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Der Vermisstenfall Emanuela Orlandi

361 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Verschwörung, Verschwunden, Italien ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Vermisstenfall Emanuela Orlandi

10.07.2023 um 13:04
Zitat von supatsupat schrieb:Welche Augenfarbe hatte das Mädchen eigentlich? Konnte dazu nichts finden.
Auf den Bildern, die es von ihr gibt, sehen die Augen braun aus.

Screenshot 20230710-125447 Chrome

Bildquelle: https://roma.corriere.it/notizie/cronaca/23_gennaio_12/emanuela-orlandi-cosa-sappiamo-d6fd8e7f-9c25-4a7f-9949-129a0a696xlk.shtml

Auf einer internationalen Vermisstenseite wird ihr Aussehen mit braunen Haaren und braunen Augen angegeben.
Brown hair.

Brown eyes.
She had glasses but she preferred not to wear them.
https://int-missing.fandom.com/wiki/Emanuela_Orlandi

Sehr erstaunlich, dass Du dazu nichts finden konntest.

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Der Vermisstenfall Emanuela Orlandi

10.07.2023 um 14:33
Mal losgelöst von der Vatikantheorie bleibt ja noch die ominöse Geschichte mit dem vermeintlichen Jobangebot. Als Avon-Beraterin zu arbeiten, mag ja für eine junge Frau sehr interessant gewesen sein. Aber welches seriöse Unternehmen sollte versuchen eine 15 Jährige als Verkäuferin anzuwerben ?

Ich persönlich glaube nicht, dass sich Emanuela die Geschichte ausgedacht hat. Für mich war das Angebot real und höchst wahrscheinlich eine Falle. Das bedeutet aber auch, daß es keine klassische Entführung war, wo ein Opfer z.B. überwältigt und in ein Fahrzeug gezerrt wird. Hier begab sich das Opfer mutmaßlich freiwillig in die Fänge von kriminellen Subjekten. Für mich sieht das nicht nach einer bewusst gegen Emanuela gerichteten Aktion aus. Eher nach einer allgemeinen Falle für junge Mädchen/Frauen, die z.B. zum Zwecke der Zwangsprostitution akquiriert werden sollen.

Ebenfalls interessant sind die beiden Zeugen, die sich bei der Familie meldeten. Sie behaupteten, Emanuela hätte jeweils angegeben von daheim abgängig zu sein. Für mich klingt das allerdings etwas unrealistisch. Ich kann mir nur schwerlich vorstellen, dass sie jedem erzählte weggelaufen zu sein. Das wäre der Sache ja eher abträglich. Denn wenn einer dieser Zeugen daraufhin von ihr unbemerkt die Polizei alarmiert hätte, wäre ihr "Plan", bzw. ihre Flucht schnell beendet gewesen. Von daher vermute ich, daß die Anrufe fingiert wurden, um den Eindruck eines freiwilligen Fernbleibens vorzutäuschen und ggf. Trugspuren zu angeblichen Aufenthaltsorten zu legen. Möglicherweise wollte man Zeit gewinnen, bis Emanuela z.B. außer Landes ist.

Vor diesem Hintergrund gelange ich inzwischen mehr und mehr weg von der Vatikantheorie, hin zu Menschenhandel/Zwangsprostitution im Rahmen des typischen Mafia-Geschäftes. Vielleicht war den Tätern sogar garnicht klar, wer Emanuela ist und woher sie kommt. Sie wäre in dem Fall ein Zufallsopfer.


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Der Vermisstenfall Emanuela Orlandi

10.07.2023 um 15:24
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Als Avon-Beraterin zu arbeiten, mag ja für eine junge Frau sehr interessant gewesen sein. Aber welches seriöse Unternehmen sollte versuchen eine 15 Jährige als Verkäuferin anzuwerben ?
Ich würde auf eine Frau tippen, die ihr vertrauenswürdig erschien. Ob es noch mehr Mädchen gab, die als Avon-Beraterinnen geworben wurden? Was haben die erlebt?


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Der Vermisstenfall Emanuela Orlandi

10.07.2023 um 15:40
Zitat von ampersanampersan schrieb:Ich würde auf eine Frau tippen, die ihr vertrauenswürdig erschien.
Davon gehe ich aus. Hätte sie (sehr wahrscheinlich, weil Damen vertrauenswürdiger/harmloser wirken) nicht gepflegt (Avon vertreibt ja Pflege/Kosmetikprodukte) und vertrauenswürdig gewirkt, wäre Emanuela wohl nicht in die Falle gegangen.
Zitat von ampersanampersan schrieb:Ob es noch mehr Mädchen gab, die als Avon-Beraterinnen geworben wurden? Was haben die erlebt?
Es entzieht sich meiner Kenntnis, ob noch Opfer bekannt sind, die auf diese Art und Weise in eine Falle gelockt wurden. Ich persönlich hoffe, daß diese Falle überhaupt überlebt werden konnte. Das ist leider nicht selbstverständlich.


