb:Bei diesen Experimenten geht es eigentlich nicht um Wahrnehmung, sondern um Urteilsbildung.
Natürlich geht es auch um Wahrnehmung.
Denn ein erfolgreicher Zauberer/Magier/Illusionist, weiß in der Regel auch ganz genau, auf welche Weise er die Wahrnehmung bzw. das Gehirn austricksen/täuschen kann.
Zitat von TajnaTajna schrieb:Es ist also nicht überraschend, wenn Leute, die an paranormale Fähigkeiten glauben, dieses auch als mögliche Erklärung heranziehen - obwohl sie genau das Gleiche sehen wie Skeptiker.
Das wirklich Überraschende an diesen Experimenten war ja dieses:
Zitat von MarougeMarouge schrieb:Noch verblüffender war jedoch die Tatsache, dass 65 Prozent derjenigen, die die Information erhielten, dass Craig ein Magier sei, ebenfalls glaubten, er sei ein parapsychologisches Medium. Es scheint, dass ein purpurrotes Gewand, Sandalen und ein Medaillon viel ausmachen, wenn sich Menschen dazu entschließen, das Unmögliche wahrzunehmen."



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Paranormale Aktivitäten - warum sehen wir, was nicht da ist?

13.03.2014 um 23:14
@Marouge
Zitat von MarougeMarouge schrieb:Natürlich geht es auch um Wahrnehmung.
Denn ein erfolgreicher Zauberer/Magier/Illusionist, weiß in der Regel auch ganz genau, auf welche Weise er die Wahrnehmung bzw. das Gehirn austricksen/täuschen kann.
Na ja, der Trick ist oft der, dass man etwas nicht wahrnehmen kann, weil es zu dunkel ist oder weil es verdeckt wird oder weil die Aufmerksamkeit abgelenkt wird.
Die Täuschung kommt weniger durch Wahrnehmungsfehler zustande.
Zitat von MarougeMarouge schrieb:Noch verblüffender war jedoch die Tatsache, dass 65 Prozent derjenigen, die die Information erhielten, dass Craig ein Magier sei, ebenfalls glaubten, er sei ein parapsychologisches Medium.
Das ist wirklich eigenartig.
Was brachte die Versuchspersonen dazu, dem Versuchsleiter nicht zu glauben?
Man hätte sie dazu befragen sollen.


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Paranormale Aktivitäten - warum sehen wir, was nicht da ist?

13.03.2014 um 23:14
@Marouge
Zitat von MarougeMarouge schrieb:Das wirklich Überraschende an diesen Experimenten war ja dieses:
Die Frage ist, warum glauben so viele Leute dennoch an etwas, dass sie eigentlich mit ihrem eigenen Verstand und Wissen wider legen können?

Ich denke, wir kommen alle früher oder später mit Aberglauben aller Art in Berührung, man kann sich dem kaum entziehen. Selbst die liebevollsten und vernünftigsten Eltern vermitteln einem manchmal solche Dinge wie "toi toi toi" oder Karten legen oer ähnliches.
Selbst wenn sie dabei sagen, ne, sie glauben nicht dran, so bleibt doch ein mulmiges Gefühl zurück.


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Paranormale Aktivitäten - warum sehen wir, was nicht da ist?

13.03.2014 um 23:28
@off-peak
Das habe ich mich auch schon oft gefragt und google schon geraume Weile herum nach verwertbaren Dingen. Ich bin über das Stichwort "Regression" gestolpert, suche aber noch nach verwertbarem neben dem Wikipediaartikel (Wikipedia: Regression (Psychoanalyse)#cite note-1) und dem Eintrag der privaten Hompage eines Diplom-Theologen (http://www.religio.de/okk/regress.html). Gerade letzteres ist undurchsichtig, was die Quellen angeht, gibt aber einen Eindruck.


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Paranormale Aktivitäten - warum sehen wir, was nicht da ist?

13.03.2014 um 23:39
@Lefuet
meine Mutter war eher auf der abergläubischen Linie, und als Kind kannste Dich nicht gegen solche Einflüsse wehren. Mein Vater war der Logiker und hat oft gesagt, so ein Blödsinn. Aber rein gefühlsmäßig bleiben diese abergläubischen Dinge hängen, vermutlich, weil da Emotionen dran geknüpft sind. Wenn man das macht, dann ... gibt´s ne Belohnung.
Dummerweise hängen auch Ängste dran, und das meistens viel mehr und heftiger. Und die wollte ich irgend wann einfach nicht mehr haben. Und siehe da: rational denken ist viel beruhigender als blind glauben.


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13.03.2014 um 23:51
Mit dem gerade noch recht seichten Wissen über Regression, ließe sich auch das plausibel in diesem Bereich einordnen. Da es sich dabei auch um eine Konfrontierung mit Problemen handel, welche man sich nicht logisch erschließen kann - was dann den Rückschritt auf eine niedrigere Ebene bedingen würde - also bezüglich der Erkenntnis.
Muss mich noch einlesen ;)


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13.03.2014 um 23:56
Also, quasi ein Ritual, vorbeugend als Schutz gegen Gefahren, deren Ursachen man noch nicht rational erklären kann?


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Paranormale Aktivitäten - warum sehen wir, was nicht da ist?

