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Verbrechen in Höxter

8.903 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, NRW, Folter ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Verbrechen in Höxter

13.12.2016 um 15:10
@Nina75
Ich glaube ja. Sie waren anfangs sicher nicht angekettet, ich denke es wäre prinzipiell gegangen. Aber: Ich würde z.B. auch aus heutiger Sicht sagen, dass ich mich bei einer Vergewaltigung wehren würde. Darauf kommt es aber nicht an, weil jeder Mensch in Extremsituationen anders reagiert. Wer weiß, ob man nicht in Schockstarre verfällt? Durch das Trauma so belastet ist, dass man nicht mehr die Kraft hat seinen beiden Peinigern zu entfliehen oder ihnen gar Gewalt anzutun? Die beiden haben ihr wohl eine Gehirnwäsche verpasst, kann mir vorstellen, dass sie die Schuld bei sich selbst gesehen hat für ihre Misshandlungen. Man kann NIE vorhersagen, wie man sich in so einer Situation letztendlich verhält.

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Verbrechen in Höxter

13.12.2016 um 15:11
@Nina75
Die Frauen hatten ja anscheinend sogar die möglichkeit zwischendurch nach Hause zu fahren.
Da wird es auch noch andere möglichkeiten gegeben haben...


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Verbrechen in Höxter

13.12.2016 um 15:44
Zitat von Nina75Nina75 schrieb:Mich würde mal interessieren,ob die Frauen jemals überhaupt eine Chance gehabt hätten oder hatten ihm an die Gurgel zu springen.
Wenn ich mir so vorstelle wie ich mich als Frau gewehrt hätte oder wehren würde.Dem hätte ich bei Gelegenheit schon mal was gegen die Rübe gebrettert...hätte dann gewartet was passiert.
Man darf nicht vergessen, dass die beiden zu zweit waren. Ein Mann von knapp 2 Metern und eine recht kräftige Frau.

Da überlegt man sich sicher 2x, ob man sich wehrt.

ICH würde mir auch zutrauen mit einer Frau wie Angelika W. alleine fertig zu werden. Aber was ist wenn gleich dahinter ein Wilfried W. steht? Würde ich es dann auch riskieren, gerade unter dem Gesichtspunkt dass ich bereits Gewaltausbrüche seinerseits mitbekommen habe oder Angelika W. selbst von seinen Ausbrüchen erzählte, mir vielleicht sogar Ihre eigenen Wunden zeigte?

Gerade wenn diese Frau (Angelika W.), die bereits selbst gequält wurde, den Frauen vielleicht erzählte "Die Strafe hatte ich verdient, weil ich seine Regeln nicht befolgte" und den Frauen eintrichterte das er sonst ein super Typ ist, man musse sich nur an seine Regeln halten. Da kann ich mir durchaus vorstellen, dass es Frauen gibt, die die Schuld dann bei sich suchen und eben auch Gewisse Strafen hinnehmen, weil SIE ja einen Fehler gemacht haben (wo wir wieder beim manipulieren sind).

Ich gehe übrigens davon aus, dass sich die Gewalt erst nach und nach gesteigert hat (ähnlich wurde berichtet... Erst lief es recht harmonisch, dann gab es die ersten Probleme, die ersten Backpfeifen usw.).
Wenn ich das jetzt auf andere Dinge ummünze, ist es ja auch meist so, dass es sich weniger schlimm anfühlt, wenn die Dosis (von was auch immer) in kleinen Schritten erhöht wird. Vielleicht ist dies auch eine Erklärung warum die Frauen nicht gingen.


Im übrigen glaube ich nicht das Wilfried W. ein Sadist im klassischen Sinne ist.
Ich glaube nicht dass er dies aus reiner Lust tat. Sondern "lediglich" zum Maßregeln.
Das klingt vielleicht absurd. Aber ich bin dennoch davon überzeugt.

Derzeit sieht mein Bild von Wilfried wie folgt aus:

In erster Linie wollte er für sich die perfekte Frau, aber die Wahrheit ist eben, dass es diese im wahren Leben nicht gibt (was er selbst nicht wahrhaben will / bzw. ihm nicht bewusst ist). Das bringt ihn immer wieder ins wanken, er wird wütend, weil es nicht so läuft wie er es sich wünscht. Situationen die er nicht unter Kontrolle hat, bringen sein Gemüt in Rage, er kann diese schlecht aushalten. Daher auch immer wieder die Frage an Angelika W. "Wieso machen die Frauen das???" Er versteht es in seiner Gedankenwelt wohl wirklich nicht. Also muss er die Frauen maßregeln, damit sie es kapieren, sich fügen und in sein Frauenbild passen. Aufgrund seiner Verurteilung schickte er (vielleicht nur indirekt) Angelika W. vor, damit sie die Sache regelt ("Sollte ich nochmal verurteilt werden, erschlage ich Sie mit einem Baseballschläger") . Im großen und ganzen hat Wilfried W. eine extremst niedrige Schmerzgrenze, kann sehr schwer aushalten, wenn es um seine Werte geht (nicht schmatzen, nicht rülpsen usw.), das bringt ihn zum ausflippen. Nicht aber die Freude am sinnlosen sadistischen Quälen.


