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Sehen wir nur die Hälfte der Realität?

151 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Psyche, Realität, Wahrnehmung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Sehen wir nur die Hälfte der Realität?

01.11.2012 um 22:17
@düsenschrauber
Zitat von düsenschrauberdüsenschrauber schrieb:Ja, ich denke hier fängt dann die Philosophie an... was ist Energie, oder warum war im Anfang der Wasserstoff bzw. ist das ganze vielleicht ein schöpferischer Akt?
Also mit Philosophie hat das jetzt nur geringfügig zu tun. (Analytische) Philosophie sollte sich mehr auf die Formulierung von Normen (durch Ethik) konzentrieren sowie in Bereichen wie Wissenschafts-und Erkenntnistheorie aktiv sein. Dazu ist sie ja da.
Die Physik allein ist mächtig und kann mit Sicherheit auch solche Fragen beantworten. Wobei ich den Begriff "schöpferischer Akt" nicht mag, denn sowas gibt es prinzipiell nicht.

@Heizenberch

Die Gravitation wird doch durch die ART geometrisch beschrieben. Sind Gravitationswellen da nicht überflüssig (und somit nicht messbar weil es sie schlicht nicht gibt)?
Falls nein, warum und wieso, denkst Du, kann man sie noch nicht messen?

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Sehen wir nur die Hälfte der Realität?

01.11.2012 um 22:24
@Mr.Dextar
Man versucht sie zu messen, es ist einem noch nicht gelungen. Gravitationswellen werden von der ART postuliert. Sie wären ein Beweis für die Richtigkeit der Theorie. Ich kann dir nur empfehlen, das Thema mal zu googeln oder auf Youtube ein paar Dokus zu suchten. Das Thema ist echt spannend.

Zum unmessbaren: In der Quantenmechanik gibt es einige Probleme mit dem Messen ;) Zeigt uns, dass wir selbst mit Messapparaturen die Realität nicht wirklich erfassen können.


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Sehen wir nur die Hälfte der Realität?

01.11.2012 um 22:32
@Heizenberch

Jo, werde ich auf alle Fälle noch tun. Lese ja gerade ein Buch von Brian Green, u.a. über dieses Thema. ^^
Zitat von HeizenberchHeizenberch schrieb:Zum unmessbaren: In der Quantenmechanik gibt es einige Probleme mit dem Messen ;) Zeigt uns, dass wir selbst mit Messapparaturen die Realität nicht wirklich erfassen können.
Die "Realität" erfassen wir ja immer, nur die Frage ist wie tief und genau das erfolgt. Auf welche Probleme spielst Du da an?

Und:
Zitat von HeizenberchHeizenberch schrieb:Man versucht sie zu messen, es ist einem noch nicht gelungen.
Darin lag ja meine Frage an Dich, nämlich warum man es bis jetzt noch nicht messen konnte.

Bin aber für heute mal weg und schaue morgen wieder rein. :)


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Sehen wir nur die Hälfte der Realität?

01.11.2012 um 22:38
@Mr.Dextar
Hauptsächlich auf die Unbestimmtheitsrelation. Wir verändern ja durch das Messen die Realität und wir können niemals die komplette Realität messen, da es diese benannte Unschärfe gibt.

Achso, weil die Effekte zu gering sind. Du musst dir vorstellen, dass die Wellenlänge der Gravitationswellen gigantisch ist. Man müsste also sehr geringe Längenschwankungen messen können. Ich glaube, dass man plant, 3 Satelliten auf die Umlaufbahn hinter der Erde zu bringen, die ein Dreieck aufspannen, das sehr lange Schenkel hat. Damit möchte man dann die Wellen endlich nachweisen können.


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Sehen wir nur die Hälfte der Realität?

02.11.2012 um 01:01
Zitat von Mr.DextarMr.Dextar schrieb:Die Physik allein ist mächtig und kann mit Sicherheit auch solche Fragen beantworten. Wobei ich den Begriff "schöpferischer Akt" nicht mag, denn sowas gibt es prinzipiell nicht.
Das Universum muss schon physikalisch erschöpft worden sein, ansonsten gäbe es Keines :)

@Mr.Dextar


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Sehen wir nur die Hälfte der Realität?

02.11.2012 um 04:51
denk der Mensch sieht nur ein Teil und davon abgesehen jeder seine Persönliche..


