Mord an Irma Busch

gerade habe ich mir mal einen Artikel aus dem Jahre 1977 geholt, in dem männliche Verhaltensweisen im Krieg dargestellt werden gegenüber Frauen: 
http://www.emma.de/artikel/vergewaltigung-krieg-gegen-frauen-317219

ich gehe davon aus, dass sich ausschließlich Männer sehr wohl mündlich, über BTX, in Clubs über ihre Untaten ausgetauscht hatten, denn es war ja legal Frauen zu vergewaltigen. Nur Frauen wurden dahingehend konditioniert, dass Opfer die Verlierer sind und es deshalb besser ist zu schweigen. 



@Cyenita
I.B. war ein Kind des Krieges, da hielt man sich an die Zusagen, die man seiner Familie machte. Und es hieß ja auch, dass sie sehr zuverlässig war, was aber leider auch bedeutet, sehr berechenbar. 

Ich stehe den Zeugenaussagen, die sie am 23.08. nachmittags auf den Straßen der Lucie gesehen haben wollen, sehr skeptisch gegenüber. Meiner Meinung nach haben die Zeugen sich im Tag vertan.

Der 23. war ein Donnerstag, demzufolge der 22. ein Mittwoch. Am Mittwoch haben auch heutzutage noch alle Geschäfte in Lüchow nachmittags geschlossen (wie ich aus eigener leidvoller Erfahrung weiß), also wird das damals erst recht so gewesen sein.
Daraus schließe ich, dass Irma Busch mittwoch nachmittag frei hatte, dass sie den Nachmittag des 22. ähnlich gekleidet wie am 23. auf dem Fahrrad in der Lucie verbracht hat und dann auch dort von den Zeugen gesehen wurde.
Immerhin wurde sie erst 3 Wochen nach ihrem Verschwinden gefunden, so dass die Zeugen wahrscheinlich auch erst nach diesem Zeitpunkt befragt wurden. Da kann man die Tage schon mal verwechseln.

@eldec die Tochter hatte sie am Vortag, also am Mittwoch, 22.08. abends besucht, dann wusste man ja auch was sie getragen hat. Und die Tochter wollte so früh losfahren, dass es nicht dunkel wird. Also muss es im Sommer auch spätabends gewesen sein.  

eldec schrieb:Ich stehe den Zeugenaussagen, die sie am 23.08. nachmittags auf den Straßen der Lucie gesehen haben wollen, sehr skeptisch gegenüber. Meiner Meinung nach haben die Zeugen sich im Tag vertan.

Mir ist die Anzahl der Zeugen zu groß, um deinen Überlegungen zu folgen.

Ohne jetzt noch einmal die Xy - Sendung zu schauen, meine ich das es sich um zwei einzelne Zeugen und eine Gruppe von Waldarbeitern handelte. Da komme ich pi mal Daumen auf plus/minus 6 Zeugen. Das die alle kollektiv den falschen Tag erinnern, glaube ich nicht

es ist ein Muster, dass der Täter, die Täter die Fahrzeuge bewegen um gaslighting zu betreiben. 
Die Fahrzeuge in der Göhrde, hier das Fahrrad... damit sich Menschen an etwas erinnern, was sie nicht sehen konnten, da die Menschen ja tot sind. Oder sich damit beschäftigen müssen, ob sie sich richtig erinnern, und der/die Täter machen mit ihrer nächsten Jagd weiter. 

@gama1
Das Bewegen der Fahrzeuge, um vermeintliche Zeugen zu verwirren, ist kein Gaslighting.
Gaslighting wird gegen Opfer- und gezielt- eingesetzt.
Spuren zu verwischen und Zeugen zu verunsichern kann aber m.M. nicht der Grund gewesen sein, um wie im Bsp. Göhrde noch tagelang mit dem Fahrzeug herumzufahren. Eher könnte der Täter sich dabei mächtig gefühlt haben, und das wäre der für mich einzig denkbare Grund, daß der Täter im Fall Irma Busch das m ö g l i c h e r w e i s e  auch so gehalten haben könnte.

