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Wie steht ihr zur Gentechnologie?

968 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gentechnik, Greenpeace, Foodwatch ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wie steht ihr zur Gentechnologie?

05.02.2015 um 12:21
@taren
Es ist natürlich Quark das jetzt künstlich zu überhöhen und hyperbelmässig zu verschwurbeln, aber wenn du es brauchst, so sei dir das geönnt.
Ausgehend von deinem Standpunkt, sollte die Menschheit den Status präsens an Wissen konservieren und weitere Forschungen, die natürlich aufgrund des immer beschränkt bleibenden Wissens mit Gefahren einhergehen, einstellen?

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05.02.2015 um 12:49
@taren

Um mal wieder zum Thema zurückzukommen ...

Gentechnik funktioniert so, dass zuvor synthetisierte DNA-Abschnitte mit Hilfe eines Virus' oder eines Bakterienplasmids in das Genom der Empfängerzelle implantiert wird. Da die DNA-Sequenz bekannt ist, ist auch bekannt, welches Polypeptid daraus translatiert werden kann, welches dann in Gestalt eines Proteins eine bestimmte Stoffwechselfunktion ausübt, um (wie beim derzeit so verteufelten Bt-Mais) z.B. ein Bakterientoxin bilden zu lassen, das sich auf Fraßschädlinge giftig auswirkt.

Damit man sicherstellen kann, dass keine weiteren Folgewirkungen entstehen, die sich potenziell schädlich auf Umwelt oder Verbraucher auswirken können, muss untersucht werden, ob a) das implantierte DNA-Stück im Genom integriert wurde, b) ob es transkribiert und translatiert wird sowie c) ob pleiotrope Effekte auftreten. Aus der DNA-Sequenz allein kann man das nicht a priori ableiten, so dass Tests notwendig sind.

Erst wenn man unerwünschte Nebenwirkungen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ausschließen kann, wird die genveränderte Pflanze in das Genehmigungsverfahren gegeben. Wie das Prozedere abläuft, hatte ich verlinkt.

Wenn Du nun die nicht gegebene 1-zu-1-Identität zwischen Genotyp und Phänotyp als unkalkulierbares Risiko bemängelst, musst Du zugleich einräumen, dass diese Unbestimmtheit in gleichem Maße auch bei anderen Zuchtmaßnahmen gegeben ist.

Da hierbei jedoch nicht umfangreich geprüft wird, ob unerwünschte Nebenwirkungen auftauchen könnten, besteht bei konventionellen Zuchtmethoden ein weit höheres Risiko, gesundheitliche Beeinträchtigungen zu erleiden als bei gentechnisch veränderten Pflanzen. Von daher ist Dein Einwand haltlos.


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06.02.2015 um 11:02
@Hoffmann
@emanon
@kalamari
@AnkH_82
@momes
@taren

Als Initiator dieser Diskussion stelle ich fest, dass sich das Lager der Gentechnik-Gegner inzwischen auf "taren" reduziert hat. Dieses positive Fazit täuscht aber nicht darüber hinweg, dass die meisten demokratischen Parteien in Deutschland sich immer noch gegen die Gentechnik sperren. Das begründen sie aber nicht fachlich, sondern lediglich aus der Tatsache heraus, dass die Anti-Gentechnik-Haltung bei der Mehrheit der Bevölkerung immer nach überwiegt. Ein positives Votum pro Gentechnik könnte sich deshalb - so die Befürchtung der Parteien - negativ auf das Wahlverhalten auswirken.

Greenpeace, Foodwatch, der BUND und die "Friends of the Earth" haben mit ihrer Anti-Gentechnik-Propaganda (bisher) ganze Arbeit geleistet. Wenn Greenpeace-Aktivisten mal wieder ein Versuchsfeld zerstört haben, lassen sie sich als Helden feiern. Längst vergessen der Skandal um die Ölplattform Brent Spar (1995), bei der - wie sich später herausstellte - Greenpeace die Weltöffentlichkeit in Panik versetzt und bezüglich der Giftmüllmenge belogen hat. Für mich war dieser Skandal seinerzeit der Grund, meine regelmäßige, monatliche Geldspende an Greenpeace zu stoppen.