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Der Vermisstenfall Emanuela Orlandi

13.07.2023 um 18:13
Vor 40 Jahren verschwunden: Offenbar Onkel von Emanuela Orlandi im Visier
Quelle: Tiroler Tageszeitung: https://www.tt.com/artikel/30859518/vor-40-jahren-verschwunden-offenbar-onkel-von-emanuela-orlandi-im-visier

Möglicherweise gibt es einen neuen Ansatz zum Verschwinden von Emanuela Orlandi.

Der Vatikan hat Hinweise auf einen Onkel von Emanuela Orlandi weitergegeben. Dieser Onkel hatte wohl auch der älteren Schwester von Emanuela Avancen gemacht und es gibt anscheinend einen Brief eines ehemaligen Beichtvaters, welcher dem Vatikan vorliegt, der sich auf dieses Vorkommnis bezieht.

Die Familie Orlandi scheint allerdings sehr aufgebracht zu sein, allen voran der Bruder, denn sie vermuten, dass der Vatikan nur von der eigenen Beteiligung ablenken möchte.

Siehe weitere Artikel:

https://www.katholisch.de/artikel/46030-neue-spannungen-zwischen-familie-und-vatikan-im-fall-orlandi

https://www.dailymail.co.uk/news/article-12290449/Was-missing-Vatican-Girl-victim-UNCLE-Mystery-15-year-olds-disappearance-deepens.html

