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Mordfall Dagmar E. (58) aus Dinslaken

5.341 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Wald, Mutter ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Dagmar E. (58) aus Dinslaken

18.02.2016 um 23:48
@SecretLetter
Die Polizei darf Autos verdächtiger Personen aufbrechen und verwanzen. Das hat der Bundesgerichtshof in einem aktuellen Urteil entschieden (Az.: 1 BGs 88/97). Allerdings müssen die Beamten bei der Aktion schnell sein, denn zum Einbau der Abhörgeräte muß der Wagen an Ort und Stelle stehen bleiben, er darf nicht in eine Werkstatt geschleppt werden.
http://www.focus.de/magazin/archiv/wanzen-im-auto-darf-gelauscht-werden_aid_168566.html

Ob es natürlich in dem vorliegenden Fall auch so war, keine Ahnung.

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Mordfall Dagmar E. (58) aus Dinslaken

19.02.2016 um 06:40
/dateien/114550,1455860431,20160219 NRZOriginal anzeigen (0,3 MB)Anbei als Dateianhang der Pressebericht der NRZ zum gestrigen Prozesstag. Hier geht es u.a. um die Prozesspanne „Häftlingstransport“.

Weiterhin ein Link des Presseberichtes der RP zum gestrigen Prozesstag . Hier finden weitere Details aus den Abhöraktionen Erwähnung.

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/dinslaken/mordprozess-dagmar-e-polizei-hoerte-mutmassliche-taeter-im-auto-ab-aid-1.5777994


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Mordfall Dagmar E. (58) aus Dinslaken

19.02.2016 um 16:49
@fürdiesenfall

nochmal ein herzliches Dankeschön für die Berichterstattung. Wenn ich deine Berichte lese , befinde ich mich für ein paar Minuten direkt im Gerichtssaal....du schaffst es wirklich das Gefühl zu vermitteln, etwas "dabei " zu sein.


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Mordfall Dagmar E. (58) aus Dinslaken

19.02.2016 um 19:10
@Maunzelchen
Wenn es so ist, ist es ok...ich schreibe aber nicht mit diesem Ziel.
Meine Intention ist es, das was ich erlebe all denen zugängig zu machen, die es auch interessiert.


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Mordfall Dagmar E. (58) aus Dinslaken

20.02.2016 um 15:22
Habe gerade mal ein wenig recherchiert und vielleicht interessiert es euch ja auch:

der Wahlverteidiger des ältesten Bruders war auch im sog. "Wassenberg-Mord" in 2012/2013 tätig. Er hat dort den Tatbeteiligten Franky G. verteidigt. Gang, ganz grob ging es um ein ähnliches Mordmotiv.

Auch hier wurde verliehenes Geld zurückgefordert, allerdings war das ne' Summe von 1 bis 2 Mio €.
Der Wahlverteidiger hat hier im Rahmen des Prozessfortschrittes den Richter für befangen erklärt. Auch hier hat der Angeklagte nicht oder nur dem Prozessverlauf angepasst, ausgesagt.

Hat ihm aber nichts genutzt. Nach Urteilsspruch war dieser Franky nicht direkt am Mord, also an der körperlichen Einwirkung beteiligt, sondern hat das/die Opfer "nur irgendwo hin gelockt". Er hat dafür lebenslänglich bekommen.


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Mordfall Dagmar E. (58) aus Dinslaken

20.02.2016 um 15:49
@fürdiesenfall

Diese Strafverteidiger abstrahieren die Ebenen. Sie schauen nur auf Verfahrensfehler und Gesetzeslücken. Sie verdienen ihr Geld damit. Die eigentliche Tat ist denen egal.

Wer von uns hier im Forum würde diese grauenhafte Tat verteidigen? Keiner, denn wir haben gesunden Menschenverstand, wir besitzen Empathie, wir beschäftigen uns in unserer Freizeit mit ungelösten Kriminalfällen, und, was ganz wichtig ist, wir wollen niemals in die Rolle eines Opfers geraten.

