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Der Energiewende-Thread

1.074 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Energie, Klimawandel, CO2 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Energiewende-Thread

05.10.2023 um 18:38
Hallo @alle !


Bei der Förderung von Wallboxen, Balkonkraftwerken oder von Solaranlagen für E - Autobesitzer stelle ich mir die Qui Bono Frage.

Will man hier das eigene Klientel ruhig stellen, Handlungsfähigkeit demonstrieren oder versucht man, sprichwörtlich gemeint, den Staub aus den Ecken zu kehren um den noch als Erfolg verkaufen zu können ?

Ich sehe ansonsten keinen energiepolitischen - oder wirtschaftspolitischen Sinn dahinter.


Gruß, Gildonus

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Der Energiewende-Thread

23.10.2023 um 09:41
Heute soll es den ersten Spatenstich für die A-Nord geben:
Die 300 Kilometer lange Gleichstromverbindung soll zwei Gigawatt an Windstrom von Emden ins Ruhrgebiet transportieren. "Die Übertragungsleistung entspricht zwei Atomkraftwerken oder dem Verbrauch von zwei Millionen Haushalten", sagt Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne). Er sieht die neue Trasse "A-Nord" als wesentlichen Beitrag für Niedersachsens Weg zum Energiewendeland Nummer Eins. Meyer wird heute gemeinsam mit Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) zum symbolischen Spatenstich nach Meppen kommen. Ebenfalls angekündigt ist Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne).

"A-Nord": Neue Trasse soll 2027 in Betrieb gehen

Die "A-Nord" soll auf der gesamten Länge als Erdkabel verlegt werden. Die Stromkabel werden in zwei separaten Gräben geführt. 2027 soll die neue Trasse in Betrieb gehen. Allein die Kosten für die Tiefbauarbeiten sollen laut Netzbetreiber Amprion 1,5 Milliarden Euro betragen. Besonders an der Stromtrasse ist, dass der Bau starten kann, obwohl das nötige Genehmigungsverfahren noch nicht abgeschlossen ist. Das hat die Bundesnetzagentur durchgewunken. Bundeswirtschaftsminister Habeck will damit Tempo in die Energiewende bringen.
Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/osnabrueck_emsland/Strom-fuer-den-Sueden-Spatenstich-fuer-Trasse-A-Nord-in-Meppen,stromtrasse380.html

Offenbar kann es in Deutschland ja machmal doch schneller gehen (fett markiert).


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23.10.2023 um 10:30
Zitat von VinsmokeVinsmoke schrieb:Offenbar kann es in Deutschland ja machmal doch schneller gehen (fett markiert).
Naja, man kann ohne Genehmigung ja ganze Autofabriken bauen. Man muss halt nur relativ sicher sein, das man die Genehmigung auch bekommen kann. Sonst muss man halt alles wieder zurück bauen.

Das neue hier ist eigentlich, das sich eine Behörde soweit aus dem Fenster lehnt. Normalerweise scheuen die ja jedes Risiko. Noch schöner wäre es, wenn man die Unsinn mit den Kabeln lassen würde. Ne Freileitung wäre vermutlich in der halben Zeit gebaut. Und für höchstens den halben Preis.


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23.10.2023 um 16:45
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Naja, man kann ohne Genehmigung ja ganze Autofabriken bauen. Man muss halt nur relativ sicher sein, das man die Genehmigung auch bekommen kann. Sonst muss man halt alles wieder zurück bauen.
Allerdings hat die Ampel das im Jahr 2022 für solche Bauvorhaben erst geändert. Und die A-Nord soll wohl das erste Vorhaben sein, wo das so durchgeführt wurde.
Mit der Genehmigung zum vorzeitigen Baubeginn können die Übertragungsnetzbetreiber bestimmte Baumaßnahmen vor dem Planfeststellungsbeschluss aufnehmen. Dies ist vor allem bei sehr komplexen und lang andauernden Baumaßnahmen notwendig. Im Oktober 2022 hatte der Gesetzgeber die Regelungen zum vorzeitigen Baubeginn in § 44c des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) geändert. Damit kann die Planfeststellungsbehörde eine frühzeitige Entscheidung treffen, um wichtige Netzausbauprojekte zu beschleunigen.
Quelle: https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2023/20230929_SuedOstLink.html

