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Jahrestage der Wissenschaft

339 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wissenschaft, Wissenschaftler, Meilensteine ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Jahrestage der Wissenschaft

20.04.2018 um 10:33
Zitat von wuecwuec schrieb:Ok ok. Spart euch die Empörung für die echten Aufreger des Lebens.
Wieso Empörung? Pasteur ist doch ein Mann mit einer bemerkenswerten Geschichte. Mich wundert nur, dass seine Statue ausgerechnit auf einer Cannabis-Plantage steht. Er soll zwar mal gesagt haben "Es steckt mehr Philosophie in einer Flasche Wein als in allen Büchern dieser Welt.", aber ich glaube das war nicht der Grund dafür, dass sich die wandelnden Räucherkammern dort versammelten :D

Hier ist übrigens eine Biographie von ihm ...

http://www.biologie-schule.de/louis-pasteur.php

web3-loius-pasteur

Mir ist da noch ein weiteres Zitat von Pasteur aufgefallen, welches vor allem in der Ärzteschaft auf Zustimmung stoßen sollte:

"Tierärzte müssen sich wenigstens keine Selbstdiagnosen anhören."

Aber zurück zu seinem Lebenswerk, und da steht ganz weit oben sein Kampf gegen virale und bakterielle Infektionskrankheiten. Er war es auch, dem es als erstem gelungen ist, einen Impfstoff gegen die Tollwut zu entwickeln. Dieser Impfstoff wurde am 6. Juli 1885 erstmals dem damals 9jährigen Joseph Meister verabreicht, dessen Leben damit gerettet werden konnte, ebenso wie die Leben unzähliger anderer Menschen.

Und noch ein weiteres Zitat von ihm fiel mir sofort auf, da es einen Umstand anspricht, der hier im Thread bereits im Zusammenhang mit Fleming und Nobel thematisiert wurde:

zitat-das-gluck-bevorzugt-den-der-vorber

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Jahrestage der Wissenschaft

20.04.2018 um 10:42
Mich wundert nur, dass seine Statue ausgerechnit auf einer Cannabis-Plantage steht
Das hab ich hoffentlich nicht geschrieben. Die stand auf einen Schulhof/College/inne Stadt oder so. Louis war nur der Treffpunkt, nicht der Plantagenaufpasser.


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Jahrestage der Wissenschaft

20.04.2018 um 12:03
Zitat von wuecwuec schrieb:Das hab ich hoffentlich nicht geschrieben.
Nicht direkt, da ist wohl eher die Phantasie mit mir durchgegangen drag

Statuen von Louis Pasteur gibt es übrigens sehr viele, und zwar weltweit. Hier ist ein Bild vom Denkmal in Lille, das an ihn erinnert:

pasteur3Original anzeigen (0,2 MB)

Und da der 20. April auch für Pierre und Marie Curie von Bedeutung war, hab ich hier noch ein kleines Schmankerl:

pasteur1Original anzeigen (0,4 MB)

Pasteur und die Curie´s auf einer Seite in einem Schulbuch aus den 50er Jahren :D


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Jahrestage der Wissenschaft

20.04.2018 um 12:11
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Nicht direkt, da ist wohl eher die Phantasie mit mir durchgegangen drag
Verschwiemelte Phantasie. Nebenwirkungen vom Posten von Gitt-Videos.


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Jahrestage der Wissenschaft

20.04.2018 um 12:19
Zitat von wuecwuec schrieb:Nebenwirkungen vom Posten von Gitt-Videos.
Jepp, die Indizien für diese Scheinkorrelation verdichten sich immer mehr zu einem ausgewachsenen Kausalzusammenhang. Mal sehn, ob die Symptome irgendwann verschwinden, oder ob ich professionelle Hilfe benötige...


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Jahrestage der Wissenschaft

20.04.2018 um 20:32
Der 1850 in Fulda geborene Ferdinand Braun verstarb am 20.04.1918, also -für alle die ihr Hirn ans Smartphone ausgesourct haben- vor 100Jahren.
Ihm verdanken wir Dieter Bohlen und weitere semibegabte Verbalneurotiker.

