Verbrechen in Höxter

@frauZimt
Sorry, ich habe mich vielleicht etwas barsch ausgedrückt. Das war keinesfalls als Kritik (an dir) gedacht. Vielmehr wollte ich damit sagen, dass jeder Prozess kostet, auch dieser.

Wie gesagt, die Kosten sind immens, keine Frage. Aber wenn am Ende ein gerechtes Urteil gesprochen wird, sind diese nur am Rande wichtig.

Zitronella schrieb:@frauZimt
Sorry, ich habe mich vielleicht etwas barsch ausgedrückt. Das war keinesfalls als Kritik (an dir) gedacht. Vielmehr wollte ich damit sagen, dass jeder Prozess kostet, auch dieser.

Wie gesagt, die Kosten sind immens, keine Frage. Aber wenn am Ende ein gerechtes Urteil gesprochen wird, sind diese nur am Rande wichtig.

@Zitronella

Ach hajeee....(sorry)
Ich habe im falschen thread gepostet.
Ich hatte heute im Fall Kim Wall gefragt, wie teuer die Ermittlungen wohl sein mögen.
Einfach weil mich das interessiert-nicht weil ich finde, man sollte aufs Geld gucken.

In diesem thread hab ich kaum mitgeschrieben.

Dennoch: Für die Ermittlung von Straftaten- auch für kleinere Delikte- muss genügend Geld und Personal da sein.
Das ist ja gar keine Frage.

Schlimm z.B., wenn aufgrund sparsamer Ermittlungen Unschuldige verurteilt werden.- Oder , wenn Täter nicht bestraft werden.

Zitronella schrieb:Du warst es doch, die genau das @MR________X vorgeworfen hast:

Das er der Meinung war, es geht nicht vorwärts.

Das ist gerade mal ein paar Seiten her, aber bei der Masse an Beiträgen kann man schon mal existentielle Aussagen ausblenden. Vielleicht ist weniger manchmal mehr. Der Qualität kommt es ganz sicher zugute!

Statt gleich von "existenziell" zu sprechen, hätte es eine Nummer kleiner, also "essentiell" auch getan ;)

Als @MR________X beklagte, es würde nicht vorwärts gehen, monierte er den Ausfall der Prozesstage durch Gerichtsferien und Krankheit und verwies auf die Doppelbesetzung der notwendigen Positionen. Ich hingegen bezog mich in meinem Kommentar auf die Taten der Angeklagten

Wäre dir dankbar, diesen Zickenkrieg nicht weiter fortzuführen.

@emz
Es liegt mir fern, mit dir einen Zickenkrieg zu führen. Ist also nicht notwendig, gleich so angeschossen zu reagieren. Und wer im Glashaus sitzt ... ist auch in OWL eine gängige Redensart ... 😉

Ich meinte existenziell, immerhin war es dir mehrere Beiträge wert.
Spielt aber keine Rolle, das ist eh OT, aber es ist schon auffällig, dass deine Aussagen in (gleichen) Threads oft widersprüchlich sind. Das fällt ja nicht nur mir auf, ein bisschen Selbstreflektion schadet da ganz sicher nicht.

Weiter zum Thema:
Auch bei Gericht arbeiten Menschen. Verzögerungen sind da absolut üblich und nicht selten. Auch im Hinblick auf die sorgfältige Prüfung aller relevanten Details ist mir eine längere Dauer lieber als ein Ende, an dem noch Fragen offen bleiben und womöglich eine Revision erfolgreich ist. Das hatten wir hier (in OWL) schon so manches mal.

frauZimt schrieb:Man muss die natürlich auswerten.Das ist doch geschehen-oder?

Da bin ich mir nicht so sicher...

Diese Dateien, sind wohl in der Mehrzahl Sprachnachrichten, in Abwesenheit des jeweils Angerufenen. Es könnten sich aber auch Mitschnitte von Telefonaten darunter befinden.

Ich lege jetzt pi mal Daumen, eine Bearbeitungszeit von durchschnittlich 15 Minuten pro Datei zugrunde. Anhören...dokumentieren...in den Gesamtkontext einordnen...Anrufer und Empfänger zuordnen...bei Bedarf mit anderen Ermittlungserkenntnissen vergleichen. Das dürfte ungefähr hinkommen.

Also

12817 x15min      ergibt   192555 min      oder  abgerundet 3200 Stunden

Teilen wir diese 3200 Stunden durch 8 Stunden, welche ein Sachbearbeiter täglich an seinem Arbeitsplatz verbringt, erhalten wir 400 Arbeitstage.