Manchmal frage ich mich, ob Strafverteidiger ihre Mandanten nach Haftentlassung im Haus aufnehmen würden. Und manachmal denke ich, dass sie es verpflichtend tun müssten.


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Mordfall Dagmar E. (58) aus Dinslaken

20.02.2016 um 16:24
@Ingrid1
Unser Rechtsstaat basiert darauf, dass jeder ein Anrecht auf Verteidigung hat und das ist auch gut so.
Staatsanwalt, Verteidiger und Richter tragen aus verschiedenen Positionen zu einem Urteilsspruch bei.

Warum soll der Strafverteidiger nachher jemand aufnehmen??? Und warum sollte er keine Empathie besitzen, nur weil er seinen Job ordentlich macht?

Was wäre denn die Alternative zu unserem Rechtssystem, dass der gesunde Menschenverstand Menschen richtet? Was immer das sein mag. Und wer ist dann die Exekutive für den gesunden Menschenverstand?

Da wäre aber die Gefahr eines totalitären Staates nicht weit entfernt.

In so einer Welt möchte ich nicht leben.


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Mordfall Dagmar E. (58) aus Dinslaken

20.02.2016 um 16:32
@vernon2

Entschuldige bitte meine Gedanken. Ich spreche niemanden das Recht auf Verteidigung ab. Ich stelle mir nur hin und wieder die Frage, welche Taten die Gesellschaft verteidigen würde, und ob solche Anwälte auch noch so handeln würden, wenn die eigene Mutter oder das eigene Kind auf bestialische Weise ums Leben gekommen wäre.


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Mordfall Dagmar E. (58) aus Dinslaken

20.02.2016 um 16:42
@Ingrid1
Nein, natürlich nicht. Da würden sie wohl eine Verteidigung ablehnen.
Aber trotzdem ist es Ihr Job, wenn sie einen Fall übernehmen, auch auf Dinge hinzuweisen, die den Angeklagten entlasten, oder wo die Anklage nicht korrekt ist etc.pp.

Ich kenne einen RA, der einen Mann vertreten hat, der ein kleines Kind bestialisch getötet hat. Natürlich findet der die Tat verachtungswürdig und und herzzerreissend , aber das ist nicht sein Job. Er muss sachlich bleiben und irgendwer muss die Verteidigung übernehmen.


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Mordfall Dagmar E. (58) aus Dinslaken

20.02.2016 um 17:03
@vernon2

Ja, stimme Dir zu, aber das ist genau der Punkt, der mich ziemlich stört.Ganz ehrlich: Ich würde mich schämen, eine solche Arbeit zu machen.


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Mordfall Dagmar E. (58) aus Dinslaken

20.02.2016 um 17:06
Uuuuups....ich wollte eigentlich nur informieren. Hoffe, dass jetzt nicht wg. zu viel offtopic geschlossen wird...


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Mordfall Dagmar E. (58) aus Dinslaken

20.02.2016 um 17:08
Ein Verteidiger muss einfach sicherstellen, dass der Prozess fair verläuft und im Sinne der gesetzlichen Vorschriften. Er ist als fachlicher Beistand nötig, damit kein Verurteilter später behaupten kann, er hätte aus Unwissenheit über seine Rechte sich nicht richtig verteidigen können. Wenn man sich als Verteidiger so wahrnimmt, nämlich als notwendiges Instrument, ohne das keine Verurteilung erfolgen kann, kann man viell. auch eher damit leben, dass man manchmal auch Mandanten hat, deren Taten einen abstoßen.