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Sehen wir nur die Hälfte der Realität?

02.11.2012 um 10:19
Zitat von Mr.DextarMr.Dextar schrieb:Die Physik allein ist mächtig und kann mit Sicherheit auch solche Fragen beantworten. Wobei ich den Begriff "schöpferischer Akt" nicht mag, denn sowas gibt es prinzipiell nicht.
ne ne... da siehst du etwas falsch.. ich schreibe dir später noch etwas darüber (und glaube mir, ich stehe auf der Seite der Physik ;)).
Zitat von Mr.DextarMr.Dextar schrieb:Die Gravitation wird doch durch die ART geometrisch beschrieben. Sind Gravitationswellen da nicht überflüssig (und somit nicht messbar weil es sie schlicht nicht gibt)?
Falls nein, warum und wieso, denkst Du, kann man sie noch nicht messen?
Falsch, indirekt wurden die Gravitationswellen schon 1974 nachgewiesen (von Russel Hulse && Joseph Taylor). Das Problem des direkten Nachweises liegt in der Technik, die Gravitationswelle einer vergleichsweise nahen Supernova verändert den Abstand von Erde -> Sonne nur um den Durchmesser eines Atoms (und das für wenige tausendstel Sekunden)!.

Ich denke das reicht um zu verstehen warum es noch keinen direkten Nachweis gibt.


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Sehen wir nur die Hälfte der Realität?

02.11.2012 um 16:26
@Heizenberch

Also doch wieder die Unschärfe. ;) Ich denke ich weiß worauf Du hinaus willst.
Zitat von HeizenberchHeizenberch schrieb:Man müsste also sehr geringe Längenschwankungen messen können. Ich glaube, dass man plant, 3 Satelliten auf die Umlaufbahn hinter der Erde zu bringen, die ein Dreieck aufspannen, das sehr lange Schenkel hat. Damit möchte man dann die Wellen endlich nachweisen können.
Okay, also ich bin überzeugt dass man auch das nachweisen kann. Wie gesagt, wenn man die Unschärfe als "prinzipielle" Grenze betrachtet, wird es schwer, da Dinge, die quasi innerhalb dieser Dinge existieren, direkt nachzuweisen.
Zitat von düsenschrauberdüsenschrauber schrieb:ne ne... da siehst du etwas falsch.. ich schreibe dir später noch etwas darüber (und glaube mir, ich stehe auf der Seite der Physik ;)
Okay, dann bin ich mal gespannt. :)

Danke für eure Antworten!


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Sehen wir nur die Hälfte der Realität?

02.11.2012 um 16:42
Zitat von Mr.DextarMr.Dextar schrieb:Okay, also ich bin überzeugt dass man auch das nachweisen kann. Wie gesagt, wenn man die Unschärfe als "prinzipielle" Grenze betrachtet, wird es schwer, da Dinge, die quasi innerhalb dieser Dinge existieren, direkt nachzuweisen.
das ist ja quasi das Problem überhaupt die Unschärferelation. Und in Bereichen die kleiner wie 10^-34 m kann man physikalisch überhaupt nichts mehr beschreiben, da hört die Kausalität auf, Raum und Zeit sind nicht mehr trennbar.

Zum Schöpferischen Akt.

Das Universum selbst bis zu diesem Moment ist ja ein Akt des erschaffens, vom Wasserstoffatom bis zu den schwereren Elementen ist ein Prozess. Ich meinte nicht damit das da einer sitzt und diesen Prozess so steuert :D


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Sehen wir nur die Hälfte der Realität?

02.11.2012 um 16:47
@düsenschrauber
Zitat von düsenschrauberdüsenschrauber schrieb:Und in Bereichen die kleiner wie 10^-34 m kann man physikalisch überhaupt nichts mehr beschreiben, da hört die Kausalität auf, Raum und Zeit sind nicht mehr trennbar.
Hm, aber ich stelle mir das eher so vor, als sei dies die kleinste Einheit überhaupt, also wenn wir uns das Universum z.B. als eine Wiese vorstellen, dann würde dieser Bereich der winzigste Grashalm sein. D.h. jetzt nicht zwingend, dass da Raumzeit oder Kausalität direkt aufhören (wobei es bei letzteren ja schon der Fall sein könnte).
Zitat von düsenschrauberdüsenschrauber schrieb:Das Universum selbst bis zu diesem Moment ist ja ein Akt des erschaffens, vom Wasserstoffatom bis zu den schwereren Elementen ist ein Prozess. Ich meinte nicht damit das da einer sitzt und diesen Prozess so steuert
Achso, dann hatten wir ein rein sprachliches Missverständnis. :D Immer, wenn jemand von Schöpfung o.ä. anfängt zu sprechen, denke ich mir immer, es sei eine Form von "Creatio ex nihilo", d.h. dass Etwas aus dem Nichts hervortritt. Doch das, was Du da beschreibst (oder andeutest), sind Prozesse der Umwandlung, die natürlich sind. ;)