Detaillierte Infos zum Brent Spar-Skandal unter dem nachstehenden Link.
www.spiegel.de › einestages

Es geht - wie gesagt - bei der Anti-Gentechnik-Kampagne um Spendengelder. Die zuvor aufgeführten Organisationen müssten zu Recht einen Einbruch bei den Spenden befürchten, wenn sich in der Politik - und selbstverständlich auch bei der Bevölkerung - die Erkenntnis durchsetzen würde, dass die Gentechnik der Menschheit nicht schadet, sondern vielmehr nützt!

Kann es aber ein Grund sein, eine zukunftsweisende Technologie nur deshalb zu bekämpfen, weil dies mit einem Einbruch bei den Spendengeldern verbunden wäre? Selbstverständlich werden alle die genannten Organisationen einen solchen Zusammenhang bestreiten. Aber die Fakten sprechen nun mal eine andere Sprache, denn bisher konnte kein einziger stichhaltiger Beweis für eine Gesundheitsgefährdung durch gentechnisch veränderte Pflanzen erbracht werden. Diese Tatsache wurde auch in dieser Diskussion mehrheitlich festgestellt.

Ich bedanke mich an dieser Stelle bei allen Mitstreitern für ihr gezeigtes Engagement recht herzlich. Ich meinerseits möchte dazu noch anmerken, dass ich keiner wie auch immer gearteten Lobby und keinem Unternehmen angehöre, die ein wirtschaftliches Interesse an der Gentechnologie haben. Ich bin ein unabhängiger, parteiloser Rentner, der aber von den Möglichkeiten, welche die Gentechnik bietet, fasziniert ist.

Dass "taren" uns mit seinen unfachmännischen Einwänden so manches Mal verzweifeln ließ, wollen wir ihm nicht negativ ankreiden. Er hat dadurch uns Pro-Gentechnik eingestellten Kommentatoren schließlich die Möglichkeit eröffnet, die unzähligen bei der Bevölkerung vorherrschenden Vorteile gegenüber der Gentechnik zu widerlegen.


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06.02.2015 um 11:56
Zitat von Argus7Argus7 schrieb:Für mich war dieser Skandal seinerzeit der Grund, meine regelmäßige, monatliche Geldspende an Greenpeace zu stoppen.
Für mich war das Anlass, jetzt erst recht bei Shell zu tanken ... ;)

Und ja, natürlich - es war für mich zugleich der Knackpunkt, das Gebaren von Greenpeace und anderen Umweltschutzorganisationen, denen gegenüber ich bis dahin unbefangen positiv eingestellt gewesen bin, kritisch zu hinterfragen. Seitdem kann ich Petitionen, wo es nur um Klickzahlen geht (und damit wohl auch Werbeeinnahmen) nicht mehr ausstehen ...


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06.02.2015 um 14:55
@Hoffmann
Zitat von HoffmannHoffmann schrieb:Für mich war das Anlass, jetzt erst recht bei Shell zu tanken ... ;)

Und ja, natürlich - es war für mich zugleich der Knackpunkt, das Gebaren von Greenpeace und anderen Umweltschutzorganisationen, denen gegenüber ich bis dahin unbefangen positiv eingestellt gewesen bin, kritisch zu hinterfragen. Seitdem kann ich Petitionen, wo es nur um Klickzahlen geht (und damit wohl auch Werbeeinnahmen) nicht mehr ausstehen ...
Da haben wir offensichtlich denselben Erfahrungs- und Erkenntnisstand. Wenn ich allerdings das aktuelle Verhalten von Shell in Nigeria sehe, wäre das ein guter Grund, dieses Unternehmen zu boykottieren. Erst gestern gab es darüber im TV einen Bericht. Ich weiß leider nicht mehr bei welchem Sender.

