Ungeklärter Mordfall in Fulda 1983 an Gabriele Schmidt (5 Jahre alt)

Bin aktuell am Tatort, Fotos und Videos gemacht, werde diese heute Abend oder morgen früh hochladen können. Interessanterweise sehr viele Rohre und Möglichkeiten hier. Leider sehr matschig, teilweise unzugänglich für mich. Werde zudem Skizze erstellen mit Standorten aller Röhren.

@Griswold

Danke!! Ich bin gespannt auf Deine Ergebnisse.

Hallo, ich habe gestern erstmal den ganzen Thread gelesen. ich hatte noch nie etwas gehört von dem grausamen Mord an Gabriele Schmidt. Ich bin entsetzt und das Schicksal der Kleinen hat mich die ganze Nacht überhaupt nicht mehr losgelassen. Ich finde das Engagement von Griswold und anderen Usern hier lobenswert, dabei habe ich mich gefragt, ob es schon User hier gab, durch deren Engagement hier Fälle gelöst werden konnten. Denn der Gedanke, dass der Mörder, jetzt vielleicht noch nicht einmal Rentner, unter uns lebt und so tut, als sei er ein rechtschaffener Bürger, lässt mich erschaudern.

Also danke erstmal an @Griswold, der diesen alten Fall hier nicht ruhen lässt.

Übrigens weiß ich, dass solche Röhren in den grenznahen Dörfern des Landkreises Fulda von vielen Flüchtlingen genutzt worden für ihre Flucht in den Westen. Ich habe ein Buch darüber. Es heißt: "Das war die Grenze" Erlebte Geschichte an der Zonengrenze im Fuldaer, Geisaer und Hünfelder land von 1945 bis zur Grenzöffnung.

@Comtesse
@oBARBIEoCUEo

Ich finde es auch ein bisschen krass wie das hier von @H01 dargestellt wurde, aber das fällt mir in vielen Threads auf in denen es um Mord an Kindern geht. Meist lese ich da nur mit, weil es eh schon schrecklich genug ist. Ich denke nur an die Verhandlung von Silvio S. ... was da alles von Usern anhand seiner Utensilien noch gemutmaßt wurde. Da dachte ich mir auch oftmals, Mensch behaltet eure Phantasien doch für euch. Will hier keiner lesen.

@Comtesse Ich schätze dich sehr hier in der Krimirubrik, kann aber deine Empörung nicht so ganz nachvollziehen. Du neigst auch dazu Dinge näher zu beschreiben, weil sie dir in den Tatablauf passen. Ob ich das jetzt lesen und mir vorstellen will, fragt mich auch keiner.

Daniela aus Obhausen/Querfurt in Sachsen-Anhalt vor 28 Jahren ermordet (Seite 4) (Beitrag von Comtesse)

Soll kein Vorwurf sein, wie gesagt, bei Kindermorden bin ich empfindlich und mir graut es schon wenn ich davon lese wie lange es dauert ein Kind zu erwürgen, geschweige denn wie in diesem Thread, ein Kind totzuschlagen. :(

Ich verstehe schon, dass man, will man einen Tatablauf rekonstruieren, deutlicher werden muss. Aber manches muss echt nicht sein.

Ich würde es sehr begrüßen, wenn wir uns weiter mit dem Fall Gabriele beschäftigen würden, anstatt mit der Wortwahl des einen oder anderen.

Griswold stellt heute viel Zeit zur Verfügung, um Fotos, Videos und Skizzen zu machen, die er heute Abend ins Netzt stellen will.

@Griswold
ich hoffe du hast eine gute kamera und kriegst gute bilder hin.
und hinterlasse dort keine dna,ich habe gehört das hier und da mal was falsch eingeordnet wird ;)

Ich lese mich heute erstmalig in den Fall und damit auch in den Thread hier ein. Bis ich mir die Örtlichkeit bei google.maps ansah, ging ich von einem Tatort in ländlicher Region aus aber genau das Gegenteil ist der Fall! Es handelt sich um einen innerstädtischen Tatort östlich des Bahnhofsumfelds.