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Sehen wir nur die Hälfte der Realität?

02.11.2012 um 17:17
irgendwo sind wir doch alle blind
jeder sieht die welt mit anderen augen.
es ist so dass wir durch diesen eingebürgerten trott unser umfeld nur als ganzes wahrnehmen.
für mich ist das so eine art tunnelblick. aber dadurch dass man alles als selbstverständlich oder normal erachtet verliert man den blick für kleinere sachen denen nie beachtung geschenkt wird. quasi die puzzlestücke des ganzen .. oder so ähnlich.


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Sehen wir nur die Hälfte der Realität?

02.11.2012 um 19:05
Das, was man selbst als die Realität bezeichnet, die man wahrnimmt, ist generell nur ein kleiner Ausschnitt. Jeder lebt in seiner eigenen, und wenn man sich mal das Gehirn anschaut, welches nichts anderes als eine elektrochemische Maschine ist, die binär funktioniert (Nullen und Einsen, die Muster von Erfahrungen von Realitäten erzeugen). Sogesehen ist das, was wir wahrnehmen nicht wirklich real, sondern es ist tatsächlich eine Art virutelle Realität, nicht viel anders als in Filmen wie Matrix oder Inception... die Realität ist real im Sinne von, dass wir sie als völlig real erfahren, aber wir sind keine Menschen in einem realen Universum, sondern wir sind Bewusstsein, dass eine menschliche Erfahrung macht, um Emotionen zu studieren...


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Sehen wir nur die Hälfte der Realität?

02.11.2012 um 19:08
Zudem kann es passieren, dass das eigene Ego innerhalb einer Lebenszeit (besonders in diesen Zeiten!) transzendiert wird, sodass man dennoch durch diese eigene 3D Form (Körper) lebt, aber man sich nicht mehr mit irgendwelchen materiellen Dingen identifiziert, oder eigenen unglücklichen Geschichten. Man ist dann wahrlich geistig, aber wirkt dennoch durch seine eigene physische Form, aber die eigene Wahrnehmung hat sich komplett verändert, und wenn das Bewusstsein befreit ist, dann kann das Ego auch nicht mehr wirklich zurückkommen, jedenfalls nicht mehr in dem Maße, dass man wieder anfängt, sich mit allem hier stark zu identifizieren...


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Sehen wir nur die Hälfte der Realität?

02.11.2012 um 21:12
Zitat von YoshiYoshi schrieb:die binär funktioniert
Eine Nervenzelle kann mehrere Zustände haben und sogar ganze Operationen ausführen - also nix binär. Aber, dass wir Biochemische Maschinen sind stimmt.
Zitat von YoshiYoshi schrieb:Sogesehen ist das, was wir wahrnehmen nicht wirklich real, sondern es ist tatsächlich eine Art virutelle Realität, nicht viel anders als in Filmen wie Matrix oder Inception...
Das ist übertrieben, denn wir nehmen tatsächlich einen gewissen Teil der physikalischen Realität wahr. Es spielt sich nicht alles im Kopf ab, außer der Interpretation der Sinneseindrücke.
Zitat von YoshiYoshi schrieb: dass eine menschliche Erfahrung macht, um Emotionen zu studieren...
Ich studiere keine Emotionen. hmmm :/
Zitat von YoshiYoshi schrieb:Zudem kann es passieren, dass das eigene Ego innerhalb einer Lebenszeit (besonders in diesen Zeiten!) transzendiert wird, sodass man dennoch durch diese eigene 3D Form (Körper) lebt, aber man sich nicht mehr mit irgendwelchen materiellen Dingen identifiziert, oder eigenen unglücklichen Geschichten. Man ist dann wahrlich geistig, aber wirkt dennoch durch seine eigene physische Form, aber die eigene Wahrnehmung hat sich komplett verändert, und wenn das Bewusstsein befreit ist, dann kann das Ego auch nicht mehr wirklich zurückkommen, jedenfalls nicht mehr in dem Maße, dass man wieder anfängt, sich mit allem hier stark zu identifizieren...
Egal, was du nimmst, ich will auch was von dem Zeug!