Braun erhielt 1909 den Nobelpreis für Physik für die Entwickung der drahtlosen Telegrafie. Doch groß und klein lieben ihn für seine Pionierarbeit im Bereich dümmste Freizeitgestaltung ever - dem Fernseher.
Allerdings hielt Braun seine Entwicklung der Braun' sche Röhre für nicht fernsehgeeignet (was der wohl erst über Heidi Klum gedacht hätte?)

Wikipedia: Ferdinand Braun
https://www.leifiphysik.de/elektrizitaetslehre/bewegte-ladungen-feldern/ausblick/braunsche-roehre


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23.04.2018 um 09:35
23. April

Fly me to the moon (Mr Zitronengesicht himself)
Die Raumsonde Ranger IV startet in Cape Canaveral mit Ziel Mond. Ranger IV war die erste Sonde, die den Mond "besuchen" sollte. Ihr Auftrag bestand darin, Bilder der Oberfläche zu übermitteln und seismische Untersuchung durchzuführen. Aufgrund tech Probleme scheiterte die Mission. Ranger IV zerschellte 4 Tage später auf dem Mond.
Wikipedia: Ranger 4

Fly me to the moon II
Spektakulärer aber auch weitaus tragischer war die bemannte Mission Sojus 1 die 1967 startete. Der Flug musste aufgrund massiver tech Schwierigkeiten abgebrochen werden. Der Kosmonaut Wladimir Komarow verlor dabei sein Leben.
Wikipedia: Sojus 1

Max Planck wird 1858 in Kiel geboren. Der spätere theoretische Physiker und Nobelpreisträger gilt als Begründer der Quantenphysik.
Seine Leistungen versuche ich erst gar nicht in Kurzform wiederzugeben. Das wäre gefrevelt.
Lest selbst oder lasst es:
Wikipedia: Max Planck


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Jahrestage der Wissenschaft

23.04.2018 um 15:22
Zitat von wuecwuec schrieb:Lest selbst
Habe ich, und obwohl ich ein großer Fan von Planck bin, und wirklich viel über ihn gelesen habe, findet sich immer wieder etwas Neues, was mir bisher verborgen blieb.

Hier ein kleiner Abschnitt aus seiner Biographie (Studium in München):
In dieser Zeit unternahm Planck die einzigen selbstständigen Experimente seiner gesamten wissenschaftlichen Laufbahn, als er untersuchte, ob die von den theoretischen Physikern angenommenen „halbdurchlässigen Wände“ tatsächlich existierten. Dazu beschäftigte er sich mit der Diffusion von Wasserstoff durch erhitztes Platin, das in dieser Konstellation tatsächlich halbdurchlässig ist.
Daran kann man gut erkennen, dass es nicht nur so dahin gesagt ist, wenn von "Theoretischen Physikern" die Rede ist :D

Für die, die nicht so gerne lesen, sondern eher Videos bevorzugen, ist hier noch ein besonders gut gelungenes über den Mann, der allen stets eine Plancklänge voraus war...

Youtube: Portrait Max Planck | Ernst Peter Fischer
Portrait Max Planck | Ernst Peter Fischer
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Jahrestage der Wissenschaft

26.04.2018 um 10:47
Ich muss bitterlich weinen. Ich dachte, hältst dich mal zurück um niemandem mit deiner Präsenz zu erdrücken, lässt anderen bei einem wichtigen Jahrestag für eine der atemraubensten Disziplin den Vortritt und dann kommt keiner auf die Idee eine Fotoserie zum Hubbleteleskop zu posten?! Hmpf!


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Jahrestage der Wissenschaft

26.04.2018 um 17:30
Zitat von wuecwuec schrieb:und dann kommt keiner auf die Idee eine Fotoserie zum Hubbleteleskop zu posten?!
An Ideen herrscht kein Mangel, es ist vielmehr die Zeit ... oder besser gesagt der Mangel an Zeit, der mich davon abhält, mich um die wirklich wichtigen Dinge zu kümmern. cray

Ich bin mir auch nicht sicher, ob Fotoserien das Richtige für Allmy sind, würde vermutlich zu viel Speicher fressen, daher habe ich mich für eine neue Doku über Hubble entschieden, ist eh viel informativer als Bilder...

https://www.youtube.com/watch?v=ltj6H5-WcfQ (Video: Hubble Ein Blick ins Universum Doku HD 🎬 Dokuify abonnieren!)