1 Sachbearbeiter bräuchte also weit mehr als 1 Jahr, um diese enorme Zahl an Dateien durchzuackern.


4 Sachbearbeiter könnten diese Arbeit in einem Vierteljahr durchführen.


Edit

Die Einordnung in den Gesamtkontext, nimmt wohl die meiste Arbeitszeit in Anspruch. Viele der Sprachnachrichten dürften sich auf vorangegangene Telefonate beziehen, die nicht aufgezeichnet wurden. Das ist dann schon eine gewaltiger Aufwand, dem ganzen einen Sinn zu geben.


Ob man diesen Aufwand betrieben hat ?

Hat die Rechtsanwaltskanzlei, bzw. die Staatsanwaltschaft die personellen Ressourcen, 4 Personen nur für die Aufarbeitung der Dateien für ein Vierteljahr abzustellen ?

EDGARallanPOE schrieb:Die Einordnung in den Gesamtkontext, nimmt wohl die meiste Arbeitszeit in Anspruch. Viele der Sprachnachrichten dürften sich auf vorangegangene Telefonate beziehen, die nicht aufgezeichnet wurden. Das ist dann schon eine gewaltiger Aufwand, dem ganzen einen Sinn zu geben.

Ob man diesen Aufwand betrieben hat ?

Davon gehe ich aus, dass die Polizei keinen Aufwand gescheut hat, akribisch alles aufzudecken,

Vielleicht kann ja dieser Zeitungsartikel ein wenig Licht ins Dunkel bringen, was die Auswertung der Handydaten durch die Ermittler anbelangt.

http://www.westfalen-blatt.de/OWL/Kriminalfall-Hoexter-Bosseborn/2878638-Zu-Beginn-des-24.-Prozesstages-um-das-Horror-Haus-von-Bosseborn-herrscht-Verwirrung-Christel-P.-Ich-kann-mit-den-SMS-nichts-anfangen

Zeuge F. und die Handydaten

Ein Kripobeamter soll nun Licht ins Dunkle bringen. F. kann Angaben zu der Herangehensweise bei den Ermittlungen machen und ist deshalb kurzfristig aus Bielefeld nach Paderborn gereist.

Alle Handydaten der Telefone, die die Polizei gefunden hatte bzw. im Zuge der Ermittlungen an sich genommen hatte, wurden gesichert, sagt Zeuge F aus.

Hier finden sich, betreffend den 31. Verhandlungstag, sehr anschauliche Details zu der Auswertung der Handydaten.
http://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/lokalzeit-ostwestfalen-lippe/video--verhandlungstag-im-bosseborn-prozess-102.html (Archiv-Version vom 15.10.2017)

Wer schon mal den Liveticker gesucht haben sollte, der nächste Prozesstag ist am 24.10.2017.

Heute findet der 33. Verhandlungstag statt. Hier der Link zum Live-Ticker:

http://www.nw.de/lokal/kreis_hoexter/hoexter/hoexter/21956512_Ticker-33.-Verhandlungstag-im-Bosseborn-Prozess.html

"Heute sollen weitere Protokolle von Sprachnachrichten des Handys von Wilfried W. verlesen werden."


"... in der nächsten Verhandlung am 14. November der Gutachter von Wilfried W. zu Wort kommen soll. Dann soll er sein psychiatrisches Gutachten zu Wilfried W. vorstellen."
Da bin ich schon sehr gespannt.

Hier noch ein Live-Ticker:
https://www.tag24.de/nachrichten/hoexter-bosseborn-mord-folter-prozess-verhandlung-paderborn-sprachnachrichten-was-decken-sie-noch-auf-ekelhaft-wilfried-a-359763

Ich glaube, da ist etwas an mir vorbeigegangen. Ist es nicht so, dass der Angeklagte gar keinen Führerschein hat?

Jetzt ist zu lesen: Wilfried: "Ich bin noch unterwegs, hier stand doch wieder der Kamerawagen, ich war aber nicht zu schnell. Fahr Lippe gleich raus, gleich kommt Höxter.
Quelle: http://www.nw.de/lokal/kreis_hoexter/hoexter/hoexter/21956512_Ticker-33.-Verhandlungstag-im-Bosseborn-Prozess.html

Er fährt also ohne Führerschein? Wenn ja, kann man ihn jetzt noch wegen "Fahren ohne Führerschein" belangen?

ayslynn schrieb:Er fährt also ohne Führerschein? Wenn ja, kann man ihn jetzt noch wegen "Fahren ohne Führerschein" belangen?

Da müsste man mal schaun, wie es um die Verjährungsfristen bestellt ist.

Aber mal im Ernst, ist das irgendwie von Belang? Wir haben hier einen Angeklagten, auf den vermutlich Lebenslang mit Sicherungsverwahrung wartet, ob wir uns da um solche Dinge sorgen sollten :D

@emz
Wenn er Sicherungsverwahrung bekommt, dann ist es wirklich nicht von Belang. Sollte es anders kommen, würde ich ihm gönnen, wenn er auch für das Fahren ohne Führerschein die Verantwortung übernehmen müsste. Immer vorausgesetzt, dass er tatsächlich keinen besitzt!