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Verbrechen in Höxter

13.12.2016 um 15:48
Zitat aus dem Liveticker:
Vermutlich versucht Angelikas Strafverteidiger Peter Wüller, den Angeklagten Wilfried W., der sich hier immer noch als "lieber Teddybär"gibt, aus der Reserve zu locken. Vielleicht bringt iihn diese Verteidigungsstrategie von Peter Wüller so zur Weißglut, dass er doch auspackt und redet. Bislang war ihm Angelika hörig und gehorchte. Jetzt hält sie bei der Verhandlung das Heft in der Hand, und das ist Wilfried nicht gewohnt.


Glaub ich auch, ebenso aus eigener Erfahrung.
Vor allem: W. ist das nicht gewohnt... lach.


Und was Deine Idee "auch mal bei den Schweinen o. in der Wanne schlafen zu lassen" betrifft, @Nina75 -
solchen Jungs muss man ganz anders begegnen, wenn es dazu käme.

Gleiches mit Gleichem hilft bei denen nicht.

Entzug, Vereinsamung, Missachtung und Ignoranz - das ist es, was sie nicht abkönnen.
Hauste zurück, werden die aggressiv.
Lässte sie links liegen, werden sie wahnsinnig und wissen sich darauf keinen Rat mehr.
Also auch die Szenerie verlassen wäre NATÜRLICH der richtige Weg gewesen, aber dazu fehlte ja offensichtlich die Kraft bzw. das Durchsetzungsvermögen... weil die A. Schiss hatte, selber alleine zu bleiben.


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Verbrechen in Höxter

13.12.2016 um 15:52
@Brownie1970
Oh ja! Jemand wie Wilfried, der sich als "Gott" oder das "höchste Gericht" bezeichnet, dem tut wohl nichts mehr weh, als ausgelacht und lächerlich gemacht zu werden. Der Typ scheint manische und wahrhafte Züge zu haben. Erinnert mich etwas an einen schizophrenen Patienten bei uns, der dachte er sei wahrhaftig Gott. Wer weiß, ob Wilfried nicht auch wahnhafte Züge hat.


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Verbrechen in Höxter

13.12.2016 um 15:58
@peppermint1
Recht haste und zwar schon wieder, lächel.

SEINE Schmerzgrenze ist extrem niedrig, sogar empfindlich ist er.
Angelika hingegen ist ziemlich hart im Einstecken und kein bisschen zimperlich.


DAS ist die Verbindung, finde ich, die es ausmacht, dass sie so explosiv wurde.
So ein Hüne neidet dieser kleinen, dicklichen und unattraktiven Frau, dass sie stärker ist, deswegen haut der die auch. Sie findet Nachschub für den und hat mehr oder minder ihre Ruhe. Erst mal gut.
Irgendwann nervt sie, dass sie "die Arbeit hat" (suchen, bei Laune halten, maßregeln, verbrennen, aufräumen, wegschaffen)...
Jetzt packt sie aus und nimmt "Rache", sagt aber nicht ganz die Wahrheit, um ihren Arsch zu retten.

Ich glaube weiterhin NICHT, dass W. so extra-doof ist, der mag ihr unterlegen sein, aber nicht unbedingt weniger List anwenden u können. Deswegen sagt der auch zur Zeit NIX und flippt nicht aus:
Außerdem hat er einen Anwalt, der ihn vorher fit macht für alles.


Nachher wird dererseits noch richtig schön ausgepackt und zurecht gerückt, da bin ich sicher.
Die A. wird sich noch umgucken.


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Verbrechen in Höxter

13.12.2016 um 16:01
@Brownie1970
Ich kann mir aber schon gut vorstellen, dass Wilfried zwar listig und manipulativ ist, aber lange noch nicht so eloquent wie Angelika. Vielleicht würde er sich mit einer Aussage noch mehr in die Scheiße reiten?


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Verbrechen in Höxter

13.12.2016 um 16:06
@Lena781
Keine Frage. Ich sag ja, er ist ihr unterlegen.

