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Mord an Annika B. aus Hannover

479 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: 2011, Hannover, Erstochen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord an Annika B. aus Hannover

02.01.2023 um 22:36
@Herbstkind
Da der Täter wohl eine Kapuze trug und es dunkel war, hab ich meine Zweifel, ob das Phantombild so überhaupt passt. Daher wäre es ja so interessant zu wissen, ob die Zeugen den Täter unabhängig voneinander sahen, von wo genau, wie lange, wie die Lichtverhältnisse im Dunklen waren etc.
Irgendwas passt mir da nicht so richtig

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Mord an Annika B. aus Hannover

02.01.2023 um 22:53
@abberline
Das Thema Phantombild und die Problematik dabei wurde ja in diversen anderen Threads bereits mehrfach angesprochen.

Ich erinnere mich dass auch Mark Benecke mal kritisch dazu geäußert hat, ich meine es war in einer Folge von Medical Detectives. Gerade beim Suchen gesehen, dass er sich dazu auch in seinem Podcast äußert, vielleicht höre ich mir den auch demnächst mal an.

Es gab auch schon andere Filmbeiträge dazu wo man Passanten auf der Straße bat eine Personenbeschreibung abzugeben von einer Person. Genauso fragte man nach einer Farbe von Autos, diese wichen schon stark voneinander ab.

Deshalb sehr ich das auch immer etwas kritisch. Natürlich ist es gut wenn Leute etwas bemerken und eine Personenbeschreibung abgeben können, aber wenn man tatsächlich verschiedene Eindrücke abgibt kann dies vom wahren Täter ablenken.

Was auch deinen Eindruck unterstreicht, gerade wenn derjenige noch eine Kapuze trug und es sich auch im Dunklem abspielte.


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Mord an Annika B. aus Hannover

08.10.2023 um 08:04
Vielleicht ging es auch um eine grössere Geldsumme, die sich Annika geliehen hatte. Deswegen letzte Frist dieser November Tag.


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Mord an Annika B. aus Hannover

09.10.2023 um 11:11
Zitat von Victoria-JaneVictoria-Jane schrieb:Vielleicht ging es auch um eine grössere Geldsumme, die sich Annika geliehen hatte. Deswegen letzte Frist dieser November Tag.
Wer seinen Schuldner tötet bekommt nie sein Geld. Da wären andere Möglichkeiten effektiver (Entführung, Körperverletzung, usw.)


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Mord an Annika B. aus Hannover

11.10.2023 um 15:47
Zitat von Oliv3rOliv3r schrieb:Da wären andere Möglichkeiten effektiver (Entführung, Körperverletzung, usw.)
Oder auch z B Bedrohung der Angehörigen.
Annika hatte doch eine zum Zeitpunkt ihres Todes 3-jährige Tochter, wenn ihr der "Geld-Verleiher" (sofern es denn einen solchen überhaupt gab) gedroht hätte, der Tochter etwas anzutun, hätte sie wahrscheinlich Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um ihre Tochter zu schützen.


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11.10.2023 um 17:42
Zitat von Chicamausi1306Chicamausi1306 schrieb am 16.09.2022:ich versuche nur zu verstehen, warum jemand im Frühjahr droht und den mord erst im November durchführt.
Im März und November beginnen die Semester an den Uni's. Vielleicht absolvierte der Täter ein Auslandssemester und kam erst zum Anfang des nächsten Semesters nach Deutschland zurück?


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Mord an Annika B. aus Hannover

11.10.2023 um 17:50
Zitat von Sherlock_HSherlock_H schrieb:Vielleicht absolvierte der Täter ein Auslandssemester und kam erst zum Anfang des nächsten Semesters nach Deutschland zurück?
Oder auch ein Verwandter des Täters, wo er eine Zeitlang unterkommen konnte, wenn er selbst z.B. arbeitslos oder ohne Wohnung im entsprechenden Zeitraum war.

