Maria L. in Freiburg ermordet

frauZimt schrieb:genügt es, zu behaupten, man sei zum zeitpunkt x betrunken gewesen?

im Zweifel für den Angeklagten.....

DEFacTo schrieb:seine stoffliche sucht/ abhängigkeit wird sich ja auch in der haft gezeigt haben oder nicht?

zumindest wirkte er am ersten Verhandlungstag "etwas angegriffen" -- könnte von Drogenentzug+Medikamenten stammen, dieser eindruck

lawine schrieb:zumindest wirkte er am ersten Verhandlungstag "etwas angegriffen" -- könnte von Drogenentzug+Medikamenten stammen, dieser eindruck

Da bekam er etwas zur Beruhigung. Stand überall in der Presse. U.a.:

"Immer wieder gähnt der Angeklagte an diesem ersten Verhandlungstag unauffällig, er wirkt abwesend, der Blick schläfrig, während er spricht. Vor der Verhandlung hat er ein starkes Beruhigungsmittel bekommen."

https://www.stern.de/panorama/stern-crime/prozess-in-freiburg--hussein-k--sagt-aus-7608150.html

Ich denke nach der langen U-Haft/Haft zuvor war er clean, egal was er vor einem Jahr genommen hat.

Ich halte persönlich nichts davon, dass bei bewusstseinsverändernden Stoffen, die freiwillig eingenommen wurden, mildernde Umstände gegeben werden. Wer trinkt/Drogen nimmt hat in meinen Augen auch die volle Verantwortung zu tragen. Ist meine Meinung.

@T68

für den einsatz von Tranquilizern muss schon einen drifftigen Grund haben.
ich hoffe, dass sich Gutachter zum Themaenblock Drogenmissbrauch äußern?

lawine schrieb:FrauZimt schrieb:
genügt es, zu behaupten, man sei zum zeitpunkt x betrunken gewesen?
im Zweifel für den Angeklagten.....

O.K. Das merk ich mir für meinen nächsten Banküberfall

lawine schrieb:@T68

für den einsatz von Tranquilizern muss schon einen drifftigen Grund haben.
ich hoffe, dass sich Gutachter zum Themaenblock Drogenmissbrauch äußern?

Mit Sicherheit werden sich die Gutachter dazu äußern.
Das ist ja ein sehr wichtiger Punkt.

T68 schrieb:Wer trinkt/Drogen nimmt hat in meinen Augen auch die volle Verantwortung zu tragen. Ist meine Meinung.

Ich habe vor Jahren über das britische Recht gelesen, dass dort Täter, die unter Drogeneinfluss handeln, sogar härter bestraft werden (können).
Wer von sich weiss, dass er unter Alkoholeinfluss aggressiv wird, darf eben nicht zu viel trinken.
Ich weiss nicht, ob das aktuell noch so ist.
Aber es würde zu Großbritannien passen.
Dort wird die Eigenverantwortung sehr viel ernster genommen, als bei uns.

Und mit "Eigenveratwortung" meine ich nicht das, woran man in Deutschland zuerst denkt - dass jeder Bürger anfangen soll, private Zusatzversicherungen für seine Rente usw. abzuschließen.

Wenn man in Großbritannien wandert, bemerkt man, dass sehr viel weniger Warnschilder und Sicherheitsgitter aufgestellt werden.
Deine Sicherheit ist dort (sehr viel mehr als bei uns), deine eigene Sache. Du schätzt selbst ab, wie weit du gehst, welches Risiko du auf dich nimmst.

Ob man nun mildernde Umstände bekommt, weil man betrunken war- oder ob die Strafe sogar härter ausfällt, weil man sich vorher betrunken hat: beides hat einen nachvollziehbaren Kern.

Aber jedes Prinzip ist in einer Grundeinstellung verankert.

Für die Unterbringung von Hussein K. bei einer aus Afghanistan stammenden wohlhabenden Arztfamilie gab es gar keine Genehmigung. Das bestätigte der stellvertretende Leiter des baden-württembergischen Jugendamtes, Roland Grüner, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: „Wir waren in diesen Betreuungsfall nicht involviert. Es war kein Betriebserlaubnisantrag des Jugendhilfeträgers Wiese vorhanden, und wir hätten ihn auch nicht erteilt.“

http://m.faz.net/aktuell/politik/inland/hussein-k-unterbringung-in-pflegefamilie-unrechtmaessig-15263483.html

Der Prozess gegen Hussein K. wird wohl länger dauern als ursprünglich angenommen, da der Mordversuch in Griechenland auch thematisiert werden soll, wie hier zu lesen ist:

http://www.sueddeutsche.de/panorama/freiburg-mordprozess-um-hussein-k-dauert-wohl-laenger-1.3725723

In diesem Artikel wird auch auf die rechtswidrige Unterbringung des Tatverdächtigen bei der Pflegefamilie eingegangen. Weder war der Jugendhilfeträger Wiese dazu berechtigt, noch die Pflegefamilie hierfür geeignet.