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Sehen wir nur die Hälfte der Realität?

02.11.2012 um 23:04
@Heizenberch
An deinem Beitrag merke ich sowieso, dass du absolut gar nix von dem verstanden hast, was ich gesagt habe.


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Sehen wir nur die Hälfte der Realität?

02.11.2012 um 23:11
@Heizenberch
Zitat von HeizenberchHeizenberch schrieb:Aber, dass wir Biochemische Maschinen sind stimmt.
Wir sind keine Biomaschinen, wir benutzen sie lediglich, um bestimmte Wirklichkeiten zu erfahren.
Zitat von HeizenberchHeizenberch schrieb:Das ist übertrieben, denn wir nehmen tatsächlich einen gewissen Teil der physikalischen Realität wahr. Es spielt sich nicht alles im Kopf ab, außer der Interpretation der Sinneseindrücke.
Sicherlich nehmen wir einen Teil der physischen Realität wahr, aber es ist generell eine Erscheinung im eigenen Bewusstsein.
Zitat von HeizenberchHeizenberch schrieb:Ich studiere keine Emotionen. hmmm :/
Studieren war vielleicht ein schlechter Ausdruck... wir machen hier einfach eine menschliche Erfahrungen, wie es ist, Emotionen zu haben, mit anderen Menschen zu tun zu haben. Dieses ganze soziale Spiel halt... aber nichts davon ist wirklich real, es ist eben ein Spiel, nichts weiter...
Zitat von HeizenberchHeizenberch schrieb:Egal, was du nimmst, ich will auch was von dem Zeug!
Ich nehme nix. Aber man kann das, was ich sage eh nur dann nachvollziehen, wenn man die entsprechende Wahrnehmung hat. Jedes Gehirn entschlüsselt Informationen auf seine eigene Weise. Bei manchen ist der Ego-Verstand stärker, bei manchen weniger...


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Sehen wir nur die Hälfte der Realität?

02.11.2012 um 23:12
@Yoshi
Ich frage mich, warum ich dir überhaupt geantwortet habe :D Ich kenn dich doch eigentlich schon etwas länger.


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02.11.2012 um 23:12
@Heizenberch
Vielleicht glaubst du aber auch nur, mich zu kennen ;)


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Sehen wir nur die Hälfte der Realität?

03.11.2012 um 13:34
@Mr.Dextar
Zitat von Mr.DextarMr.Dextar schrieb:Ich bin der Auffassung, dass wir prinzipiell alles erkennen können.
Ein solches Prinzip gibt es nicht. Es wird dir niemals gelingen, erkennen zu können, was da ist, sondern: Um von einem Erkennen sprechen zu können, musst du dir zunächst etwas erschaffen, damit du etwas hast, was du dann einem Erkenntnisvorgang zuordnen kannst.

Derzeit sind die meisten Menschen der Ansicht, dass die elektrisch messbaren Signale im Gehirn irgendwie die Dinge der Welt erkennbar machen.

Wenn du wissen willst, wozu es elektrische Signale gibt, dann musst du den Konstrukteur dieser Signale fragen. Denn die Signale selbst haben keine Ahnung, ob sie den Gedanken an eine Waschmaschine abbilden sollen, einen Stern am Himmel, oder ob sie gar sich selbst als Gehirn abbilden sollen, oder was auch immer.

Wenn du deinen Blick auf einen Stern oder einen Baum wirfst, ist das was du siehst, nicht der Stern oder der Baum selbst. Du siehst etwas, das hauptsächlich mit Hilfe deiner Sinnesorgane und deines Gehirns umgewandelt wird und im Bewusstsein als das Ergebnis von Anschauung überhaupt erst erschaffen wird. Es ist für dich niemals möglich, den originalen Stern oder Baum wahrzunehmen.