Allerdings gibts tatsächlich Verteidiger, die sich von der Tat deutlich distanzieren und auf hohe Haftstrafen plädieren, und solche, die ihren Mandatren trotz Beweislast bis zum Schluss als unschuldig hinstellen. Hängt wohlauch davon ab was der Mandant erwartet. Sagt er wider alle Beweise bis zum Schluss, er sei unschuldig, erwartet er auch so verteidigt zu werden. Kann der Anwalt ihn nicht davon überzeugen, dass das nix bringt, muss er so verteidigen, sonst riskiert er, dass es hinterher heißt, der Verteidiger hat mich nicht so verteidigt wie ich es wollte, ich will einen neuen Prozess.

Aber natürl. gibt es auch unter Anwälten gewissenlose Idioten, die vom Charakter her auch gut selbst auf der Anklagebank sitzen könnten. ;)


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Mordfall Dagmar E. (58) aus Dinslaken

20.02.2016 um 17:52
Zitat von fürdiesenfallfürdiesenfall schrieb: sondern hat das/die Opfer "nur irgendwo hin gelockt". Er hat dafür lebenslänglich bekommen.
So ähnlich sehe ich es auch in diesem Falle, wollte schon vor der letzten Berichterstattung darauf eingehen, aber auch nicht FdF ablenken....

Liest man sich die gerichtlichen Vernehmungen vom 6.1. - 8.1. durch , so fand das Aushorchen des Sohnes schon 3 Wochen vorher statt......schon da mussten die Brüder gewusst haben, was auf den ältesten zu kommt.

Drei Wochen , in denen er zwar nichts darüber reden durfte, aber weiter auch nicht passierte ,sodass er dies tatsächlich als einen Test gehalten haben muss.....

Dann nicht zu zweit ,sondern zu dritt seien sie mit Spaten und Schaufel im Wald gewesen ,.... das für ihn aber nach keinem Grab ausgesehen habe und der Sohn dass Treffen mit auch dem ältesten "Bruder"und der Geldgeschichte später dann zu Hause im Hinterkopf hatte , zu dem der älteste dann nicht erschien...wovon die beiden jüngeren Brüder aber schon gewusst haben musste, es dem Sohn aber vorenthalten hatten .....?

Erst dann wurde der Sohn vor die Tatsache gestellt, dass seine Mutter heute sterben wird, als er in der Falle saß, in die dann später auch seine Mutter tappte, was er bis dahin nicht ahnte....?

Jeder Schritt war genau überlegt, wann man was machte.....Manipulation bis hin zum Tatort vom feinsten !

Man hat ihm somit die Möglichkeit genommen, nach dem Grabschaufeln erst gar nicht nach Hause zu fahren , sich Hilfe zu holen, seine Mutter vorzuwarnen, weil er keinerlei Argwohn hatte ??
Und waren bei der Tat und zu der Tat nicht auch die Rollläden heruntergelassen worden ?
Als er bemerkt hat, dass die es wirklich ernst meinen, wird es schon zu spät gewesen sein. Nun war er gezwungen, das Spiel so weiter mitspielen, um sich selbst zu retten,als ob er damit einverstanden war.....!!

Die Belastungen der Kripo haben ihn aus diesem "Gefängnis", der jetzt kriminellen Abhängigkeit befreit ?!

Von wem die Idee mit dem schwarzen Auto kam , in dass seine Mutter gestiegen sein
sollte und seither vermisst wurde, kam bis jetzt noch nicht zur Sprache, aber dass er
genötigt worden sein soll, diese Vermisstenanzeige zu machen, wofür er sich mit dem Exfreund der Mutter verabredete, dass sie ihm wohl noch "gestattet" haben ?

Ich kann mir nur vorstellen, er hätte das ganze vielleicht noch stoppen können, wenn er in der Not einen schweren Gegenstand wie z. B. Briefbeschwerer von innen in ein Fenster zu Straßenseite geworfen hätte, die zu Bruch gegangen wäre, sodass auch Außenstehende bemerkt hätten,dass hier was nicht stimmt , aber eben ohne heruntergelassenen Rollläden.