Das muss ja auch nicht im Ausland gewesen sein, wenn der Täter über kein eigenes Fahrzeug verfügte, sondern die Mitfahrgelegenheit seines Gastgebers zu nutzen gedachte.


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11.10.2023 um 18:30
Ok er hat also erst im November die Gelegenheit sie zu töten. Warum droht er überhaupt? Er musste absolut sicher gewesen sein, dass Anja ihm nicht verrät. Was sie ja tatsächlich nicht getan hat. Warum?


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Mord an Annika B. aus Hannover

11.10.2023 um 18:35
Zitat von Chicamausi1306Chicamausi1306 schrieb:Er musste absolut sicher gewesen sein, dass Anja ihm nicht verrät. Was sie ja tatsächlich nicht getan hat. Warum?
Meine persönliche Spekulation geht dahin, dass sich die Lebenswege von Täter und Opfer eine lange Zeit vor der Tat gekreuzt haben müssen; möglicherweise war man im gleichen Alter und ist sich zu einer Zeit begegnet, die von den Ermittlern als zu weit zurück liegend angesehen wurde (Kindergarten, Konfirmandenunterricht, whatever).

Es ergibt doch keinen Sinn, jemanden zu decken bzw. nicht zu verraten, der einem gänzlich unbekannt ist.


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Mord an Annika B. aus Hannover

11.10.2023 um 18:45
@sallomaeander
Das kann gut sein. Aber wenn sie Angst vor ihm hatte warum sagt sie nichts?

Fremd kann er ihr nicht gewesen sein. Wo wäre dann das Motiv? Gibt es irgendeine Konstellation bei der sie zwar wusste wer sie bedroht aber die Identität nicht kannte? Ein anonymer Chat oder ein anonymes Treffen? Aber wo ist da wieder das Motiv für einen mord?


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Mord an Annika B. aus Hannover

11.10.2023 um 19:03
@Chicamausi1306 Genaues dazu wird man wohl auch nur ansatzweise retrospektiv sagen können, also wenn der Täter bekannt und der Fall aufgeklärt ist.

Meine Vermutung geht dahin, dass der Täter seinerseits schwer traumatisiert war, und von daher bei der als sozial und christlich eingestellt bekannten Annika B. auch auf Mitgefühl und Verständnis traf - weil ihr die zur Störung des Täters führenden Umstände denkbar sogar bekannt waren.

Ich kann mir nur einen Konflikt beim Opfer dahingehend vorstellen, dass sie befürchten musste, bei Namensnennung des sie Bedrohenden eine Lawine loszutreten, die für den späteren Täter, möglicherweise aber auch für sie, unabsehbare Folgen gehabt haben würde.

Um so tragischer, dass diese (hypothetische) Umsicht und Rücksichtnahme auf andere für sie selbst fatal endete.


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Mord an Annika B. aus Hannover

15.10.2023 um 09:26
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb am 11.10.2023:Es ergibt doch keinen Sinn, jemanden zu decken bzw. nicht zu verraten, der einem gänzlich unbekannt ist.
Naja, einen ihr unbekannten Täter hätte sie allerdings, selbst wenn sie es denn gewollt hätte, namentlich nicht benennen können und wenn es tatsächlich z B in einem Szenario wie einem anonymen Chat zum Bedrohungsszenario gekommen sein sollte, hätte Annika auch keine Beschreibung des Täters wie z B "der Mann ist circa 185 cm groß, wiegt etwa 100 kg und hat kurze, braune Haare" (rein fiktives Beispiel) abgeben können.
Wenn die beiden (Annika und ihr späterer Mörder) sich vor der Tat nie vis-a-vis begegnet sein sollten, konnte der Täter sich ziemlich sicher sein, dass sie ihn nicht zwischen Bedrohung und Tatausführung verraten könnte.
Zitat von Chicamausi1306Chicamausi1306 schrieb am 11.10.2023:? Ein anonymer Chat oder ein anonymes Treffen? Aber wo ist da wieder das Motiv für einen mord?
Evtl eine sexuell motivierte Tat oder Mordlust (letzteres kommt zwar selten vor, ist aber dennoch m E nicht vollkommen auszuschließen beim aktuellen, doch eher dürftigen Informationsstand).