Deine Augen, die hauptsächlich aus Proteinen, Fett und Wasser bestehen, sind dabei wesentliche Elemente bei dem Vorgang des Sehens. Sie erzeugen ein gestochen scharfes Bild von dem Stern, und man denkt, dass das Bild, das man sieht, das Original ist.

Viele Menschen können nicht begreifen, dass alles, was sie sehen, tatsächlich selbst erschaffen ist. Obwohl sie nicht die Originale sehen, sind sie überzeugt, dass sie das wirkliche Bild betrachten, weil die Qualität des Bildes aufgrund des Zusammenwirkens von Augen, Nerven und Gehirn für sie vollkommen und perfekt ist. Das Bild eines Baumes wird jedoch nicht von den Hilfsmittelen Proteinen, Molekülen oder Atomen des Gehirns gesehen, sondern von dem Benutzer dieser Hilfsmittel.

In gleicher Weise wie der Sehvorgang findet auch der Hörvorgang statt. Das Ohr fängt die vorhandenen Luftschwingungen auf und leitet sie über das Mittelohr, wo sie verstärkt werden, ins Innenohr. Dort werden diese Luftschwingungen in elektrische Impulse umgewandelt und ins Hörzentrum des Gehirns geleitet, wo sie aufgrund von Gewohnheiten vor-interpretiert werden.

Genau wie der Sehvorgang im Sehzentrum des Gehirns umgewandelt wird, vollzieht sich der vorbereitende Hörvorgang analog dazu im Hörzentrum des Gehirns. Doch das Gehirn selbst sieht und hört nichts davon. Es erledigt bloß seinen Job, weswegen es erschaffen wurde.

Daraus folgt unwiderlegbar: Es gibt außerhalb des Gehirns keine Töne. Denn der „Ort“, an dem diese Luftschwingungen in Töne umgewandelt werden, ist weder bei dem Objekt selbst, noch in unseren Ohren und auch nicht im Gehirn, sondern im Bewusstsein. Denn die elektrischen Impulse, welche die Luftschwingungen repräsentieren, haben weder eine Lautstärke noch irgendeine Klangfarbe.

Ein weiteres Beispiel zum besseren Verständnis:

Wenn du dich mit einem deiner Freunde unterhälst, dann siehst du die Erscheinung deines Freundes nicht außerhalb von dir, sondern du siehst deinen Freund als einen Bewusstseinsinhalt, den du dir mit Hilfe deiner Sinnesorgane und des Gehirns erschaffen hast. Und auch die Stimme deines Freundes befindet sich nicht außerhalb, sondern wird auf dieselbe Weise erst in deinem Bewusstsein erschaffen, damit du etwas hast, was du als die Stimme deines Freundes bezeichnen kannst.

Ob dein Freund weit von dir entfernt steht, oder ob er direkt hinter dir steht, du glaubst, dass du seine Stimme entsprechend seinem Standort aus der Ferne oder aus der Nähe hörst. Tatsächlich jedoch ist die Stimme deines Freundes weder direkt hinter dir, noch weit entfernt. Die Stimme deines Freundes ist im Bewusstsein, denn nur dort kannst du sie bemerken.

Bei der Beschreibung dieser Vorgänge hat sich nun zwangsläufig eine Ausdrucksweise entwickelt, die versucht, diese eindrucksvollen Abläufen zu beschreiben. Wir empfinden einen Stern, einen Baum oder den Mond oder was auch immer, als „außerhalb“ von uns selbst, wie alles andere auch, was wir sehen können.

Wir haben den Eindruck, dass wir „aus unserem Körper hinaussehen“ und sich demzufolge alles andere in der Welt außerhalb von uns befindet. Doch sowohl „außerhalb“ wie auch „innerhalb“ von uns ist nichts anderes als das, was die Wissenschaftler ziemlich einfallslos als Energie bezeichnen.

Energie hat jedoch weder eine Form, noch einen Geschmack, auch keinen Geruch oder eine Festigkeit oder eine Farbe. All diese „Eigenschaften“ werden erst durch die jeweilige Art der Anschaung erschaffen, oder wie es bezeichne, durch die Intensität und Qualität unserer Aufmerksamkeit erschaffen.

Denn würden unsere Augen einen anderen Qualitätsbereich erzeugen, sprich einen anderen Bereich dessen, was wir den sichtbaren Bereich des elektromagnetischen Spektrums nennen, dann gäbe es für uns keinen Stern, keinen Baum oder Kühlschränke oder was auch immer wir derzeit als „konkret“ bezeichnen.

