16 Jährige in Trier verbrannt aufgefunden.Tötungsdelikt

Schlimm finde ich auch - das nur nebenbei - dass die Eltern sich so kurzfristig einem RTL Interview stellen.
Das wäre das letzte was ich mir in einer solchen Situation antun würde.

Lara1973 schrieb:Streit!? Ein 24 jähriger Kerl und ein 16 jähriges Mädel und der Typ zückt ein Messer und sticht das Opfer kaltblütig ab!? Sorry, dass kann er einem blöden verkaufen...

Es geht nicht um eine Notwehrhandlung. Wenn ein Streit in einem Tötungsdelikt gipfelt, dann kann dem Täter idR keine bewusste Ausnutzung der auf Arglosigkeit beruhenden Wehrlosigkeit nachgewiesen werden (Heimtücke). Es muss immer beides erfüllt sein: Arglosigkeit und Wehrlosigkeit.

In diesem Fall hier würde ich als Staatsanwalt oder Anwalt der Nebenklage versuchen zu argumentieren, dass der Angriff für das Opfer bei Dunkelheit nicht wahrnehmbar war. Ich bezweifel jedoch, dass das zu einer Verurteilung wegen Mordes reicht.

Das ist für das Volk oftmals nicht verständlich und nachvollziehbar. Trotzdem nennt es sich "Urteil im Namen des Volkes". Nicht ohne Grund will man den Mordparagraphen ändern.

Beispiel: A und B streiten. B flüchtet. A verfolgt B und sticht B von hinten in den Rücken. B stirbt. Meiner Meinung tendenziell kein Mord sondern Totschlag (aber womöglich ein Grenzfall).

Naja da er ja bereits in der Vergangenheit gewalttätig wurde gegenüber Dem Mädel und er der direkte Nachbar war und wohl kein Alibi hatte, fiel er wohl in die engere Auswahl.

x-aequitas schrieb:Beispiel: A und B streiten. B flüchtet. A verfolgt B und sticht B von hinten in den Rücken. B stirbt. Meiner Meinung tendenziell kein Mord sondern Totschlag (aber womöglich ein Grenzfall).

Das gilt natürlich nur, wenn kein anderes Mordmerkmal vorliegt. Wenn A B aus "niedrigen Beweggründen" ersticht, dann ist es Mord. Vermutlich beruhen die meisten Verurteilungen wegen Mordes auf diesem Merkmal. Das ist das Sammelsurium unter den Mordmerkmalen.

@Krüstchen schrieb:
Ich frage mich, was hat der Täter genau in der Zeit zwischen 23. 00 Uhr bis zum Auffinden der Leiche gemacht?

Er hat sich vermutlich ganz normal schlafen gelegt und am nächsten Morgen bei FB Fussballmanager gespielt und bei FB ein Gruppenbild mit zwei Freunden hochgeladen. Nachdem er die Leiche verbrannt hat, hat er Samstagabend wieder Fussball-Manager gespielt und seine Erfolge bei FB kundgetan...

Auf Facebook schreiben verschiedene Leute, dass er am Samstag vormittag noch in Elversberg (ca 90km entfernt) Fußball gucken war.. Dazu gibts es aber keine offizielle Quelle.

Mich würde auch interessieren ob der TV Laura durch Zufall begegnet ist oder geplant hatte mit ihr zum HBF zu gehen.

Das mit den unerwiderten Gefühlen könnte schon ein Motiv sein. Wie zuvor schon erwähnt gehen die Jugendlichen auf Facebook sehr extrem mit dem Wort "liebe" um. Jeden guten Bekannten verkündet man über Facebook wie gern man ihn doch hat. Aber für den TV schien sich das Opfer nicht wirklich zu interessieren.

@Camilla

schrieb:

Auf Facebook schreiben verschiedene Leute, dass er am Samstag vormittag noch in Elversberg (ca 90km entfernt) Fußball gucken war.. Dazu gibts es aber keine offizielle Quelle.
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Sollte das stimmen, wäre er wohl zum Auswärtsspiel von Eintracht Trier mitgefahren.

Die sind am Samstag in der Regionalliga Südwest aufeinander getroffen.

SV Elversberg gegen Eintracht Trier

Anstoss war um 14:00 Uhr

Spielende um 15:45

Führt man die Gedanken weiter kam er wohl direkt vom Bahnhof, als er dann nochmals den Tatort mit der Leiche aufsuchte.

Ich meine, irgendwo weiter vorne, wurde bereits erwähnt, dass er dieses Auswärtsspiel von Trier gucken war.

Ich bin nur mit Handy hier, sonst würde ich mal suchen.

In den Nachrichten im Fernsehen wurde auch gesagt, dass ein Bekannter die Polizei auf S. aufmerksam gemacht haben soll. Ob das stimmt, weiß ich natürlich nicht.