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Mord an Annika B. aus Hannover

23.04.2024 um 08:14
Leider wurde der Beitrag, auf den ich mich beziehen wollte, inzwischen gelöscht. Ich möchte aber dennoch einige Gedanken beisteuern.

In der zurück liegenden Diskussion lag der Schwerpunkt verständlicherweise auf dem Wesen, Hintergrund und Grad der Bekanntschaft zwischen Täter und Opfer - was aber bedeutet, dass der Täter möglicherweise aus Rostock kommt?

Wenngleich viele junge Leute erstaunlich ortstreu sind, also sich teils nur ungern von Freunden, Verwandten, bekannten Orten und Personen entfernen, gibt es Erfordernisse von Ausbildung und Beruf, die jungen Erwachsenen eine gewisse Mobilität abverlangen. Wer ein Studium oder eine Ausbildung absolviert, wird genauso einen Ortswechsel akzeptieren müssen wie jemand, der für das berufliche Fortkommen andernorts z.B. eine Zeitlang eine Filiale leiten oder an einem anderen Standort der Geschäftsleitung assistieren muss.

Der Täter muss also mMn nicht in Rostock geboren oder aufgewachsen sein.

Aus der Operativen Fallanalyse würde ich gern den Begriff des vertieften Tatverständisses entleihen. Wir haben als Foristen auch in diesem Fall viel zu wenig Kenntnis von Einzelheiten, und müssen uns an das halten, was öffentlich über den Fall bekannt ist. Allerdings weist der Fall doch einige Besonderheiten auf, ich denke hier insbesondere an die christliche Prägung des Tatopfers und der Herkunftsfamilie, und die bemerkenswerten öffentlichen Auftritte von Annikas Mutter.

Wenn man den Begriff der Vergebung, der ja in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle spielt, nicht im Sinne von "vergeben und vergessen" sieht, sondern sein Augenmerk auf die Bedeutung für den Vergebenden bzw. die Vergebende richtet, wird manches deutlicher. Vergebung durch Gott und menschliche Vergebung dem "Schuldiger" gegenüber sind, modern ausgedrückt, DNA und Trademark des Christentums.

Geht man davon aus, dass Vergebung dem Täter gegenüber (nicht: gegenüber der Tat) eher ein Prozess, als ein spontaner Entschluss ist, dann wird dieser Prozess eine Vorgeschichte aufweisen, die zeitlich auch vor der Tat ihren Ursprung haben kann. Wie wir auch aus den nüchternen Fakten wissen, handelt es sich um eine Tat mit Ansage, mit einer uns weitgehend unbekannten Vorgeschichte.

Ein tieferes Verständnis von der Tat kann in meinen Augen also nur entstehen, wenn man sich der Bedeutung unheilvoller Vorentwicklungen der Tat bewusst wird, und in diesem Zusammenhang überlegt, welcher Art diese Bedingungen sind, dass vielleicht nur Vergebung einer potenziell auch weiterhin zerstörerischen Dynamik Einhalt zu gebieten vermochte.

Vergebung bedeutet eben auch, dem Bösen seine Macht zu nehmen.


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Mord an Annika B. aus Hannover

24.04.2024 um 18:39
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Wie wir auch aus den nüchternen Fakten wissen, handelt es sich um eine Tat mit Ansage, mit einer uns weitgehend unbekannten Vorgeschichte.
Im Nachtcafeinterview (Beitrag von ThoFra (Seite 22)) erzählt die Mutter, Annika hätte ihr auf mehrfaches Nachhaken hin die Neuen Bundesländer und einen Ort genannt. (Ab Min. 5)

Weiß jemand seit wann die Kripo über diese Morddrohung in Kenntnis gesetzt wurde? Soweit ich Berichte aus einem frühen Stadium gelesen habe, taucht dort die Morddrohung nicht auf. Aber vielleicht gab es ja gute Gründe, diese Zeugenaussage der Mutter aus der Berichterstattung herauszuhalten?