Erstaunlicherweise erst 59 Aufrufe und noch kein einziger Kommentar. Da sieht man mal wieder, wo bei den Leuten die Prioritäten liegen :(


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Jahrestage der Wissenschaft

26.04.2018 um 20:50
Ich schau keine yt-Unität außer Knorkator.

Und warum sollte da jemand kommentieren? Gibbet da etwa Möpse Spoiler
ECF78E5D2EC9F65146F2731F4946D3B0



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Jahrestage der Wissenschaft

30.04.2018 um 12:02
30. April

Carl Friedrich Gauß erblickt 1777 das LIcht der Welt und schickt sich an auf alle Zeiten von AburentInnen und StudentInnen abgrundtief verachtet zu werden.

Scheinbar hat er aber auch faule Lehrer tierisch genervt.
Im Alter von sieben Jahren sei Gauß in die Volksschule gekommen. Als er neun Jahre alt war, habe sein Lehrer Büttner den Schülern zur längeren Beschäftigung die Aufgabe gestellt, die Zahlen von 1 bis 100 zu addieren. Gauß habe sie allerdings nach kürzester Zeit gelöst, indem er 50 Paare mit der Summe 101 gebildet (1 + 100, 2 + 99, …, 50 + 51) und 5050 als Ergebnis erhalten habe. Er legte die Antwort mit den Worten in Braunschweiger Plattdeutsch „Ligget se“ (svw: „Hier liegt sie“) dem Lehrer auf den Tisch.
Wikipedia: Carl Friedrich Gauß

1006 (ja! tausendsechs!) wurde im Sternbild Wolf eine Supernova beobachtet. Die Entfernung zur Erde betrug etwa 7200 Lichtjahre.
Wikipedia: SN 1006


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Jahrestage der Wissenschaft

30.04.2018 um 23:58
Zitat von wuecwuec schrieb:Carl Friedrich Gauß erblickt 1777 das LIcht der Welt
Wenn es um Mathematik geht, ist von mir normalerweise nichts zu hören und zu sehen, meist verharre ich vor Erfurcht erstarrt vorm Bildschirm, und lausche denen, die sich scheinbar mühelos darüber verständigen können. Da sich aber von denen selbst heute keiner blicken ließ, hab ich all meinen Mut zusammen genommen, und auf den Wiki-Link geklickt, ohne dabei den "Reset"-Knopf aus den Augen zu verlieren, ... für den Fall, dass ich auf Gegenwehr in Form von Fachbegriffen stoße.

Aber wider Erwarten lief es gut an, und ich war sofort von einer packenden Biographie gefesselt, in der ich auf viele bekannte Namen stieß, die hier im Thread auch schon thematisiert wurden. Davon ermutigt tat ich zunächst das, was ich sehr häufig mache, wenn ich mich mit großen Persönlichkeiten befasse, ich nehme mir ihre Zitate vor, ... was nicht die schlechteste Art ist, sich ein Bild zu verschaffen. Bei Gauß fanden sich zunächst nur 5, und jedes dieser 5 machte mir den Mann sogleich sympathischer:

https://www.aphorismen.de/suche?autor_quelle=gau%C3%9F (Archiv-Version vom 22.06.2021)

Selbst seine Portraits vermitteln nicht den Eindruck eines typischen Mathematikers, oder besser gesagt meine Vorstellung davon :D, was womöglich auch damit erklärt werden kann, dass er zudem noch Astronom und Physiker war...

Carl Friedrich GaussOriginal anzeigen (0,7 MB)

Zum Glück kann ich mir in meinen Beiträgen den Luxus erlauben, mich auf die Dinge zu beschränken, die ich persönlich für erwähnenswert halte, sollte jemand was vermissen, kann er/sie dies gern ergänzen.

