Frauenleiche (21) zwischen Gräbern - Stuttgart

@Dornröschen

Im von @Eichhoernchen eingestellten Artikel der Stuttgarter Zeitung heißt es:

Eichhoernchen2 schrieb:Auch habe es die Polizei versäumt, nach anderen möglichen Tätern zu suchen – zum Beispiel nach dem Ex-Freund und nach Bekannten des Opfers, die sich zur Tatzeit ebenfalls im Bereich des Friedhofs aufgehalten hätten.

Dornröschen schrieb:Die abgerissenen Knöpfe und die zerstörte Brille würden also potentiell folgende Erklärungen zulassen:...

Vielen Dank, daß Du meinen Gedankengängen folgst.

Mit zeigt das, daß der Angeklagte die Wahrheit gesagt hat, und uns die Staatsanwaltschaft die angeblichen Beweise nur so präsentiert, daß sie den Angeklagten belasten sollen.

Warum wurde der Mailverkehr angeblich nicht ausgewertet, glaubst Du das ?

@Dornröschen

Dornröschen schrieb:Na ja, aber wenn der Täter Lena von vorne mit der Grabschale erschlagen hätte, dann hätte sie ihn ja im Vorfeld dabei beobachtet, wie er die Schale vom Grab hochnimmt und mit dieser (vermutlich hoch erhoben) auf sie zukommt.

Das war im September nach 22:00 (Sonnenuntergang gegen 19:00).
Das müsste stockdunkel gewesen sein.

Eichhoernchen2 schrieb:@Dornröschen

Mantrailer Hunde hatten die Spur von St zu einem anderen Friedhofsausgang geführt als dem von St angegebenen, welchen er beim Verlassen genommen haben wil.
Auch war dieser zur damaligen Zeit geschlossen.

Oh danke für die Info - diese war mir bislang gar nicht bekannt. Ist diese Aussage der Anlass, warum man dem Beschuldigten "widersprüchliche Aussagen" bei seiner ersten Vernehmung unterstellte? (So hieß es ja immer)

@Spliff

So weit würde ich nicht gehen. Ich habe am Prozess nicht teilgenommen und tue mir daher schon schwer mir ein Urteil zu bilden. Angesichts der Presseberichte und @Eichhoernchens Berichte sind mir eben einige Dinge aufgefallen, die mich etwas stutzig machen. Dass ich Zweifel habe an dem von der StA präsentierten Tatablauf heißt aber nicht, dass ich jetzt denke, der Beschuldigte habe die Wahrheit gesagt und sei unschuldig. Es ist nur so dass bei mir bisher noch Zweifel bleiben.

Vielleicht haben meine Zweifel u.a. auch ihre Ursache in der (sehr subjektiven) Empfindung, dass besonders der Verteidiger total überfordert agiert, zugleich aber den Eindruck erweckt, dass er ernsthaft von der Unschuld seines Mandanten überzeugt ist. Medien nannten seine Beweisanträge sogar "Verzweiflungstaten". Mir kommt das sehr komisch vor.

@Dornröschen

Dornröschen schrieb:Konnten überhaupt keine Spuren gefunden werden, oder konnten keine weiteren Spuren einer Person zugeordnet werden? (Ist ein großer Unterschied, daher frage ich nach)

Spuren die auf weitere Beteiligte hinweisen könnten wurden keine gefunden.

@Dornröschen
Dornröschen schrieb:
Na ja, aber wenn der Täter Lena von vorne mit der Grabschale erschlagen hätte, dann hätte sie ihn ja im Vorfeld dabei beobachtet, wie er die Schale vom Grab hochnimmt und mit dieser (vermutlich hoch erhoben) auf sie zukommt.

Eichhoernchen2 schrieb:Das war im September nach 22:00 (Sonnenuntergang gegen 19:00).
Das müsste stockdunkel gewesen sein.

@Eichhoernchen

In diesem Punkt möchte ich Dir als leidenschaftliche Gegnerin von Lichtverschmutzung widersprechen. In Stuttgart ist es schon seit langer langer Zeit nicht mehr stockdunkel gewesen. Selbst wenn jegliche Friedhofsbeleuchtung aus war und auch keine Grablichter brannten - der Himmel über Stuttgart ist immer hell. Selbst an regenverhangenen, diesigen Tagen wie heute. Bitte sieh mal aus dem Fenster. Man sieht Nachts immer was um einen herum passiert. Ich beklage die Abwesenheit nächtlicher Dunkelheit seit Jahren und kann Dir versichern: Echte Dunkelheit suchst Du in Stuttgart vergebens.

@Dornröschen
Dornröschen schrieb:
Konnten überhaupt keine Spuren gefunden werden, oder konnten keine weiteren Spuren einer Person zugeordnet werden? (Ist ein großer Unterschied, daher frage ich nach)

Eichhoernchen2 schrieb:Spuren die auf weitere Beteiligte hinweisen könnten wurden keine gefunden.

Okay, das nehme ich jetzt mal so hin.

@Dornröschen

Dornröschen schrieb:- Hätte man nicht besser ein gerichtspsycholgisches GA anfertigen lassen müssen, anstatt sich auf ein altes GA zu beziehen, das im Zusammenhang einer ganz anderen, weniger schweren Tat entstand. Die Anklage diesmal lautet auf Mord, nicht auf Brandstiftung.

Es wurde ein gerichtspsychologisches GA in Auftrag gegeben.
Der Psychologe konnte lediglich auf vorhandene GA zurückgreifen.
Das hier in Auftrag gegebene GA steht selbsttändig unabhängig von den bereits vorliegenden GA.

Liebes @Dornröschen!
Einem @Eichhoernchen widerspricht man nicht.