Grundsätzlich muss gesagt werden, dass der Trierer Hauptbahnhof am Abend und in der Nacht ein äusserst unguter Ort für eine 16jährige junge Frau ist.


Von Bahnreisen zurückkommend halte ich mich ab und zu an den Haltestellen der Sternebusse auf und ich war bis jetzt jedesmal froh, wenn die Busse endlich kamen.

Es herrscht vor Ort ein ständiger latenter Agressionspiegel und was man dort erlebt erinnerte mich an die Bronx in New York, auch wenn das meiste Tun schlicht und ergreifend nur Gepose zu sein scheintl

Nun sieht man wozu es führen kann, wenn Jugendliche an einem solchen Ort einen Teil ihrer Sozialisation erfahren und unreflektiert versucht wird einen auf gefährlichen Gängster oder Superbitch zu machen.

Ich bin mir sicher, dass an Orten wie diesen Gedanken aufkommen, die einen Jugendlichen dazu bringen sich mit einem Messer zu bewaffnen. Man schlüpft in die Rolle eine Gangsters und ist dann zu unreif um zu wissen, dass solches Tun in der Realität tödlich enden kann.

An den Trierer Bahnhof gehört mehr Polizei und nach Trier Nord mehr Sozialarbeiter.

Das wird das was geschehen ist leider nicht rückgängig machen können, aber diese Konsequenz sollte zumindest aus der schrecklichen Tat, die zwei Familien ins Unglück gestürzt hat gezogen werden.

Ich kenne den Trierer Bahnhof nicht, aber in meiner Stadt würde ich meine 16-jährige Tochter nachts um 23 Uhr nicht allein zum Bahnhof gehen lassen.

Vielleicht hat er sich ja ihr sogar als Begleiter / Beschützer angeboten, damit sie an dem Bahnhof um die Zeit nicht allein sich aufhalten muss, wenn es da so schlimm zugeht. Und vielleicht hat sie dieses Angebot sogar dankbar angenommen (ich hätte mich in dem Alter auch besser gefühlt, wenn ein Kumpel dabei gewesen wäre)... Fragt sich nur, ob sie sich zufällig im/am Haus / auf dem Weg zum Bahnhof getroffen haben, oder ob er wusste/ahnte, dass sie vor hatte, so spät abends noch wegzugehen, und er ihr irgendwie aufgelauert hat? Offensichtlich war ja allen bekannt, dass er was von ihr wollte, also muss es ja schon vorher erfolglose Annäherungsversuche gegeben haben, von denen sie dem Bruder (und wahrscheinlich auch Anderen) erzählt hat. Vielleicht hat er sich ja für den Begleitdienst etwas mehr "Dankbarkeit" von ihr erwartet, als sie zu geben bereit war. Oder rastete aus, als er erfuhr, wo sie hin will (zu einem Anderen).

Lara1973 schrieb:Anderseits, würde ich meine Tochter (auch mit 16 Jahren nicht... ) des nachts alleine durch die Gegend latschen lassen... das gilt nicht als Vorwurf an die Eltern... aber um 23 Uhr wäre bei mir Schicht im Schacht! Auch wenn ich bei meinen Töchter als Spielverderber darstehe!

Das ist ein Umstand, den ich immer wieder erschreckend finde, wenn ich sehe, wie häufig gerade in Städten Minderjährige noch spätabends oder gar nachts ( die ersten Frühausteher sind bereits wieder auf dem Weg zur Arbeit)
sich draußen in abgelegenen oder zwielichtigen Gegenden herum treiben und dies schon fast als normal, mit einem gleichgültigen Schulterzucken, abgetan wird.

Ich bin gewiss nicht so naiv zu glauben, dass Verbrechen nur in irgendwelchen dunklen Ecken bei Nacht stattfinden.
Trotzdem frage ich mich, wer schützt Kinder und Jugendliche vor kindlicher Naivität und jugendlichem Leichtsinn,
wenn so viele Erwachsene (oftmals die eigenen Eltern) weg schauen?

@LarsAttacks
Der Bahnhof dürfte ausser dem Jugendlichen, die dort ihre Ganster und Bitch Phantasien auf recht naive Weise ausleben auch andere härtere Kaliber anziehen.

Die eigentliche Gefahr, so sehe ich es geht noch nicht einmal so sehr von den Jugendlichen aus, gefährliches Potential birgt das Umfeld, dass sich auf diese "Szene" aufstöppselt , so kann schnell aus naivem Getue bitterer Ernst werden.

Davor gilt es die Jugendlichen zu schützen und sie zu warnen. Das hätte schon längst geschehen müssen. Im Grunde war es nur eine Frage der Zeit bis in diesem Qaurtier jemand zu Schaden kommen würde.

Vor einiger Zeit wurde im Rahmen einer Studie eine Befragung durchgeführt, es ging um unsichere Orte.