Carl Friedrich Gauß sagte einmal über sich selbst, er habe das Rechnen vor dem Sprechen erlernt, was einige Anekdoten auch zu bestätigen scheinen, demnach soll der dreijährige Carl Friedrich seinen Vater, der damals als Schatzmeister und kaufmännischer Assistent in einer Versicherungsgesellschaft tätig war, bereits die Lohnabrechnungen korrigiert haben :D

Gesicherter hingegen sind Berichte, nach denen er bereit mit 9 Jahren seinen Lehrer an der Volksschule mit seinen Rechenkünsten verblüffte, indem er Aufgaben in kürzester Zeit löste, die ihn eigentlich längere Zeit beschäftigen sollten, so z.B. die berühmte Addition aller Zahlen von 1 bis 100. Die Lösung verrate ich hier nicht, wer wissen will, wie der Bub das innerhalb von Sekunden im Kopf ausrechnen konnte, sollte mal selbst bei Wiki reinschauen (lohnt sich!)

Herzog Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig wurde auf den "Wunderknaben" aufmerksam gemacht, was ihm bereits mit 14 Jahren eine finanzielle Unterstützung einbrachte, mit deren Hilfe er frühzeitig ein Studium beginnen konnte. Seine Studienzeit, die in Braunschweig begann, und ihn später nach Göttingen und Helmstedt führte, war dank seiner vielen Förderer extrem erfolgreich.

Am 9. Oktober 1805 heiratete er Johanna Elisabeth Rosina Osthoff, die Tochter eines Weißgerbers aus Braunschweig, mit der er sich ein Jahr zuvor verlobt hatte. Leider verstarb sie bereits kurz nach der Geburt ihres dritten Kindes im Oktober 1809 an deren Folgen. Als dann nur wenige Monate später auch sein Sohn Louis starb, verviel er in eine tiefe Depression. In dieser Zeit verfasste er auch die berühmte, und erst später gefundene „Totenklage“ auf seine verstorbene Frau.

Noch im gleichen Jahr heiratete er erneut. Mit Friederica Wilhelmine Waldeck hatte er 3 weitere Kinder, von denen 2 nach Amerika auswanderten und dort sehr erfolgreich waren. Seine jüngste Tochter Therese blieb bei ihrem Vater und führte ihm bis zu seinem Tod den Haushalt.

Seine zahlreichen wissenschaftlichen Leistungen finden sich hier bei Wikipedia:

Wikipedia: Carl Friedrich Gauß#Leistungen

Ich will nur mal ein Beispiel herausgreifen, bei dem Gauß mit dem hier im Thread schon eimal von @uatu erwähnten Wilhelm Eduard Weber erfolgreich zusammen gearbeit hat.

Wikipedia: Wilhelm Eduard Weber

Bemerkenswert finde ich z.B., dass Gauß bereits 12 Jahre vor Gustav Robert Kirchhoff in Experimenten die Kirchhoffschen Regeln für Stromkreise fand, um nur ein Beispiel zu nennen, bei denen Gauß es "versäumte", seine Erkenntnisse zu veröffentlichen. Er zog es nun mal vor, seine Theorien zunächst zu vervollständigen, ehe er sie vorschnell präsentiert. Daher stammt auch sein eingangs verlinktes Zitat: "Weniges, aber Reifes"

Aber zurück zu Weber, mit dem Gauß zusammen das Magnetometer erfand, und die erste Telegrafenverbindung der Welt aufbaute (zwischen dem phys. Institut und der Sternwarte in Göttingen). In dieser Zeit wurde auch der sogenannte "Magnetische Verein" gegründet, an dem auch sein Freund Alexander von Humboldt beteiligt war.

