55-jähriger Lehrer in Celle erschlagen

Ich denke, es kann (wie von Domian angeraten) durchaus hilfreich sein, wenn die Nichte von Mehdi der Polizei von ihrem Eindruck das Haus betreffend berichtet. Überbewerten würde ich diese Geschichte allerdings nicht.

Ihr kennt das doch sicher auch, dass ihr privat oder beruflich (oder beides zusammen) manchmal von etwas so vereinnahmt seid, dass manche Freunde oder Verwandte dann eben mal auf der Strecke bleiben müssen. Quasi weil man gezwungen ist Prioritäten setzen, um selbst nicht unter die Räder zu kommen. Aber wenn man einem lieben Menschen dann mitteilt, dass man derzeit einfach keine Zeit für ihn findet, dann heißt das ja noch lange nicht, dass einem diese Person egal oder lästig ist.

Und es scheint ja wirklich so gewesen zu sein, dass Mehdi allerhand um die Ohren hatte. Neben dem Job, der Flüchtlingshilfe und der Hausrenovierung, wollte er sicher auch seine Partnerin nicht zu kurz kommen lassen. Da kann es schon mal wichtiger sein, der Freundin die spärliche Freizeit zu widmen, als sich mit der Nichte auf einen Kaffee im Haus zu treffen.

@Dornröschen

Es ist bestimmt auch ein ziemlich mieses Gefühl,weil dieses Treffen nun nicht mehr zustandekommen kann. Da ist man auf alles wütend, was einem Besuch vorher im Wege gestanden hat.

Und, wie Du schreibst, die Zeiten kennt jeder, in denen man so viel um die Ohren hat und private Dinge vorübergehend auf der Strecke bleiben müssen.

Aber in diesem Fall sieht es die Nichte sicherlich als ein unglaubliches Versäumnis, dass sie ihn nie wieder sehen kann.

Die Nichte meinte, wenn ich richtig verstanden habe, das der Onkel immer Zeit für Sie gefunden hat, wenn der Mann krank k war, die Kinder Hilfe bräuchten oder oder... nur auf die Verabredungen bei ihm zu Hause hat er abweisend reagiert. Obwohl sie lange Urlaub hatte u d flexibel war...
Ich weiss es trotzdem nicht. Würde auch nicht zu viel Bedeutung reininterpretieren...

96 Zeugen wurden bereits vernommen, 230 Spuren gefunden, die kriminaltechnisch ausgewertet werden – doch auch mehr als zwei Wochen nach dem Mord an dem Celler Lehrer Mehdi H. scheinen die Ermittler im Dunkeln zu tappen.

CELLE. „Es sind einige Hinweise auf die Presseberichterstattung und das veröffentliche Fahndungsfoto eingegangen, die derzeit noch überprüft werden“, sagt Oberstaatsanwalt Lars Janßen, „eine heiße Spur ist jedoch nicht dabei.“ Die beiden Personen, die am Abend vor dem Mord in der Nähe des Tatorts in Klein Hehlen gesehen wurden, seien bisher nicht ermittelt worden. Zu weiteren Erkenntnissen schweigen Polizei und Staatsanwaltschaft aus „ermittlungstaktischen Gründen“. „Ein bestimmter Täterkreis kann nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen nicht ausgeschlossen werden“, sagt Janßen, „ohne konkrete Festlegung wird weiterhin in alle Richtungen ermittelt.“

Währenddessen wurde der Leichnam von Mehdi H. am Freitag durch die Staatsanwaltschaft freigegeben, um in den Iran überführt zu werden. Der Verstorbene hatte sich gewünscht, dort begraben zu werden.

Dornröschen schrieb:Ich denke, es kann (wie von Domian angeraten) durchaus hilfreich sein, wenn die Nichte von Mehdi der Polizei von ihrem Eindruck das Haus betreffend berichtet. Überbewerten würde ich diese Geschichte allerdings nicht.

Ich auch nicht: Die Polizei dürfte mittlerweile einen weitaus besseren Eindruck von dem Haus haben, die waren nämlich dort, im Gegensatz zur Nichte.

Ingrid1 schrieb:

Aber in diesem Fall sieht es die Nichte sicherlich als ein unglaubliches Versäumnis, dass sie ihn nie wieder sehen kann.

@Ingrid1

Das entspricht auch meinem Eindruck. Der Frau war in dem Interview sehr deutlich anzumerken, wie hart der Verlust sie getroffen haben muss. Sie scheint dem Onkel für seine Großzügigkeit und Hilfsbereitschaft gegenüber ihrer Familie, insbesondere den Kindern, sehr verbunden gewesen zu sein. Aber sie sagte ja sinngemäß auch ganz deutlich, dass Mehdi immer zur Stelle war, wenn sie seiner Hilfe bedurften. Und gerade hier liegt sicherlich der Hund begraben... ihm erschien ihr Wunsch nach einem Kaffee-Klatsch vermutlich nicht "unaufschiebbar" genug, sprich es lag kein dringender Grund vor, die eigenen Pläne für ein Treffen über den Haufen zu werfen.