Und weil das eine gesicherte wissenschaftliche Tatsache ist, die du vielleicht so noch niemals berücksicht hast, ist es eine unwiderlegbare Wahrheit, dass du noch niemals einen Stern oder einen Baum gesehen hast.


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Sehen wir nur die Hälfte der Realität?

03.11.2012 um 14:21
@oneisenough
Zitat von oneisenoughoneisenough schrieb:Wenn du wissen willst, wozu es elektrische Signale gibt, dann musst du den Konstrukteur dieser Signale fragen. Denn die Signale selbst haben keine Ahnung, ob sie den Gedanken an eine Waschmaschine abbilden sollen, einen Stern am Himmel, oder ob sie gar sich selbst als Gehirn abbilden sollen, oder was auch immer.
Nein, das ist schonmal falsch: Die Signale sind Folgen eines Algorithmus, der sich im Laufe der Evolution herausgebildet hat und seine Aufgabe erfüllt. Diese nehmen Informationen über die Außenwelt wahr so gut wie sie können; dass sie natürlich die Realität "an sich" nicht korrekt wiedergeben (naiver Realismus), ist selbstredend klar. Dennoch ist das, was sie aufnehmen oder eben abbilden, nicht falsch. "Falsche" Information in diesem Sinne existiert ja nicht, denn selbst das, was wir als Halluzination oder Wahrnehmungstäuschung definieren, ist etwas, was "wahr" ist - nur spielten da andere Faktoren eine Rolle, d.h. die Prämissen, die zu dieser "Halluzination" folgen, finden sich nicht in der Umgebung, sondern im Gehirn.
Zitat von oneisenoughoneisenough schrieb:Du siehst etwas, das hauptsächlich mit Hilfe deiner Sinnesorgane und deines Gehirns umgewandelt wird und im Bewusstsein als das Ergebnis von Anschauung überhaupt erst erschaffen wird. Es ist für dich niemals möglich, den originalen Stern oder Baum wahrzunehmen.
So gesehen ja, wie ich es erläutert habe. Aber A) ist dies logisch immer der Fall, denn Nicht-lebende Materie (o.ä.) wird schließlich niemals Wahrnehmungsorgane oder dergleichen entwickeln können; für Beobachtung braucht man schon eine entsprechende Apparatur, die sich aber bis jetzt nur bei organischer Materie bemerkbar machte. Und B) ist dies gar nicht so relevant, solange man als Lebewesen irgendwann über die kognitive Leistung verfügt, immer feinere und präzisere Technologie zum Messen zu entwickeln, damit man immer tiefer und tiefer hineinschauen kann. Denn damit verfeinert man stets sein Weltmodell. Du magst hier einwenden, dass jedes andere Lebewesen oder gar Individuum aufgrund des "erschaffenen Weltkonstrukts" (auf Basis der Interpretation einfacher Wahrnehmungsorgane) eine andere Sicht haben mag, und das könnte auch durchaus sein, aber spielt das hierbei keine Rolle, denn beide Modelle sind gleichberechtigt; bilden quasi eine Art eigene Sprache. Und wie es bei Sprachen so ist, kann man - durch verschiedene Methoden - diese prinzipiell übersetzen. In unserem Falle bedeutet das, dass Einigkeit erzielt werden könnte, wenn jeder das Weltmodell klar definiert hat und weiß, dem anderen dies durch "Übersetzung" mitzuteilen. Eventuell lassen sich da auch Verfeinerungen vornehmen, wenn ein Individuum etwas überinterpretiert (beispielsweise erkennt Art A Gesichter aufgrund von Mustern, B jedoch erklärt ihr auf Fundament einer geeinigten, einheitlichen Sprache, dass diese Gesichter eben keine Gesichter sind, sondern nur Muster, die der Art A als Gesichter erscheinen, weil diese vielleicht eine psychologische Prädisposition hat).
Zitat von oneisenoughoneisenough schrieb:Das Bild eines Baumes wird jedoch nicht von den Hilfsmittelen Proteinen, Molekülen oder Atomen des Gehirns gesehen, sondern von dem Benutzer dieser Hilfsmittel.
Im Gehirn werden diese Prozesse verarbeitet und dann zu einem Bild zusammengefügt, wenn Du das meinst.