Dass mit einem Klick bei einer Petition Werbeeinnahmen resultieren, wusste ich bisher nicht. Gilt das auch für mail@change.org ? Dort habe ich nämlich erst gestern eine Petition unterschrieben.


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06.02.2015 um 14:59
Wenn auf der Seite Werbebanner betrieben werden dann bringt jeder Klick Geld.

Warum sonst sollten dort Werbebanner sein?


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06.02.2015 um 15:06
Gentechnologie, wenn sie kontrolliert und nach besten Gewissen angewendet wird, ist eine tolle Sache und gehört auf jeden Fall in eine moderne Welt. Ohne sie, könnte es sein, dass die Menschheit es wesentlich schwerer hätte zu überleben.


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Wie steht ihr zur Gentechnologie?

06.02.2015 um 15:47
Zitat von Argus7Argus7 schrieb:Wenn ich allerdings das aktuelle Verhalten von Shell in Nigeria sehe, wäre das ein guter Grund, dieses Unternehmen zu boykottieren.
Na ja, wenn ich anfangen wollte, jedes Unternehmen dahingehend zu durchleuchten, ob da irgendwo Schweinereien angestellt worden sind, käme ich mit dem Konsumieren gar nicht mehr hinterher ...

Ich denke, wenn es da systematische Ungerechtigkeit gibt, ist das eine Angelegenheit der Politiker vor Ort. Und wenn dort die Korruption grassieren sollte, kann ich als Endverbraucher mit einem jährlichen Umsatz von um die 1000 Euro bei Shell nicht mal ansatzweise ein müdes Lächeln hervorrufen, wenn ich stattdessen bei Esso oder Aral tanken sollte.

Solche Boykottaktionen sehe ich nur als Vehikel an, damit sich damit ganz andere Leute profilieren können. Deshalb lehne ich so etwas grundsätzlich ab.
Zitat von Argus7Argus7 schrieb:Dort habe ich nämlich erst gestern eine Petition unterschrieben.
Das habe ich einmal gemacht (einem Bekannten zuliebe, dem ich nicht unterstelle, sich profilieren zu wollen) und wurde seitdem alle paar Tage mit weiteren Mails von Change.org genervt, wo es immer wieder um ganz doll wichtige Aktionen geht, mit denen man die Welt verändern kann.

Nein danke, mit mir nicht. Nach ein paar Wochen habe ich diesen Verein in den Spamordner verwiesen, den ich dann regelmäßig leere ...


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06.02.2015 um 15:49
Zitat von hawaiihawaii schrieb:Ohne sie, könnte es sein, dass die Menschheit es wesentlich schwerer hätte zu überleben.
Ja, insbesondere in Bezug auf die Sicherung der Ernährung einer immer noch steigenden Weltbevölkerung ist das ein wichtiger Punkt.


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06.02.2015 um 18:29
Ich glaube Gentechnologie ist wie Atomphysik damals. Großes Potenzial, auch Missbrauchspotenzial und unkalkulierbare Risiken


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06.02.2015 um 18:38
Zitat von MayhamMayham schrieb:Ich glaube Gentechnologie ist wie Atomphysik damals.
Ist heute immer noch so. Beides ist "böse" und "pfui".


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06.02.2015 um 18:46
@Mayham Schön geschrieben und dieses Risiko testet man auf Millionen Hektar Agrarfläche und direkt am Menschen, Fallback ist nicht vorhanden aber man kann es natürlich kleinreden und für die Schäden (so es sie hoffentlich nie gibt) wird keiner aufkommen.


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06.02.2015 um 18:48
Zitat von tarentaren schrieb:dieses Risiko
Welches denn konkret?


