Verbrechen in Höxter

TaraK schrieb:Es scheint kein Weiterkommen zu geben.

Meine Rede.. !! :(

sry für den Einzeller ...

Der Prozess hat schon eine ganze Menge Geld gekostet. Die Gutachter sollen alleine 127.951 Euro erhalten haben. Die Anwälte der Angeklagten haben 56.628 Euro verdient und die Verteidiger der Nebenklage 40.000 €, Schöffen und Ersatzschöffen erhalten 11.783 Euro. Das müssten die Angeklagten zahlen.

https://www.tag24.de/nachrichten/horror-haus-prozess-hoexter-bosseborn-wilfried-angelika-w-kosten-landgericht-paderborn-349395

Hier der ursprüngliche Artikel, der die Zahlen in einigen Bereichen ein bisschen anders aussehen lässt und detailiert aufschlüsselt.
http://www.westfalen-blatt.de/OWL/Kriminalfall-Hoexter-Bosseborn/3011470-Mehr-als-die-Haelfte-bekamen-die-drei-Gutachter-Horror-Haus-Prozess-kostete-bis-heute-250.000-Euro

ayslynn schrieb: Die Anwälte der Angeklagten haben 56.628 Euro verdient

Die genannten Beträge sind keinesfalls als Verdienst zu sehen, sondern geben an, was der Staat an die vier Anwälte gezahlt hat. Von diesen Summen haben sie die Kosten für die Kanzlei, ihre Angestellten, Fahrtkosten usw. zu tragen.
Einzig mit Pflichtverteidigungsfällen könnte keine Anwaltskanzlei überleben.


Was die Schöffen anbelangt, die haben keinerlei finanzielle Vorteile.

Weitere 11.783 Euro sind bis heute an die zwei Schöffen der Schwurgerichtskammer und die zwei Ersatzschöffen gezahlt worden. Damit erstattet die Justiz den ehrenamtlichen Richtern den Verdienstausfall, den sie durch ihre Zeit vor Gericht in ihren regulären Berufen erleiden.

Die Gutachter sind allein schon deshalb ein gewaltiger finanzieller Posten, weil für zwei von ihnen bei jedem Gerichts- und Gesprächstermin eine zehnstündige Fahrtzeit anfällt sowie entsprechende Übernachtungskosten entstehen.

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Wenn wir hier schon auf die Kosten eingehen, bietet es sich an, einen Blick in die Zukunft zu werfen und was da noch so an Kosten auf den Staat zukommt im Falle einer Verurteilung.

Leider habe ich keine aktuellen Zahlen gefunden, aber für einen Überblick, denke ich mal, tun es auch die aus 2011.
https://fragdenstaat.de/anfrage/inhaftierungskosten-in-justizvollzugsanstalten/

Bei einem Bundesdurchschnitt von 109,38 Euro pro Tag für jeden Inhaftierten errechnet sich eine Monatsbelastung für der Steuerzahler von monatlich 3.281,40 Euro.

Das nun wiederum bedeutet, dass jeder der beiden Angeklagten den Staat jählich mit rund 40.000 Euro belastet.
Das finanziell dicke Ende kommt also noch.

Heute gibt es wieder einen Live-Ticker

http://www.nw.de/nachrichten/thema/der_fall_bosseborn/21937514_Ticker-33.-Verhandlungstag-im-Bosseborn-Prozess.html

emz schrieb:Die genannten Beträge sind keinesfalls als Verdienst zu sehen,

Da hast Du natürlich recht. Bei den Kanzleien hängt eine Menge dran.

emz schrieb:Wenn wir hier schon auf die Kosten eingehen, bietet es sich an, einen Blick in die Zukunft zu werfen und was da noch so an Kosten auf den Staat zukommt im Falle einer Verurteilung.

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Oh ja, ich war mir nicht bewusst, was sich da an Kosten summiert.

Irgendwie macht mich das sauer, da werden Menschen abgezockt, gequält, ermordet, zerstückelt und verbrannt... und dann haben nicht nur wir alle (als Steuerzahler), sondern auch die noch lebenden Opfer und die Angehörigen das zu finanzieren. Das ist wirklich böse.