Gabriele ist dem Täter lt. der Berichte freiwillig in den Garten gefolgt was bedeuten kann das dieser Ihr nicht unbekannt war, bzw. dieser Ihr keine Angst machte. Ich denke, das die Tat unmittelbar vor dem Rohrdurchgang stattfand bzw. sogar in diesem drin.

Anhand von Luftbildern (hier warte ich noch gespannt auf Skizzen von @Griswold) nehme ich an das Rohr durchquert den Bahndamm.

Es ist die Rede davon dass das Opfer ca. 30m tief in dem Rohr gefunden wurde und daher ist es möglich, dass der Täter das Rohr auf der anderen Seite verlassen hat, es quasi durchquert hat! Somit musste er nicht zurück durch den Garten wo möglicherweise doch jemand einen Schrei oder anderes mitbekommen hat!

Dies könnte auch erklären weshalb es keine Zeugen gab und auch eine Fluchtrichtung westlich des Bahndamms unbekannt ist, setzt aber gleichzeitig eine Ortskenntnis des Täters voraus! Ich würde ebenfalls zustimmen das es sich um einen jungen Täter etwa zw. 15-25 Jahren handeln könnte.

Sicher sah die Örtlichkeit vor 33 Jahren anders aus als wie wir heute auf Maps sehen. Insbesondere der Bewuchs war deutlich spärlicher und ich denke auch von den Gleisen her war der Garten und möglicherweise auch der vermutete Tatort einsehbar.

Ich gehe völlig konform mit @H01, dass Worte wie Missbrauch (stellt sich die Frage, kann man denn ein Kind auch "Gebrauchen" ?), sich an dem Kind vergangen haben, hat an dem Kind sexuelle Handlungen vorgenommen etc. pp. die Realität beschönigt.
Es geht um Vergewaltigung und eine solche Vergwaltigung eines Erwachsenen an einem Kind ist immer brutal und immer mit Verletzungen verschiedenster Art verbunden.


Zu dem Fall ...

Es wurde auf irgendeiner Seite angesprochen, dass der Täter selbst noch ein Jugendlicher gewesen sein könnte.
Ich bin selbst in einer ähnlichen Siedlung aufgewachsen. Viele Kinder in verschieden Altersklassen.
Dadurch hatte ich nicht nur gleichaltrige Freunde, sondern auch welche, die durchaus älter waren.
Die Möglichkeit besteht durchaus, dass einer der älteren Jungs mit Gabriele gern "Doktor" spielen wollte, nur dass seine Interpretation meilenweit entfernt war von dem harmlosen, wir schauen mal was der andere da so hat.
Ein Junge, der sich generell zu jüngeren Kindern hingezogen fühlte, da er bei gleichaltrigen nicht bestehen konnte.
In einer solchen Siedlung wäre das nicht weiter aufgefallen, im Gegenteil, ist doch schön, wenn da immer mal wieder ein älterer dabei ist, der ein Auge auf die Kleinen haben kann.
Ich weiss nicht, ob es eine geplante Tat war. Für wahrscheinlicher halte ich, dass es sich um eine situationsbedingte Tat handelte.
Gabriele war allein. Er wollte schon immer mal ausprobieren, wie das so ist mit einem Mädchen und Gabriele hat ihm vertraut.
An irgendeinem Punkt ist alles aus dem Ruder gelaufen.
Er hatte seine Phantasie, wie es denn sein würde mit einem Mädchen. Ob sich diese Phantasie explizit auf Gabriele bezog ? vielleicht ... vielleicht hätte es aber auch jede sein können in diesem Moment.
Die Realität war dann aber so ganz anders als seine Phantasie.
Vielleicht wollte Gabriele sich nicht küssen lassen, sich nicht anfassen lassen, vielleicht hat sie aber auch nur nicht zu ihm aufgeschaut, wie er es erwartet hat, ich weiss es nicht. Fakt ist aber, dass er die Kontrolle verloren hat, über sich, die Situation.
Er wäre nicht der erste der getötet hat, weil Phantasie und Realität nicht zusammenpassten.
Es kann gut sein, dass er mit Gabriele gesehen wurde, aber nie in Verdacht geriet, sei es auf Grund seines Alters oder der Meinung "der ? ach was ... niemals", oder beidem.
Er wird mit grosser Wahrscheinlichkeit verdreckt gewesen sein, aber ein dreckiges Kind fällt weniger auf, als ein dreckiger Erwachsener.
Ich bin mir auch sicher, dass ein solcher Junge selbst Opfer von Missbrauch und Gewalt geworden war, denn nur so lässt sich die gesamte Handlungsweise, die Brutalität erklären. Das soll keine Entschuldigung sein.
Er wäre auch durch alle Raster der Polizei gefallen, da immer nach einem Erwachsenen gefahndet wurde und auch ein Massengentest wäre an ihm vorbei gegangen.
Ich weiss nicht, ob es so gewesen ist, aber für mich ist es ein denkbares Konstrukt.