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Mord an Annika B. aus Hannover

24.04.2024 um 22:21
Zitat von WMWM schrieb:Aber vielleicht gab es ja gute Gründe, diese Zeugenaussage der Mutter aus der Berichterstattung herauszuhalten?
Ein Grund, den ich mir vorstellen könnte, wäre den Täter in Sicherheit zu wiegen, dass Annika nichts von der Drohung erzählt hat. Leider bin ich nicht in der Lage mit Quelle zu belegen, dass ich zu der Morddrohung in einem frühen Stadium (Ende 2011 / Anfang 2012) der Ermittlungen nichts in der Presse gefunden habe.

Die früheste Erwähnung habe ich in einem Artikel im November 2013 gefunden.

https://www.haz.de/lokales/hannover/polizei-gibt-im-mordfall-annika-b-vorerst-auf-HNLQXQSFAWCJSNIS3WAHVFPEVE.html
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb am 11.10.2023:Ich kann mir nur einen Konflikt beim Opfer dahingehend vorstellen, dass sie befürchten musste, bei Namensnennung des sie Bedrohenden eine Lawine loszutreten, die für den späteren Täter, möglicherweise aber auch für sie, unabsehbare Folgen gehabt haben würde.

Um so tragischer, dass diese (hypothetische) Umsicht und Rücksichtnahme auf andere für sie selbst fatal endete.
Die Mutter hat beim Nachtcafeinterview erzählt, dass Annika stets auf der Seite von Schwächeren stand. Ich hatte den Eindruck, dass die Mutter in eine ähnliche Richtung denkt wie Du, dass diese an und für sich sympathische Eigenschaft ihr zum Verhängnis geworden sein könnte, weil sie dabei nicht genug auf sich selbst geachtet hat.


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Mord an Annika B. aus Hannover

24.04.2024 um 23:44
Über diesen Mordfall denke ich schon seit ungefähr einem Jahr nach.
Zitat von WMWM schrieb:sallomaeander schrieb am 11.10.2023:
Ich kann mir nur einen Konflikt beim Opfer dahingehend vorstellen, dass sie befürchten musste, bei Namensnennung des sie Bedrohenden eine Lawine loszutreten, die für den späteren Täter, möglicherweise aber auch für sie, unabsehbare Folgen gehabt haben würde.

Um so tragischer, dass diese (hypothetische) Umsicht und Rücksichtnahme auf andere für sie selbst fatal endete.
Die Mutter hat beim Nachtcafeinterview erzählt, dass Annika stets auf der Seite von Schwächeren stand. Ich hatte den Eindruck, dass die Mutter in eine ähnliche Richtung denkt wie Du, dass diese an und für sich sympathische Eigenschaft ihr zum Verhängnis geworden sein könnte, weil sie dabei nicht genug auf sich selbst geachtet hat.
Für mich machen diese Gedankengänge nur die Hälfte der Motivlage beim Opfer aus. Die andere Hälfte besteht aus dem Unvermögen des Opfers, ihren eigenen Analyse- und Empfindungsfähigkeit zu vertrauen. Wer selbst nicht an das glaubt, was er sieht und spürt, kann nicht die richtigen Konsequenzen ziehen.

Ich finde diesen Fall sehr gruselig.