Ein Fluchtversuch aus der Wohnung wäre ihm bestimmt selbst zu Verhängnis geworden...


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Mordfall Dagmar E. (58) aus Dinslaken

20.02.2016 um 18:42
@bellady
Du gehst davon aus, dass der Sohn den Mord nicht verübt hat?
Dazu würde ich mir gar kein Urteil erlauben, da der Prozess nicht abgeschlossen ist und bisher nichts ihn entlastet, außer seiner eigenen Aussage.


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Mordfall Dagmar E. (58) aus Dinslaken

20.02.2016 um 19:28
@bellady

Puuuuh....aus meinem Zitat deine fortfolgenden Zeilen zu kommentieren....das kann ich nicht. Was ich schrieb bezog sich auf einen Verteidiger im Prozess "Dagmar Eich" und wo er vormals tätig war, bzw. enen den zitierten Mordfall.

Ob Rollos unten waren, keine Ahnung. Ich gehe aber davon aus.
Das dunkle Auto war Bestandteil von Presseberichten.

@Zagraeus
hatte dazu mal einen Kommentar abgegeben. Ohne jetzt suchen zu wollen oder es zu müssen war es sinngemäß: "die Person die das ausgesagt hat, kann keinen LKW von einem Motorroller unterscheiden".

Es gibt auch keine gerichtlichen Vernehmungen die Du lesen könntest. Es sei denn, Du bist prozessbeteiligt. Meine Ausführungen sind zeitnahe Gedächtnisprotokolle. Sie erheben weder Anspruch auf vollumfängliche Richtigkeit noch auf absolute Vollständigkeit.

Der Sohn wirde auch nicht genötigt, eine Vermisstenanzeige zu machen. Arbeitskollegen und auch Freunde von Dagmar haben sich natürlich um sie gesorgt, erkannt, dass etwas nicht stimmen kann. So rät man dann dem nächsten Angehörigen, zur Polizei zu gehen. Innerer Zwang, quasi.


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Mordfall Dagmar E. (58) aus Dinslaken

20.02.2016 um 23:12
Zitat von fürdiesenfallfürdiesenfall schrieb:Der Sohn wirde auch nicht genötigt, eine Vermisstenanzeige zu machen. Arbeitskollegen und auch Freunde von Dagmar haben sich natürlich um sie gesorgt, erkannt, dass etwas nicht stimmen kann. So rät man dann dem nächsten Angehörigen, zur Polizei zu gehen. Innerer Zwang, quasi.
Ach so, dann habe ich das falsch verstanden mit der Anzeige .

Ich habe es nur als logische Ergänzung gesehen der drei Mitverdächtigen , nach den Angaben, wie Frau Eich abhanden gekommen sein soll, dass man den Verdacht noch zu erhärten versuchte, sie sei entführt worden etc., quasi als Ablenkung ,dass man sie nicht an anderen Stellen sucht.
Zitat von FFFF schrieb:Du gehst davon aus, dass der Sohn den Mord nicht verübt hat?
Nie und nimmer......dass hätte er doch dann alleine und an einem anderen Tag machen können und im Zuge einer Affekttat als Folge eines Streits mit ihr, wenn schon bekannt war, dass er seine Mutter ohrfeigte....

Dann wäre er ja noch abgebrühter gewesen als sein "Brüder", wenn er sich dazu ausgerechnet diesen Abend ausgesucht hätte, an dem seine Mutter diese "Audienz" anberaumt hatte und das unterstützt hätte.