@Schaumberger
Die 7 km hin und 7 zurück - und dann noch ein Stündchen durch den Wald, sind schon machbar in der Mittagspause, sie fuhr ja oft und gerne.
Seltsam bleibt, daß sie nicht zurückkehrte, um den Laden wieder zu eröffnen, und daß sie nicht zu ihrer Tochter fuhr. Sie war zuverlässig und sie wollte Würstchen mitbringen, da fällt ihr doch nicht plötzlich ein: ach, laß mal die jungen Leute unter sich.
Und immer seltsamer, je mehr ich darüber nachdenke, wird für mich, daß sie den Laden eher schloß. Und zwar ganze 45 min- und ohne auch nur etwa der Fischverkäuferin nebenan Bescheid zu geben. Sie war, wie gesagt, zuverlässig, sie wollte ihre Rente ein wenig aufbessern und ein bißchen unter die Leute. Da wird sie sich doch nicht während der Arbeitszeit mit jemandem verabreden. Hätte sie Ärger gehabt im Laden, erstmal raus gewollt, bißchen Radfahren, durchatmen, Mundharmonika spielen..dann hätte man das sicher auch herausgefunden.

ich sprach deshalb von Gaslightning, weil die Zeugen durch den Anwalt leicht als unglaubwürdig dargestellt werden können... also weitere Opfer des Täters, die an ihrem Verstand zweifeln, bzw der Richter anders wahrnimmt. 
Vielleicht gibt es ja mal einen besseren Begriff dafür. 

@eldec

Warum erzählst Du solch einen Schmarren, dass noch heute alle Geschäfte in Lüchow am Mittwochnachmittag geschlossen sind? Das ist gelogen und stimmt nicht. Ich war heute den ganzen Nachmittag in Lüchow zum Shoppen unterwegs. Alle Geschäfte sind offen. Kein einziges ist geschlossen. Und in den früheren Jahren war es nicht anders.Immer diese Besserwisser!!!!

@hahnundhenne
Genau, wieso sollte Mittwochnachmittag geschloßen sein? Im Filmbeitrag wird doch gesagt, daß sie nur Pause hat und man sich wundert, daß sie nicht ins Geschäft zurück gekehrt ist.

@hahnundhenne

Ja, du hast Recht, das stimmt nicht, dass dort alle Läden mittwoch nachmittags geschlossen haben. Da bin ich einer Fehlinformation aufgesessen. Mir wurde das von jemandem kürzlich so dargestellt als Begründung, warum man mittwochs nicht (von weiter weg) dorthin fahren könne, weil man ja dann nichts mehr einkaufen könne.

Gleichwohl möchte ich dich aber mal bitten, deinen Ton zu mäßigen. Das war keine Lüge, sondern ein Irrtum. Wenn dir der Unterschied zwischen diesen beiden Begriffen nicht geläufig ist, tut's mir leid, vielleicht hilft googeln.

@EDGAEallanPOE
Mir ist die Anzahl der Zeugen zu groß, um deinen Überlegungen zu folgen.


Ohne jetzt noch einmal die Xy - Sendung zu schauen, meine ich das es sich um zwei einzelne Zeugen und eine Gruppe von Waldarbeitern handelte. Da komme ich pi mal Daumen auf plus/minus 6 Zeugen. Das die alle kollektiv den falschen Tag erinnern, glaube ich nicht

Könnte ich mir schon vorstellen, weil ja vermutlich gerade nach dem 23.8. gefragt wurde. Die Waldarbeiter müssen auch keine einstimmige Zeugenaussage gemacht haben, es kann sich durchaus nur um eine, eventuell sich am Tag irrende Aussage, einer Waldarbeiterin handeln.

@Loro

Ich denke die Verwechslung der Tage ist erstmal vom Tisch. @eldec war ein Irrtum unterlaufen, als er davon berichtete, dass die Geschäfte an Mittwochnachmittagen in Lüchow geschlossen wären. Dann hätte I.B. sich am Mittwoch, nicht nach 15 Uhr in der Lucie aufhalten können, weil sie im Geschäft war.

Wobei ich auch nochmal hervorheben möchte, dass es für mich auch nur ein Irrtum war und selbstverständlich keine Lüge. Irrtümer begleiten uns ständig hier beim Schreiben. Mir fallen auf Anhieb ein halbes Dutzend Irrtümer ein, die ich im Laufe der Jahre hier geschrieben habe und es dürften noch einige mehr sein.

Viele Zeugen haben gesagt, dass das spätere Opfer radeld und Mundharmonika spielend im Naturschutzgebiet gesehen wurde. Für mich passt das Radeln und Musizieren im Wald nicht zusammen. Ich meine Musik wäre das letzte, was ich im Wald machen würde.

Hat sie das auch außerhalb des Waldes getan und hat sie auch mal darüber geredet, warum sie das macht? Ist sie Naturschützerin gewesen? Der August ist ja ein Jagd-Monat und auch in NSG wird eingeschränkt gejagt oder auch mal gewildert.


Kinder die Angst haben singen und reden ja im Wald. Kann es sein, dass das Verhalten des Opfers schon jemandem zuvor ziemlich auf den Keks gegangen ist, weil es bei der Arbeit oder Erholung gestört hat?