14.03.2014 um 00:03
Wikipedia schreibt dazu:
Regression beschreibt innerhalb der psychoanalytischen Theorie einen psychischen Abwehrmechanismus. Mit dem Ziel der Trieb-Impuls-Abwehr oder der Angstbewältigung erfolgt ein zeitweiliger Rückzug auf eine frühere Entwicklungsstufe in der Persönlichkeitsentwicklung mit einfacheren, primitiveren Reaktionen und in der Regel auch niedrigerem Anspruchsniveau. Beispiele für regressive Verhaltensmuster sind Weinerlichkeit, Rückzug, Flucht in Krankheit, Trotzverhalten und Fresslust.
Bisher ergibt meine Suche nach aktueller Literatur noch keine Treffer - möglicherweise, weil die Theorie in der Kritik steht:
Die Gestalttherapie übte schon früh Kritik am Regressionsbegriff. Fritz Perls geht davon aus, dass ein Patient nicht auf ein früheres Stadium seiner Entwicklung zurückfällt, sondern nur eine andere Seite seiner Persönlichkeit offenbart.[9] Die gegenwärtige Gestalttherapie definiert Regression als „(vorübergehende oder länger andauernde) Einschränkung in der aktuellen Möglichkeit eines Menschen, alle bereits einmal erworbenen Kompetenzen seinem Wunsch entsprechend zu realisieren. Solche Einschränkungen können sowohl früher als auch später erworbene Kompetenzen betreffen.“[10]
Wenn man im Netz doch wenigstens etwas anderes als Wikipediaartikel auffinden würde...


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14.03.2014 um 00:06
Also, ich halte nicht die leichten abergläubischen Varianten nicht für Regression, sondern für gedankenloses Nachplappern.

Daneben gibt es abergläubische Rituale, die ursprünglich sehr wohl den Zweck hatten, Menschen vor unbekannten Gefahren zu schützen.


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14.03.2014 um 00:15
Vieles ist sicherlich eine Frage des Horizontes. Wenn man absolut keinen Schimmer von Bakterien hat und die Tote Ratte im Brunnen lässt, dann ist der Verdacht nahe liegend, dass es ein Fluch sein muss. Nur muss erst mal jemand damit begonnen habe, damit jemand anderes in einem Phänomen ein Muster erkennt, dass er dieser Sache zuordnet.
Wenn ich nie zuvor gehört habe, dass es Gespenster gibt, dann assoziiere ich dergleichen auch nicht bei einem fliegenden Müllsack im Wind.

Aber bei diesen Dingen ist man dann schnell. Man personifiziert einfach Phänomene, da es nahe liegt eine vermeindlich zugrunde liegende Handlung einem Akteur zuzuschreiben. Diese sind dann besonders mächtig, denn man selbst würde dergleichen nicht zustande bekommen und schon ist man auf dem Weg Wesenheiten zu erschaffen, die genug Parallelen zu dem aufweisen, was man kennt und genügend "Aplikationen", um derart machtvoll zu sein.

Zwei Meter weiter glaubt dann jemand so eine Wesenheit beobachtet zu haben - wie es dazu kommt wissen wir ja nun schon - und schon ist man dabei sich ein Gebilde zirkulärer Logik zu schaffen.


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14.03.2014 um 02:10
@Tajna
Zitat von TajnaTajna schrieb:Na ja, der Trick ist oft der, dass man etwas nicht wahrnehmen kann, weil es zu dunkel ist oder weil es verdeckt wird oder weil die Aufmerksamkeit abgelenkt wird.
Die Täuschung kommt weniger durch Wahrnehmungsfehler zustande.
Das mag der Trick sein bei zB "Séancen", jedoch ist der Versuchsanordnung nicht zu entnehmen, dass es bei den Vorführungen der Zaubertricks dunkel gewesen ist.

Ne, da wurde das Auge/das Gehirn/die Wahrnehmung ganz bewusst getäuscht/ausgetrickst.
Und natürlich spielt Ablenkung dabei auch eine wichtige Rolle und auch selektive Wahrnehmung, Veränderungsblindheit, etc.
Zitat von TajnaTajna schrieb:Das ist wirklich eigenartig.
Was brachte die Versuchspersonen dazu, dem Versuchsleiter nicht zu glauben?
Man hätte sie dazu befragen sollen.
Eventuell Wunschdenken, persönlicher Glaube an Paranormales bzw. zumindest eine grundsätzliche Offenheit dafür, dass "Paranormales" existieren kann, die fixe Meinung, dass man den eigenen Sinnen besser vertrauen kann als dem Versuchsleiter, et cetera...

Eine Befragung der Versuchspersonen zu diesem Punkt wäre sicherlich interessant und aufschlussreich gewesen, ja.


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Paranormale Aktivitäten - warum sehen wir, was nicht da ist?

14.03.2014 um 14:46
Zaubertricks und Sinnestäuschungen: angewandte Psycholgie & Physik at their best auf Wiseman´s eigenem YouTube Kanal:

http://www.youtube.com/user/Quirkology


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Paranormale Aktivitäten - warum sehen wir, was nicht da ist?

14.03.2014 um 15:08
Hehe - schöner Trick, passt hervorragend zum Thema:

http://www.youtube.com/watch?annotation_id=annotation_262395&feature=iv&src_vid=voAntzB7EwE&v=v3iPrBrGSJM


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Paranormale Aktivitäten - warum sehen wir, was nicht da ist?

14.03.2014 um 15:50
@Lefuet

Regression hat viel mit der persönlichen Körperwahrnehmung zutun.
Also mit Gewohnheiten die wir uns im Laufe unseres Lebens unbewusst angewöhnt haben.

Und ist keinesfalls eine Frage des Horizontes.

Die Urteilsbildung aufgrund von Erfahrungen im Kindesalter steht über der Wahrnehmung der 5Sinne.

Variete und Zauberkünstler manipulieren diesen "Sechsten Sinn"meisterhaft.

Zum besseren Verständnis :

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/koerperwahrnehmung-der-sechste-sinn-a-563716.html


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