Mordfall Oehms

Xsinenomine schrieb:Wissen Sie wie weit die Lavagrube und die Tankstelle in etwa auseinanderliegen?

Darf ich auch antworten?

Die Lavagrube liegt von der Tankstelle geschätzt etwa 5 km weg. Von dort muss man wieder durch Pelm, dann den Weg an der Kasselburg vorbei. Auch wenn das wohl nichts zu bedeuten hat: Man musste wieder fast an der Sporthalle vorbei, wo die Karnevalsparty am Donnerstag war. EIn anderer Weg geht auch: Durch Gerolstein Richtung Hillesheim und dann kurz vor Bewingen rechts zur Lavagrube.

Klar, irgendwie ist es auffällig, dass der letzte Ort, an dem jemand mit Ulli gesprochen hat, bevor er in das Auto gestiegen ist, und sein Auffindeort recht nah beieinanderliegen. Aber er ist ja dazwischen noch zweimal gesehen worden.

abberline schrieb:Die Party in Pelm war die grösste in der Gegend, gibt es heute noch, da sind mal locker 500-800 Leute oder mehr.
Uli hätte auch zu Fuß nach Gerolstein gehen können, nur ziehen sich 6,7 km nach ner Party ja nun doch. Also fuhr er mit den beiden mit. Bzw wohl auch, weil die Lehrerin die beiden dazu bewegte, ihn besser mitzunehmen. Nicht mehr, nicht weniger, schliesslich war er am anderen Tag ja noch putzmunter. Und der ungefähre Todeszeitpunkt ist bekannt.

Sehe ich auch so. DIe Leute, die ihn mitgenommen haben, sollten eigentlich völlig unverdächtig sein. Die kannten ihn nicht einmal. Und sie sind ja offensichtlich namentlich bekannt und deshalb auch sicher verhört und durchleuchtet worden. Da Uli noch zweimal danach gesehen worden ist, einmal davon in Begleitung eines Unbekannten, kann man davon ausgehen, dass er in der Nacht zum Freitag noch mit anderen Personen in Kontakt gekommen ist, die dann vermutlich etwas mit der Tat zu tun haben. Es sei denn, die Sichtungen am Freitag waren falsch oder falsch datiert. Sowas soll ja auch vorkommen...

Der Todeszeitpunkt, der bestimmt wurde, ergibt sich bei einer verbrannten Leiche vermutlich allerdings wohl eher aus den Sichtungen am Freitag. Ob man das bei einer Obduktion noch so genau sagen konnte, wage ich zu bezweifeln. Denkt man sich die Sichtungen am Freitag - die es aber nunmal gibt! - mal einfach weg, ergibt sich allerdings ein ganz anderes Bild.

@eifel49

Vielen Dank für die Antworten, so kann ich alles noch besser für mich einordnen.
Um Gottes Willen!
Die Begleitung im Auto wollte ich auch nicht in Verdacht stellen.
Mir persönlich ist nur das frühe Aussteigen und die räumliche Nähe Punkt des Aussteigens, Wohnort, Fundort aufgefallen und dass man kurz nach der Tankstelle zumindest heutzutage über die Gleise gehen kann.
Schaut für mich nach einer Brückenüberführung aus.

Wenn Uli in der Nähe der Löwenburg ausgestiegen ist, dann spricht doch einiges dafür, dass er dort die Nacht ausklingen bzw. dort vorbeischauen wollte. Nur scheint er nie dort angekommen zu sein. Er dürfte seinem Mörder irgendwo auf der Strecke zwischen dem Ausstiegsort an der Tankstelle und der Löwenburg begegnet sein . Wenn er stark alkoholisiert war, dann könnte ein mutmasslicher Täter mit sexuellen Absichten dies ausgenutzt haben. Und Uli musste vielleicht sterben, weil das Tun des Täters nicht öffentlich werden durfte.

@meermin
Falls er in der Disco war, hätte er immer noch irgendwo übernachten müssen, schliesslich wurde er am Tag danach ja noch gesehen. Wie lange nach der Tat wurden die Zeugen befragt?

Gesehen wurde Uli in der Nähe einer Bank. Man wird überprüft haben, ob dort von ihm zeitnah zur mutmasslichen Sichtung Geld abgehoben oder Kontoauszüge gezogen oder abgeholt wurden. Die Zeugensichtung könnte zufällig in der Nähe der Bank stattgefunden haben. Denkbar aber auch, dass Opfer und Täter sich aus einem bestimmten Grund in der Nähe der Bank aufhielten, als sie von Zeugen beobachtet wurden. Vielleicht sollte Geld abgehoben werden um Ulis Schweigen zu erkaufen, falls es in der Nacht zu einem sexuellen Übergriff gekommen sein sollte , ich hoffe, dass alle stattgefundenen Aktivitäten am Bankschalter und dem Bankautomaten an jenem Tag polizeilich überprüft wurden.

@meermin
@eifel49


Wo genau lag die besagte Diskothek?

Trotzdem ist dann nicht klar wo er übernachtet hat.
Er wurde am Mittag in der Bar gesehen, bis zum frühen Nachmittag, am späten Nachmittag an der Bank und dann wurde beobachtet wie er mit der Person, von der es ein Phantombild gibt, zusammen weggegangen ist.

Wenn es um Schweigegeld gegangen sein sollte, wundere ich mich, dass Herr U.O. an der Bank stand und der Fremde Mann auf der anderen Straßenseite, man sich dann gemeinsam vom umliegenden Gelände der Bank entfernt haben soll.

Wie passt das zusammen?

Xsinenomine schrieb:Wo genau lag die besagte Diskothek?