Wikipedia: Magnetischer Verein

Humboldt wurde übrigens anlässlich seines Geburtstags einmal mit einer Leidenschaft von Gauß konfrontiert, die darin bestand, dass er numerische und statistische Daten aller Art sammelte, so auch Listen über die Lebenserwartung berühmter Persönlichkeiten. Und so kam es, dass Humbold zu seinem Geburtstag folgende Zeilen von Gauß erhielt:
Es ist übermorgen der Tag, wo Sie, mein hochverehrter Freund, in ein Gebiet übergehen, in welches noch keiner der Koryphäen der exacten Wissenschaften eingedrungen ist, der Tag, wo Sie dasselbe Alter erreichen, in welchem Newton seine durch 30.766 Tage gemessene irdische Laufbahn geschlossen hat. Und Newtons Kräfte waren in diesem Stadium gänzlich erschöpft: Sie stehen zur höchsten Freude der ganzen wissenschaftlichen Welt noch im Vollgenuss Ihrer bewundernswürdigen Kraft da. Mögen Sie in diesem Genuss noch viele Jahre bleiben.
:D

Achso, was mir noch auffiel: Weber gehörte ja zu den berühmten "Göttinger Sieben" (Wikipedia: Göttinger Sieben), und von diesen Sieben haben sich später nur 2 Wissenschaftler überreden lassen, nach Göttingen zurückzukehren, Weber und Ewald. Und eben dieser Ewald heiratete 1830 die erste Tochter von Gauß, allerdings starb sie bereits 1840 im Alter von gerade einmal 32 Jahren an Schwindsucht, ebenso wie ihre Mutter und ihr Schwester.

So, das solls erst mal gewesen sein. Ich hatte (trotz der vielen Toten) richtig Spass an der Recherche, hab viel dabei gelernt, unter anderem mal wieder wie klein und eng verzahnt diese Welt doch ist....

Guats Nächtle


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Jahrestage der Wissenschaft

11.05.2018 um 21:21
Feynmans Antwort auf den Vorwurf die Naturwissenschaft sei nicht fähig die Schönheit einer Rose zu würdigen:
“Die Schönheit, die sie für dich hat, entgeht mir keineswegs. Aber ich sehe auch eine tiefere Schönheit, die sich anderen nicht ohne weiteres erschließt. Ich sehe die komplizierte Wechselbeziehungen in der Blüte. Die Blüte ist rot gefärbt. Sie hat eine Farbe – bedeutet das, dass sie sich in der Evolution entwickelt hat, um Insekten anzulocken? Damit haben wir eine neue Frage. Können Insekten Farben sehen? Haben sie ein Gespür für Ästhetik? Und so weiter. Ich verstehe nicht, wie eine Blüte an Schönheit verlieren soll, wenn wir sie untersuchen. Es kommt immer nur Schönheit hinzu.”
Der vermutlich berühmteste Bongo-Spieler
feynman bongos
Richard Feynman wäre heute 100 Jahre alt geworden.
Er war nicht nur ein bemerkenswerter Physiker mit äusserst spannendem Lebenslauf, er besaß zudem die seltene Gabe Wissenschaft leicht verständlich zu erklären.
quote-the-first-principle-is-that-you-mu
Richard
Trotz oder gerade wegen seiner zahlreichen Ehrungen für seine Arbeit (u.a. Nobelpreis) blieb Feynman sein Leben lang ein recht unkonventioneller Wissenschaftler, der dem Anschein nach ständig nach neuen Späßchen suchte.
RichardFeynman01
Damit hat ausgerechnet einer der renommiertesten eines Fachs, vermutlich sogar ohne es beabsichtigt zu haben, den Mythos der elitären und hochnäsigen Wissenschaftler, die in Elfenbeintürmen über allem thronen und nur ihresgleichen akzeptieren würden, zu Staub zerbröselt.
Verdammt großartig der Mann.
richardfeynman-1

Wer noch nach Urlaubsliteratur sucht, der schnuppert am besten mal in die Leseprobe rein.
https://www.buecher.de/shop/biografien--erinnerungen/sie-belieben-wohl-zu-scherzen-mr-feynman/feynman-richard-p-/products_products/detail/prod_id/23318492/