Daily Mail Artikel mit DeepL Übersetzer übersetzt:
Die italienischen Behörden untersuchen die mögliche Verwicklung eines Onkels in das Verschwinden einer Schülerin, die vor 40 Jahren "verschwunden" ist.
Emanuela Orlandi, die 15-jährige Tochter eines Vatikan-Angestellten, wurde zuletzt am 22. Juni 1983 gesehen, als sie einen Musikkurs in Rom verließ.
Ihr Verschwinden wurde mit allem Möglichen in Verbindung gebracht, von einer Entführung durch die Mafia über ein Attentat auf Papst Johannes Paul II. bis hin zu einem Finanzskandal, in den die Vatikanbank verwickelt war.
Die Staatsanwaltschaft untersucht nun die mögliche Beteiligung ihres Onkels Mario Meneguzzi, der ihre ältere Schwester nach einem Hinweis des Vatikans sexuell missbraucht haben soll, wie italienische Medien berichten.
Dies geschah, nachdem der Stadtstaat im Juni die Akten des Falles an Rom weitergegeben hatte, mit der Begründung, sie enthielten "einige Ermittlungsansätze, die eine weitere Untersuchung verdienen".
Emanuela Orlandi, die 15-jährige Tochter eines Vatikan-Angestellten, wurde zuletzt am 22. Juni 1983 gesehen, als sie einen Musikkurs in Rom verließ.
Die Staatsanwaltschaft Rom untersucht nun die mögliche Beteiligung ihres Onkels Mario Meneguzzi, der ihre ältere Schwester sexuell missbraucht haben soll.
Die Akten enthalten einen Brief, in dem ein Priester dem Staatssekretär des Vatikans mitteilte, dass Orlandis ältere Schwester Natalina während der Beichte enthüllt hatte, dass ihr Onkel, Mario Meneguzzi, sie sexuell missbraucht hatte, so der italienische Fernsehsender La 7.
Orlandis Bruder Pietro, der sich seit Jahren für die Wahrheit einsetzt und glaubt, dass der Vatikan weiß, was mit Emanuela geschehen ist, reagierte verärgert auf den Bericht von La 7.
Er sagte der Nachrichtenagentur AdnKronos: "Sie können nicht alles auf die Familie schieben. Ich bin wütend" und behauptete, die Behörden hätten "die Grenze überschritten", indem sie seinen Onkel beschuldigten.
In der Zwischenzeit sagte Natalina auf einer Pressekonferenz am Dienstag, dass ihr Onkel ihr zwar "Avancen" gemacht habe, aber nach der Zurückweisung aufgehört habe. Es gab keine Vergewaltigung", sagte sie.
Orlandi sagte, das Alibi seines Onkels - dass er zu der Zeit weit weg von Rom im Urlaub war - sei geprüft und bestätigt worden.
Der Vatikan versucht, jede Form von Verantwortung zu leugnen", sagte er und erneuerte seine Forderung nach der Einsetzung einer parlamentarischen Kommission.
Ihr Verschwinden wurde mit allem Möglichen in Verbindung gebracht, von einer Entführung durch die Mafia bis zu einem Attentat auf Papst Johannes II. und einem Finanzskandal, in den die Vatikanbank verwickelt war.
Orlandis Bruder Pietro, der sich seit Jahren für die Wahrheit einsetzt und glaubt, dass der Vatikan weiß, was mit Emanuela geschehen ist, reagierte wütend auf den Bericht von La 7
Hat der Vatikan die Entführung und Folterung dieses Mädchens durch die Mafia vertuscht, weil sie von einem Freund des Papstes sexuell missbraucht worden war? Wie eine neue Netflix-Dokumentation die Kirche in Rom dazu veranlasste, einen erschütternden Fall neu zu untersuchen
Der vor einigen Jahren verstorbene Meneguzzi sah der Zeichnung eines Mannes, der Emanuela nach ihrer Musikstunde auf der Straße ansprach, verblüffend ähnlich, so La 7.
Er spielte auch eine Schlüsselrolle in den Monaten nach ihrem Verschwinden, als er die Anrufe der mutmaßlichen Entführer entgegennahm, so der Bericht.
Meneguzzi hatte Verbindungen zum Geheimdienst und erreichte, dass dieser einen Anwalt für die Familie bezahlte, so La 7 weiter.
Während der ersten, kurzen Ermittlungen gegen ihn sei er auch vom Geheimdienst gewarnt worden, dass er von der Polizei verfolgt werde, hieß es.
Meneguzzi sagte den Ermittlern damals, dass er am Tag des Verschwindens des Teenagers nicht in Rom war, sondern in dem Dorf Torano, zusammen mit mehreren Verwandten, darunter Emanuelas Vater Ercole, so die Online-Zeitung Open.
Ercole Orlandi sagte den Ermittlern jedoch mehrmals, dass er an diesem Tag nicht in Torano, sondern in Fiumicino, westlich von Rom, war, so Open.
Der investigative Reporter des Corriere della Sera, Fabrizio Peronaci, sagte am Dienstag, er habe auch Informationen aufgedeckt, dass die Entführer von Anfang an darauf bestanden hätten, dass Meneguzzi ihre Kontaktperson für die Lösegeldverhandlungen sei.
Dem Vatikan wurde vorgeworfen, die Ermittlungen über Jahrzehnte hinweg behindert zu haben, doch im Januar leitete er schließlich eine Untersuchung seines berühmtesten ungeklärten Falls ein. Im Mai eröffnete die Staatsanwaltschaft in Rom ihre eigene Untersuchung - die dritte bisher.

Im Juli 2019 wurden die Gräber zweier Prinzessinnen auf dem Teutonenfriedhof des Vatikans, die bei der Suche nach Orlandis Leiche geöffnet worden waren, leer gefunden.

Ende November 2018 erklärte die römische Staatsanwaltschaft, dass die Knochen, die in einem Nebengebäude der Nuntiatur des Vatikans in Italien gefunden wurden, weder zu Orlandi noch zu einem anderen Mädchen, Mirella Gregori, gehören, das einen Monat vor Orlandis Verschwinden verschwand.

Die Drehungen und Wendungen des Falles wurden 2022 in einer Fernsehserie von Netflix mit dem Titel Vatican Girl dokumentiert, die sich allerdings nicht mit Meneguzzi befasste.

In dem Dokumentarfilm behauptete ein Freund, der Teenager habe in der Woche vor ihrem Verschwinden anvertraut, in den vatikanischen Gärten von einer Person belästigt worden zu sein, die Papst Johannes Paul II. nahe stand.

Eine andere, in den italienischen Medien oft wiederholte Behauptung lautete, sie sei entführt worden, um die Freilassung des Türken Mehmet Ali Agca zu erzwingen, der 1981 versucht hatte, ein Attentat auf Papst Johannes Paul II. zu verüben.