Vom Aussteigeort ca. 500 m die Hauptstraße rauf. Aber ich weiß nicht so recht… ich kenne U.Ö nicht persönlich, aber irgendwie will der für mich nicht in diese Disco passen. Die war mehr so „independent“. Ok, das ist sehr jetzt subjektiv, aber die Karnevals-Tanzmucke in Pelm passt da irgendwie besser ins Schema, oder?

Ich habe neulich, als ich über diese Disco recherchiert habe, aber gelesen, dass in die „Löwenburg“ viele Leute von außerhalb gekommen sind, weil dort eben nicht die Mainstreammusik gespielt wurde. Vom Hörensagen weiß ich auch, dass diese Disco auch dafür bekannt war, dass sich dort auch häufig Leute aufgehalten haben sollen, bei denen man Drogen kaufen konnte. Das könnte dazu passen, dass man den Begleiter auf dem Phantombild nicht kannte.

Was das Phantombild angeht: Googelt mal das Mannschaftsfoto vom 1. FC Kaiserslautern 1979….

Aber ich bin mir sicher, dass das nur eine sehr zufällige Ähnlichkeit ist. Die ist damals allerdings vielen Leuten sofort aufgefallen. Mal abgesehen davon, dass ein bekannter Fussballstar der damaligen Zeit sicherlich in Gerolstein aufgefallen wäre.

Also bitte nicht als Verdächtigung verstehen…

In Gerolstein gab es bis 1985 ein unter kirchlicher Leitung stehendes Internat in dem es jahrelang zu körperlicher und seelischer Gewalt gegen Kinder und Jugendliche und zu sexuellen Übergriffen kam. Ob das damals in der Bevölkerung der Kleinstadt bereits bekannt war, weiss man nicht. An diesem Ort lebten und agierten Menschen, die sich über gesetzliche Regeln hinwegsetzten , ihre Opfer waren Kinder und Jugendliche. Daher wären Überprüfungen aufgrund des Alters von Uli auch in diese Richtung zumindest angebracht gewesen. Auch wenn sich dann vielleicht herausgestellt hätte, dass es keinerlei Zusammenhänge gab.

@eifel49

Das ist zum Beispiel mal ein Hinweis wo sich regelmäßig fremde Personen in der Gegend aufgehalten haben.

Bis wie viel Uhr hatte die Discothek den üblicherweise geöffnet?

Wann konnte Herr U.O. nach Aussagen der Zeigen frühstens an der Discothek eingetroffen sein?

@eifel49

Die Frisur war damals ja auch typischer als heute, so habe ich das zumindest für mich persönlich angesehen und das ist auch so, oder?

meermin schrieb:In Gerolstein gab es bis 1985 ein unter kirchlicher Leitung stehendes Internat in dem es jahrelang zu körperlicher und seelischer Gewalt gegen Kinder und Jugendliche und zu sexuellen Übergriffen kam. Ob das damals in der Bevölkerung der Kleinstadt bereits bekannt war, weiss man nicht. An diesem Ort lebten und agierten Menschen, die sich über gesetzliche Regeln hinwegsetzten , ihre Opfer waren Kinder und Jugendliche. Daher wären Überprüfungen aufgrund des Alters von Uli auch in diese Richtung zumindest angebracht gewesen. Auch wenn sich dann vielleicht herausgestellt hätte, dass es keinerlei Zusammenhänge gab.

Das ist aber sehr weit hergeholt…
U.Ö. hatte doch keinerlei Kontakt zu diesem Internat, er war auch nie Schüler des Gymnasiums gewesen. Außerdem war er aus dem Alter heraus, in dem man Opfer von Pädophilen werden kann. Ich kann mir auch nur sehr schwer vorstellen, dass der für diese Taten verantwortliche Priester nachts an Weiberfastnacht durch die Stadt läuft…
Die Stadt Gerolstein wegen der Vorkommnisse im Albertinum nun insgesamt zu einer Stadt der Perversen zu machen, klingt ziemlich hanebüchen!

U.Ö. war ja schon ein erwachsener Mann und selbst Jugendtrainer im Fußballverein.

Die Tat deutet meines Erachtens auch nicht auf ein Sexualdelikt. Irgendwie sieht das eher nach einer Affekttat oder wegen der offensichtlichen Brutalität sogar nach Rachemotiven aus.

Xsinenomine schrieb:Die Frisur war damals ja auch typischer als heute, so habe ich das zumindest für mich persönlich angesehen und das ist auch so, oder?

Offenbar…

Aber es gibt da ja eine Ähnlichkeit, die weit über die Frisur hinausgeht. Wobei Du natürlich Recht hast: Bei dieser Frisur ähnelt man sich automatisch extrem, wenn die gleich ist!

@meermin

Warum das?
Herr U.O. stand kurz vor seinem 20. Geburtstag.

@eifel49

Und die Ähnlichkeit ist so groß gewesen, dass sie vor Ort aufgefallen ist?

Diskothek Löwenburg war in der Hauptstraße 103. Laut Google Maps ca. 750m von der Tankstelle entfernt. Aber auch da hätte es einen noch deutlich kürzeren Weg gegeben, wenn er später ausgestiegen wäre.

Xsinenomine schrieb:Und die Ähnlichkeit ist so groß gewesen, dass sie vor Ort aufgefallen ist?

Kannst du ja selbst beurteilen. Vergleiche die Bilder.

@eifel49

Gut, aber da besteht zum Beispiel auch die Möglichkeit, dass der Bedarf bestand nochmal etwas frische Luft zu schnappen und dass dort vielleicht gut die Möglichkeit bestand anzuhalten.