bey0nd

Nun läuft die Diskussion in Richtung Täter. Es wurde ja bisher eher ein jugendlicher Täter in Betracht gezogen, als auch mal was gesagt, dass die Massengentestungen schwierig wären wegen der US - Army - Ansässigen zur damaligen Stunde. Also auch so einer käme als potentieller Täter in Betracht, um mal in alle Richtungen zu denken.

Ich denke aber, dass der Täter eher aus dem Umfeld des Vaters und / oder der Mutter stammen könnte. der Täter wollte sich vielleicht am Vater für irgendwas rächen (oder der Mutter oder beiden), vielleicht war er neidisch auf ihn, weil dieser ihm die Frau weggeschnappt hat, ihm den Job weggeschnappt hat oder weil er mehr Glück hat mit irgendwas oder es ihm einfach besser ging. Vielleicht wollte sich der Täter rächen für irgendwas, sich Genugtuung verschaffen oder eine Art von Gerechtigkeit wieder herstellen. Der Vater sollte vernichtet werden, ich denke, dass die Brutalität dem Vater galt. Das Kind vielleicht hat den Täter weniger interessiert, er hat es nur für seine Zwecke benutzt. Was ihm offenbar gelungen ist. Der Vater wurde vernichtet, er wurde am wundesten Punkt getroffen. Bei dieser These würde dafür sprechen, dass der Täter nie wieder in Erscheinung getreten ist nach der Tat, nie geschnappt wurde und vorher nie aufgefallen war. Vielleicht hatte der Vater eine vage Ahnung, was da vor sich gegangen ist und ist wie wir wissen, daran zerbrochen.

Wie alt der Vater zum Tatzeitpunkt war, wurde bisher noch nicht erwähnt. Nur, dass es scheinbar ein junges Paar gewesen sei, habe ich noch in Erinnerung. Mich würde auch interessieren, welchen Beruf der Vater von Gabriele ausgeübt hat, als auch die Mutter. Und ob beide aus Fulda stammten und dort aufgewachsen sind oder zugezogen waren. Und wissen wollte ich auch noch gerne, aus welchen familiären Verhältnissen beide stammten. Weiter fragte ich mich, ob es dramatische Ereignisse im Lebenslauf von ihr oder ihm gegeben hat. Und ob sich die Eltern radikalisierten Strömungen angeschlosssen haben, z.B. Kommunisten waren, Faschisten oder Katholiken oder sonstwas.

Ich hätte noch so viele Fragen und mir geht so viel durch den Kopf. Aber jetzt schreibt grad Griswold und ich denek, vom Täterprofil kommen wir jetzt eher wieder zum Tatort zurück.

