Krankheiten ohne schulmedizinische Behandlung heilbar?

@greenkeeper

Wie du hier sicher schon häufiger lesen konntest, heilen manche Krankheiten sogar ohne jede Behandlung. Das sind dann meist auch die, auf die sich die alternaiven Heilkünstler mit ihrem Voodoo spezialisiert haben. Kommt es jedoch dicker, braucht es eine richtige Behandlung, also eine mit mehr als nur Placebowirkung. Voodoo hilft dann nicht mehr, und tatenloses Warten auf eine Wunderheilung geht doch zu häufig schief.

Sind die Produzenten hochprofitabler Globuli für dich eigentlich auch ein Teil der bösen "Pharmaindustrie" oder blendest du die geflissentlich aus? ;)

@emanon

emanon schrieb:Du hast mein volles Verständnis, das wird sonst auch schnell viiieeeel zu unübersichtlich.

Danke für dein Verständnis. Das brauchte ich jetzt. :)

Wenn man mal überlegt ist das Leben in der Gesellschaft, so komplex es auch erscheinen mag, wirklich sehr einfach, da es nur auf wenigen überschaubaren natürlichen Gesetzmäßigkeiten aufbaut.

Unübersichtlich wird es erst dann, wenn bestimmte Interesse ins Spiel kommen, die es zu verschleiern gilt. Is natürlich nur meine Meinung. Nicht das Du jetzt von Deinem Schubladen-Glauben abfallen must. ;)

Gruß greenkeeper

@geeky

geeky schrieb:Sind die Produzenten hochprofitabler Globuli für dich eigentlich auch ein Teil der bösen "Pharmaindustrie" oder blendest du die geflissentlich aus?

Von Globuli hab ich keine Ahnung. Ich hab das noch nie benutzt und werde es sicher auch nicht tun. Ich kann Dir nich mal sagen, von wem die produziert werden. Wenn man sich damit dumm und dämlich verdienen kann sind sie für mich genauso ein Teil der Industrie, die ich hier kritisiere.

In welchem Verhältnis steht den der Umsatz dieser Globuli zum Umsatz aller anderen pharmazeutischen Produkte? Von welchen Firmen werden sie produziert? Muss man die auf Rezept erwerben?

Gruß greenkeeper

@greenkeeper
In der Schweiz gab es im vergangenen Jahr eine Volksabstimmung über die sogenannte Komplementärmedizin (TCM, Homöopathie, Antroposophische Medizin, Neuraltherapie, Phytotherapie), wo sich zwei Drittel der Stimmbürger und sämtliche Kantone für eine angemessene Berücksichtigung dieser Komplementärmethoden aussprachen.

Natürlich lief die Pharmalobby mit Sitz in Basel Amok gegen diesen Volksentscheid. Vorher wurden gründliche Studien durchgeführt. Diese ergaben, dass z. B. die Kosten für die Homöopathie (inkl. der angeblich so teuren Globuli) lediglich 0,003 % des Budgets der Krankenkassen ausmachten.

Ansonsten bin ich mit Dir einig: Ob mit, oder ohne Homöopathie - die können mich alle mal! Ich lasse keine Ärzte an mich ran und lebe froh und gesund.

@akbas

akbas schrieb: Ich lasse keine Ärzte an mich ran und lebe froh und gesund.

Is auch meine Lebenseinstellung bis jetzt. Wobei ich natürlich den Solidargedanken einer gesetzlichen Krankenversicherung nicht in Frage stellen würde, den einer privaten allerdings schon.

Aber ich glaube beide Versicherungsarten sind durch die Absolution der schulmedizinischen Behandlung zu einem sicheren Absatzmarkt für pharmazeutische Produkte geworden. Für mich sozusagen so eine Lizenz zum Gelddrucken. Ich frage mich ob das nicht die einzige sichere Anlageform ist, die es neben Edelmetallen heutzutage noch gibt, und die dabei sogar noch in den Zeiten der Finanzkrise Gewinn abwirft. Bin gerade auf der Suche nach so was um der schleichenden Geldentwertung zu entkommen. Schulmedizin, auch wenn sie mir bedrohlich vorkommt, hat sicher auch ihre guten Seiten für den Kleinanleger.