Ich meinte mit nicht extra-dumm, dass er nicht dermaßen unfähig ist, wie A. ihn darstellt -> Hausnummern zu finden oder so. Glaub ich nicht.
Sie stellt ja selber dar, wie sie von den Socken war, dass er DOCH mit Frauen so reden konnte, obwohl sie ihm diese anleiern sollte. Konnte sie ja selber kaum fassen, zu was er in der Lage war.

Der ist impulsiv, explosiv und hat weniger die Kontrolle über sich - vllt. auch deswegen weniger Schulabschluss oder Probleme beim Führerschein gehabt.


JETZT hält der aus purer Taktik (durch Rat seines Anwaltes) schön die Klappe, bevor was aus ihm rausbrodelt, was er nachher bereuen könnte.

Im übrigen wurde er ja noch gar nicht gefragt/aufgefordert, oder?


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Verbrechen in Höxter

13.12.2016 um 16:12
@Lena781: Möglich. Zumindest sehe ich jetzt auf Anhieb keinen logischen Grund warum er was dazu sagen sollte. Die Wahrheit sieht (glauben wir Angelika W.) nicht gerade rosig aus. Das wird ihm sein Verteidiger sicher auch geraten haben, bzw. die Anweisungen geben wie er sich am besten zu verhalten hat.


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Verbrechen in Höxter

13.12.2016 um 16:46
Dann sind wir doch mal froh, dass Angelika ihren eigenen Worten zufolge "keinen Bock" mehr auf "Privatkrematorium" hatte und vor allem, dass es diesen Motorschaden gab. Ansonsten hätten sie und Wilfried in der bisherigen Weise weiteragieren können.
Auf "Privatkrematorium", so wörtlich Angelika, habe sie bei Susanne keinen Bock mehr gehabt. Deswegen sollte sie zurück nach Bad Gandersheim, so Angelika W..
Angelika W. erzählt noch einmal, warum Susanne F. nicht in Bosseborn gestorben ist (wie Annika W. im Jahr 2014). Angelika W.: "Ich hatte mit Annika die ganze Arbeit alleine. Ich musste mir Gedanken machen, wie die Leiche beseitigt wird. ... Das wollte ich nicht noch einmal erleben mit Susanne F. Deshalb habe ich darauf gedrängt, Susanne F. wieder zu ihrem ehemaligen Wohnort Bad Gandersheim zu bringen, um dieser erneuten Arbeit, die auf mich zugekommen wäre, zu entgehen."
Damit sagt sie, dass sie durchaus mit einem Versterben von Susanne F. rechnete und dies auch billigend in Kauf genommen hat.

Wenn dann (möglicherweise von ihr selbst) ein Notarzt gerufen wurde, dann geschah dies nicht aufgrund einer Einsicht und dem Bemühen, das Leben von Susanne zu retten, sondern es war einzig der Hilflosigkeit in der nunmehr veränderten Situation geschuldet.

Damit, so hoffe ich, ist der Beweis für Mord durch Unterlassung gegeben.


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Verbrechen in Höxter

13.12.2016 um 17:07
@emz
Wenn der Krankenwagen durch AW oder WW gerufen wurde ist es eben keine Unterlassung! Das können die sich drehen wie sie wollen.


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Verbrechen in Höxter

13.12.2016 um 17:18
@gunni

Was sich in dieser Nacht abgespielt hat, wissen wir nicht.

Angelika war immerhin so schlau, eine Hausnummer an einem Haus zu entdecken. Wow! Willi war nicht einmal in der Lage, einen Wagen in einen fahrtüchtigen Zustand zu bringen.

Eine im Sterben liegende Frau musste 'entsorgt' werden, die Karre verreckt. Wir wissen nicht, wer Hilfe geholt hat. Vielleicht jemand, der angehalten hat, um zu helfen. Die beiden hätten Susanne ja auch dort einfach in den Graben werfen können.

Ich frage mich, ob es noch andere sterbende Frauen gegeben hat, die die beiden einfach wieder in deren Wohnungen geschleppt haben.


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Verbrechen in Höxter

13.12.2016 um 17:29
@gunni
Zitat von gunnigunni schrieb:Wenn der Krankenwagen durch AW oder WW gerufen wurde ist es eben keine Unterlassung! Das können die sich drehen wie sie wollen.
So wie die Medien schrieben, wurde der Krankenwagen von Angelika gerufen.
Ich gehe davon aus, dass es Gründe gibt, warum die Anklage dennoch auf zweifachen Mord lautet und es mit dem Drehen doch nicht so einfach geht.