Quelle: Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)



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Der Vermisstenfall Emanuela Orlandi

13.07.2023 um 19:47
Danke @Aliki für die neuen Informationen !
Zitat von AlikiAliki schrieb:Die Familie Orlandi scheint allerdings sehr aufgebracht zu sein, allen voran der Bruder, denn sie vermuten, dass der Vatikan nur von der eigenen Beteiligung ablenken möchte.
Klingt natürlich erteinmal nach einem sehr brauchbaren, neuen Ansatz, da bislang nichts in dieser Richtung bekannt war oder gemutmaßt wurde. Wenn jedoch die Aussage der älteren Schwester korrekt ist, dass es zu keiner sexuellen Handlung zwischen ihr und dem Onkel kam und darüber hinaus auch korrekt ist, daß der Onkel ein geprüftes, wasserdichtes Alibi für den Tatzeitraum vorweisen kann, hat sich die Sache wohl erledigt. Zumindest was den Onkel angeht.

Interessant ist aber, daß der Vatikan wohl bei der Übergabe der Akte von "einigen Ermittlungsansätzen" gesprochen haben soll. Da kann also noch etwas kommen...


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Der Vermisstenfall Emanuela Orlandi

14.07.2023 um 00:15
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:daß der Onkel ein geprüftes, wasserdichtes Alibi für den Tatzeitraum vorweisen kann, hat sich die Sache wohl erledigt. Zumindest was den Onkel angeht.
Es ist nicht wasserdicht, dem Alibi wird wiedersprochen.
Laut einem Bericht von "Open online" hatte der Onkel zu Beginn der Ermittlungen außerdem ausgesagt, am Tag von Emanuelas Verschwinden sei er mit ihrem Vater Ercole Orlandi in dem Dorf Torano östlich von Rom gewesen. Ercole Orlandi widersprach dieser Darstellung aber wiederholt und sagte dem Bericht zufolge bei der Polizei aus, er sei an dem Tag nicht in Torani, sondern in Fiumicino westlich von Rom gewesen.
Orlandis Onkel ist vor ein paar Jahren gestorben. Die italienische Staatsanwaltschaft hatte den Mann mit Verbindungen zum Geheimdienst nach dem Verschwinden des Mädchens nur oberflächlich überprüft.
Laut dem Investigativreporter Fabrizio Peronaci von der italienischen Zeitung "Corriere della Sera" hatten die angeblichen Entführer von Beginn an verlangt, dass der Onkel ihr Kontaktmann ist.
Quelle: https://www.tt.com/artikel/30859518/vor-40-jahren-verschwunden-offenbar-onkel-von-emanuela-orlandi-im-visier
Meneguzzi hatte Verbindungen zum Geheimdienst und schaffte es, diesen dazu zu bringen, einen Familienanwalt zu bezahlen, fügte La 7 hinzu.

Bei den ersten, kurzen Ermittlungen gegen ihn sei er vom Dienst auch gewarnt worden, dass er von der Polizei beschattet werde, hieß es.
Quelle:

Emmanuelas Vater sagte mehrfach, dass er am Tag von Emmanuelas Verschwinden nicht in Torani/Torano gewesen sei, sondern in Fiumicio, damit kann er das Alibi des Onkels nicht bestätigen.

Der Onkel Mario Meneguzzi

hat geheimdienstliche Kontakte,

war Kontaktmann der Entführer,

wurde vom Geheimdienst vor der Polizei gewarnt,

der Geheimdienst zahlt den Familienanwalt.


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Der Vermisstenfall Emanuela Orlandi

14.07.2023 um 00:28
@ampersan

Das sind interessante Informationen. Allerdings stehen diesen Informationen die Aufregung von Emanuelas Bruder und wohl auch der älteren Schwester entgegen, die in der indirekten Beschuldigung des Onkels nicht weniger als ein perfides Ablenkungsmanöver des Vatikans erkennen wollen und ihren Onkel in Schutz nehmen.

Natürlich sind die Verflechtungen des Onkels in diesen Fall, die Kontakte zum Geheimdienst und auch sexuelle Anzüglichkeiten gegenüber Emanuelas Schwester nicht von der Hand zu weisen. Das alles ist für mich gerade etwas verwirrend. Möchte man Schaden von der Familie um jeden Preis fernhalten ? Oder sind die Abschuldigungen übertrieben/fingiert ? Schwer zu sagen. Und wie passt da noch dieses merkwürdige Job-Angebot ? War der Onkel am Ende Teil eines pädophilen Netzwerkes ? Fragen über Fragen....


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Der Vermisstenfall Emanuela Orlandi

14.07.2023 um 09:59
Google Übersetzer, etwas gekürzt.
Wer war wirklich Mario Meneguzzi,  der Schwager von Ercole , Emanuelas Vater? 