Deshalb: Krankheiten ohne schulmedizinische Behandlung heilbar? Von mir ein klares NEIN. ;)

Gruß greenkeeper

@greenkeeper
Der Erwerb von Pharmaaktien ist auf jeden Fall empfehlenswert.

@greenkeeper

Wenn Betrüger Handyattrappen als funktionsfähige Handys anpreisen und verkaufen, dann würde ich die Schwere dieses Betrugs auch nicht davon abhängig machen, in welchem Verhältnis das von ihnen ergaunerte Geld zu den Erlösen aus dem Verkauf richtiger Handys steht.

Da die Globuli über keine zugesicherten Eigenschaften verfügen müssen (außer ungiftig zu sein), brauchen die Hersteller ihre Saccharose-Preßlinge nur in Röhrchen zu füllen und unterschiedlich zu etikettieren - niemand kann ihnen diesen Betrug nachweisen. Einmal im Jahr wird dann ein Fernsehteam eingeladen, welches der Zielgruppe einen überaus aufwendigen Herstellungsprozeß zeigt, um in ihr den Glauben (und damit die Placebowirkung) wachzuhalten. Bei jährlich 2 Milliarden € Umsatz ist das ein überaus lukratives Geschäftsfeld.

@akbas
Danke für die Bestätigung, das Gefühl habe ich auch. :)


@geeky
O.k. Globuli is nichts für mich, es sei denn der Hersteller geht an die Börse. Dann würde ich seine Aktien als Anlage in Erwägung ziehen. ;)

Gruß greenkeeper

greenkeeper schrieb:Muss man die auf Rezept erwerben?

Nee die gibts in ihrer ursprünglichen Form im Supermarkt...dort allerdings als Zucker vermarktet.

Kostet nicht die Welt... ca. 0.80 € pro Kilo .

akbas schrieb:Vorher wurden gründliche Studien durchgeführt. Diese ergaben, dass z. B. die Kosten für die Homöopathie (inkl. der angeblich so teuren Globuli) lediglich 0,003 % des Budgets der Krankenkassen ausmachten.

Was was in der Schweiz in Prozenten ausmacht kann ich nicht nachvollziehen, da kein Einblick.

Jedoch halte ich auch diesen geringen Prozentsatz schon für alarmierend. (es ist Zucker...teuer bezahlter Zucker)

Den gibts übrigends auch in der Schweiz nicht über die Krankenkasse finanziert.




Ich müsste mal schauen wo sich brauchbare Zahlen den deutschen Markt betreffend ausfindig machen lassen.

lg
MoKO

@Angryman

Angryman schrieb:Kostet nicht die Welt... ca. 0.80 € pro Kilo .

Bevor der wirkt, mußt du mit ihm aber zehnmal auf den Ledereinband des Original-Organons klopfen und dabei "Abrotanum Cocculus Tuberculinum" murmeln.

Angryman schrieb:Ich müsste mal schauen wo sich brauchbare Zahlen den deutschen Markt betreffend ausfindig machen lassen.

Laut Wiki werden in .de Zuckerpillen für ca. 1 Milliarde Euro jährlich verkauft.

@geeky

geeky schrieb:Laut Wiki werden in .de Zuckerpillen für ca. 1 Milliarde Euro jährlich verkauft.

Danke... :D

Dann doch lieber so eine nette Nuckelflasche voll Liebesperlen. Die hätten zumindest einen nachweisbaren Anteil an recht harmlosen Farbstoffen (E-Klasse).

Die roten hauen einen Anhänger der Homöopathie aus den Socken. Nicht zu empfehlen. Ehrlich!

MoKO

@greenkeeper

greenkeeper schrieb:Ich aber, ist zugegeben allerdings schon eine Weile her. Muss noch im letzten Jahrtausend gewesen sein, weil ich seit diesem persönlichen Erlebnis nie mehr wegen einer Erkältung einen Arzt aufgesucht habe und trotzdem noch am Leben bin.