Zitat von oneisenoughoneisenough schrieb:Es erledigt bloß seinen Job, weswegen es erschaffen wurde.
"Erschaffen" wurde es sicher nicht, da es sich - wie alles andere - in diese Richtung entwickelt hat, aber ja, es erledigt den Job.
Zitat von oneisenoughoneisenough schrieb:Daraus folgt unwiderlegbar: Es gibt außerhalb des Gehirns keine Töne. Denn der „Ort“, an dem diese Luftschwingungen in Töne umgewandelt werden, ist weder bei dem Objekt selbst, noch in unseren Ohren und auch nicht im Gehirn, sondern im Bewusstsein. Denn die elektrischen Impulse, welche die Luftschwingungen repräsentieren, haben weder eine Lautstärke noch irgendeine Klangfarbe.
Kann man so nicht sagen, das ist ein klassischer Non sequitur- Fall. Aus der Tatsache, dass Information der Außenwelt umgewandelt und ins Gehirn / Bewusstsein drängt, folgt logisch nicht, dass diese da draußen nicht existieren. Wie ich oben schon schrieb kann jedes Lebewesen Information auf diese oder jene Weise verarbeiten, aber die Grundstruktur dessen - in diesem Falle mechanische Wellen - sind dennoch da und Teil des Universums. Wenn kein Wahrnehmungsapparat vorhanden ist, findet nur kein Wahrnehmungsprozess dieser "Klänge" statt. Doch die Wellen existieren trotzdem.
Zitat von oneisenoughoneisenough schrieb:Ob dein Freund weit von dir entfernt steht, oder ob er direkt hinter dir steht, du glaubst, dass du seine Stimme entsprechend seinem Standort aus der Ferne oder aus der Nähe hörst. Tatsächlich jedoch ist die Stimme deines Freundes weder direkt hinter dir, noch weit entfernt. Die Stimme deines Freundes ist im Bewusstsein, denn nur dort kannst du sie bemerken.
Nicht ganz, denn ohne ein Gehör bzw. die Fähigkeit dessen könnte ich ihn auch nicht hören. Wenn bestimmte Bereiche im Hirn, die mit das Gehör verarbeiten, nicht funktionieren, könnte ich ihn ebenfalls nicht hören (obwohl die Ohren ja intakt wären). Ist dies der Fall, kann auch nichts von dem in mein Bewusstsein gelangen.
Zitat von oneisenoughoneisenough schrieb:och sowohl „außerhalb“ wie auch „innerhalb“ von uns ist nichts anderes als das, was die Wissenschaftler ziemlich einfallslos als Energie bezeichnen.
Wieso einfallslos? Energie kann verschiedenste Strukturen annehmen und sich verändern und diese Veränderungen können auch wir bemerken; u.a. auch dann, wenn sich unsere Qualität verändert. ;)
Zitat von oneisenoughoneisenough schrieb:Denn würden unsere Augen einen anderen Qualitätsbereich erzeugen, sprich einen anderen Bereich dessen, was wir den sichtbaren Bereich des elektromagnetischen Spektrums nennen, dann gäbe es für uns keinen Stern, keinen Baum oder Kühlschränke oder was auch immer wir derzeit als „konkret“ bezeichnen.
Nein, die Dinge würden uns vielleicht nur anders erscheinen.
Zitat von oneisenoughoneisenough schrieb:Und weil das eine gesicherte wissenschaftliche Tatsache ist, die du vielleicht so noch niemals berücksicht hast, ist es eine unwiderlegbare Wahrheit, dass du noch niemals einen Stern oder einen Baum gesehen hast.
Du brauchst Dich rhetorisch nicht artifiziell zu steigern, indem Du Wörter wie "unwiderlegbar" benutzt, denn davon werden inkorrekte Dinge auch nicht wahr. ;)
In diesem Falle ist dies, wie ich bereits beschrieb, nicht die ganze Wahrheit. Denn Wahrnehmung ist stets ein Prozess der Informationsaufnahme einer Welt oder einem Universum, nur gibt es keine "an sich"- Ansicht, da jedes Lebewesen Wahrnehmungsorgane braucht und die Welt so "interpretiert"; erst verfeinerte Geräte sowie eine einheitliche Sprache ermöglichen uns, die Welt präzise zu beschreiben.


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