Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

Melli1610 schrieb:Am 2.5 diesen Jahres werde ich erneut hinfahren, ich möchte sehen wie dicht die Büsche gewachsen sind .

Gute Idee. Ich habe gerade auf den Kalender geguckt, ob evtl. Aber der Zweite ist ein Dienst-tag;-) Dir gehts hauptsächlich um die Vegetation? Ich würde einen Samstag auswählen. Mir fehlt nämlich die Vorstellung, was überhaupt an einem Samstag so los ist. Hauptsächlich in Bezug auf die dort wohnenden, aber dienstfrei habenden Mitarbeiter bzw deren Angehörige. Fahren die abends nochmal zum Einkaufen (langes WE)? Sitzen oder arbeiten die im Privatgarten? Oder ist generell ab 18 Uhr Ruhe gewünscht? Wenn ich so von mir ausgehe, ich habe an einem warmen Maiabend bestimmt bis 20 uhr im Garten zu tun bzw sitze noch draussen und die Nachbarskinder hört man auch noch. Aber dort? Zeigt man sich da privat? Und die erwachsenen Kinder der MA fahren doch bestimmt auch zum Baden, zu Freunden oder bekommen selbst Besuch. Mit Auto, versteht sich.
Vllt kannst du uns ja deine Eindrücke über das Freizeitverhalten mitteilen, falls das an einem schönen Maitag bemerkbar ist.
Also ich wünsche euch schönes Wetter für euren Ausflug!

Für mich gibt es eigentlich nur ein Szenario, in dem ein Kind im allgemeinen Trubel ohne Schreien verschelwinden kann: sie ist selbst zum Täter gegangen. Angenommen, die Häuser der Mitarbeiter sehen sich sehr ähnlich, wäre es da nicht möglich, dass eine 5 jährige ein bisschen die Orientierung verliert und zum falschen Haus läuft? Wenn die Türen und Fenster zu sind, können die Hunde wahrscheinlich auch nichts mehr erschnüffeln.

faultierchen schrieb:Angenommen, die Häuser der Mitarbeiter sehen sich sehr ähnlich, wäre es da nicht möglich, dass eine 5 jährige ein bisschen die Orientierung verliert und zum falschen Haus läuft

@faultierchen
Und wie geht das in deinem Szenario dann weiter? Inga rennt zum falschen Haus wo zufällig grad die Tür offen steht und betritt das Haus eines hochgefährlichen Kindermörders der gerade ein neues Opfer gut gebrauchen kann. Der Bewohner des Hauses denkt also nicht lange nach sondern lässt das Mädchen umgehend verschwinden. Ist das das für dich einzig realistische Szenario?

F.Einstoff schrieb:Ist das das für dich einzig realistische Szenario?

Dieses Szenario finde ich persönlich total undenkbar. Niemand kann von jetzt auf gleich ohne Plan und vor allem nicht ohne verlassen des Geländes einen Menschen verschwinden lassen.

Inga ist entweder geplant verschwunden oder hat sich verlaufen und wurde bis heute nicht gefunden. Ein Szenario, in dem sie zufällig weggeschnappt wurde, halte ich für ausgeschlossen. Allein schon, weil der Wilhelmshof recht abgelegen liegt. Ein Täter von außerhalb muss Infos von einer am Hof anwesenden Person bekommen haben.

DieMichi schrieb:wurde bis heute nicht gefunden.

Das ist ja gar nicht so unlogisch, siehe Tanja Gräff. Niemals hat jemand mit diesem Ausgang gerechnet. Ich war früher so oft in Trier, auch oft an der bekannten Stelle. Vielleicht war es wirklich einfach ein tragischer Unfall.

Kerinya schrieb:Dieses Szenario finde ich persönlich total undenkbar.

@Kerinya
Dann sag doch mal was aus deiner Sicht mit Inga passiert ist nachdem sie die Häuser verwechselt hat und am Nachbarhaus durch die Tür ging.