Der Bahnhof und das Gelände vor seiner Tür gehörten schon damals für mich neben dem Palastgarten bei Nacht zu den Orten, die mir ein Gefühl extremer Unsicherheit vermittelten. Das lag aber nicht nur an den Jugendlichen, die gesamte Szenerie dort ist so, dass einem das Gefühl befällt, die Welt dort würde vom "Normalleben" wegdriften.

Aber gerade das übt wahrscheinlich auf Jugendliche eine Anziehungskraft aus.

@meermin
Das mag ja alles stimmen was du geschrieben hast, aber ich denke in diesem Fall hat es nichts mit der Örtlichkeit zu tun. Hier handelt es sich um eine Beziehungstat. Das hätte auch an einem anderen Ort stattfinden können. Ich denke, dass Laura zum Bahnhof wollte um zu dem Freund zu fahren. Ich finde auch, dass ein 24 Jähriger kein Jugendlicher mehr ist.

Man weiß ja nicht, wie sie so drauf war. In dem Alter haben Kids oft einen ziemlichen Freiheitsdrang und Sturkopf. Vielleicht wollte sie das ja so. Einer willensstarken selbstbewussten 16-jährigen ist es schwer noch was zu verbieten. Gerade wenn sie von Kindheit sehr behütet aufgewachsen sind, fordern Kinder im Teeniealter oft ihre Freiheiten und dass sie nicht mehr so überwacht werden von den Eltern, empfinden deren Bemühungen, sie zu schützen, als peinlich und gluckig. Vielleicht hat sie es sich ja einfach verbeten, von den Eltern begleitet zu werden und wollte ihre Selbständigkeit?!

meermin schrieb:Nun sieht man wozu es führen kann, wenn Jugendliche an einem solchen Ort einen Teil ihrer Sozialisation erfahren und unreflektiert versucht wird einen auf gefährlichen Gängster oder Superbitch zu machen.

Wer genau soll das getan haben?
Hat sich das Opfer als Superbitch, der Täter als Gangster aufgespielt? - Und wenn ja, woher hast Du die Informationen?

Sie wollte zum Bahnhof, um dort einen Zug zu nehmen, und nicht um sich dort mit einer Clique zu treffen.

Mich hätte da als 16-Jährige absolut nichts aufgehalten, noch zum Freund zu fahren, und auch die Töchter meiner Freunde können das tun. Sogar in der Großstadt.

Täter und Opfer waren Nachbarn, befreundet und wohnten 800m vom Bahnhof entfernt.
So wie es aussieht, können die beiden sich zufällig getroffen haben, und kann es zu einer spontanen Tat gekommen sein, weil sie ihn zurückwies und zu dem Freund wollte. Zurückweisung ist das eine, dass einem ein anderer vorgezogen wird, oft viel schwerer zu verkraften.

FF schrieb:Zurückweisung ist das eine, dass einem ein anderer vorgezogen wird, oft viel schwerer zu verkraften.

Das ist ein erheblicher Motivator, finde ich auch! Bei einer einfachen Zurückweisung kann man(n) sich noch in der Hoffnung wägen, dass die Frau sich vielleicht einfach nur ziert und einen nur vertröstet, man aber evtl. in Zukunft Chancen hat, wenn man nur weiter dran bleibt am Ball. Ist dagegen klar, sie will IHN nicht, einen Anderen aber sehr wohl, kann dies das Fass für eine Täter, der sich schon länger vergeblich Hoffnungen gemacht hat, zum Überlaufen bringen, sowas gab es ja auch schon häufiger. Sollte die Frau vorher auch noch öfter die durch Verliebtheit motivierte Hilfsbereitschaft des Mannes ausgenutzt haben, macht es das Ganze für den Mann noch schlimmer.

derrick2 schrieb:Schlimm finde ich auch - das nur nebenbei - dass die Eltern sich so kurzfristig einem RTL Interview stellen.
Das wäre das letzte was ich mir in einer solchen Situation antun würde.

Das läuft vermutlich ähnlich wie beim Bestatter: Die Leute sind mit den Nerven fix und fertig, dadurch schwach - also in einem optimalen Zustand, um ihnen irgendwas aufzudrängen (sei es nun ein überteuerter Sperrholzsarg oder ein Exklusivinterview).

KonradTönz1 schrieb:Das läuft vermutlich ähnlich wie beim Bestatter: Die Leute sind mit den Nerven fix und fertig, dadurch schwach - also in einem optimalen Zustand, um ihnen irgendwas aufzudrängen (sei es nun ein überteuerter Sperrholzsarg oder ein Exklusivinterview).

Glaube ich auch. Die Eltern sind überfordert. Sie haben ihre Tochter auf schreckliche Weise verloren. Da kommen die Reporter und fragen "lieb" nach einem Interview. Man handelt mit Sicherheit mechanisch. Wie ein Roboter reagiert man lediglich.