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Mord an Annika B. aus Hannover

25.04.2024 um 00:01
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Die andere Hälfte besteht aus dem Unvermögen des Opfers, ihren eigenen Analyse- und Empfindungsfähigkeit zu vertrauen. Wer selbst nicht an das glaubt, was er sieht und spürt, kann nicht die richtigen Konsequenzen ziehen.
Das ist ein ausgesprochen interessanter Gedanke. Nicht jeder Mensch reagiert auf bedrohliche Dinge so, wie man es als Außenstehender erwarten sollte.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass es sehr davon abhängt, in welchem Kontext, in welcher Gesprächssituation eine Bedrohung ausgesprochen wird. In einem lautstarken Streit z.B. wirkt eine Bedrohung mMn unmittelbarer, glaubhafter, als ein vielleicht nüchtern und kalkuliert ausgesprochener Satz.

Vermutlich kann das Opfer einer Bedrohung den Ernst der Lage in manchen Fällen erst erkennen, wenn das Umfeld ihm durch seine Betroffenheit das eigentlich angemesssene Verhalten spiegelt. Das war ja in diesem Fall sogar so- und dennoch führte es nicht dazu, dass die Tat verhindert werden konnte.


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Mord an Annika B. aus Hannover

25.04.2024 um 06:05
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Das war ja in diesem Fall sogar so- und dennoch führte es nicht dazu, dass die Tat verhindert werden konnte.
Hätte es verhindert werden können?
Theoretisch wäre es nur möglich gewesen, wenn sich Annika zur Polizei begeben und dort alles ausgesagt hätte, was sie mit dieser Person verbindet und wie es zu dieser Bedrohung kam.
Was wäre dann geschehen?

In Stalkingfällen gibt es eine Gefährderansprache (die bei den Meisten unheimlich viel bewirkt, nämlich nichts) und, wenn man Glück hat, ein Annäherungsverbot…das viele umgehen können, weil ja kein Ermittler an ihren Schuhen klebt (in Spanien bekommen Leute, denen ein Annäherungsverbot ausgesprochen wurde, eine Fussfessel, die sofort Alarm schlägt, wenn derjenige der anderen Person zu nahe kommt - davon ist Deutschland noch weit entfernt).
Muss gar nicht weit schauen. In München wurde eine junge Frau im Flur eines Mehrfamilienhauses, in dem sie lebte, von ihrem Ex abgestochen; obwohl sie alles, wirklich alles, gemacht hat, was man in Deutschland gegen einen Stalker machen kann (als Opfer), was möglich war.

Was, wenn es kein Stalker war? Sondern irgendjemand, den Annika irgendwo kennengelernt hatte und sich daraus ggf. diese Bedrohungslage entwickelt hat. Was hätten die Ermittlungsbehörden dann gemacht oder überhaupt machen können? Zu demjenigen gehen und ihn fragen? „Ach, die Annika? Ja ja, da hab‘ ich mal sowas gesagt. Wollt‘ ihr nur Angst machen, weil sie mich/mir …. getan/gemacht/weggenommen/ hat abblitzen lassen. Hat ja gut geklappt. War doch nicht ernst gemeint. Nie würd‘ ich ihr oder einer anderen was tun.“
Und dann? Bleibt so jemand unter Beobachtung? Hört man dessen Telefonate ab? Der hält vielleicht ein-zwei Monate die Füße still und wird dann wieder aktiv.

“Erfolg” hätte sie da vielleicht nur haben können, wenn bereits gegen die Person etwas vorliegt. Und dazu müsste sie die Person gut gekannt haben, dass sie mindestens Vor- und Nachnamen weiß.

Hätte die Tat verhindert werden können, wäre sie mit in den Urlaub gefahren? Ich persönlich denke nein, es hätte sie nur verschoben.
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Die andere Hälfte besteht aus dem Unvermögen des Opfers, ihren eigenen Analyse- und Empfindungsfähigkeit zu vertrauen.
Leider hast du hier vollkommen Recht. Aber der eigenen Intuition zu vertrauen, wird einem im Laufe der Jahre abtrainiert, wenn man nicht gerade Eltern hat, die ihrer eigenen Intuition trauen und das ausleben.
Da reichen schon kleinste Dinge in der frühen Kindheit, um dieses Vertrauen in die eigenen „Antennen“ zu verlieren oder sie in Frage zu stellen.
Dann verdrängt man Angst und eine Bedrohungslage, wie bei Annika, weil man denkt „Wird schon gutgehen/passiert schon nix. Opa hat ja auch immer gesagt, Ängsten muss man sich stellen und bisher ist ja auch nie was passiert.“

