Das Uni-Phantom (Vergewaltigungsserie Sprockhövel/Bochum)

Also mit diesen Fotos habe ich die Hoffnung, das den Mann wirklich jemand erkennt. Klar man sieht nicht das komplette Gesicht, aber schon die Gesichtszüge. Wer ihn kennt, wird ihn hoffentlich erkennen.
Interessant wäre noch gewesen, wann man die Fotos gefunden hat. Vielleicht sind sie auch auf der nächtlichen Flucht dort verloren gegangen.

Manatee schrieb:Meine ersten Gedanken dazu:
- warum veröffentlicht man die Bilder (erst oder genau) jetzt?

Anscheinend wurde der Zusammenhang zu der Tat erst neulich hergestellt.

Bei der Durchsicht alter Akten ist der Kripo in Bochum ein bislang unbekannter Zusammenhang aufgefallen: Vor 27 Jahren in einem Waldstück gefundene Fotos könnten einen Mann zeigen, der einen Kilometer entfernt eine junge Frau (damals 18) überfallen hatte!

Quelle: https://www.bild.de/regional/ruhrgebiet/ruhrgebiet-aktuell/sprockhoevel-fahndung-wer-kennt-den-mann-in-den-frauenkleidern-86403354.bild.html?t_ref=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

Wenn das stimmt wäre das schon unglaublich, man hat über 25 Jahren Bilder eines mutmaßlichen Täters und kann nichts damit anfangen.

Mich würde sicherlich auch interessieren, ob die Fotos nicht nur der damals 18-jährigen und ihrem 11-jährigen Bruder sondern auch den anderen Opfern vorgelegt wurden, die in der Zeit vergewaltigt wurden.

Tamins schrieb:Mich würde sicherlich auch interessieren, ob die Fotos nicht nur der damals 18-jährigen und ihrem 11-jährigen Bruder sondern auch den anderen Opfern vorgelegt wurden, die in der Zeit vergewaltigt wurden.

Ich glaube die Fotos wurden niemanden vorgelegt.

Diätbrötchen schrieb:Kurze Zeit später fanden Zeugen in einem nahegelegenen Waldstück diverse Farbfotos. Das Aussehen des dort abgebildeten Mannes entspricht den damaligen Zeugenaussagen der Geschwister.

Das die Fotos den Aussagen entsprechen wurde wohl erst jetzt festgestellt.

Was ich mich frage, warum diese Fotos überhaupt so lange aufbewahrt wurden sind, wenn man gar keinen Zusammenhang zu einem Fall hergestellt hat.

Ich krieg echt harte BTK Vibes wenn ich die Bilder so sehe. Der hatte ja Fotos von sich selbst angefertigt, mit unglaublichem Aufwand.

Für mich sieht es so aus als wenn Opfer-Situationen und Positionen nachgestellt werden. Als Erinnerung an das erlebte und um die Tat nochmal nach zu empfinden.

Wer weiss was noch zu sehen ist auf den Bildern, sind ja nur Ausschnitte. Errektionen oä könnte man sich vorstellen.

Desweiteren finde ich die Stirn-Augen-Nase Partie bei diesem Herren recht auffällig, das könnte doch vielleicht helfen hier. Vielleicht liegt es aber auch nur an der Perspektive.

Interessant ist die Frage weshalb diese Fotos überhaupt gefunden werden konnten. Ob es Absicht war oder ein Versehen.

vonCarstein schrieb:Für mich sieht es so aus als wenn Opfer-Situationen und Positionen nachgestellt werden. Als Erinnerung an das erlebte und um die Tat nochmal nach zu empfinden.

Ja, so sieht es für mich auch aus! Ich vermute, das letzte Bild gehört nach rechts gedreht, sodass er auf dem Waldboden liegt.

sallomaeander schrieb:Die offenbar unechten Brüste des abgebildeten Mannes könnten für mich ein Hinweis auf seine Vorgehensweise sein - dass er möglichwerweise als Frau verkleidet seine Taten beging.