Ludwig_01 schrieb:Der Prozess gegen Hussein K. wird wohl länger dauern als ursprünglich angenommen, da der Mordversuch in Griechenland auch thematisiert werden soll, wie hier zu lesen ist:

Gut, dass die Tat auch zur Sprache kommen soll.

luxlisbon schrieb:Für die Unterbringung von Hussein K. bei einer aus Afghanistan stammenden wohlhabenden Arztfamilie gab es gar keine Genehmigung. Das bestätigte der stellvertretende Leiter des baden-württembergischen Jugendamtes, Roland Grüner, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: „Wir waren in diesen Betreuungsfall nicht involviert. Es war kein Betriebserlaubnisantrag des Jugendhilfeträgers Wiese vorhanden, und wir hätten ihn auch nicht erteilt.“

+

Eichhörnchen schrieb (Beitrag gelöscht):Juristisch spiele dieser Aspekt keine Rolle, erklärte Oberstaatsanwalt Berger. Hussein K. sei nachweisbar kein Jugendlicher mehr, ihm seien daher Betreuung sowie Sozialleistungen in dieser Form gar nicht zugestanden. Es handele sich um Betrug.

das ist ja der Hammer!!!
ich bin mir aber nicht sicher, ob man das inzwischen hier thematisieren darf.
die Frage nach den sog. Pflegeeltern kam hier im thread öfter auf.

frauZimt schrieb:Wenn er regelmäßig trinken muss - oder Entzugserscheinungen hat, weil sein Körper andere Substanzen verlangt, ist das inzwischen aufgefallen.

Zumindest dürfte aus dem Spiel sein, daß er angeblich jeden Tag gesoffen hat.

Am Donnerstag sagte in dem Prozess der erste von insgesamt zehn Sachverständigen aus. Der Angeklagte habe über Monate hinweg und in größeren Mengen Cannabis konsumiert, sagte der Rechtsmediziner. Das belegten Haarproben. Auch Kokain sei in geringen Menschen festgestellt worden. Belastbare Beweise für übermäßigen, regelmäßigen Alkoholkonsum gebe es dagegen nicht. Vereinzelte Alkoholexzesse könne er aber nicht ausschließen.

http://www.sueddeutsche.de/panorama/freiburg-mordprozess-um-hussein-k-dauert-wohl-laenger-1.3725723


@lawine

Die

lawine schrieb:sog. Pflegeeltern

wie Du so schön schreibst, bleiben auch weiterhin außen vor, zumal man ihnen aus Abstimmungsschwierigkeiten der Ämter keinen Strick drehen kann.

„Bei uns ist von diesem Träger erst nach der Verhaftung des Beschuldigten ein Antrag auf eine Betriebserlaubnis gestellt worden“, sagt Grüner. Er führt die Unregelmäßigkeiten auf die Überlastung der Jugendämter im Flüchtlingsjahr 2015 zurück. „Es standen Tausende Flüchtlinge vor der Tür, es sind ja sogar Hotels angemietet worden, man suchte nach kreativen Lösungen.“

[...]

Das Jugendamt im Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald stellt die behördlichen Abläufe anders dar als das Landesjugendamt. „Dem Kreisjugendamt Breisgau-Hochschwarzwald lag eine Sammelbetriebserlaubnis des KVJS für betreutes Jugendwohnen für Einrichtungen der Wiese GmbH auf dem Gebiet der Stadt Freiburg vor“, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme des Jugendamtes. Das Landesjugendamt hält aber eine solche Sammelerlaubnis für unzureichend.

Im übrigen liegt mittlerweile auch eine Betriebserlaubnis für die Familie vor

Es liege nun eine „aktuelle Betriebserlaubnis des KVJS für eine Einrichtung der Wiese GmbH für betreutes Jugendwohnen bei der Familie S. vor, heißt es in der Stellungnahme weiter.

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/hussein-k-unterbringung-in-pflegefamilie-unrechtmaessig-15263483.html

Das Geld wurde von der Organisation zurückerstattet, entsprechende Ermittlungsverfahren gegen das Jugendamt, wohlgemerkt NICHT gegen die Pflegeltern, sind eingestellt. Der Fall ist damit erledigt.

@Photographer73
gegen das Jugendamt UND Hussein K.
Das finde ich jetzt aber doch komisch, denn sich vor einer Pfändung zu schützen indem man sich als Mörder beschuldigen lässt darf nicht funktionieren.

Auch wenn scheinbar sein Erfolg aus seinen mutmaßlichen 10€ Tätigkeiten sich eher in Grenzen hielt ;) Taschengeld Rücklagen, Handy, ... bisschen was geht bestimmt.

Eine Rückerstattung gegenüber dem Amt macht den Betrug und den Schaden seitens K. nicht ungeschehen, ein Jugendhillfeträger arbeitet mit öffentlichen Geldern und zweckgebundenen Spenden.
Also sehe ich da kaum möglichkeiten K aus der Pflicht zu nehmen außer jemand spendet gegenüber dem Aufruf:
"Helft K. Seine mutmaßlich betrügerisch erlangten Beträge und Leistungen zurückzuzahlen".