Zu Beginn der Verhandlung stellt der Strafverteidiger von Wilfried W. den Antrag, alle mehr als 12.000 Dateien genau in Augenschein zu nehmen. Dabei werde das Gericht erkennen müssen, dass es sich bei Wilfried W. um einen kindlichen  Träumer handelt, der nie etwas böses im Schilde führte, in kindlicher Schlichtheit bemüht war, eine Partnerin zu finden

Quelle: http://www.nw.de/nachrichten/thema/der_fall_bosseborn/21937514_Ticker-33.-Verhandlungstag-im-Bosseborn-Prozess.html

Das kann doch nicht der Ernst des Verteidigers sein? Der Angeklagte geht dem Nachbarn an die Gurgel,

Der Nachbar beschwerte sich und drohte mit der Polizei. "Wilfried W. griff mir an den Hals ...

Plötzlich kam Wilfried W.  um die Ecke geschossen und ging meinem Mann sofort an den Hals. Ich werde die Augen von Wilfried nie vergessen.
http://www.nw.de/nachrichten/thema/der_fall_bosseborn/21561133_Foltermorde-Hoexter-Bosseborn-Was-die-Nachbarn-vor-Gericht-aussagten.html


misshandelt nachweislich Frauen und dann lässt er sich als das "in kindlicher Schlichtheit bemühte" "Träumerle" hinstellen. Und das MUSS - nach Auffassung des Anwalts - das Gericht auch noch erkennen. Unfassbar für mich, will der Anwalt des Angeklagten das Gericht, die Opfer, deren Angehörige, die Nachbarn und den Rest der Welt für blöd verkaufen?

Ein Blick in die tiefsten menschlichen Abgründe. Unfassbar!

ayslynn schrieb:misshandelt nachweislich Frauen und dann lässt er sich als das "in kindlicher Schlichtheit bemühte" "Träumerle" hinstellen. Und das MUSS - nach Auffassung des Anwalts - das Gericht auch noch erkennen. Unfassbar für mich, will der Anwalt des Angeklagten das Gericht, die Opfer, deren Angehörige, die Nachbarn und den Rest der Welt für blöd verkaufen?

Nein, nicht für blöd verkaufen, er nutzt als Verteidiger jede Chance, seinen Mandanten in einem guten Licht darzustellen.

Das bleibt ihm unbenommen, auch wenn es für Außenstehende unfassbar ist.

Der Anwalt hat gute Argumente, denn es zielt in Richtung der Angelika W.

Sie war mit beteiligt, sie hatte dem „Träumerle“ viele Frauen ermöglicht, war mit allem einverstanden und A.W war führend in vielen Bereichen dieser Beziehung.

Ihre Talente, Schriftverkehr, Kommunikation und eine gewisse Führungsrolle, sind nachvollziehbar.

Unbestritten, der Fall dümpelt gerade so vor sich hin. Unzählige Wiederholungen, man hat alles schon mal gehört und es fängt an langweilig zu werden. Ob nun er der Bösere war, oder ob sie es war, bei zwei Todesopfern wird das am Urteil lebenslänglich nicht viel ändern.

Dass Anwälte schon mal etwas abstrusere Anträge stellen, das ist nicht unbedingt neu. Aber das hier, das lässt mich nur noch fragen, haben die noch alle? Kann da einer nicht rechnen, oder wieviele Jahre soll der Prozess noch fortgeführt werden?

http://www.westfalen-blatt.de/OWL/Kriminalfall-Hoexter-Bosseborn/3017039-Tag-32.-im-Bosseborn-Prozess-Gericht-laesst-Audiodateien-vorspielen-Schimpftiraden-in-der-Kueche

Zu Beginn der Verhandlung bringt Wilfried W.s Anwalt Detlev Binder einen Antrag ein. Er will, dass alle auf einem Handy im »Horror-Haus« gefundenen Audiodateien abgespielt werden. Insgesamt handele es sich dabei um 12.817 Dateien. Es sind Gespräche zwischen dem Angeklagten und diversen Frauen.

https://www.tvnow.de/rtl/rtl-west/thema-u-a-stau-wahnsinn-in-nrw/player

Hier ist ein Bericht von RtlWest (ab Minute 4), in dem man W.W. wieder entspannt und fröhlich sieht...