Ich kann jetzt ohne weiteres nachlesen allerdings nicht sagen, wie es vorher geregelt war.
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Ne Freileitung wäre vermutlich in der halben Zeit gebaut. Und für höchstens den halben Preis.
Gut möglich, kann ich aber nicht beurteilen.
Jedenfalss wurde von Anfang an mit Erdkabel geplant. Ich denke, das wird auch in den betroffenen Regionen eher auf Aktzeptanz stoßen, als Freileitungen. Mittlerweile soll es ja auch möglich sein, das Landwirte die Flächen über den Erdkabel im Nachgang wieder bewirtschaften können.


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24.10.2023 um 13:16
Zitat von VinsmokeVinsmoke schrieb:Mittlerweile soll es ja auch möglich sein, das Landwirte die Flächen über den Erdkabel im Nachgang wieder bewirtschaften können.
Solange das Kabel in Ordnung ist ja. Sollte aber ein Defekt auftreten, dann steht eine große Buddelei an. Wie haltbar ist eigentlich so ein Kabel? Östlich von Rostock wird zur Zeit das 1994 verlegte Kabel der HGÜ Kontek ausgetauscht. Wenn das bei der A-Nord in 25-30 Jahren auch gemacht werden soll, dann geht das Ganze wieder von vorne los.

HGÜ-Leitungen sind im Regelfall Zweipunktverbindungen. Mehrpunktverbindungen sind möglich, aber aufwändig. Es gibt nur zwei HGÜ-Mehrpunktsysteme mit langjähriger Betriebserfahrung und zwar die SACOI ( Wikipedia: SACOI ) und die HGÜ Quebec- New England ( Wikipedia: HGÜ Québec–Neuengland ). Bei letzterer hat man einige Terminals stillgelegt.

In wie weit sind die in Deutschland geplanten HGÜ-Verbindungen mehrpunkttauglich? In wie weit wollen Deutschlands Nachbarländer auch HGÜ-Netze im Binnenland bauen und mit dem deutschen System verbinden? Wäre es nicht besser zusätzlich eine Spannungsebene von Drehstrom mit 750 kV einzuführen?


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24.10.2023 um 13:31
Zitat von MarfrankMarfrank schrieb:Wie haltbar ist eigentlich so ein Kabel?
Weiß ich ehrlich gesagt nicht, gebe aber zu bedenken dass Freileitungen auch nicht ewig halten. Auch da müssen immer mal wieder Leitungsseile und Isolatoren gewechselt werden. Die Isolatoren vor allem weil sich Dreck drauf setzt und dann irgendwann Ströme über die Oberfläche fliessen.
Zitat von MarfrankMarfrank schrieb:In wie weit sind die in Deutschland geplanten HGÜ-Verbindungen mehrpunkttauglich?
Sind sie nicht. Müssen sie aber auch nicht. Wie haben ja das Wechselstromnetz. Deswegen ist es auch geplant die HGÜ Leitungen an alten Kraftwerksstandorten, vor allem an ehemaligen AKW enden zu lassen. Die waren ja mit 400 KV angebunden und können die Energie dann super weiter verteilen.
Zitat von MarfrankMarfrank schrieb:Wäre es nicht besser zusätzlich eine Spannungsebene von Drehstrom mit 750 kV einzuführen?
Naja, dann werden im Kabel die kapazitiven Verluste zu groß und am Mast müssten die Isolatoren 8-10m lang sein. Das wird n bisserl Problematisch


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24.10.2023 um 16:51
@Marfrank
Zitat von MarfrankMarfrank schrieb:Solange das Kabel in Ordnung ist ja. Sollte aber ein Defekt auftreten, dann steht eine große Buddelei an. Wie haltbar ist eigentlich so ein Kabel?
Auch wenn es Erdkabel heisst, bedeutet das nicht, dass die Kabel direkt im Erdreich verlegt werden. Da werden Leerrohre verlegt und im Nachgang werden dann die Kabel eingezogen. Wenn die ausgetauscht werden müssen, muss nicht mehr gegraben werden. Altes Kabel rausziehen -> neues Kabel einziehen. Wenn man vorausschauend in die Zukunft blickt, verlegt man vielleicht noch ein oder mehrere Reserverohre. Ist günstiger als später nochmals graben und zudecken...