Sind die Missbrauchsvorwürfe des Onkels väterlicherseits (seine Frau Lucia war die Schwester des päpstlichen Boten) gegen  Natalina , die erste der Orlandi-Schwestern, begründet, von denen es in den Unterlagen der ersten Untersuchung eine Spur gibt? 

Denn diese Stimmen, die 40 Jahre lang „zum Schweigen gebracht“ wurden, wurden nun  vom Heiligen Stuhl  wiederbelebt , dank des im Vatikan aufgefundenen Briefes, in denn der damalige AußenministerCasaroli bat Natalinas Beichtvater , die Missbräuche zu bestätigen?

Mario Meneguzzi, seit vielen Jahren verstorben , Vater von drei Kindern, Pietro, Giorgio und Monica, war damals Direktor der Cafeteria Montecitorio:  Ab dem 22. Juni 1983 wurde er durch die ihm von den Eltern von Emanuela di He anvertraute Position berühmt verwaltet die Beziehungen zur Außenwelt , zu Zeitungen und vor allem zu den Entführern des Fünfzehnjährigen. 

Zunächst geriet er auch in den Fokus der „Aufmerksamkeit“ der Ermittler und folgte ihm immer wieder , von Rom bis zum Strandhaus in Santa Marinella, im Rahmen der „Familienspur“, die später eingestellt wurde. 

In zwanzig Gesprächen bei den von der Polizei erfassten Entführern erscheint neben dem Anwalt Gennaro Egidio fast immer Meneguzzi und spricht beide mit dem selbsternannten „Mario“, dem zweiten Telefonisten, der nach „Pierluigi“ am 28. Juni 1983 am Tatort erschien ( dessen Stimme der von Marco Accetti sehr ähnlich ist ) und mit dem sogenannten „Amerikano“. 

Mario Meneguzzi gab sich gegenüber seinen Gesprächspartnern zunächst  als Vater Ercole aus, und die Millionen Fans des Falles des „Mädchens mit dem Bandeau“ haben nun  die Frage  nach „seinem kleinen Mädchen“ im Ohr, die in einem angesprochen wird erstickte Stimme („Sag mir wenigstens, wie es ihm geht! Ist er in Ordnung?“).

Warum wurde also der Schwager zum Sprecher gewählt? Diese Frage wird an dieser Stelle relevant. Vielleicht weil er erpressbar war?

Ecole Orlandi stellte sofort klar, dass er emotional nicht in der Lage sei, die Last der externen Kommunikation zu „tragen“, aber einen Monat später (Interview mit Corriere am 26. Juli 1983) war es Meneguzzi  selbst , der seine Rolle und noch etwas mehr klarstellte:
„Das bin ich „Ich habe den Anwalt Gennaro Egidio ernannt , weil ich denke, dass er für so etwas besser geeignet ist“, erklärte er. 

Egidio, ein Anwalt, der sich bereits mit Angelegenheiten im Zusammenhang mit kirchlichen Kreisen befasst hatte, galt als sehr nahestehend zu den italienischen Geheimdiensten, sodass er nach bisherigem Kenntnisstand zu diesen gehörte SISDE-Agenten waren am Tag nach dem Verschwinden im Orlandi-Haus anwesend. Aber worauf „so etwas“ meinte Meneguzzi? 

Wusste der Onkel  bereits in der allerersten Phase von der Beteiligung der Sicherheitsapparate an der Operation an der Haut seiner Nichte? 

Sicherlich erklärte Vater Ercole viele Jahre später, kurz vor seinem Tod, in einem der wenigen gewährten Interviews ( Corriere , 13. Mai 2001) wörtlich, dass „es die Geheimdienste“ waren, die seine Tochter entführt hatten.

Immer noch mit den „falschen Bärten“ verbunden, sollte ein weiteres Element berücksichtigt werden: Giulio Gangi, der junge Sisde-Agent, der letztes Jahr starb , tauchte zwei Tage später im Orlandi-Haus auf und behauptete, aufgrund seiner Freundschaft mit Monica Meneguzzi Maßnahmen ergriffen zu haben .

Die Tochter des jungen Mario lernte im Sommer zuvor in einer Kleinstadt in der Provinz Rieti die Tochter kennen, in die er sich verliebt hatte. Betraf das Wissen auch den Vater? 