Dieses Küchenmesser ... Hat sie es selber mitgebracht, weil sie sich bedroht gefühlt hat? Hat zu Hause etwas aus dem Besteckkasten gefehlt?

Im Film sieht man, wir Frau Busch vorzeitig ihre Mittagspause beginnt, um sich in das NSG Lucie zu begeben.

Wenn kein Anruf kam, kann es dann sein,
daß sie eine Person an ihren Laden hat vorbeikommen/vorbeifahrenden sehen,
von der sie wußte,
dass sich diese in das NSG Lucie begibt?

Und sie ist der Person gefolgt?

Das weiße Kleid, das Radeln und Musizieren im Wald vergrämt das Wild. :-(

@Quidquid

Nun akzeptier das, auch wenn es auf Dich seltsam wirkt. Frau Busch verkörperte mit allem, was hier beschrieben ist, sich als Faktotum von Lüchow: Musizierende Radfahrerin mit weit schwingendem weißen Kleid in der Lucie! Das gab es nur einmal. Jeder kannte sie in Lüchow!
Noch heute radeln Frauen völlig unbekümmert durch die Lucie. Angst ist hier ein Fremdwort!

Quidquid schrieb:Viele Zeugen haben gesagt, dass das spätere Opfer radeld und Mundharmonika spielend im Naturschutzgebiet gesehen wurde. Für mich passt das Radeln und Musizieren im Wald nicht zusammen. Ich meine Musik wäre das letzte, was ich im Wald machen würde.

Ich würde Frau Busch als "Lüchower Original" bezeichnen wollen.

Wikipedia definiert ein Original wie folgt:

Original ist eine Person, die durch unverwechselbares, zum Teil auch exzentrisches Auftreten, Verhalten oder andere Eigenschaften bekannt geworden ist. Dabei spielen die Faktoren, die ein Abweichen von der Allgemeinheit, ein Überraschungsmoment, etwas Seltsames und Wunderliches manifestieren, eine Rolle.[

Quelle:

Wikipedia: Original (Person)

Gerade die Tatsache, dass Frau Busch beim Radeln die Mundharmonika spielte, ist in diesem Fall das unverwechselbare Element, dass sie erst zum Original macht.

Hätte Frau Busch in einer größeren Stadt gewohnt, hätte man ihr wahrscheinlich auch einen entsprechenden Namen gegeben, wie beispielsweise Mundharmonika-Irma.

Als Vergleich dazu der Flöten-Ewald aus Lippstadt.

Wikipedia: Flöten-Ewald

Auch Originale werden nicht von jedem Menschen, zur jeder Zeit und an jedem Ort wertgeschätzt, sie werden ggf. Opfer von Gewalt.

Trotzdem, würde es interessieren, ob sie mit jemanden darüber geredet hat, warum sie das gut findet.
Bei uns wüßte man das, weil Irgendwer gefragt hat, warum sich jemand 'originell" Verhalten hat.

Für mich ist sie übrigens eine völlig normale Frau, die eben an einer Stelle ein Verhalten zeigt, das mich verwundert.

..lange nix geschrieben worden zum Thema..

I.B. wohnte in Lüchow, nicht direkt Innenstadt, wo sich Ihr Arbeitsplatz befand.
Von beiden Ausgangspunkten in die Lucie (ein Forstname ähnlich die Göhrde), sind es 5-6 Kilometer.
Genau genommen wurde I.B. nicht in der Lucie gefunden, sondern auf halber Strecke zwischen Lüchow und der Lucie.
Das von Ihr gezeichnete Bild als Original (bitte s.o.) ist stark überzeichnet. Nur um die Mittagspause zu verbringen, fuhr I.B. mit Sicherheit nicht in die Lucie; Das wäre zeitlich unsinnig. Zadrau ist übrigens noch 'ne Ecke weiter .. Die Zeugenaussagen halte ich für sehr fragwürdig.
Wenn, dann ging die Fahrt von I.B. bis ziemlich genau Ihren späteren Fundort und nicht viel weiter.
Die erwähnte Kreisstraße ist etwas entfernt .. und nördlich war nu' ma' ganz daneben .. denn die Kreisstraße verläuft in Nord-Süd-Richtung.
Aber das Alles ist nur meine Meinung.

@crispr-cas9
Zumindest halte ich es für denkbar, dass der Täter früher bereits in irgendeiner Form auffällig wurde, vielleicht auch wg anderer Delikte und nicht zwangsläufig Polizeiauffällig.

@abberline
Davon gehe ich auch aus. Zumal der Fundortbereich von I.B. praktisch an der Querverbindungsstraße zum Vorfall bei Gartow/Trebel liegt.