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Verbrechen in Höxter

13.12.2016 um 18:06
Zitat von PurePuPurePu schrieb:Glaubt ihr, W. glaubt das wirklich, dass die Frauen die Bösen sind, die sich nicht benehmen und er maßregeln muss oder denkt ihr, er spielt das nur vor als Rechtfertigung für seine Grausamkeiten?
Zitat von peppermint1peppermint1 schrieb:Im übrigen glaube ich nicht das Wilfried W. ein Sadist im klassischen Sinne ist.
Ich glaube nicht dass er dies aus reiner Lust tat. Sondern "lediglich" zum Maßregeln.
Und ich bin genau vom Gegenteil überzeugt: Er hatte Spaß daran, die Opfer leiden zu sehen, und suchte nach Gründen zur Legitimation dafür. Sicher eher gegenüber den Betroffenen als gegenüber sich selbst. Deswegen solche abstrusen "Regeln" wie, dass sie ihm in die Augen sehen müssten. Auch die gehorsamste Frau musste irgendwann einen Fehler machen. Und dann hatte er einen Grund, zuzuschlagen bzw. zuschlagen zu lassen. Denn ja: es gibt Leute, die Spaß daran haben, andere zu quälen. Wäre das nicht das Hauptmotiv gewesen, dann wären die Misshandlungen nicht so furchtbar grausam gewesen. Und das waren sie schon bei seinem vermutlich erstem Opfer vor mehr als 20 Jahren.

Dass W selber glaubte, dass in Wirklichkeit die Opfer die Bösen waren, glaube ich nicht. Aber es machte die Sache sicher einfacher, wenn er ihnen das einreden konnte (Angelika behauptet ja, es geglaubt zu haben). Weniger für sein eigenes Gewissen, sondern wohl eher, weil der Glaube, eine Misshandlung verdient zu haben, die Betroffene vielleicht davon abhielt, sich rächen zu wollen.
Zitat von peppermint1peppermint1 schrieb:versuche Dich in eine naive, verzweifelte, einsame, nach liebe sehnende Person zu versetzen
Ich kann das nicht. Was ich kann, ist, mich in ein einsames, verzweifeltes Opfer hineinzuversetzen, das keine andere Möglichkeit sieht, den Quälereien (wenigstens zeitweise) zu entkommen, als "mitzuspielen". Jeder Glaube, von W. Liebe zu bekommen, müsste nach den ersten Misshandlungen erloschen sein. Es sei denn, es gab noch mehr Frauen, die so gestrickt waren wie Angelika. Und das glaube ich nicht.
Zitat von tischtisch schrieb:ich frage mich, was A und W gemacht haben, dass ihnen die frauen innerhalb so kurzer zeit so hörig wurden. da muss ja mehr stattgefunden haben als A berichtet (mehr druck, mehr gewalt, mehr erpressung,...).
Zitat von KodamaKodama schrieb:Man muss sich überlegen, was es neben Gewalt an psychischer Manipulation benötigt um mehrere Frauen derartig gefügig zu machen.
Da wird nicht mehr viel nötig gewesen sein. Extremster physischer Terror, schon bei kleinsten "Verfehlungen", zusammen mit dem Hinweis, dass man überall für die Täter greifbar ist, reicht vollkommen aus, um Menschen derart einzuschüchtern. Nicht ohne Grund suchten sie nach Frauen mit möglichst wenig spzialen Bindungen. Ws und As Opfer wussten aus eigener Erfahrung, zu welchen schrankenlosen Grausamkeiten die beiden fähig waren. Und sie wussten auch, dass sie nicht einmal in ihrer eigenen Wohnung, ja nicht einmal mehrere hundert Kilometer entfernt, sicher wären. Erinnert euch daran, dass die beiden mit dem Auto bis nach Berlin gefahren sind, nur um psychischen Druck auf eine mögliche Kandidatin zu machen!
Einfach nicht nach Bosseborn zurückzukehren, wäre also keine Option gewesen und hätte die beiden Täter höchstens angestachelt.


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Verbrechen in Höxter

13.12.2016 um 19:23
@AlteTante
Das, was du schreibst, klingt für mich sehr plausibel und überzeugend. Ich denke, damit liegst du sehr nahe am Geschehen.


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Verbrechen in Höxter

13.12.2016 um 19:26
Und vor Gericht kann es auch nur von Vorteil sein, wenn er/sie glaubhaft machen können, die Frauen hätten nur die Regeln einzuhalten brauchen, und ihnen wäre nichts passiert. Zumal Angelika ja zumindest einer Frau die Regeln schon am Telefon vorgebetet hat. Soll wohl heißen, die Opfer hätten gewusst, worauf sie sich einließen.
Ich bin gespannt, was die überlebenden Opfer dazu sagen. Was Annika und Susanne betrifft, können sie ja alles erzählen. Tote widersprechen schließlich nicht mehr.