... waren es die Entführer selbst , die am Abend, als Emanuela nicht nach Hause zurückkehrte, darum baten, die Beziehungen zur Presse und den Behörden  ihrem Onkel anzuvertrauen , und zwar mit einem bestimmten Zweck: zu Stellen Sie sicher, dass die Familie den Vorfall ernst genommen hat, die Entführung also „zum Zweck der Erpressung“ erfolgte. 

Mit anderen Worten: Die sofortige Bearbeitung der Anfrage, wer der Sprecher sein sollte, wäre der erste Akt eines Tauziehens mit der Familie gewesen, das über zwei Jahre andauerte. 

... der erste Anruf:
Die Familie Orlandi hätte es tatsächlich nicht am 25. Juni (mit „Pierluigi“), sondern bereits am Abend des 22. erreicht, nicht bei Emanuelas Eltern, sondern im Haus von Meneguzzi selbst . 

Ein Junge hätte darum gebeten, mit Monica, der Tochter, zu sprechen, der gesagt worden wäre, dass es Emanuela gut gehe und dass der Vater den ersten Appell hätte durchführen sollen.
Quelle: https://roma.corriere.it/notizie/cronaca/23_luglio_11/mario-meneguzzi-zio-emanuela-orlandi-1569de6f-2773-4f27-83d6-e132f4173xlk_amp.shtml
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Allerdings stehen diesen Informationen die Aufregung von Emanuelas Bruder und wohl auch der älteren Schwester entgegen, die in der indirekten Beschuldigung des Onkels nicht weniger als ein perfides Ablenkungsmanöver des Vatikans erkennen wollen und ihren Onkel in Schutz nehmen
Ich verstehe die Verzweiflung von Pietro Orlandi und seiner Familie, dieser Vorgang muss geprüft werden.

Niemand kennt einen besser als die Familie und niemand kann einen mehr verletzen.

Da ist ein bisschen zu viel Geheimdienst in einer Geschichte, die eigentlich von der Polizei aufgeklärt werden sollte.

Ich möchte den Artikel nicht kommentieren, aber Menschen, die Verbrechen begehen, sind erpressbar.

Erwachsene Menschen, die an einer normalen Lebensaufgabe scheitern,
also an der Kultivierung ihrer Sexualität und die aus diesem Grund Verbrechen begehen, das Ganze bei guter Intelligenz und solider Ausbildung ...🤔 Schwierig, nicht?


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Der Vermisstenfall Emanuela Orlandi

14.07.2023 um 10:55
Google Übersetzer, etwas gekürzt.
Der Tod von Giulio Gangi folgt auf die Entdeckung des Verschwindens von drei streng geheimen Ordnern im Zusammenhang mit dem Orlandi-Fall durch Repubblica .

Die drei Ordner waren 1993 von SISMI (heute Aise) erworben worden . Den Akten zufolge zeugen die Dokumente von der Beteiligung ausländischer Geheimdienste.

Der SISMI-Beamte weist darauf hin, dass die beigefügte Dokumentation Daten offenbaren könne, die sich auf bestimmte ausländische Geheimdienste beziehen

Im Moment sind die Ordner verschwunden.
Quelle: https://www.google.com/amp/s/nuovasocieta.it/caso-orlandi-marco-fassoni-accetti-dovrei-stare-in-galera-ma-nessuno-vuole-la-verita/%3famp

Hier wird die Verwicklung von ausländischen Geheimdiensten bestätigt.

Mario Menneguzzi und Giulio Gangi sind tot, der Fotograf Marco Ancetti beschuldigt sich der Beteiligung an der Entführung von Emmanuela

Google Übersetzer, etwas gekürzt, Slide-Show
Im Jahr 2015 betrat der Fotograf Marco Accetti, der bereits durch seine Beteiligung am Tod eines 11-jährigen Jungen, ebenfalls im Jahr 1983, in den Nachrichten bekannt wurde, die Szene. Bei einer freiwilligen Befragung eines Richters der Staatsanwaltschaft Rom gab er die Informationen an, die zum Fund einer Flöte führten, die, wie er sagte, Emanuela Orlandi gehörte. Die DNA auf dem Instrument war jedoch zu klein und konnte nicht ermittelt werden.