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24.10.2023 um 17:38
Zitat von BruncheBrunche schrieb:Wenn man vorausschauend in die Zukunft blickt, verlegt man vielleicht noch ein oder mehrere Reserverohre. Ist günstiger als später nochmals graben und zudecken...
Räusper. Das hier ist Deutschland. Bei mir reißen die gerade eine Strasse auf, die letztes Jahr komplett neu gemacht wurde, um Glasfaser reinzulegen. Obwohl der Glasfaserausbau seit drei Jahren bekannt ist.


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Der Energiewende-Thread

24.10.2023 um 20:06
Beim Bau von Freileitungen ist man in Deutschland durchaus vorausschauend: nicht selten sieht man Maste, auf denen noch Platz für weitere Leiterseile ist (ein Beispiel sieht man auf https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/7/75/Anlage348_Mast2_23102023.png/530px-Anlage348_Mast2_23102023.png ) und es werden nicht selten solche nachinstalliert.

Bezüglich der Spannungsebene mit 750 kV: die existiert in der Ukraine mit Stichleitungen nach Polen, Ungarn und Rumänien/Bulgarien.


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24.10.2023 um 21:24
Zitat von MarfrankMarfrank schrieb:Bezüglich der Spannungsebene mit 750 kV: die existiert in der Ukraine mit Stichleitungen nach Polen, Ungarn und Rumänien/Bulgarien.
ja klar, kann man bauen. Die Masten müssen aber riesig sein. Noch mal deutlich größer als bei uns. Da werden die Leute wieder auf die Barrikaden gehen.


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25.10.2023 um 06:49
@alhambra
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Räusper. Das hier ist Deutschland. Bei mir reißen die gerade eine Strasse auf, die letztes Jahr komplett neu gemacht wurde, um Glasfaser reinzulegen.
Ebenfalls Räusper... ich bin aus der Schweiz und Inhaber einer Tiefbau- und Strassenbauunternehmung. Kommt auch bei uns vor, wenn auch nicht sehr oft. Der Vorteil ist, man kann auf dem frisch erstellten Belag besser anzeichnen wo der Leitungsverlauf der neuen Rohre zu liegen kommt :D.
Die Gemeinde rauft sich die Haare, der Ingenieur ebenfalls und mir kommen auch fast die Tränen die schöne neue Strasse wieder aufzureissen, aber gleichzeitig habe ich wieder Arbeit...


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25.10.2023 um 12:30
Warum nicht der Bevölkerung die Infrastruktur der Energiewende schmackhaft machen?

Man könnte einige Windkraftanlagen und Freileitungsmaste als Kunstwerk gestalten. Auch wäre es möglich an auserwählten Objekten dieser Art Aussichtsplattformen einzurichten.


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05.11.2023 um 12:19
Zitat von MarfrankMarfrank schrieb am 25.10.2023:Warum nicht der Bevölkerung die Infrastruktur der Energiewende schmackhaft machen?
Passiert beispielsweise in Dänemark. Da läuft auch vieles genossenschaftlich und die Bürger werden aktiv eingebunden. Und Dänemark ist ein absoluter Vorreiter in der Energiewende und meiner Ansicht nach sogar das führende Land in Bezug auf die Wärmewende. Da können wir wirklich noch eine Menge lernen.
Vor allem da vielen in Deutschland immer noch nicht wirklich bewusst ist, welchen gigantischen Hebel die Wärmewende in Bezug auf den Klimaschutz darstellt:

78701.AEE Endenergieverbrauch Strom WaerOriginal anzeigen (0,4 MB)
Quelle: https://www.unendlich-viel-energie.de/mediathek/grafiken/endenergieverbrauch-strom-waerme-verkehr


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05.11.2023 um 16:49
Interessant ist übrigens, dass es schon im 2. Weltkrieg ein Projekt (Wikipedia: Elbe-Projekt ) gab, welches in der Art dem heutigen "Südlink" stark ähnelte.