Wikipedia: Richard Feynman


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Jahrestage der Wissenschaft

11.05.2018 um 22:32
Zitat von wuecwuec schrieb:Wer noch nach Urlaubsliteratur sucht, der schnuppert am besten mal in die Leseprobe rein.
So was wie Urlaub kenne ich leider nur vom "hörensagen", aber das Buch habe ich schon seit ein paar Jahren. Bisher habe ich noch nicht reingeschaut, aber wenn am Sonntag passendes Wetter ist, schnapp ich mir mein Kanu und such mir ne ruhige Insel, ... und dann wird gelesen :D

Ja, Feynman war ein ganz besonderer Mensch mit vielen Facetten. Sein 100. Geburtstag war auch für Spektrum.de Anlass, einen Artikel zu verfassen. Vieles von dem habe ich so zuvor noch nicht gehört, umso gespannter bin ich auch auf sein Buch. Vor ein paar Monaten kam zudem auch noch ein weiteres Buch auf den Markt, diesmal nicht vom Meister selbst, sondern über ihn:

https://www.amazon.de/Feynman-die-Physik-Forschung-au%C3%9Fergew%C3%B6hnlichen/dp/3662547961/ref=sr_1_3?ie=UTF8&qid=1526070673&sr=8-3&keywords=feynman&dpID=41R4dtSbiuL&preST=_SY264_BO1,204,203,200_QL40_&dpSrc=srch

... ich habs gleich mal bestellt :D


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Jahrestage der Wissenschaft

11.05.2018 um 23:01
Zitat von wuecwuec schrieb:[Richard Feynman] war nicht nur ein bemerkenswerter Physiker mit äusserst spannendem Lebenslauf, er besaß zudem die seltene Gabe Wissenschaft leicht verständlich zu erklären.
Einer der m.E. am schwersten zu verstehenden Sachverhalte der gesamten klassischen Physik ist die trügerisch einfache Frage nach dem Potential einer bewegten Ladung. Bei oberflächlicher Beschäftigung mit diesem Problem drängt sich zunächst der Gedanke auf, dass das doch eigentlich gar nicht so schwierig sein kann, die tatsächlich richtige Lösung ist allerdings ziemlich hirnverzwurbelnd. ;) Im Rahmen eines Forschungsprojekts habe ich mal die Herleitungen dieser Lösung in mehr als einem Dutzend bekannter und weniger bekannter Physik- und Elektrodynamik-Lehrbücher verglichen. Das Resultat war, dass meinem Eindruck nach Feynman's Herleitung in den bekannten "Feynman Lectures on Physics" die bei weitem klarste und am besten verständlichste war. Das fand ich wirklich ziemlich beeindruckend. Die englische Version der "Feynman Lectures on Physics" ist beim California Institute of Technology vollständig online frei zugänglich, die genannte Herleitung kann man sich hier ansehen. Das ist zwar je nach Vorkenntnissen immer noch kein Spaziergang, aber es gibt sicherlich eine Grenze, wie weit man einen "von Natur aus" komplizierten Sachverhalt einfach verständlich darstellen kann. Feynman dürfte bei vielen Themen dieser Grenze näher gekommen sein als die meisten anderen Autoren.


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Jahrestage der Wissenschaft

11.05.2018 um 23:29
Zitat von uatuuatu schrieb:Feynman dürfte bei vielen Themen dieser Grenze näher gekommen sein als die meisten anderen Autoren.
Da kann ich leider nicht mitreden, ich versuche immer noch (mit Unterstützung von Prof. Lesch) mich der Grenze von der anderen Seite zu nähern, aber immer wenn ich glaube sie in weiter Ferne zu erkennen, ... isse auch schon wieder wech ... :D