Accetti sagte, er wisse, wo sich die Flöte befinde, weil er selbst an der Entführung beteiligt gewesen sei und dass die Entführung Teil eines Erpressungs- und Racheplans zwischen zwei Fraktionen innerhalb des Vatikans gewesen sei: die eine unterstütze den Papst in seiner antikommunistischen Politik, die andere sei prokommunistisch. Die Entführung von Emanuela wäre, kurz gesagt, das Mittel gewesen, mit dem der eine den anderen unter Druck gesetzt hätte.
Quelle: https://www.msn.com/de-de/nachrichten/panorama/die-verleugnete-wahrheit-des-verschwindens-von-emanuela-orlandi/ss-AA16DVYl#image=37 (Archiv-Version vom 23.01.2023)

Der polnische Papst einen strikt
antikommunistischen Kurs gewählt, die Entführung scheint Teil eines Machtspiels zu sein. Wobei, ... !? Warten wir es ab.


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Der Vermisstenfall Emanuela Orlandi

16.07.2023 um 21:53
Zitat von ampersanampersan schrieb:andere sei prokommunistisch.
Es gibt keine "prokommunistische Fraktion des Vatikans" und es gab auch nie eine. Ist das so schwer zu bemerken, dass es hier sich hier um Geschwurbel und Verschwörungstheorien handelt?

Erpressen kann man im übrigen jemanden nur, indem man etwas gefährdet, dass diesem etwas bedeutet. Unterstellt man mit der italienischen Sensationspresse, es gäbe derartige menschenverachtenden Fraktionen innerhalb des Vatikans, warum sollte es für die zu erpressende Fraktion irgendeine Wichtigkeit haben, ob eine junge Frau verschwindet?


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16.07.2023 um 23:08
Zitat von ampersanampersan schrieb:Marco Ancetti beschuldigt sich der Beteiligung an der Entführung von Emmanuela
Aus welchen Gründen jener Marco Ancetti sich selbst der Tatbeteiligung bezichtigt und als "Beweis" eine Flöte aus dem angeblichen Besitz des Opfers präsentiert ist mir völlig schleierhaft. Aber man muß den Sachverhalt prüfen und schauen, ob irgendetwas an seiner Aussage dran sein könnte, auch wenn es verdächtig nach Wichtigtuerei und Dummschwätzerei aussieht.

Ob es überhaupt jemals politische Strömungen von Tragweite innerhalb des Vatikans gegeben hat und ob es im Zuge dessen auch zu Straftaten gekommen sein könnte, entzieht sich komplett meiner Kenntnis. Ich denke jedoch nicht, daß zu diesem Thema irgendetwas ermitteln lässt.


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18.07.2023 um 15:30
Zitat von AlikiAliki schrieb am 13.07.2023:Die Familie Orlandi scheint allerdings sehr aufgebracht zu sein, allen voran der Bruder, denn sie vermuten, dass der Vatikan nur von der eigenen Beteiligung ablenken möchte.
Ich kann Pietro Orlandi da durchaus verstehen und seine Gedankengänge sind absolut nachvollziehbar. Dennoch
Zitat von ampersanampersan schrieb am 14.07.2023:verstehe die Verzweiflung von Pietro Orlandi und seiner Familie, dieser Vorgang muss geprüft werden.
Zitat von ampersanampersan schrieb am 14.07.2023:Da ist ein bisschen zu viel Geheimdienst in einer Geschichte, die eigentlich von der Polizei aufgeklärt werden sollte.
Das sehe ich auch so. Eine "normale" Entführung war das sicher nicht. Es ist extrem erstaunlich, wer alles seine Finger im Spiel haben soll, der Fall ist mehr als komplex und immer wieder tauchen evt Verwicklungen diverse Dienste auf. Zufall?


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18.07.2023 um 18:20
Der Schlüssel ist, was mit der Entführung bezweckt werden sollte. War es eine Erpressung, die zu bestimmten Entscheidungen oder Handlungen führen sollte ? Ging es um Geld ? Hatte die Entführung einen sexuellen Hintergrund ? Wurde überhaupt jemals eine Forderung gestellt, wenn ja, an wen ? Oder verschwand das Opfer ohne jede Forderung ? Könnte Emanuela noch leben oder ist sie ermordet worden ?

Mittlerweile frage ich mich, ob nicht die einfachste Erklärung zutreffen könnte: Eine Entführung mit sexuellem Hintergrund, anschließender Ermordung und effektiver Beseitigung der Leiche. Dafür spricht das ziemlich dubiose Angebot an die minderjährige Emanuela, Avon Produkte zu verkaufen und das man nach dem Verschwinden nie wieder etwas hörte.

Komisch erscheint da lediglich die angebliche Aussage von Papst Franziskus, Emanuela befände sich im Himmel. Wenn diese Aussage auf Wissen beruht, wäre der Vatikan wohl in irgendeiner Form involviert.