@Lena781
Danke für den Beitrag! Obwohl gewiss nicht beabsichtigt, zeigt der Film die Quintessenz des gesamten Geschehens. Auch der Habitus der Angeklagten spricht Bände. Sie scheinen locker und entspannt und genießen die Aufmerksamkeit. Einzig die Anwälte zeigen Betroffenheit. Und die Mutter von Anika tut mir mehr leid, als ich es ausdrücken kann. Sie scheint ein starker Mensch zu sein, der innerlich gebrochen ist. Wirklich ein guter Beitrag zum Verständnis des Falles!

emz schrieb:Zu Beginn der Verhandlung bringt Wilfried W.s Anwalt Detlev Binder einen Antrag ein. Er will, dass alle auf einem Handy im »Horror-Haus« gefundenen Audiodateien abgespielt werden. Insgesamt handele es sich dabei um 12.817 Dateien. Es sind Gespräche zwischen dem Angeklagten und diversen Frauen.

@emz
Man muss die natürlich auswerten.
Das ist doch geschehen-oder?

Weisst du, warum gibt es so viele Audiodateien gibt?
Warum wurden die überhaupt aufgenommen?

Die müssten doch Klarheit über die TV bringen-oder?

Und wenn es massenhaft Audiodateien gibt- dann werden die TV doch auch gefilmt und fotografiert haben? Wäre zumindest naheliegend.

frauZimt schrieb:Man muss die natürlich auswerten.
Das ist doch geschehen-oder?

Bevor ich aufgefordert werde, eine diesbezügliche Quelle anzugeben, die ich jetzt keine Lust habe herauszusuchen, sage ich mal vorsichtig, wenn man hierzu eine derartig exakte Zahl angibt, dann ist davon auszugehen, dass die Dateien auch gesichtet wurden ;)  

frauZimt schrieb:Und wenn es massenhaft Audiodateien gibt- dann werden die TV doch auch gefilmt und fotografiert haben? Wäre zumindest naheliegend.

und wird hier erklärt.

http://www.westfalen-blatt.de/OWL/Kriminalfall-Hoexter-Bosseborn/3017039-Tag-32.-im-Bosseborn-Prozess-Gericht-laesst-Audiodateien-vorspielen-Schimpftiraden-in-der-Kueche
Nach einer Pause schauen sich die Prozessbeteiligten Handyvideos an. Die stammen ebenfalls aus dem »Horror-Haus«. Die Bilder bleiben den Vertretern der Presse verborgen.

frauZimt schrieb:Weisst du, warum gibt es so viele Audiodateien gibt?
Warum wurden die überhaupt aufgenommen?

Wer will sich schon immer die gleichen Filme anschaun, wenn ihm langweilig ist.
Lässt sich aber alles im Liveticker ausführlicher nachlesen.

http://www.nw.de/nachrichten/thema/der_fall_bosseborn/21937514_Horrorhaus-Hoexter-Die-werden-staunen-was-hier-los-war-in-Bosseborn.html
Die Videos habe ich mir teilweise später noch einmal angesehen, aus Langeweile, sagt Angelika in ihrer Aussage vor Gericht. Wenn Wilfried andere Frauen besuchte, und ich im Auto warten musste, habe ich mir die Videos zum Zeitvertreib angeschaut.

frauZimt schrieb:Die müssten doch Klarheit über die TV bringen-oder?

Eine Klarheit darüber, wie Anika gestorben ist, das nehme ich jetzt nicht an.

Die hohe Anzahl an Audiodateien lässt sich evtl. damit erklären, dass über Whattsapp versendete/empfangene Sprachnachrichten auf dem Handy gespeichert werden.

emz schrieb:Unbestritten, der Fall dümpelt gerade so vor sich hin. Unzählige Wiederholungen, man hat alles schon mal gehört und es fängt an langweilig zu werden

Oha... wie kommt es zu dieser Einsicht ?

Überraschend dass zumindest schon ein Datum für die Urteilverkündung feststeht.

Was WW's Anwalt hier konstruieren will ist hanebüchend.
Normal müsste ihm die Schamesröte ins Gesicht steigen...

ayslynn schrieb:misshandelt nachweislich Frauen und dann lässt er sich als das "in kindlicher Schlichtheit bemühte" "Träumerle" hinstellen.