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06.02.2015 um 18:52
@Hoffmann Schön geschrieben aber was du oben geschrieben hast sind eher Voraussetzungen um überhaupt Gentechnik zu betreiben. Worauf es ankommt sind richtige Erkennung des DNA-Abschnitts, umfangreiches Wissen über die Funktion und auch logische Reproduzierbarkeit, Bewertung wie sich dieser Abschnitt im neuen Objekt verhält und welche auswirken dies haben könnte, Bewertung möglicher Evolutionsprozesse, Bewertung wie sich das Objekt im Freiland verhalten wird und sich auf andere Lebensformen auswirken wird. Aus meiner Sicht ist der Wissensstand noch nicht ausreichend um derartige Bewertungen jetzt vorzunehmen.


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06.02.2015 um 18:57
Zitat von tarentaren schrieb:Aus meiner Sicht ist der Wissensstand noch nicht ausreichend um derartige Bewertungen jetzt vorzunehmen.
Ach, das bisschen, was bislang implantiert worden ist, ist doch u.a. in Freilandversuchen ausgetestet worden, dass man sicher sein kann, dass das sicher ist.

Was andere, neuartigere und weitergehende Manipulationen des Erbguts betrifft, muss man eben weiterforschen, damit der Wissensstand vergrößert wird.

Dann darf ich Dein Statement also so interpretieren, dass die Forschung zur Gentechnik intensiviert werden müsste? Prima, sehe ich auch so!


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06.02.2015 um 19:08
taren schrieb:
dieses Risiko

Welches denn konkret?
Zeit z.B., jetzt mag noch eine per Gentechnik veränderte Pflanze bekannt sein, in 50-100 Jahren wird Wissen dazu verloren gehen und die Herkunft verschleiert. Reproduktion falls es den Pflanzen gelingt wird das Erbgut über die Zeit auch an ursprünglich natürliche Pflanzen weitergeben, eine Korrektur ist praktisch nicht mehr möglich. Über die Zeit wird es Pflanzen geben mit dokumentierten aber auch undokumentierten Änderungen und die Anzahl der geänderten Elemente wird steigen. Die Zahl der veränderten Pflanzen wird steigen bis sie an die 100% der Nutzpflanzen erreichen wird, Anpassung vieler Insekten und anderer Lebensformen inkl. des Menschen an die geänderten Bedingungen etc...
Zitat von HoffmannHoffmann schrieb:Dann darf ich Dein Statement also so interpretieren, dass die Forschung zur Gentechnik intensiviert werden müsste? Prima, sehe ich auch so!
Ja natürlich habe ich doch von Anfang an geschrieben, Gentechnik ist ein wichtiges Forschungsgebiet, allerdings kein Anwendungsgebiet...


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06.02.2015 um 19:13
Zitat von tarentaren schrieb:Gentechnik ist ein wichtiges Forschungsgebiet, allerdings kein Anwendungsgebiet...
Seit wann ist das kein Anwendungsgebiet?


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06.02.2015 um 19:17
Für Investitionen bin ich auf jeden Fall. Aber nur für die Erforschung und nicht für unkontrolliertes "Ausprobieren". Bevor man es nicht richtig einschätzen kann, kann man meiner Meinung nach auch nicht wirklich darüber urteilen, weil das immer aus Spekulationen basieren würde.


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06.02.2015 um 19:19
Zitat von MayhamMayham schrieb:Aber nur für die Erforschung und nicht für unkontrolliertes "Ausprobieren".
Aber genau das tun wir doch schon seit umme 10.000 Jahren...

mfg
kuno


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06.02.2015 um 19:22
Zitat von MayhamMayham schrieb:Aber nur für die Erforschung und nicht für unkontrolliertes "Ausprobieren".
Ab wann ist das denn kontrolliertes ausprobieren? Nach einem Monat? Nach einem Jahr? Nach einem Jahrzehnt? Nach einem Jahrhundert? Nach tausenden von Jahren?


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