Frau mit Bart? Nee, glaub ich nicht. Oder meinst du, er nahm sich die Zeit, sich zu "verkleiden", während er die Frauen in seiner Gewalt hatte? Wen er überhaupt der Täter ist.

Zwei Ergänzungen:

Laut BILD-Artikel trägt er auf dem farbenfrohen Foto „Frauenbluse und Minirock“. Zumindest die Frage, ob es eine Frauenbluse oder ein Herrenhemd ist, dürfte ja vom Interpretationsspielraum abhängen - aber den Minirock haben die Redakteure vielleicht gesehen, weil ihnen ein Foto, das nicht unten angeschnitten ist, vorliegt?

Wir sind alle - ganz automatisch und ganz unmittelbar - davon ausgegangen, dass es sich bei dem Mann auf den Fotos natürlich auch um den Täter der hier diskutierten Serie handelt. Ich habe daran auch keinen Zweifel, weil es einfach perfekt passt, aber in den Presseberichten habe ich den Zusammenhang noch gar nicht gelesen. Ist das eine Info, die - auch wenn sie so naheliegend ist - man der Polizei nochmal ausdrücklich geben müsste?

Kuno426 schrieb:Frau mit Bart? Nee, glaub ich nicht. Oder meinst du, er nahm sich die Zeit, sich zu "verkleiden", während er die Frauen in seiner Gewalt hatte? Wen er überhaupt der Täter ist.

Es liegt nahe dass er sich auf den Bildern in die Rolle des Opfers begeben hat. Das wird ihm unter Umständen nochmal einen speziellen Kick gegeben haben. Alles Spekulatius und mit Vorsicht zu geniessen aber ich finde da zeichnet sich ein rundes Bild ab.

@Mantrailer

Ich finde man sollte das echt mal an die grosse Glocke hängen und eine breitere Öffentlichkeit suchen. Die Wahrscheinlichkeit ist doch gross dass man sich an dieses Gesicht erinnert bzw. es kennt. Und längst nicht jeder da draussen beschäftigt sich mit Polizei-Portalen oder der Bild Zeitung.

Mantrailer schrieb:Ich habe daran auch keinen Zweifel, weil es einfach perfekt passt, aber in den Presseberichten habe ich den Zusammenhang noch gar nicht gelesen. Ist das eine Info, die - auch wenn sie so naheliegend ist - man der Polizei nochmal ausdrücklich geben müsste?

Wäre die versuchte Vergewaltigung 1996 an der Achtzehnjährigen nicht schon verjährt ?

Insofern ist anzunehmen, daß der mehr auf dem Kerbholz haben könnte, wenn noch heute nach ihm gesucht wird.

Bin kein Jurist, korrigiert mich bitte, wenn der Gedankengang verkehrt ist.

Kuno426 schrieb:Frau mit Bart? Nee, glaub ich nicht. Oder meinst du, er nahm sich die Zeit, sich zu "verkleiden", während er die Frauen in seiner Gewalt hatte? Wen er überhaupt der Täter ist.

Ich dachte, dass er vor Tatbegehung, vielleicht mit abgewandten Gesicht, als augenscheinliche Frau keinen Argwohn erregte. Dass er ein späteres Opfer beobachtete, an sich vorbeigehen ließ, und sich dann seiner Verkleidung entledigte, um die Tat zu begehen.

Zum unerkannten Entfernen mag er die Verkleidung wieder angebracht haben. Klar, der Bart stört, aber irgendwie passt es für mich, der aber kein Experte für irgendwelche Paraphilien ist, ohnehin nicht zusammen, dass ein Vergewaltiger künstliche Brüste trägt. Für mich sieht das eher wie eine Tarnung oder eine Verkleidung aus, vielleicht war ja auch der Bart nicht echt?

sallomaeander schrieb:Zum unerkannten Entfernen mag er die Verkleidung wieder angebracht haben

Ach so. Jetzt verstehe ich, wie du es meintest.
Auf mich wirkt der nicht gewalttätig. Mehr so mit sich selbst beschäftigt. Ausprobierend. Aber wer weiss. Wir kennen ja jetzt nur die wenigen Fotos.