KonradTönz schrieb:

Ich auch nicht: Die Polizei dürfte mittlerweile einen weitaus besseren Eindruck von dem Haus haben, die waren nämlich dort, im Gegensatz zur Nichte.

@KonradTönz

Ja! Und es wurden laut @USSA 230 Spuren gesichert, die es nun kriminaltechnisch auszuwerten gilt.
Mein Eindruck (aus anderen Kriminalfällen) ist, dass die höchste Chance einer Täter-Überführung von der Spurenauswertung ausgeht. Sofern der Täter bereits kriminaldienstlich behandelt wurde, könnte es bald sehr eng für ihn werden. Und die Brutalität der Tat gibt zumindest Anlass zur Hoffnung, dass es sich bei dem oder den Tätern um bereits zuvor polizei-auffällig gewordene Personen handeln könnte.

@all

Kann sich eigentlich jemand von euch daran erinnern, wie das Wetter am Tatabend war? Laut meiner Recherche war es weder warm noch besonders kalt. Jedoch finde ich keine Angaben darüber, ob es in Celle geregnet hat.
Mich würde dieses Detail interessieren, denn mir würde es in der Tat auffällig erscheinen, wenn sich die gesuchten jungen Männer im Regen in der Nähe von Mehdis Haus aufgehalten hätten. Der Personenbeschreibung nach, waren die beiden Personen ja auch eher "leicht" bekleidet. Die Rede war von "Kapuzenshirts".

Liebes Dornröschen,

ich habe hier mal was wegen des Wetters rauskopiert. Tatzeit muss ja zwischen Mitternacht und morgens gewesen sein am 9. Februar.

Windböen 09.02.2016 06:01 09.02.2016 10:00 Kreis Celle Wetterwarnung alle
Sturmböen 08.02.2016 22:26 09.02.2016 06:00 Kreis Celle Warnung vor markantem Wetter alle

https://chklein.de/wetter7/dwdwarnings/bypath/NI/CEL?page=1

Kuschelig war es wohl nicht in dieser Nacht.

Zur vermutlichen Tatzeit war, was das Wetter betrifft, nichts besonderes in Celle, kein Regen, am Tag Temperaturen im zweistelligen Bereich (um die 10 Grad), nachts gingen die Temepraturen laut Wetteraufzeichnungen auf rund 6 Grad runter. Der Mord ist in der Nacht vom 8. auf den 9. Februar passiert, die vom Wetter her aber unauffällig war.

@Dornröschen

Die beiden Zeugen, die sich bis heute nicht gemeldet haben, waren also definitiv zu dünn angezogen für den Abend, wie @minuette gerade bestätigt hat.

Ingrid1 schrieb:Die beiden Zeugen, die sich bis heute nicht gemeldet haben, waren also definitiv zu dünn angezogen für den Abend, wie @minuette gerade bestätigt hat.

Außer am Kopf: der war durch eine Kaputze gegen die Kälte geschützt :-D

@KonradTönz

:-) Kopf und Nacken waren geschützt. Stimmt. Hihi. Praktisch, diese Kaputzenshirts.

Vielleicht sind sie ja auch mit dem Auto gekommen oder mit dem Bus und hatten nur ein paar Meter zum Haus.i

@Ingrid1

Ingrid1 schrieb:Die beiden Zeugen, die sich bis heute nicht gemeldet haben, waren also definitiv zu dünn angezogen für den Abend, wie @minuette gerade bestätigt hat.

Wer legt denn das fest, was "zu dünn angezogen" bedeutet und was hingegen "richtig angezogen" wäre?
Menschen haben unterschiedliches Temperaturempfinden. Männer frieren nicht so leicht wie Frauen.

Ich wundere mich immer wieder, wie hier bei allmy von manchen das eigene Erleben/Empfinden/die eigenen Gewohnheiten als allgemeingültiger Maßstab betrachtet werden.

eldec schrieb:Menschen haben unterschiedliches Temperaturempfinden. Männer frieren nicht so leicht wie Frauen.

Diese Hoodies gibt es ja auch gefüttert, die halten extrem warm. Da kann man wirklich nix dran deuten.

Die Klamotten, die sie an hatten bzw. die Darstellung davon würde ich nicht überbewerten. Es ist ein wager Hinweis und was es wirklich für Kleidungsstücke waren, kann niemand genau sagen.