Na, das hört sich ja schon mal nicht mehr so dramatisch an. Ein einziges Mal vor zehn Jahren, so wie sich das vorher anhörte, dachte man du erlebst sowas jeden Monat.
An einer Erkältung zu sterben ist übrigens sehr schwierig, keine Sorge.

greenkeeper schrieb:War letztens mal wegen Schmerzen an der Bandscheibe beim Arzt. Um die Spritze bin ich nich herumgekommen, 3 Tage Krankschrift hab ich auch mitgenommen. Der Rest ist im Papierkorb gelandet. Es hat funktioniert, bin nach 3 Tagen wieder schmerzfrei gewesen.

Jep, vielleicht lag es ein wenig an der bösen Spritze. Der Großteil an akuten rückenschmerzen geht mit ein wenig supportiver Therapie (meist auch ohne) nach ca. drei Tagen weg.

greenkeeper schrieb:Habe mich übrigens immer wieder gefragt warum so viele US-Amerikaner quer durch alle Schichten vehement gegen die Einführung der Obama-Krankenversicherung sind. Dann dürften die ja eigentlich alle nie krank werden bzw. müssten immer genug Geld beseite gelegt haben um den Arzt selber zu zahlen?

Oder is da etwa noch ein anderer Haken dabei? Sind Krankheiten etwa doch ohne schulmedizinische Behandlung durch die Pharmaindustrie heilbar? Nein, das kann doch nich sein, oder? ;)

Ne, dein sarkastischer Seitenhieb haut leider nicht hin. Die Amerikaner sind genauso krank wie alle anderen, manchmal dadurch auch verschuldet. Liegt am System.
Der Großteil der Gegner hält diese Art der Krankenversicherung schlicht für Kommunismus. Rätsel gelöst.
Außerdem gibt es Medicare und Medicaid als rudimentäre Versorgung.
Also sie werden krank, werden behandelt oder auch nicht. Aber gesund durch Zauberei werden sie auch nicht.

@akbas

Die Krankenkassen erstatten Homöopathie ja auch nicht bis gar nicht.
Natürlich macht es nur ganz wenig in dem Gesamtbudget der Kassen aus.
In Deutschland wie in der Schweiz.

Homöopathie muss der Patient privat bezahlen!

"Alternativmedizin" ist ein gigantischer Markt. Bücher, Kurse, Heilpraktiker, phantasievolle Therapien, Globuli und vieles mehr.

Da ist vielleicht noch ein lukrativer Nebenjob für den ein oder anderen hier möglich.

Menge: 5 g
Darreichung: Globuli
PZN: 7596154
Anbieter: Dhu-arzneimittel
Grundpreis: 182,00 €/100 g
AVP*: 12,85 €

Internet-Sparpreis
9,10 €

Stolzer Preis. vs. Zucker( raffiniert)

Nur um das mal zu veranschaulichen.

PS: Der Preis stammt aus einer Discount -Apotheke.

@Dr.Shrimp

Dr.Shrimp schrieb:Homöopathie muss der Patient privat bezahlen!

... und dabei sind die Kosten für die Liebesperlen in Vergleich zur vorangehenden Gesprächstherapie (der "Repertorisierung") sogar noch verschwindend gering.

Dr.Shrimp schrieb:Homöopathie muss der Patient privat bezahlen!

OK... Ich nicht...wenn ich wöllte!

Das entspricht aber nicht der Regel und wird von Kasse zu Kasse jeweils anders gehandhabt.

Das ist aber auch der Nachfrage und dem Konkurrenzdruck geschuldet.

@Angryman

Angryman schrieb:Das entspricht aber nicht der Regel und wird von Kasse zu Kasse jeweils anders gehandhabt.

In der Regel handhabt es die Kasse eher nicht. Die Kassen zahlen doch nichtmal ein olles Brillengestell vollständig. ^^

http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A389A8DC6C23161FE44/Doc~E1FD9F6A884F546E59A961DF4FAA93EE3~ATpl~Ecommon~Sspezial.html (Archiv-Version vom 29.11.2010)

2008 erstatteten die Kassen lediglich 8,4 Millionen Euro für homöopathische Arzneien

Muss den Rest von der Milliarde wohl irgendjemand anderes bezahlt haben und kleiner Tipp, es war bestimmt nicht der Arzt.