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Verbrechen in Höxter

13.12.2016 um 19:52
http://www.rtlnord.de/nachrichten/so-sieht-das-horror-haus-aus-hoexter-von-innen-aus.html
Während sich die beiden Angeklagten Wilfried W. und Angelika B. vor Gericht verantworten mussten, konnten Sarina Sprengelmeier und Roland Rickelmann einen Blick in das Haus werfen.
Ein Beitrag von RTL Nord zu Innenansichten des "Horror-Haus".
Bei mir funktioniert das Video nicht, aber alleine die Tonspur ist interessant.

Es wird u.a. über die Liste von "Benimmregeln" die den Opfern laut Aussage des Anwalts VOR dem Einzug in Höxter vorgelegt worden sind, berichtet.

Auch ist ein Bild der Badewanne, in der wahrscheinlich die Opfer gequält und gefesselt worden sind, zu sehen. Das ist schon sehr gruselig.


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Verbrechen in Höxter

13.12.2016 um 20:34
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich zum Prozess eigentlich wieder einsteigen wollte, aber ich kann nicht. Vom ersten Tag an bringt er mich an meine Grenzen und übersteigt wirklich alles; ich habe daran echt zu knapsen, wenn ich die Prozesstage mitlese.

Trotzdem wollte ich mich bei Euch für den Ticker bedanken.

Vom Gefühl her würde ich sagen, die Angeklagte stellt sich in eine Opferrolle, die so nicht war. Ich glaube, da hat der eine dem anderen nichts genommen und sie hat sich bewusst in diese Rolle begeben.
Im Gegensatz zu den beiden umgekommenen Frauen hat sie überlebt und das ganze liest sich, als würde sie von einem Stück Holz sprechen, wenn sie von einem der Opfer redet.

Was ich dabei auch markant finde, ist die Dauer, in denen die Opfer zu Tode kamen.
Hat es sich bei Annika W. noch um Monate gehandelt, waren es bei Susanne F. Wochen.
Als seien die Quälereien exzessiver geworden.
Meines Erachtens wurde der Tod bei allen - auch den Überlebenden - billigend in Kauf genommen.
Das Beseitigen war ein lästiges Übel, mehr nicht.

Ich glaube, keine der 2 Frauen hatte irgendwann noch die Wahl, ernsthaft gehen. Das waren wahrscheinlich schon Momente, in denen klar war, dass nicht mehr viel kommen würde. Sei es aus physischen oder psychischen Gründen.

Die Schilderungen in Bezug auf Susanne F., die sich der Angeklagten in gewisser Weise präsentiert haben soll, würde ich z. B. auch so deuten können, als wäre die Angeklagte in ihre angenommene Rolle zurück gefallen, in der die Frauen ja eigentlich selbst Schuld waren, dass man sie bestraft.
"Die" kam mir zu nahe, "die" war im Schlafraum mit nacktem Oberkörper - "die" war selbst Schuld...

Die Art und Weise, wie sie in der "Wir"-Form spricht, wenn es darum ging, "Probleme" zu lösen... Soll vielleicht vordergründig darstellen, dass sie die Hauptarbeit leisten sollte und ausführende Kraft, mir drängt sich allerdings auch dort wieder der Eindruck auf, als hätte sie nur wieder bewusst ihre Rolle ausgefüllt. Mehr nicht.
Das immer die anderen selbst Schuld sind, zeigt ja auch ihr Anblaffen im Bezug das Ende der Verhandlungen: "Selbst Schuld, wenn es hier nur bis 16 Uhr geht. Ich könnte ja, aber ihr wollt ja nicht!".

Mir fehlen wirklich die Worte für das alles.


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Verbrechen in Höxter

13.12.2016 um 21:32
Weiß man eigentlich, was für ein Leben Susanne F. vor der Zeit in Bosseborn geführt hat? Es wurde ja bekannt, dass sie ein Kind hat und einen Mann/ Ex-Mann? Auch meinte A. ja, das F. aus im Heim aufgewachsen sei, weswegen sie sich gegen die Misshandlungen nicht wehrte. Wenn dem wirklich so gewesen ist, dann könnte es wirklich erklären, wieso F. so agiert hat. Vielen Kindern wird da schon eingeredet, dass sie daran Schuld sind, dass man sie bestraft. Diese Schema im Kopf bleiben oft ein Leben lang. Es ist einfach nicht greifbar, was in diesem Haus passiert sein soll.


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