@Ingrid1
@minuette

Vielen Dank euch beiden, für die Wetterdaten. :-)

minuette schrieb:Die Klamotten, die sie an hatten bzw. die Darstellung davon würde ich nicht überbewerten. Es ist ein wager Hinweis und was es wirklich für Kleidungsstücke waren, kann niemand genau sagen.

Ja das stimmt. Man weiß ja wirklich nicht, was die beiden unter den Shirts trugen. Lediglich bei mittlerem oder gar starkem Regen hätte mich die Kleidung schon stutzig gemacht. Textilien sind ja ruck zuck durchnässt.

Es gibt wohl einen neuen Ansatz und der schließt einen homosexuellen Hintergrund ja nun aus.

Ermordeter Mehdi H. soll Affären gehabt haben | Lehrer aus Eifersucht erschlagen?

27.02.2016 - 00:01 Uhr
Von J. GODAU
Celle – Fast hundert Zeugen wurden bisher befragt, rund 230 Spuren gesichert und ausgewertet. Selbst die Tatwaffe haben die Ermittler gefunden. Doch noch immer hat die Mordkommission keine heiße Spur zum Killer von Lehrer Mehdi H. († 55).

Jetzt dieser neue Verdacht: Wurde der beliebte Pädagoge aus Eifersucht erschlagen?

Nach BILD-Informationen soll der Deutsch-Iraner mehrere Affären gehabt haben – auch zu verheirateten Frauen. Wollte sich ein betrogener Ehemann am Liebhaber rächen? Ein Polizeisprecher: „Wir ermitteln in allen Richtungen, können nichts ausschließen.“

Vor 18 Tagen fanden Kollegen den Mathelehrer erschlagen in seinem Haus im Lodemannweg in Klein Hehlen. Sie wollten nach ihm sehen, weil er nicht zum Unterricht erschienen war.

Ein Motiv für die schreckliche Bluttat schien es bisher nicht zu geben.

Mehdi H. war bei seinen Schülern geliebt und geachtet, engagierte sich in Flüchtlingsheimen. Im Tathaus fehlt nichts, es gibt keine Aufbruchspuren – das spricht gegen einen missglückten Einbruch.

Die Mordkommission ermittelt unter Hochdruck, sucht Zeugen: Tel. 05141-27 74 44.

http://www.bild.de/regional/hannover/mord/lehrer-aus-eifersucht-erschlagen-44721556.bild.html

Ich hatte ja angenommen, dass der Fall schnell geklärt wird.

Jetzt ist der Fall bereits einen Monat alt und seit 2 Wochen gibt es kein inhaltliches Update mehr.

Da die Tat im Haus stattfand, müsste es eigentlich sehr wahrscheinlich DNA, Fingerabdrücke und weitere materielle Spuren des oder der Täter(s) geben.
Offenbar hat das aber bislang niemand aus dem bekannten Umfeld des Opfers in Verdacht gebracht.
Die einfache Folgerung wäre da, dass es eben niemand ist, dessen Identität bekannt ist oder bei dem sie einfach und schnell geklärt werden kann.

Auch uns von den Medien ist leider bislang nichts Neues bekannt. Das Opfer wurde jetzt in seiner Heimat beigesetzt.

Es tut sich wieder etwas: Die Polizei sucht derzeit im Bahnhofsbereich nach weiteren Hinweisen im Mordfall Mehdi H.
Mehr Infos hab ich aber leider derzeit auch noch nicht.

Für nicht Ortskundige: Der Bahnhof und der augenscheinliche Tatort (Wohnhaus des Mordopfers) liegen nicht in direkter Nähe, wobei wir das mit "was ist nah und was nicht" in einer Kleinstadt wie Celle ja schon mal hatten

Im Fall des ermordeten Lehrers Mehdi H. verfolgt die Celler Polizei möglicherweise entscheidende Hinweise, die zur Aufklärung des Verbrechens führen könnten. Aktuell sind Suchtrupps dabei, das Gelände um den Celler Bahnhof abzusuchen.

CELLE. Polizeisprecher Thorsten Wallheinke bestätigte, dass etwa 30 Polizisten mit Stöckern und zwei Suchhunden Spuren sichern sollen, "die mit der Tat in Zusammenhang stehen könnten". Nähere Erkenntnissen könnten sich bereits am Nachmittag ergeben. Sowohl Wallheinke, als auch Oberstaatsanwalt Lars Janßen wollten weder bestätigen, noch dementieren, dass die Polizei bereits einen Verdächtigen ermittelt hat.

http://www.cellesche-zeitung.de/S4786609/Lehrer-Mord-Polizei-verfolgt-heisse-Spur

Na mal sehen, ob es da bald was Neues gibt...