Bin auch fassungslos. Dass der Verteidiger versucht, die Hauptschuld auf AW zu schieben, das kann ich mir ja noch erklären. Aber WW als naives, liebes Kindchen darzustellen, das an nichts die Schuld trägt, das ist ja fast schon verhöhend gegenüber allen Opfern. Und haltlos ist es noch dazu, wenn man bedenkt, weshalb WW vorbestraft ist.

MR________X schrieb:    emz schrieb:
   Unbestritten, der Fall dümpelt gerade so vor sich hin. Unzählige Wiederholungen, man hat alles schon mal gehört und es fängt an langweilig zu werden

Oha... wie kommt es zu dieser Einsicht ?

Was soll ich denn da eingesehen haben? Das ist eine Feststellung, wie sich der Prozess darstellt. Du interpretierst da etwas in meine Worte hinein, und liegst dabei aber so was von völlig daneben.

MR________X schrieb:Was WW's Anwalt hier konstruieren will ist hanebüchend.
Normal müsste ihm die Schamesröte ins Gesicht steigen...

Ich halte die Argumentation jetzt auch nicht für allzu erfolgsversprechend, aber so viel mehr hat er nicht vorzutragen, womit er seinen Mandanten aus der Schusslinie nehmen könnte. Der Anwalt macht seinen Job, wieso denn schämen :D

Aloceria schrieb:das ist ja fast schon verhöhend gegenüber allen Opfern.
Und haltlos ist es noch dazu, wenn man bedenkt, weshalb WW vorbestraft ist.

Mal abgesehen von der immer noch geltenden Unschuldsvermutung, der Anwalt hat auf der Seite seines Mandanten zu stehen. Klingt hart, aber um die Opfer geht es nicht. Was dann letztendlich haltlos ist, das entscheidet der Richter.

@emz
Du warst es doch, die genau das @MR________X vorgeworfen hast:

Das er der Meinung war, es geht nicht vorwärts.

Das ist gerade mal ein paar Seiten her, aber bei der Masse an Beiträgen kann man schon mal existentielle Aussagen ausblenden. Vielleicht ist weniger manchmal mehr. Der Qualität kommt es ganz sicher zugute!

Back to topic:
Ich finde die Diskussion um Kosten in Strafverfahren müßig. Sicher, sie sind interessant und auch hoch.

Aber das ist der Preis der Demokratie und dem Justizsystem. Die Schuld muss zweifelsfrei feststehen. Und wenn dazu eben 2 Gutachter um ihre Einschätzung gebeten werden müssen, dann sind diese auch zu bezahlen.
Und das trifft nicht nur auf diesen Fall zu!

emz schrieb:FrauZimt schrieb:
Man muss die natürlich auswerten.
Das ist doch geschehen-oder?
Bevor ich aufgefordert werde, eine diesbezügliche Quelle anzugeben, die ich jetzt keine Lust habe herauszusuchen, sage ich mal vorsichtig, wenn man hierzu eine derartig exakte Zahl angibt, dann ist davon auszugehen, dass die Dateien auch gesichtet wurden ;)  

nein, - so maßlos bin ich nicht. Du sollst nichts raussuchen.

Aber es wird nicht mehr als ein Click sein, die Anzahl der Dateien ermitteln zu lassen.
Mit Auswerten meine ich Inhalte abhören. Das dauert natürlich viel länger.

Zitronella schrieb:Ich finde die Diskussion um Kosten in Strafverfahren müßig. Sicher, sie sind interessant und auch hoch.

Aber das ist der Preis der Demokratie und dem Justizsystem. Die Schuld muss zweifelsfrei feststehen. Und wenn dazu eben 2 Gutachter um ihre Einschätzung gebeten werden müssen, dann sind diese auch zu bezahlen.

Ich wollte hier keinesfalls eine Kostendiskussion lostreten.
Mich würde am Ende einfach nur interessieren, was das gekostet hat.

Wobei ich denke, dass da zwar eine gigantische Summe stehen würde- auf der anderen Seite ist dieser Fall aber eine große Herausforderung für alle beteiligten Ermittler.
Und an Herausforderungen kann man wachsen.
Methoden werden verfeinert, weiter entwickelt.
Und so gesehen steht auf der einen Seite ein Minus- und auf der anderen ein Plus.