@H01
Ja, bei mir haben deine Worte wirklich ins Emotionale getroffen, aber da mir die brutale Komponente des Ganzen auch bei den harmloseren Worten schon klar war, trafs da halt den Falschen mit in dem Moment. ;) Ich verstehe, dass du Andere damit wachrütteln wolltest, denen das nicht klar war, aber auf Leute wie mich, die schon die ganze Zeit in der Hinsicht wach waren, wirkt es dann halt entsprechend unnötig, das noch so zu betonen. Gut, wenn du damit erreicht hast, jemanden wachzurütteln, dem das vorher noch nicht klar war, hat es hoffentlich seinen Zweck erfüllt.

@wagner
Den Gedanken hatte ich auch schon. Wenn ein Junge verdreckt abends heimkommt, war das damals ja nicht unnormal, wir sahen fast jeden Tag nach dem Spielen aus wie die Schweinchen und da fragte damals keine Mutter entsetzt, was hast du denn gemacht? Und gerade auch ältere Jungs spielten damals auch oft den ganzen Tag Fußball und waren entsprechend eingesaut fast täglich, gab ja noch keine PCs und ähnliches. Ja, das Dreckigsein wäre nicht so aufgefallen wie bei einem Erwachsenen, nicht mal Zuhause unbedingt, es sei denn, es war Blut dabei, aber das hat er sich viel. vorher ja abgewaschen da am Rohr (Blut geht nur mit kaltem Wasser raus aus Kleidung, das muss der Täter nicht gewusst haben, könnte aber hilfreich gewesen sein, falls er sich draußen versucht hat von Blut zu reinigen)...

@wagner
Ich denke, der Täter hat die Tat vorbereitet und hat sich hinter die Röhre einen Beutel mit Wechselkleidern gestellt. Vielleicht ist er sogar über die Röhre gekommen und nicht über Hofeingang und den Innenhof. Dass er dermaßen verdreckt durch den Sommerabend gelaufen ist, ohne jemanden überhaupt aufzufallen, halte ich für sehr unwahrscheinlich.

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Habe mir heute den Tatort angesehen und habe einige Dinge gesehen, die man durch Google maps nicht sehen kann. Es gibt viele Rohre und einen großen Kanal.

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Der Hof heute mit insgesamt 5 Eingängen zu Häusern

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Sehr großes Kanaltor bzw. Kanaleingang, ich bin dem Tunnel etwa 50meter gefolgt, dann kam ich nicht mehr weiter wegen zu hohem Wasser, es geht aber definitiv weiter. Wohin? Keine Ahnung, aber 1983 vielleicht ein perfekter Fluchtweg! Der Täter kann überall rausgekommen sein.

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Rohre gibt es dort viele, Durchmesser ca. 80-90 Zentimeter

Hnten rechts müsste das Rohr sein welches man auf dem s/w-Foto vom Tatort sieht.

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Dieses Bild stammt direkt von hinter dem Garten, leider war keine andere Perspektive möglich, da ich bereits jetzt bis zu den Knien im Schlamm steckte und nicht weiter kam, aber ich glaube hier ist auch der Fundort der Leiche, in Skizze mit A markiert.

@Griswold
Die Skizze ist unglaublich interessant. Der Gebäudekomplex ist anders aufgeteilt, als ich ursprünglich dachte. Das Gartentor ist noch relativ neu, oder wie war Dein Eindruck?

Im Hauseingang (Hauptgebäude) sehe ich links und rechts jeweils zwei Briefkästen, also 4 Wohnungen, es sei denn, es teilen sich mehrere Wohneinheiten in einen Briefkasten, denn das Haus schaut eigentlich so aus, als sei es mindestens 3-geschossig ausgebaut. Die Fensterläden im EG sind bis auf ein Fenster geschlossen. Im Hinterhaus ein Briefkasten.

Das mit dem großen Rohr ist unglaublich wichtig! Im Juni wird nicht so viel Wasser drinnen gewesen sein. Hältst Du das für eine große Drainage, die in einen Teich oder Fluss führt? Dann muss ich gleich mal Landkarten rauskramen und schauen, ob ich noch Messtischblätter habe.

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Das ist ebenfalls von hinter dem Garten wie das Foto zuvor aus anderer Perspektive, ich glaube wie gesagt Gabrieles Fundort, also direkt hinter dem Garten!