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Der Vermisstenfall Emanuela Orlandi

18.07.2023 um 20:35
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:War es eine Erpressung, die zu bestimmten Entscheidungen oder Handlungen führen sollte ? Ging es um Geld ? Hatte die Entführung einen sexuellen Hintergrund ?
Das Einzige, was ich ausschließe, für mich persönlich, ist der finanzielle Aspekt. Alles andere ist mMn möglich.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Komisch erscheint da lediglich die angebliche Aussage von Papst Franziskus, Emanuela befände sich im Himmel. Wenn diese Aussage auf Wissen beruht, wäre der Vatikan wohl in irgendeiner Form involviert.
Wenn die Aussage auf Wissen beruhen sollte - ja, dann dürfte eine Involvierung nicht mehr abzustreiten sein. Ich denke aber immer noch, dass das einfach eine Floskel war.


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Der Vermisstenfall Emanuela Orlandi

18.07.2023 um 21:14
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Komisch erscheint da lediglich die angebliche Aussage von Papst Franziskus, Emanuela befände sich im Himmel. Wenn diese Aussage auf Wissen beruht, wäre der Vatikan wohl in irgendeiner Form involviert.
Involviert ist der Vatikan schon deswegen, weil die Verschwundene Staatsbürgerin des Vatikan war. Ihr Vater war Kammerdiener des Papstes, die Familie lebte im Vatikan.

Die Franziskus-Äußerung ordne ich allerdings anders ein: Für mich sieht das wie der Versuch aus, auf der einen Seite halbherzig und ungeschickt Trost zu spenden, auf der anderen Seite vielleicht auch einen dem Papst lästigen Protagonisten auf eine gewisse Weise "abzuwimmeln", jedenfalls kurz abzufertigen.

Möglicherweise hängt das damit zusammen, dass der eher unbequeme Pietro Orlandi im Laufe der Jahrzehnte vielleicht doch auch als eine Art Querulant wahrgenommen wurde. Er hat im Laufe der Zeit viele eher unbewiesene und auch unbeweisbare Behauptungen in den Raum gestellt, die mit Sicherheit manche Leute verärgert haben.

Ich glaube auch, dass Franziskus, verglichen mit seinen beiden Vorgängern, um es vorsichtig auszudrücken, vielleicht nicht ganz so intellektuell wendig ist und er als Persönlichkeit ein eher harter, weniger empathischer, dafür aber impulsiver Typ ist, der im Zweifel ganz schön auskeilen kann. Sein Umgang mit Erzbischof Gänswein hat das vor kurzem erst wieder gezeigt. Das erklärt vielleicht seine eher spontane Äußerung.

Irgendwelches Sonderwissen des Vatikan kann ich daraus nicht entnehmen. Denn nach so langer Zeit des Vermisstseins von Emanuela ist es doch überwiegend wahrscheinlich, dass das Mädchen tot ist und auch vermutlich unmittelbar nach ihrem Verschwinden getötet wurde.


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18.07.2023 um 23:09
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Das Einzige, was ich ausschließe, für mich persönlich, ist der finanzielle Aspekt. Alles andere ist mMn möglich.
Da bin ich ganz Deiner Meinung...
Irgendwie glaube ich auch, dass dieser Fall und der Fall von Mirella Gregori zusammen hängt.
Ist aber eben auch nur ein Bauchgefühl.


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Der Vermisstenfall Emanuela Orlandi

13.08.2023 um 14:45
Diese Doku über die italienische Entführungsindustrie habe ich gerade gesehen. Vielleicht kennt Ihr sie noch nicht. Meiner Meinung nach hilft das Thema der Dokumentation den Emanuela-Orlandi-Fall etwas einzuordnen in eine damalige Zeitströmung.

Youtube: Ins Land der geraubten Menschen - Italiens Entführungsindustrie | dokus und reportagen
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15.08.2023 um 01:20
@PeterWimsey

Danke für den Tipp. Bin noch nicht ganz durch, aber das ist sehr interessant. 👌


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26.02.2024 um 02:12
Bei dem Fall handelt es sich wahrscheinlich um einen Machtkampf verschiedener Fraktionen des Vatikans.
Das mag in Zusammenhang stehen mit Geldwäscheoperationen des IOR und der Banco Ambrosiano, mit der Unterstützung der Gewerkschaft Solidarität im damals kommunistischen Polen oder mit Sexpartys. Es ist auch eine vermischte Motivlage möglich.

Man darf auch die Entführungen/Ermordungen von Mirella Gregori und Katy Skerl nicht vergessen.


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