Mantrailer schrieb:st das eine Info, die - auch wenn sie so naheliegend ist - man der Polizei nochmal ausdrücklich geben müsste?

Nein, sicher nicht, der Aufwand für eine bereits verjährte versuchte Sexualstraftat wäre unverhältnismäßig. Ich kann nur glauben, dass die Polizei hier die Serie im Blick hat.
Er hat so eine Föhnfrisur, vielleicht sollte man auch Friseure fragen, die damals tätig waren.

Tamins schrieb:Mich würde sicherlich auch interessieren, ob die Fotos nicht nur der damals 18-jährigen und ihrem 11-jährigen Bruder sondern auch den anderen Opfern vorgelegt wurden, die in der Zeit vergewaltigt wurden.

Zu diesem Punkt habe ich mich einfach mal an den einleitenden Post dieses Thread nochmals orientiert, gemäß Wikipediaeintrag heißt es:

Comtesse schrieb am 16.09.2014:Die ausführlichen polizeilichen Ermittlungen haben im Laufe der Jahre zu verschiedenen Erkenntnissen geführt. Frühe Phantombilder zeigen den Täter als Mann mittleren Alters, schlank und mit Schnauzbart. Seine späteren Taten verübte er vermummt, ganz in schwarz gekleidet und mit Baseballkappe. Die Polizei geht aufgrund der Ausführungen der ersten Taten davon aus, dass der Täter über gute Ortskenntnisse im Bereich Sprockhövel verfügt.

Hier dann auch der Verweis auf die damaligen Phantombilder wo immer ein Verdächtiger mit Schnauzbart dargestellt wurde. Ich finde bei den nun "neuen" Fotos dürfte man durchaus den Täter von damals sehen.

Was mich aber in diesem Zusammenhang dann doch wundert ist, dass hier erst nach so langer Zeit eine Parallele durch die Ermittler gezogen wurde. In der Anfangsphase dürften doch alle verdächtigen Fälle welche auch nur ansatzweise etwas mit Belästigung oder ähnlichem zu tun hatte geprüft worden sein, dass man nicht damals bereits diese Fotos mit in die Ermittlungen einbezogen hat wundert mich jetzt sehr.

Tamins schrieb:Was mich aber in diesem Zusammenhang dann doch wundert ist, dass hier erst nach so langer Zeit eine Parallele durch die Ermittler gezogen wurde.

Eine Offizielle Meldung, dass die Ermittler hinter diesem Täter das Uni-Phantom vermuten, gibt es aber noch nicht, oder? Ich glaube zwar schon, dass sie das tun. Aber irgendwie fehlt glaube ich noch eine Bestätigung der Ermittler (sofern wir überhaupt eine bekommen in diese Richtung). Da die versuchte Tat an der 18 Jährigen damals laut dem Bild-Artikel als "Überfall" eingestuft wurde, könnte ich mir vorstellen, dass die Tat erst durch eine erneute Überprüfung mit den anderen Taten des Phantoms in Verbindung gebracht wurde.

Dasdeeeeniz schrieb:Da die versuchte Tat an der 18 Jährigen damals laut dem Bild-Artikel als "Überfall" eingestuft wurde, könnte ich mir vorstellen, dass die Tat erst durch eine erneute Überprüfung mit den anderen Taten des Phantoms in Verbindung gebracht wurde.

Genau das dürfte der Fehler damals gewesen sein, dass man die sexuelle Motivation des Angriffs auf die junge Frau und ihren Bruder nicht in der Einordnung und Kategorisierung des Falles berücksichtigt hat - warum auch immer. Als "gewalttätiger Angriff" teilte er sich diese Charakterisierung wohl mit zahlreichen anderen Vorfällen, die nichts mit unserem Thema zu tun haben. Um so mehr muss man positiv hervorheben, dass man nun doch zu einer Neubewertung und -einordnung gekommen ist. Beziehungsweise doch noch auf diesen Fall und die Fotos gestoßen ist.