Ich konnte mir immer schon vorstellen, dass Inga in den Wald gelaufen ist, vielleicht einer Katze gefolgt oder irgendeinem anderen Tier oder sie wollte sich verstecken, weil sie bockig war oder gefunden werden wollte. Verspielt, wie so kleine Kinder sind, ist sie vielleicht immer weiter gelaufen. Die Videos des Waldes zeigen auch sehr gut, dass dann irgendwann rechts, links, vorne, hinten alles gleich aussieht und sie hat vollends die Orientierung verloren.

DieMichi schrieb:Ein Täter von außerhalb muss Infos von einer am Hof anwesenden Person bekommen haben.

Auch möglich, z.B. der Tatverdächtige im Fall Maddie, dem traue ich mittlerweile alles zu.

adolphesax schrieb:Die Videos des Waldes zeigen auch sehr gut, dass dann irgendwann rechts, links, vorne, hinten alles gleich aussieht und sie hat vollends die Orientierung verloren.

Warum hat man sie dann im Wald nicht gefunden oder Kleidungsstück von ihr oder sie selbst oder irgendetwas? Das ist doch das merkwürdige.

adolphesax schrieb:Ich konnte mir immer schon vorstellen, dass Inga in den Wald gelaufen ist, vielleicht einer Katze gefolgt

Dazu hätte Inga aber wieder am Sportplatz vorbeilaufen müssen bzw wäre sie in der Viertelstunde bis zur Familiensuche nicht sooo weit gekommen, dass sie ausser Hörweite gewesen wäre.
Die Idee, Inga könne (anfangs) einem Tier gefolgt sein, finde ich wirklich gut! Nur, wo läuft ein Tier hin? Die Katze streunert auf dem Gelände oder am Waldrand rum. Das Eichhörnchen rennt auf den übernächsten Baum. Ein Schmetterling könnte in den Wald fliegen. Aber keines der Tiere, denen Inga von der Geschwindigkeit her folgen könnte, würde sich nonstop und in gerader Linie vom Hof wegbewegen.

Allerdings könnte ein Tier-Ruf als Lockmittel eingesetzt worden sein! Katzenmiauen als Handy-Klingelton oder als Handyvideo? Das Handy in einer uneinsehbaren Ecke / im Keller / im Verschlag abgelegt ... Oder Handy am Mann und so tun, als ob man in einer Decke eingehüllt Katzenbabys wegträgt ...Auweia - keine Chance!

Kerinya schrieb:Das ist ja gar nicht so unlogisch, siehe Tanja Gräff. Niemals hat jemand mit diesem Ausgang gerechnet.

@Kerinya
Aber die letzten Stunden im Leben der Tanja Gräff konnten nicht rekonstruiert werden.
ihre Leiche wurde an einem unvermuteten Ort gefunden, das stimmt, aber die Umstände ihres Todes sind
überhaupt nicht klar. Mit der Vorstellung eines tragischen Unfalls können die Hinterbliebenen
wahrscheinlich am besten Leben.
Im Vermisstenfall Inga Gehricke kann ich an einen Unfall- ohne Fremdbeteiligung - nicht glauben.
Es sind schon viele Kinder plötzlich- fast unter den Augen der Eltern- verschwunden, weil sie entführt worden sind.
Ein Augenblick der Unaufmerksamkeit genügt manchmal.
Ich verstehe nicht, wie man das hier ausschließen möchte.

Wenn die Umgebung anders aussehen würde: hohe Felsen oder fließendes Gewässer, das in ein offenes Meer
mündet...solche Szenerien, da wäre ich auch nicht sicher.
Für mich ist klar, dass der Täter den Augenblick genutzt hat. An eine vorbereitete Tat glaube ich auch eher nicht.