@d.fense

Die Einstellung hat mich bei HK jetzt auch gewundert. Sicherlich dürfte die Strafe für den Betrug angesichts der zu erwartenden Strafe im Verfahren um die Vergewaltigung und den Mord nicht wirklich ins Gewicht fallen, allerdings sollte er, was die geflossenen Gelder angeht, nicht aus der Pflicht genommen werden, das seh ich auch so.

d.fense schrieb:Also sehe ich da kaum möglichkeiten K aus der Pflicht zu nehmen außer jemand spendet gegenüber dem Aufruf:
"Helft K. Seine mutmaßlich betrügerisch erlangten Beträge und Leistungen zurückzuzahlen".

😂 Haha. Sehr gut. Wer sollte diesem Spendenaufruf  auch wohl folgen? Vlt ein paar Aluhutträger, aber sicher kein Mensch mit Verstand. Das soll der mal schön allein abstottern. 

Die schulden werden das kleinste problema für H.K. sein! Denn er wird voraussichtlich nach einiger Haftzeit Abgeschoben werden! Und daher die schulden nicht zahlen müssen!

Heute sollen vor Gericht 3 Gutachter zum Alter des Angeklagten aussagen. Sein taktisches Alter schwankt ja nur zwischen 18 und 27 Jahren.

Wie im Prozess deutlich wurde, hat er gegenüber Freunden und Bekannten unterschiedliche Altersangaben gemacht – die Bandbreite reichte von 18 bis zu 27 Jahre.

http://www.badische-zeitung.de/wie-alt-ist-hussein-k-drei-gutachter-sagen-am-dienstag-aus

http://www.badische-zeitung.de/freiburg/zahngutachter-sagen-im-mordprozess-gegen-hussein-k-aus--144652973.html

bei der ersten Zeugenanhörung ging es darum, ob der untersuchte Zahn von Hussein K. stammt.

Die Wahrscheinlichkeit, dass der Zahn zu einem anderen Menschen als Hussein K. gehöre, liege bei 1 zu 423 Trillionen. "Es gibt keine Zweifel daran, dass es sich um den Zahn des Angeklagten handelt", so die Professorin. Damit ist ihre Aussage beendet

ab 10 Uhr sind weitere Zeugenaussagen vorgesehen

So..  das mit dem " 17-Jährigen" ist wohl durch.

Laut Zahnzementanalyse von Professorin Wittwer-Backofen ist Hussein K. 25,8 Jahre alt. Bezieht man die Fehlertoleranz von 2,5 Jahren mit ein, dann wäre der Angeklagte bei der Tat also mindestens 23,3 Jahre alt gewesen - und damit über 21 Jahre alt. Würde das Gericht am Ende dieser Einschätzung folgen, könnte Hussein K. bei einem Schuldspruch nach Erwachsenenstrafrecht verurteilt werden. Das heißt: Ihm würde dann lebenslange Haft und möglicherweise auch noch anschließende Sicherungsverwahrung drohen. Selbst wenn man eine dreifache Standardabweichung mit einrechnet, wäre der Angeklagte mit 97 prozentiger Wahrscheinlichkeit zwischen 22,05 und 29,55 Jahre alt.

http://www.badische-zeitung.de/freiburg/zahngutachter-sagen-im-mordprozess-gegen-hussein-k-aus--144652973.html

@Frau.N.Zimmer
ein großes Dankeschön an die Gutachterin!!

Laut Zahnzementanalyse von Professorin Wittwer-Backofen ist Hussein K. 25,8 Jahre alt. Der Zahn wurde Hussein K. nach Angabe von Staatsanwalt Eckart Berger am 11. Februar 2016 gezogen – acht Monate vor der Tat. Damit wäre der Angeklagte bei der Tat – im mittleren Wert - 26 Jahre alt gewesen. Die Altersspannweite zur Tatzeit reicht somit von 23 bis 30 Jahren. Er wäre damit auf jeden Fall deutlich über 21 Jahre alt.

das Bild vom "unbegleiteten Minderjährigen" hat in dem Fall noch nie gepasst.

ob sich das Gericht dem Gutachten anschließt, bleibt abzuwarten.

es ist frei in der Beweiswürdigung

@lawine
Das haben wir ja auch schon erlebt, dass der Gutachter nicht berücksichtigt wurde -.-

Warten wir ab :)

im Übrigen ist das Gutachten eine ordentliche Klatsche für all die Experten von Bamf, Jugendämtern, Schulen etc. die den Lügen des Angeklagten bei der Altersangabe nur zu bereitwillig Glauben schenken wollten.

@Frau.N.Zimmer

Frau.N.Zimmer schrieb:Selbst wenn man eine dreifache Standardabweichung mit einrechnet, wäre der Angeklagte mit 97 prozentiger Wahrscheinlichkeit zwischen 22,05 und 29,55 Jahre alt.

Kleine Korrektur: Das sind 1,5 Standardabweichungen (+/-), und da liegt die Wahrscheinlichkeit bei 86 Prozent.