Der Fall Sandra D.

BORNHEIM/EITORF –
Die Leichensuche auf der Mülldeponie in Bornheim-Hersel: Es war leider wieder vergeblich…
Auch hier keine Spur der vermissten Sandra D. (42) aus Eitorf. Wieder musste eine Suche nach ihr erfolglos beendet werden. Montagnachmittag waren auf der Deponie an der L 281 die Mordermittler mit einem Bagger angerückt. Mit im Einsatz waren acht Leichenspürhunde. Es galt, einen der vielen Hinweise im Vermisstenfall Sandra D. „abzuarbeiten“.
Die Ermittler ließen ein gerade zwei mal zwei Meter großes Loch buddeln. Der Hinweis muss also sehr konkret gewesen sein. Doch gefunden wurde auch diesmal nichts. Der Alptraum im Fall Sandra D. geht weiter.
Die zweifache Mutter verschwand am 8. September 2012 nach ihrer Schicht an der Kasse eines Supermarktes. Mehrere Suchaktionen der Polizei im Umfeld ihres Hauses im Ortsteil Bach blieben erfolglos.
Ein Jahr später wurde Sandra D.s Ehemann Dirk (40) festgenommen. Er hatte gegenüber seiner neuen Freundin eingeräumt, seine Frau zerstückelt und entsorgt zu haben.
Seitdem sitzt er wegen Mordverdachts in U-Haft. Eine erste Haftbeschwerde wies das Gericht bereits zurück. Dagegen hat Dirk D.s Anwalt weitere Beschwerde eingelegt.L

@Vernazza2013
Danke für den Link.

Es wundert mich jetzt irgendwie schon sehr, der Hinweis schien ja "Punktgenau" gewesen sein, wie kann man überhaupt so genau sagen, wo man suchen soll, find ich sehr eigenartig. Gefunden wurde trotzdem nichts... was wollte man mit diesem sehr genauem aber falschem Hinweis bezwecken?

Aus welcher Zeitung ist das? Ich sehe da nur Text, keinen Link. :)

Mich wundert das auch, wenn speziell nur an dieser recht kleinem Fläche gegraben wurde.

Hoffentlich wird die Polizei bald fündig - die arme Familie von Sandra.

Denke der Link kam aus der Express


http://www.express.de/bonn/falscher-hinweis--leichensuche-auf-deponie-ohne-erfolg,2860,25512362.html (Archiv-Version vom 06.12.2013)

Danke! :)

Hm, da ja auch einige Leichenspürhunde dort waren, hab ich mich gefragt, ob vielleicht nichts gefunden wurde weil es schon 1 Jahr her sein könnte, dass Sandra dort begraben wurde - aber ich habe folgendes gefunden:

"Im Gegensatz zu Rauschgift- oder Sprengstoffsuchhunden ist der zeitliche Aspekt beim Einsatz eines Leichenspürhundes nicht so erheblich. Noch Jahre nach dem Verbrechen kann der Hund die Witterung aufnehmen.


Ein Leichenspürhund findet selbst nach drei Jahren noch eine Leiche, die in 80 cm Tiefe in Plastiksäcken im Beton begraben ist.Der Leichenspürhund kann aber auch kleinste Mengen an Blut anzeigen. Außerdem ist er in der Lage, eine Leiche in einem Gewässer in Ufernähe zu finden"

( http://www3.e110.de/index.cfm?event=page.detail&cid=2&fkcid=2&id=2611 )

Da unseren Informationen nach ja auf dem Gelände kein Hund angeschlagen hat, ist es irgendwie logisch dass die Polizei nicht weiter gegraben hat...

Scheint wohl noch nicht zu reichen für eine Anklageerhebung....

@aberdeen
Ohne Leiche auch ein schwieriges Unterfangen, aber machbar. Ich vermute, die schöpfen die komplette U-Haftzeit, die erlaubt ist aus, und suchen bis dahin weiter. Zur Anklage wird es sicher auch ohne Leiche kommen, wenn man sie nicht findet.

Ja, natürlich. Was aber auch bedeutet, dass das, was bislang vorliegt, nicht belastbar genug für eine Anklage ist.

Das glaube ich weniger, ich denke, dass demnächst die Anklageschrift verfasst wird

Vielleicht, auch wenn sie bis jetzt noch keine leiche aufgetaucht ist, haben sie ja dennoch spuren im haus gefunden, die auf einen mord hindeuten! schließlich haben wir zwar den bericht, dass auf der mülldeponie nichts gefunden wurde, aber einen bericht, dass im haus nichts gefunden wurde gibt es nicht, oder?