Merkwürdigerweise kommt es in dem Spektrum-Artikel ganz anders rüber, aber da jammern ja auch nur die Erstsemester....
Das Problem an den »Feynman-Lectures« war jedoch, dass sie die meisten Studenten überforderten. Der Autor selbst bekannte am Schluss, ihm hätten vielleicht zwei oder drei Dutzend Studenten von insgesamt 200 folgen können – diejenigen, die ohnehin kaum Unterweisung benötigten. Beim Rest entschuldigte er sich: »Wenn Sie das Fach jetzt wegen mir hassen, tut es mir leid.« Ein Assistent von damals erinnerte sich später, im Lauf der beiden Jahre seien immer mehr Studenten der ersten Semester abgesprungen. Dafür strömten Doktoranden und Lehrkräfte in den Hörsaal, um ihr Fach ganz neu zu erleben.
Das bestätigt der Biograf James Gleick in seinem Feynman-Buch: Die Vorlesung war eine »tour de force«, sowohl als Hochschulkurs wie als Lehrbuch. Viele Universitäten hätten die drei Bände erst eingeführt und einige Jahre später wieder ausgemustert. »Feynman hatte nicht die Geduld, einen Studenten durch ein Forschungsproblem zu führen«, fasst Gleick zusammen. Der Einfluss des Caltech-Forschers machte sich eher indirekt bemerkbar, denn die drei roten Bände wirkten auf die etablierten Physiker und Kollegen an den Universitäten. Manche beschreiben die Bücher darum als »Einführungskurs für Doktoranden



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11.05.2018 um 23:57
@Peter0167: Auweia, der Spektrum-Artikel ist aber wirklich ziemlich negativ, wie schon aus der Sub-Überschrift hervorgeht:
Der Nobelpreisträger inszenierte sich als Lebemann und genialer Kommunikator, doch als Lehrer ebenso wie als Mensch ließ er zu wünschen übrig.
Im Gegensatz zu dem von Dir zitierten Abschnitt schreibt Wikipedia:
Feynman praktizierte zeitlebens einen unmittelbar seiner physikalischen Intuition folgenden praxisnahen und anschaulichen Zugang zur Physik. Abgehobenen und zu abstrakten Diskussionen sowie schematischem, oberflächlichem Denken begegnete er schnell mit Ungeduld.

(Wikipedia -- Richard Feynman)
Spektrum ist zwar zunächst sicherlich die angesehenere Quelle, aber mir drängt sich ein bisschen der Verdacht auf, dass der Verfasser eine persönliche Abneigung gegen Feynman hat. Aus meiner Sicht kann die Aussage aus Wikipedia nur bestätigen. M.E. verstand es Feynman wie kaum ein anderer, ziemlich genau den Mittelweg zwischen einer zu abstrakten und unnötig verkomplizierenden Darstellung einerseits und einer unzulässig simplifizierenden Darstellung andererseits zu finden.


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Jahrestage der Wissenschaft

12.05.2018 um 00:16
Zitat von uatuuatu schrieb:wie schon aus der Sub-Überschrift hervorgeht:
Nicht nur die, bereits die Überschrift ließ mich aufhorchen:
Kleiner als sein Mythos
Immerhin hat der Autor ein abgeschlossenes Physik-Studium vorzuweisen, womit nicht gesagt ist, dass er keine Probleme im ersten Semester mit dem Quantenquark hatte ... :D


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Jahrestage der Wissenschaft

12.05.2018 um 00:24
@uatu

Feynmans extrovertierter Charakter hat nicht jedem gepasst.
Dieser Burzeltag-Artikel tönt mEn ziemlich boulevardesk. Viele Adjektive, Gemenschel, Emotionen weckend. Was dieser übergroße (überwiegend unbelegte) "Menschteil" in einem Artikel über eine unzweifelhafte Koryphäe zu suchen hat, erschließt sich mir nicht auf Anhieb.
Bei Bild würde ich nur müde abwinken. Bei Spektrum ist das mehr als nur auffällig.

Schon bei der allerersten Zeile bin ich bedient:
Zum 100. Geburtstag von Richard Feynman: Kleiner als sein Mythos
Was soll denn das? Zudem, wenn er tatsächlich kleiner als sein Mythos ist, wozu dann überhaupt dieser Artikel?
Ebensogut hätte er was über Karl Schwarzschild schreiben können (Todestag 11.Mai).

Das ist dem Spektrum-Verlag nicht würdig wegen (Schreib-)Stil und Inhalt.


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