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Mordfall Dagmar E. (58) aus Dinslaken

21.02.2016 um 10:26
@FF
Zitat von FFFF schrieb:Du gehst davon aus, dass der Sohn den Mord nicht verübt hat?
Dazu würde ich mir gar kein Urteil erlauben, da der Prozess nicht abgeschlossen ist und bisher nichts ihn entlastet, außer seiner eigenen Aussage.
Ich würde die Tatsache, dass im Körper des Opfers keinerlei Schlaf- oder Betäubungsmittel gefunden wurden, schon als entlastendes Indiz zugunsten des Sohnes werten. Immerhin wird ja von einem der Brüder behauptet, der Sohn habe die Mutter durch Verabreichung einer solchen Substanz getötet oder zumindest wehrlos gemacht. Das ist aber offenbar falsch. Insofern würde ich der Aussage des Sohnes eher glauben als der dieses Bruders.


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Mordfall Dagmar E. (58) aus Dinslaken

21.02.2016 um 11:20
Laut Aussage von Kripo-Beamten im Prozess, wurde zudem in der gesamten Wohnung nicht ein einziges Medikament/Substanz gefunden, die geeignet wäre, Dagmar damit zu schaden.


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Mordfall Dagmar E. (58) aus Dinslaken

24.02.2016 um 18:11
Prozesstag 10: Beginn 10:15 Uhr, Ende 16:00 Uhr

Heute ging es vormittags nochmals um die Befragung des Sohnes aus Sicht der Staatsanwaltschaft. Ab mittags sollte dann der inhaftierte Zeuge, den ich bereits beim letzten Mal erwähnt hatte, vernommen werden. Außerdem gab es noch das forensisch-psychologische Gutachten über Dagmars Sohn.

Auf letzteres möchte ich mich auch konzentrieren, der Rest ging relativ schnell, bzw. es gab kaum neue oder bahnbrechende Erkenntnisse.

Vormittags-Vernehmung des Sohnes:

Hier wollte die Staatsanwaltschaft noch einmal bestimmte Situationen und Reaktionen hinterfragen. Ich gebe euch ein Beispiel: „Wie war die Reaktion des ältesten Bruders, als Sie und die anderen Brüder nach dem Beseitigen der Leiche vollkommen verdreckt in die Wohnung des ältesten Bruders kamen ?“ oder „In einer Vernehmung haben Sie ausgesagt, dass Sie Ihre Mutter geliebt haben, warum sind sie dann während der Tat einfach am Schreibtisch sitzen geblieben und haben nichts getan ?“ Oder „Sie sagten, dass Sie in einem Schockzustand waren, wie und warum ist es Ihnen dann gelungen, präzise auf youtube im Suchfeld „Dean Martin return to me“ einzugeben ?“ Der Sohn beantwortete diese Fragen alle, aber nicht wirklich zur Zufriedenheit der Staatsanwälte. Ich finde es auch und er hat sich ja auch in den vorigen Prozesstagen mehrmals wie das Fähnchen im Wind gedreht….aber das versteht ihr möglicherweise weiter unten….ich kann mir jedenfalls jetzt konkreter vorstellen, warum das so ist.

Inhaftierter Zeuge:

Bevor er dran war, verlas der Richter, dass die Kammer und auch die Staatsanwaltschaft auf die kommenden Aussagen keinerlei Wert legen und sie auch im weiteren Verfahren keine Berücksichtigung finden können. Gestern wurde gegen den Zeugen ein Strafantrag wg. Falschaussage im Prozess „Dagmar Eich“ gestellt. Der Zeuge selbst wusste davon noch nichts und wurde heute damit konfrontiert. Beim letzten Mal hatte er in 3 Punkten, die eigene Person betreffend, falsch ausgesagt….Als er nach der Mittagspause dran war, hat der Richter ihm das alles vorgehalten. Der Zeuge hat sich sofort mit seinem Anwalt besprochen, der die Wogen noch glätten wollte. Nach Mini-Beratungszeit hat der Zeuge dann gesagt, dass er nicht weiter aussagen wird. Somit war das Thema nach knapp 5 Minuten vom Tisch….