Eichhoernchen2 schrieb:Liebes @Dornröschen!
Einem @Eichhoernchen widerspricht man nicht.

*gg* Bezüglich des psychologischen GA schwöre ich meinen Vorbehalten ab und biete Dir als Zeichen meiner Buße eine Hand voll Erdnüsschen an. Ungesalzen und geschält, versteht sich. Hatte das mit den alten GA wirklich falsch verstanden, obwohl Du es (wie ich gerade nachgelesen habe) schon in Deinem damaligen Bericht genau beschrieben hattest. Über die Dunkelheit müssten wir aber nochmals verhandeln... ;-))

@Eichhoernchen

Eichhoernchen2 schrieb:Gemäß Annahme der Staatsanwaltschaft:
St. Täter schlug mit einem Gegenstand auf den Kopf von ...

Warum nur "Annahme" ?
Das Opfer hat nur wenige Stunden am Tatort gelegen, und dann wurde doch von der Spurensicherung und den Gerichtsmedizinern alles genau untersucht.

Eichhoernchen2 schrieb:Eine Theorie über die Bügel wurde nicht aufgestellt. Könnte aber ähnlich zugeordnet werden.

Der Angeklagte hat immer eine Sonnenbrille mit sehr breiten glatten Metallbügeln getragen.
Wessen Fingerabdrücke waren da drauf ? Warum wird das nicht mitgeteilt ?

Warum wurden die Fingerabdrücke auf der Handy-Schale des Opfers nicht zugeordnet ?
Kleines Spureneinmaleins.

@Dornröschen

Dornröschen schrieb:Was ist mit der Hose, welche zahlreiche Blutspuren aufweisen müsste (die auch nach einer Wäsche noch nachweisbar sind)?

Laut der Ermittler sind nach dem Waschen mit Waschpulver wohl keine verwertbaren Spuren mehr vorhanden. DNA sei dann ganz weg.

@Eichhoernchen

Eichhoernchen2 schrieb:Spuren die auf weitere Beteiligte hinweisen könnten wurden keine gefunden.

Also auch mit der Grabschale war dann seit deren Herstellung nur der Angeklagte in Kontakt gekommen.

@Dornröschen

Es waren weitere "unbekannte" Fingerabdrücke an der Grabschale. Ich meine es wurde gesagt, es waren vier.
Aber wenn die Fingerabdrücke von St drauf waren, was willst du dann die älteren Damen ermitteln, welche hier Priemelchen gepflanzt haben.

@Dornröschen

Das mit der Dunkelheit ist interessant. Ich meine die wurde nie angesprochen.
Ich denke du hast recht, es wird heller sein als ich vermutete.

Ich hatte mich immer gefragt, mit welchem Vorwand man jemanden in der Nacht in den Friedhof bekommt.

@Dornröschen
Schläfst du schon?

@Eichhoernchen

Ja, das wäre natürlich wirklich ein glücklicher Zufall, wenn sich nach dem Waschen noch DNA nachweisen ließe. Ich dachte aber eher daran, dass an der Hose Blutrückstände hätten nachweisbar sein müssen. Blut enthält Bestandteile, die sich aus Gewebe schwer bis gar nicht entfernen lassen. Durch den Nachweis dieser Bestandteile, kann man feststellen, dass sich Blut im Gewebe befand, ohne sagen zu können, um wessen Blut es sich handelte.

Da gibt es verschiedene Nachweisformen. Eine Möglichkeit: Man tränkt die Hose in Luminol. An denjenigen Stellen, an denen es anschließend leuchtet, muss sich Blut befunden haben.

Selbst Laien gelingt der Nachweis von vermeintlich weggewaschenem Blut durch Luminol, wie man hier sehen kann:

Blutspuren finden mit Luminol (Finding blood traces with luminol)

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! Die Methoden von Profis sind da noch deutlich besser.

Angesichts der Brutalität der Tat müsste sehr viel Blut auf die Hose gekommen sein - vor allem wenn der Täter auf dem Opfer kniete, wie vom StA ausgeführt. Aufgrund der Tritte müsste sich auch viel Blut im unteren Bereich der Hose befunden haben und auch sehr viel Blut an den Schuhen.

Daher überlege ich eben: Entweder hat man da einen ausführlichen Blutnachweis versäumt (was ich schlecht fände) oder aber der Nachweis ergab kein Ergebnis (was den Beschuldigten entlasten würde).

@Eichhoernchen

Eichhoernchen2 schrieb:Aber wenn die Fingerabdrücke von St drauf waren, was willst du dann die älteren Damen ermitteln, welche hier Priemelchen gepflanzt haben.

Meines Wissens waren nur DNA-Spuren des Angeklagten an der Schale, keine Fingerabdrücke.
Meine Erklärung mit dem "Ausspucken" könnte dafür locker reichen. Er muß das Ding nicht in der Hand gehabt haben.

Eichhoernchen2 schrieb:@Dornröschen
Schläfst du schon?

Nee, aber ich schreibe schon total langsam vor lauter Müdigkeit. Werde es wohl nicht mehr lange machen.

Bist Du morgen wieder dabei?

@Dornröschen

Ja, ich geh hin.

@Eichhoernchen

Eichhoernchen2 schrieb:Ich hatte mich immer gefragt, mit welchem Vorwand man jemanden in der Nacht in den Friedhof bekommt.

Die Friedhöfe werden nachts bevorzugt von jungen Menschen aus der Gothic-Szene als Treffpunkt genutzt.
Ich glaube also nicht, daß das vom Angeklagten ausging.

@Spliff

Ich meine es waren Fingeradrücke. Der Staatsanwalt hatte es in seinem Plädoyer noch erwähnt. St seine und drei weitere.