@F.Einstoff
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kindermörder durch einen einsamen Wald läuft ist schließlich noch geringer. Sie könnte ja auch Zeuge geworden sein von einer Handlung, die für einen Mitarbeiter der Einrichtung nicht gerade prahlenswert ist.

frauZimt schrieb:Aber die letzten Stunden im Leben der Tanja Gräff konnten nicht rekonstruiert werden.
ihre Leiche wurde an einem unvermuteten Ort gefunden, das stimmt, aber die Umstände ihres Todes sind
überhaupt nicht klar. Mit der Vorstellung eines tragischen Unfalls können die Hinterbliebenen
wahrscheinlich am besten Leben.
Im Vermisstenfall Inga Gehricke kann ich an einen Unfall- ohne Fremdbeteiligung - nicht glauben.
Es sind schon viele Kinder plötzlich- fast unter den Augen der Eltern- verschwunden, weil sie entführt worden sind.
Ein Augenblick der Unaufmerksamkeit genügt manchmal.
Ich verstehe nicht, wie man das hier ausschließen möchte.

Wenn die Umgebung anders aussehen würde: hohe Felsen oder fließendes Gewässer, das in ein offenes Meer
mündet...solche Szenerien, da wäre ich auch nicht sicher.
Für mich ist klar, dass der Täter den Augenblick genutzt hat. An eine vorbereitete Tat glaube ich auch eher nicht.

Wir wissen ja alle nicht was genau passiert ist. Aber wie im Fall Tanja Gräff, glaube ich auch im Fall Inga nicht an ein wie auch immer geartetes Unfallgeschehen, auch wenn Herr Urban und die weiteren Ermittler uns das im Fall Gräff weismachen wollten.
Im Fall Gräff wie im Fall Gehricke war mindestens eine weitere, mutmaßlich männliche Person involviert. Das ist meine feste Überzeugung. Dann enden auch schon die Gemeinsamkeiten der beiden tragischen Fälle.

Kuno426 schrieb:Aber keines der Tiere, denen Inga von der Geschwindigkeit her folgen könnte, würde sich nonstop und in gerader Linie vom Hof wegbewegen.

Vielleicht nicht, aber falls sie einem Tier hinterher rannte, könnte dieses vor ihr weggelaufen sein – und sie weiter hinterher. Das hätte genügt, um in den Wald zu gelangen. Allerdings würde eine Katze wohl eher auf einen der zahlreichen Bäume flüchten ...

Ich glaube eher, dass sie zur Wohnung zurückkam, eventuell nochmal auf den Spielplatz, von dort in ein Fahrzeug. Das sind doch alles nur ein paar Meter jeweils. Es stehen auch, wenn man sich mal Satellitenbilder ansieht, überall vereinzelt Autos herum. Wer soll denn die überwacht haben bzw. im Nachhinein noch sagen können, welches wo stand oder fuhr? Jeder war beschäftigt, und Autos nichts besonderes. Von 18.40 bis 20.15 hatte ein Täter gut anderthalb Stunden Zeit, das Kind wegzubringen und ggf. wiederzukommen.

Kuno426 schrieb:Das Eichhörnchen rennt auf den übernächsten Baum. Ein Schmetterling könnte in den Wald fliegen. Aber keines der Tiere, denen Inga von der Geschwindigkeit her folgen könnte, würde sich nonstop und in gerader Linie vom Hof wegbewegen.

Es gibt so viele interessante Tiere im Wald zb auch Rehe und die flüchten bei Entdeckung auch weg vom Menschen.

Weiss man, ob der Wald früher für irgendwas genutzt wurde, also ob die Möglichkeit von alten Brunnen, Schächten, Erdspalten oä vorhanden ist?

Unglaublich, dass hier die „in den Wald gelaufen“-Theorie immer noch diskutiert wird. So weit kann sie gar nicht gelaufen sein, dass die Polizei sie nicht gefunden hätten. Auch ist der Wald schon ziemlich dunkel, dass ein Kind dorthin läuft.

Meine Theorie bleibt: sie wurde von jemand Bekannten zu einem Auto gelockt, dann betäubt und in den Kofferraum gesperrt. Später wurde sie weggebracht.
Leider hat die Polizei versäumt, die Kofferräume der anwesenden Autos auf DNA zu überprüfen. Wäre auch noch ein paar Tage später möglich gewesen.
Die Entführung von jemand bekanntes hat ihr Vater auch mal in einem Interview erwähnt. Sollte ich es bei Google wieder finde, dann poste ich den Link selbstverständlich.