Psychologisches Gutachten über den Sohn:

Die Verlesung durch einen Psychologen und eine Psychologin dauerte ca. 3 Stunden. Bei de wurden zu Beginn informiert, dass sie neben ihren Aussagen als Sachverständige auch als Zeugen aussagen. Sie wurden entsprechend belehrt. Die Psychologen explorierten den Sohn insgesamt 3x mit einer Gesamtzeit von 16 Stunden. 2x im Mai 2015, einmal im Juli 2015. Beim Juli-Termin waren beide Psychologen –aus meiner Sicht ein kompetentes Team- gemeinsam beim Sohn. Die Gutachter wechselten sich im Laufe ihrer Verlesungen mehrfach ab, so wie es am schlüssigsten passte.

Der P führte aus, dass es während der ersten beiden Explorationen noch einen starken Bezug des Sohnes zu den Brüdern gab. Dies habe sich beim 3. Besuch geändert. Der Sohn schilderte dort stark emotional, dass es für ihn schrecklich ist, von den Brüdern getrennt zu sein, dass er sie sehr vermisse und er sich fragt, wie es ihnen wohl geht und hofft, dass ihnen nicht zu stößt. Der P ging dann auf die gesundheitliche Anamnese des Sohnes ein. Krankheiten, Operationen, nicht erwähnenswertes dabei.

Dann ging es um die Eigenschilderung seiner Kindheit, Erlebnisse usw. Weiterhin ging es um die Zeit, in der Familie Eich in Bayern lebte, der Sohn dort keinen Anschluss bekam. Dies war hauptsächlich in der Sprache begründet: „Die können da kein deutsch“. Natürlich gab es noch viele weitere Details, ich kann das alles aufgrund der Fülle an Informationen nicht wiedergeben. Verhältnis zum Vater, Empfindungen zum Tode des Vaters, bei dem er ja mit der Mutter in Urlaub auf Fuerteventura war etc. Der Sohn hat dem P quasi seine Lebensgeschichte erzählt.

U.a. hat der Sohn auch erwähnt, dass er das Bankschließfach seiner Mutter aufgesucht hat um nachzusehen, ob ein mittlerer 5stelliger Betrag noch darin liegen würde. Er sagte, dass das Geld nicht mehr da war und auch, dass er nicht verstehe, warum das Geld weg ist und er nicht daran teilhaben konnte….und überhaupt, seine Mutter hat mehr Geld ausgegeben als sie verdient hat.

Als nächste war die Psychologin an der Reihe…die P berichtete über unterschiedliche Tests, die sie mit dem Sohn durchgeführt hat….sie führte aus, dass es sich um einen hochintelligenten Menschen handelt. Der IQ liegt bei 125 (kann auch 127 gewesen sein, ich weiß es nicht mehr) und dass das ein Wert ist, den man in der Bevölkerung eher selten findet…. Sie führte aus, dass der Sohn mit steigendem Schwierigkeitsgrad und Komplexität von Aufgabenstellungen immer bessere und höhere Leistungswerte erzielt. Der Sohn ist hochflexibel im Denken und Handeln, in der Lage, auch auf hohem Niveau zu kommunizieren. Das alles aber auch nur dann, wenn er es will.

Die P sprach von einem weiteren Test, in dem viele offene Fragen zu beantworten waren. Hier war erkennbar, dass der Sohn versucht hat, diese Fragen nur kurz und knapp zu beantworten und aus ihrer Sicht auch nicht wahrheitsgemäß.

Thema psychologische Vorbefunde des Sohnes:
Hierzu führte hauptsächliche der P aus. Der Sohn sein wg. unterschiedlicher Auffälligkeiten bei Psychologen vorstellig gewesen. In der Kindheit wurde das sog. Asperger-Syndrom diagnostiziert. Die Gutachten der Ärzte lagen vor.

Der P führte aus, dass der Sohn in KEINEM Fall an Aperger-Authismus leide.