Der Liveticker schließt mit den Worten

Das war der heutige Verhandlungstag. In der Pause wurde über die Sinnhaftigkeit des Verlesens der Protokolle gesprochen. Einige Kollegen sprachen von Banalität, zu der der Prozess verkommen sei. Eigentlich könnte die Beweisaufnahme langsam geschlossen werden.
Interessant ist nur das psychiatrische Gutachten zu Wilfried W., das am 14.11.2017 von Professor Osterheider vorgetragen werden soll.
Wir danken für Ihr Interesse. Bleiben Sie gesund!

Das klingt für mich, als sei dem Antrag der Verteidigung entsprochen worden, sämtliche Handynachrichten der Öffentlichkeit zu Gehör zu bringen. Dies scheint nicht durch Abspielen zu erfolgen, sondern durch Vorlesen durch den Richten.



http://www.westfalen-blatt.de/OWL/Kriminalfall-Hoexter-Bosseborn/3031795-Richter-liest-Gespraechsprotokolle-an-Tag-33-im-Fall-Bosseborn-vor-Wilfried-W.-Ich-bin-kein-Sadist-oder

Auch das WB gibt Auszüge aus den verlesenen Handy-Protokollen wider.

ayslynn schrieb:Wenn er Sicherungsverwahrung bekommt, dann ist es wirklich nicht von Belang. Sollte es anders kommen, würde ich ihm gönnen, wenn er auch für das Fahren ohne Führerschein die Verantwortung übernehmen müsste. Immer vorausgesetzt, dass er tatsächlich keinen besitzt!

Dass er keinen Führerschein hat, das kann man als gesichert annehmen.

Dann spekulier ich mal über den Fortgang. Er bekommt also einen Strafbefehl wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis. Den wird/Kann er nicht bezahlen, also werden die Tagessätze in Haft umgewandelt. Und du würdest ihm dann diese Strafe wieder erlassen, wenn er Sicherungsverwahrung bekommt?

Sicherungsverwahrung bedeutet aber nicht zwangsläufig bis zum Tode. Das wird alle zwei Jahre geprüft.

emz schrieb:Das klingt für mich, als sei dem Antrag der Verteidigung entsprochen worden, sämtliche Handynachrichten der Öffentlichkeit zu Gehör zu bringen. Dies scheint nicht durch Abspielen zu erfolgen, sondern durch Vorlesen durch den Richten.

So wie ich das verstanden habe, wurden Auswertungsprotokolle verlesen und einzelne Audiodateien abgespielt. RA Binder hatte aber das Abspielen aller dateien beantragt - aus meiner Sicht ein taktischer Antrag, um einen Tevisionsgrund zu schaffen. Dem ist das Gericht scheinbar nicht nachgekommen, denn sonst würde es bei der Menge der Dateien noch Monate damit beschäftigt sein. Dann käme nächste Woche nicht der Gutachter dran.

Trine schrieb:Dann käme nächste Woche nicht der Gutachter dran.

Du kannst es also ausschließen - das war nämlich meine Befürchtung - dass der Gutachter nur mal so eben dazwischengeschoben wird und dann geht es munter weiter mit dem Anhören und Vorlesen. Da bin ich ja dann wirklich beruhigt.

@emz
Ob er ohne Führerschein gefahren ist, ist insofern von Belang, weil damit erwiesen wäre, dass er auch allein gefahren sein könnte. Das heißt, er könnte auch ohne Angelikas Hilfe mit dem Auto (beispielsweise bei der Fahrt zu einer weiteren Frau, von der Angelika vielleicht gar nichts wusste) tätig gewesen sein. So könnte er ja immerhin noch behaupten, dass das nicht möglich war, weil Angelika nicht fahren konnte.

Davon glaube ich, konnte immer schon ausgegangen werden, dass er auch allein mit dem Auto unterwegs war.
Ob nun Angelika von allen Frauen wusste, mit denen er in die Kiste stieg? Davon ist wohl auszugehen. Nicht nur, weil sie seine Kontakte pflegte, sondern weil das Teil seines Sadismus' war, ihr davon zu erzählen. Aber wollen wir jetzt wirklich über die Bedeutung der Ehrlichkeit in dieser Beziehung nachdenken?

@AlteTante
Es geht mir nicht um Ehrlichkeit und die Beziehung der beiden, sondern darum, dass/ob W noch mehr auf dem Kerbholz gehabt haben könnte, von dem nicht einmal Angelika weiß. Damit meine ich nicht "noch eine weitere Liebschaft", sondern irgendwelche weiteren Verbrechen.