@obskur

Es muss nicht zwingend so sein, dass die U- Haft nach dem halben Jahr endet. Darüber entscheidet dann allerdings das OLG.

Das ist letztlich interessant an diesem Fall, denn so leicht ist es ja nicht, eine Leiche verschwinden zu lassen. Soweit ich informiert bin, wurde SD das letzte mal abends, nach Beendigung ihrer Schicht im Rewe lebend gesehen?

Ich denke, wir haben das hier schon immer wieder diskutiert, @aberdeen

Es gibt ein von der Polizei aufgezeichnetes Geständis, das sehr detailreich war laut Polizei und auch das Mordmerkmal der Heimtücke ist erfüllt demnach. Die Polizei hat infolgedessen auch an seinem Arbeitsplatz ermittelt. Die Ermittlungsbehörden haben sicher längst weit mehr, so dass die Haftbeschwerde seines Anwalts durch das Landgericht zurückgewiesen worden.

Im übrigen, ich vermute seinem Geständnis entsprechend, die Polizei wird einem konkreten Hinweis nachgegangen sein, wo er den Kopf vergraben haben könnte. Denn sie hat nur in der Nähe der Landstraße gesucht und eine eher kleine Fläche ausgegraben auf dem insgesamt großen Gebiet.

Der Ehemann sitzt jetzt etwas länger als drei Monate in Untersuchungshaft. Das ist nicht besonders lang für eine Untersuchungshaft bei einem solch schweren Verbrechen und nicht ungewöhnlich in der Dauer.

Monika Kreusel schrieb am 16.10.2013:

Ich habe ihn auch keineswegs als Mörder bezeichnet. Jedoch befindet er sich wegen DRINGENDEM Mordverdacht in Untersuchungshaft und das schon recht lang.

und

MonikaKreusel schrieb:Das ist nicht besonders lang für eine Untersuchungshaft bei einem solch schweren Verbrechen und nicht ungewöhnlich in der Dauer.

Jetzt bin ich verwirrt: ist die U-Haft jetzt lang oder nicht lang?

@tayo schrieb:

tayo schrieb:Das glaube ich weniger, ich denke, dass demnächst die Anklageschrift verfasst wird

Wahrscheinlich. Wir wissen ja auch nicht, wie übelastet die STA Bonn so ist, im Augenblick. Ich muss nur die ganze Zeit dran denken, dass die Ermittler sich im Fall S. P. sich auch nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert haben ...

http://www.focus.de/panorama/welt/aktenzeichen-xy-fall-aufgeklaert-frau-erwuergt-und-einbetoniert-ehemann-gesteht-mord_aid_1145410.html

@aberdeen

Die Antwort auf deine Frage hängst von jeweiligen Zusammenhang ab. Grundsätzlich ist es so, dass nach Möglichkeit eine Untersuchungshaft nicht länger als 6 Monate andauern soll. Davon ist ungefähr die Hälfte rum.

In der Zeit bleibt auch weiter Raum für intensive Ermittlungen. Da kann noch einiges zusammenkommen, auch wenn davon nichts nach außen dringen sollte.

Das war jetzt nicht ganz die Antwort auf die Frage, warum Du mal schreibst die U-Haft sei lang und dann, sie sei wieder nicht lang?

Doch, denn es kommt auf den genauen Kontext an. :)

Ich habe aber wenig Interesse, darüber ausgiebig zu philosophieren.

Ach so. Na, dann bin ich aber beruhigt, wenn es auf den genauen Kontext ankommt. Ich hatte schon den Eindruck, es käme darauf an, wie es Dir bei Deiner Argumentation in den Kram passt. Sehr töricht von mir.

In den letzten Wochen hat Uwe Krechel, der Strafverteidiger von Herrn D. Beschwerde gegen die durch das Landgericht Bonn zurückgewiesene Haftbeschwerde eingelegt. Daher steht an sich die Entscheidung des Oberlandesgericht (OLG) an. Auf diese Entscheidung bin ich sehr gespannt, würde der Beschwerde entsprochen, müsste Herr D. umgehend aus der Untersuchungshaft entlassen werden. Hoffentlich berichtet die Presse über die Entscheidung des OLG. Soweit ich mich aus der Presse erinnere, war die Begründung ein fehlender Tatverdacht. Wenn ich mich korrekt erinnere, wäre dies an sich schon ein Hohn, wenn Polizei und Staatsanwaltschaft überzeugt sind, dass er die Sandra ermordet hat.