Es ist traurig, was Annika geschehen ist. Sie hat gespürt, es kann/wird etwas passieren, sogar hätte sie die Person anscheinend benennen können; leider tat dieses nicht.
Beunruhigt hat sie ihre Mutter mit der Äußerung über die sehr reale Bedrohung ja schon.
Ich frage mich hier immer wieder, wieso sie zwar über die Bedrohung sprach, aber nicht „Wenn mir was passiert, dann war es…“.
Welche Vorbehalte hatte sie hier und warum?
Fragen, die sich nicht mehr beantworten lassen, es sei denn, man findet den Täter doch irgendwann, was ich mir sehr wünsche.


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Mord an Annika B. aus Hannover

25.04.2024 um 08:02
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:“Erfolg” hätte sie da vielleicht nur haben können, wenn bereits gegen die Person etwas vorliegt. Und dazu müsste sie die Person gut gekannt haben, dass sie mindestens Vor- und Nachnamen weiß.
Mein Gedanke wäre, dass ich möglicherweise nicht die erste bin, die ein solches Verhalten gegenüber der Polizei meldet. Selbst wenn ich die erste wäre, fiele es doch irgendwann auf, wenn angeblich so viele Frauen unabhängig voneinander die selbe Person zu Unrecht bezichtigen. Jede einzelne, die zur Polizei geht, trägt mit zu einer erhöhten Aufmerksamkeit bei. Daran haben solche Typen auf gar keinen Fall ein Interesse.


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Mord an Annika B. aus Hannover

25.04.2024 um 14:57
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Was, wenn es kein Stalker war? Sondern irgendjemand, den Annika irgendwo kennengelernt hatte und sich daraus ggf. diese Bedrohungslage entwickelt hat. Was hätten die Ermittlungsbehörden dann gemacht oder überhaupt machen können? Zu demjenigen gehen und ihn fragen? „Ach, die Annika? Ja ja, da hab‘ ich mal sowas gesagt. Wollt‘ ihr nur Angst machen, weil sie mich/mir …. getan/gemacht/weggenommen/ hat abblitzen lassen. Hat ja gut geklappt. War doch nicht ernst gemeint. Nie würd‘ ich ihr oder einer anderen was tun.“
Und dann?
Genauso ist es. Ich vermute, dass Annikas Herz an diesem Typen hing und sie mit ihm nicht total brechen wollte, denn das wäre die Konsequenz aus ihrer Analyse, ihrem Spürsinn gewesen.

Ich möchte damit nicht behaupten, dass dieser Typ ein Freund von Annika war. Aber sie mochte ihn sehr und hatte etwas erspürt, was nicht so ganz in ihr Bild von ihm passte.

Von ihrer Mutter suchte sie wohl nur Bestätigung, dass es nicht so ist wie sie erspürt hatte. Dieser Tyo war zu 99,99 % jemand, den sie sehr schätzte, der ihr guttat. Nur diese eine Sache, vielleicht waren es ja auch 10 kleine Sachen, die sie nicht mit ihrer Mutter teilte, brachte(n) sie zu dem Schluss, dass mit dem „Ich hole dich. Im November!“ der Sensemann gemeint sein konnte.

Und irgendwie zog es sie in den Himmel. Sie sagte ja, dass sie vielleicht beim Herrn (Jesus) sein könnte im November. Das waren ihre letzten Worte an ihre Mutter. Hat dieser Typ vielleicht oft von Christus gesprochen, vom wahren Weg in den Himmel und dergleichen? Völlig gruselig und infam, so einen Mord anzukündigen.


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