Wie ich einmal wo gelesen habe, soll die HGÜ "Ultranet" so gebaut werden, dass sie auch als Drehstromleitung betrieben werden kann. So etwas hat man nirgends auf der Welt gemacht, denn zum einen ist in vielen Fällen die HGÜ die einzige mögliche Form der Energieübertragung und außerdem möchte man ja auch die hohen Baukosten für die Stromrichterstationen irgendwie einsparen!


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09.11.2023 um 12:49
Gestern gab es den Start der Elektrolyseur-Produktion in Berlin bei Siemens Energy:
Siemens Energy produziert im alten Turbinenwerk in Berlin-Moabit für die klimaneutrale Zukunft: Hier gehen jetzt leistungsstarke Elektrolyseure für Wasserstoff im Gigawatt-Maßstab vom Band – gefertigt mit 100 Prozent Strom aus Erneuerbaren Energien. Bis 2030 sollen die Siemens-Gasturbinen zu 100 Prozent mit Wasserstoff laufen. Siemens Energy und Air Liquide planen mit mindestens drei Gigawatt Elektrolysekapazität im Jahr 2025.

Allein die zwölf Elektrolyseure, die Air Liquide erhalten soll, werden 28.000 Tonnen Wasserstoff produzieren. Das spart 250.000 Tonnen CO2, die bisher bei Industrieprozessen oder im Verkehr das Klima belasten.
Quelle: https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/wasserstoff-siemens-energy-2235500


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09.11.2023 um 12:57
@Vinsmoke find ich super. In Rotterdam sind auch schon welche in Bau. Aber der Pressebericht ist ja mal wieder zum Haare raufen.
Zitat von VinsmokeVinsmoke schrieb:werden 28.000 Tonnen Wasserstoff produzieren.
in welchem Zeitraum? Pro Sekunde, am Tag oder während der Lebensdauer der Anlage? Sowas muss doch auch mal nem Presseheini auffallen :)


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09.11.2023 um 13:01
Das ist bei Presseberichten häufig so! Die schreiben lieber wie viele Kilowattstunden eine Windkraftanlage pro Jahr produzieren kann, als welches die Generatorleistung ist. Die Zahl der produzierten Kilowattstunden kann der Betreiber einer Windkraftanlage nicht in vollem Umfang beeinflussen, es sei denn er pustet kräftig bei Flaute!


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09.11.2023 um 13:07
Zitat von alhambraalhambra schrieb:in welchem Zeitraum? Pro Sekunde, am Tag oder während der Lebensdauer der Anlage? Sowas muss doch auch mal nem Presseheini auffallen :)
Gute Frage.


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09.11.2023 um 13:22
Zitat von MarfrankMarfrank schrieb:Das ist bei Presseberichten häufig so! Die schreiben lieber wie viele Kilowattstunden eine Windkraftanlage pro Jahr produzieren kann, als welches die Generatorleistung ist. Die Zahl der produzierten Kilowattstunden kann der Betreiber einer Windkraftanlage nicht in vollem Umfang beeinflussen, es sei denn er pustet kräftig bei Flaute!
Also die maximale Leistung der Generatoren wird zwar nicht immer, aber doch oft angegeben. Und bei den erzeugten kwh ist das glaube ich ne Ungenauigkeit die man verzeihen kann. Das wird im Vorfeld mit durchschnittlichen Wetterwerten berechnet. Klar wäre es Zufall, wenn eine Anlage dieses Wert mal genau treffen würde, aber so ungefähr kommt das schon hin. Dann sinds halt mal n paar kwh mehr oder weniger, je nach dem wie das Wetter war.

Im Gegensatz zu diesem Artikel, der wirklich was wesentliches Unterschlägt.


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09.11.2023 um 13:54
Die maximale Leistung der Generatoren ist aber die wichtigere Angabe, denn sie ist ja der Wert für den die Anlage ausgelegt wird und auch deren andere Parameter bestimmt.


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