Ein Hauptmerkmal der Form dieses Authismus ist, dass der „Geschädigte“ keine nonverbalen Kommunikationsmerkmale senden oder empfangen kann. Dies habe der P deutlich anders erlebt (siehe oben: emotionale Schilderungen zu den Brüdern). Auch die Tatsache, dass der Sohn Filmregisseur werden wollte oder PC-Spiele entwerfen und produzieren wollte, spricht absolut gegen ein Asperger-Syndrom. Er führte noch viele, viele weitere Beispiele aus, die selbst mir als Laien schlüssig dargelegt haben, dass der Sohn eben nicht unter dem Asperger-Syndrom leidet.

Vielmehr leide der Sohn unter einer mehrfachen Persönlichkeitsstörung. Genannt wurden z. B. (ohne Anspruch auf Vollständigkeit und richtiger Begriffsverwendung) passiv-Aggressivität, übermäßige Selbstkontrolle und noch einige mehr.
2 Seiten sind voll, daher komme ich jetzt langsam zum Ende meiner heutigen Ausführungen.

Der P führte aus, dass die Pargraphen der verminderten Schuldfähigkeit auf den Sohn nach seinem Gutachten KEINE Anwendung finden können. Der Sohn sei jederzeit in der Lage, klare Entschlüsse zu fassen, diese auch umzusetzen. Dass er vielen Menschen komisch vorkommt liegt halt mit daran, dass der Sohn die Dinge tut und zwar in hohem Maße zielorientiert, die er tun will, bei anderen ist er durch seine Selbstkontrolle gesteuert und erweckt den Eindruck, den man von ihm kennt und wie er hier schon mehrfach genannt wurde.

Wie gesagt, die Psychologen waren 3 Stunden am Ball, das ganze war superanstrengend…daher die obligatorische Prozessposse: Für einen Verteidiger war es sicher genauso spannend wie für die Zuschauer…..es viel ihm deutlich sichtbar schwer die Augen offen und den Kopf oben zu halten….so packte er dann gegen 14:00 Uhr langsam zusammen und schwand von dannen….ihr dürft raten, welcher Verteidiger es war ;-))))

Zum Ende wurde es nochmals „spannend“…die Staatsanwälte hatten noch Fragen an den Psychologen. Sie wollten wissen, ob es aus Psychologensicht möglich ist, dass der Sohn aufgrund seiner überdurchschnittlichen kognitiven Fähigkeiten und seiner sehr hohen geistigen Flexibilität möglich wäre, dass der Sohn -der ja die Akten auch lesen kann und liest- in der Lage wäre, auf Basis seiner Akteneinsicht seine Aussage im laufenden Prozess immer wieder so anzupassen, wie es ihm gerade passt. Das Ganze unter Berücksichtigung von vielen Details, wie es nur einem hochintelligenten Menschen möglich ist….
Die Psychologen beantworteten die Fragen eindeutig mit „ja“…..Fähnchen im Winde…..

Morgen geht es weiter, dann dürfen die Verteidiger ihre Fragen stellen. Meinen Bericht zum morgigen Prozesstag kann ich leider erst im Laufe des Freitag schreiben. Fahre unmittelbar nach Prozessende auf Schalke….Europa-League…..


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Mordfall Dagmar E. (58) aus Dinslaken

24.02.2016 um 18:31
Heute war die Presse schneller als ich:

anbei ein Link der Rheinischen Post von 17:11 Uhr. Hier geht es um Aussagen des Sohnes aus dem Vormittagszeitraum, u.a. um "Folter des Sohnes". Ich würde es um das Wort "seelische" ergänzen. Erwähnung findet der Ausdruck "die gestrige Vernehmung"....kommt wahrscheinlich morgen so in die Zeitung.

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/dinslaken/mordprozess-sohn-spricht-von-folter-aid-1.5790761

Nach der Mittagspause war die schreibende Presse nicht mehr anwesend, daher gibt es auch keine Erwähnung zum psychologischen Gutachten des Sohnes.


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