FriedrichA.III schrieb:falls sie einem Tier hinterher rannte, könnte dieses vor ihr weggelaufen sein – und sie weiter hinterher. Das hätte genügt, um in den Wald zu gelangen

Das schon. Aber entweder würde das Tier in einem Tempo (bzw nicht auf gerader Linie) flüchten, dass Inga nicht mehr hinterherkäme und die Lust verlieren würde. Oder als Hoftier (Katze, Huhn) würde es paar Haken schlagen und die Freiheit geniessen, aber sich nicht ausser Rufweite entfernen. Damit möchte ich die Walddiskussion beenden.

FriedrichA.III schrieb:überall vereinzelt Autos herum. Wer soll denn die überwacht haben bzw. im Nachhinein noch sagen können, welches wo stand oder fuhr?

In dem hinteren Bereich zwischen Sportplatz und Hauptgebäude müsste eigentlich der Gastgebervater am besten wissen, welches Auto (auf seinem Stamm-Stellplatz) zu welchem Mitarbeiter gehört und ob sich an dem Nachmittag/Abend fremde Autos dort befanden. Oder ein Auto von einem auswärtig wohnenden Mitarbeiter, dessen Schicht schon 2 Stunden vorher geendet hatte.
Vllt wurden nachmittags noch mehr Fotos gemacht, auch von anderen Besuchern und Übernachtungsgästen, auf denen parkende Autos zu sehen waren.
Einen Zettel an jedes Auto "Hier wird ein Kind vermisst. Falls ihr wegfahrt und ihr entdeckt sie Richtung Bundesstrasse, bitte melden." Schnelles Handyfoto vom gesamten Parkplatz - wo ist da das Problem?
Und auch die Polizei müsste sich doch einen (filmischen) Überblick der Lage schaffen, ehe sie überhaupt mit Suchmassnahmen beginnt?
Würde man beim Hubschrauberüberflug mit Wärmebildkamera einen "warmen" Automotor von Langzeitparkern unterscheiden können?

Oliv3r schrieb:den Kofferraum gesperrt. Später wurde sie weggebracht.

Da wäre die Zeit vom Beginn der Waldsuche / Familiensuche bis zum nächsten Morgen interessant. Wer konnt / hat den Hof verlassen?
Als die Gs im Mitarbeiterhaus untergebracht waren, ist da jemand gependelt, um neue Informationen von der Einsatzleitung zu überbringen oder die Familie zu versorgen? Hatte jemand besondere Augaben auf dem Hof (an den Wohnungen nachfragen) und ist dabei mitten in der Nacht jemandem begegnet ...

FriedrichA.III schrieb:Allerdings würde eine Katze wohl eher auf einen der zahlreichen Bäume flüchten ...

Katzen haben auch relativ festgesteckte Gebiete, die laufen normalerweise nicht Kilometerweit.
Bin mir sicher, dass man Inga gefunden hätte, wenn sie sich nur im Wald verirrt hätte.

Zumal die Ermittler ja nun auch letztlich von einem Verbrechen ausgehen. Dafür haben sie sicher ihre Gründe.
Mich überzeugen alleine die 4 eingesetzten Hundestaffeln. Die können sich nicht alle geirrt haben. Zumal Inga , ob nun verlaufen oder entführt extrem Angst gehabt haben muss. Das können die Hunde noch viel besser riechen. Die Spur der Hunde führte nur nach innen.
Inga kann also nur mit einem Fahrzeug den Hof verlassen haben.
Dann die Spuren am Solar-Park 7 Autominuten entfernt…. der Tathergang scheint eigentlich fast klar zu sein, nur wer es tat, ist hier m.E. noch die Frage.

@Oliv3r

Interessant das du dass mit dem Vater erwähnst, habe heute erst den Podcast von Muckefuck und Mord dazu gehört, da geht man ebenfalls etwas darauf ein.
Sehr interessant sich das einmal anzuhören.