In gewisser Weise muss man auch froh sein, dass die Fotos noch asserviert waren, zumal die mit den Fotos offenbar zusammenhängende Tat längst verjährt sein dürfte.

Der hier schon erwähnte Artikel der "Bild" lässt einen Polizisten aber sagen, das man den abgebildeten Mann als Zeugen suchen würde, der wichtige Hinweise geben könne - offenbar eine Standardformulierung, hinter der sich im Einzelfall wohl durchaus die Suche nach einem Tatverdächtigen verbergen kann.

Mich erinnert das ein wenig an den Vermisstenfall Uta Flemming, wo man ja jüngst auch das Foto eines Mannes als "wichtigen Zeugen" präsentierte. Ich kenne die rechtlichen Details nicht, die regeln, wann das Foto eines Zeugen, wann das eines Tatverdächtigen veröffentlicht werden darf- intuitiv würde ich sagen, dass die Hürden für die Veröffentlichung eines Zeugenbildes weitaus höher sein dürften.

Andererseits dürfte es wohl auch eine Rolle spielen, ob man vielleicht generell Bedenken hat, Personenbilder vorschnell als Bilder eines Verdächtigen zu brandmarken, weil das in einem späteren Strafprozess gerügt werden könnte. Vielleicht kann das ja einer der mitlesenden Juristen hier einmal näher erklären.

Nach einem Zeugen per Foto zu suchen, halte ich schon für einen erheblichen Eingriff in die Rechte desjenigen. Wer möchte schon sein Bild deutschlandweit in Zusammenhang mit einer Straftat in den Medien sehen?

könnt Ihr mir bitte erklären wieso man davon ausgeht, wenn man ca. 1,5 km von einem Tatort entfernt diese Bilder gefunden hat, dass es sich auf diesen Bildern um den Täter handeln könnte?

Welche Schlussfolgerung liegt diesem Verdacht zu Grunde? Verstehe das einfach nicht.
Könnte nicht auch ein völlig unbeteiligter - aus welchen Gründen auch immer - diese Bilder einfach dort verloren haben?

Ich verstehe nicht, wieso man da eine Verbindung zum potentiellen Täter zieht. Wie kommt das und wieso erst jetzt?

steviebullitt schrieb:Ich verstehe nicht, wieso man da eine Verbindung zum potentiellen Täter zieht.

Steht doch im Eingangspost mit den Bildern:

Diätbrötchen schrieb:Das Aussehen des dort abgebildeten Mannes entspricht den damaligen Zeugenaussagen der Geschwister.

Diätbrötchen schrieb:Das Aussehen des dort abgebildeten Mannes entspricht den damaligen Zeugenaussagen der Geschwister.

Und wieso veröffentlicht man diese Bilder dann erst Jahre später?

sallomaeander schrieb:Nach einem Zeugen per Foto zu suchen, halte ich schon für einen erheblichen Eingriff in die Rechte desjenigen. Wer möchte schon sein Bild deutschlandweit in Zusammenhang mit einer Straftat in den Medien sehen?

In der Tat. Auch wenn das nicht explizit genannt wird kann es sich m. E. nur um einen Verdachtsfall bezüglich das Phantoms handeln. Vermutlich soll über diesen Weg an seine Identität und dann an die DNA gekommen werden. Hoffen wir mal auf Erfolg.

Warum diese Bilder im Wald lagen und waru.m diese fast für den Fall gestellt aussehen ist natürlich noch mal ne andere Frage. Ich befürchte die Polizei hat einen möglichen Zusammenhang bislang schlicht übersehen.

Wäre es nicht auch durchaus möglich, das man DNA auf den Bildern gefunden hat, die möglicherweise mit dem Phantom übereinstimmt. Heutzutage ist die Technik ja auch weiter als damals. Da man damals vielleicht keinen Zusammenhang gesehen hat, hat man vielleicht auch keinen Abgleich vorgenommen.