Brummi-Mörder aus Haiger

ich fand die Sendung gestern sehr interessant, spannend und gut gemacht. Auch die Kommentare der Psychologin waren sehr aufschlussreich.

Wahrscheinlich war der Fall gelöst, bevor es dieses Forum hier gab ?
Sonst gäbe es doch deutlich mehr Diskussionen hier.

Schon sehr brutal , wie er vorging und alles für die Opfer aus dem Nichts. (für ihn gab es lt. Psychologin immer kurz vorher  eine Begebenheit, die ihn dann zu diesen Taten gebracht hat und er seine innere Unzufriedenheit so abgebaut hat)

Zum Glück hat der Ex-Freund seiner Lebensgefährtin ihn erkannt, wer weiß wie viele Opfer es sonst noch gegeben hätte.

Hallo, ich habe leider kein Fernsehprogramm. Finde ich das auch im Netz? Lg, Canary

@Black_Canary

In der ZDF-Mediathek dürfte die Aktenzeichen Folge von gestern mittlerweile zu finden sein.

@BlueLagoon
Vielen lieben Dank!

Das ist auch so ein Fall, wo man aus dem Staunen nicht heraus kommt. Der Täter wird durchweg als hilfsbereit, nett, freundlich usw beschrieben. Hat Mädels freiwillig nach Hause kutschiert-ohne Zwischenfälle.
Auf der anderen Seite diese brutale Seite.
Das habe ich live letzte Woche gesehen, bei dem Herrn, der den Doppelmord von Gersthofen begangen haben soll. Niemals würde ich erwarten, dass dieser junge Mann zu so einer Tat fähig ist.
Besonders macht den Fall Brummimörder auch, dass das Fahnungsfoto/Phantombild in der ersten Version die Ermittlungen so lange verzögert haben.
Das zeigt, welchen Gefahren die Ermittler auch ausgesetzt sind, wenn sie sich entscheiden, solche Fotos heraus zu geben.

Gymli schrieb:Das ist auch so ein Fall, wo man aus dem Staunen nicht heraus kommt. Der Täter wird durchweg als hilfsbereit, nett, freundlich usw beschrieben. Hat Mädels freiwillig nach Hause kutschiert-ohne Zwischenfälle.
Auf der anderen Seite diese brutale Seite.

@Gymli
Oh ja. Das denk ich mir so oft. Ich hätte diesem Menschen garantiert niemals ne Straftat - erst recht nicht so eine - zugetraut. Aber daran sieht man, wie heimtückisch das alles ist. Er hat immer nur seine liebevolle Maske getragen - seine Opfer haben dann sein wahres Gesicht zu sehen bekommen.

Gymli schrieb:Das ist auch so ein Fall, wo man aus dem Staunen nicht heraus kommt. Der Täter wird durchweg als hilfsbereit, nett, freundlich usw beschrieben. Hat Mädels freiwillig nach Hause kutschiert-ohne Zwischenfälle.
Auf der anderen Seite diese brutale Seite.

Mich erstaunt dieses Verhalten in keinster Weise.

Wenn es sich um Personen aus seiner Umgebung und seinem Familienkreis handelte, konnte er sich zurückhalten.

Bei Frauen, welche sich prostituieren, hatte er keine Skrupel und konnte seine Fantasien ausleben, ohne schlechtes Gewissen.

Es handelt sich um einen Mangel an Respekt gegenüber Frauen, welche diesem Gewerbe nachgehen.

Diese Frauen setzen sich, nach wie vor, enormen Risiken aus.

Mal neben gefragt....kann frau heut zutage eigentlich noch eine internetbekanntschaft treffen? Letztendlich kann sich derjenige ja auch so verstellen,also charmant sein, Namen angeben ,Fotos schicken, kontakt per Mail aufbauen...
Erstes Treffen neutral und trotzdem ist doch die Unsicherheit da,ob er vlt.böses im Schilde führt?
Morden kann er ja auch beim 2 date?
Irgendwie verunsichert das doch Frauen.
Weil man einem Mörder sowas doch nicht ansieht.

Gehört jetzt nicht zum Thema, aber im Grunde ist das risiko doch sehr hoch.

@Traumfeee

Man kann gewisse Vorkehrungen treffen. Möglichst vielen Leuten erzählen, wo und mit wem man sich trifft. Dem Bekannten erzählen, dass man von dem Treffen vielen Leuten erzählt hat.

Sich eventuell danach direkt mit einer Freundin treffen oder ausmachen, sich um eine bestimmte Uhrzeit zu melden.

Sich die ersten Male immer in der Öffentlichkeit treffen und seine genaue Adresse nicht angeben bzw. sich nicht von der Bekanntschaft nach Hause bringen lassen.

Das Treffen auch in der Öffentlichkeit ausklingen lassen, ihn nicht noch zum Auto begleiten etc.

Aber ein Restrisiko besteht immer, ob bei Internetbekannten oder bei normalen Bekannten.

@Traumfeee
Ob Internet oder Gaststättenbekanntschaft, solange man sich in der Öffentlichkeit bewegt dürfte es keine Probleme geben, gefährlich wird es beim ersten alleine sein. Aber das konnte und wird man nir ganz ausschließen können. Es ist das bittere Lebensrisiko.

Sunrise76 schrieb:Wenn es sich um Personen aus seiner Umgebung und seinem Familienkreis handelte, konnte er sich zurückhalten.

Bei Frauen, welche sich prostituieren, hatte er keine Skrupel und konnte seine Fantasien ausleben, ohne schlechtes Gewissen.

Es handelt sich um einen Mangel an Respekt gegenüber Frauen, welche diesem Gewerbe nachgehen.

Diese Frauen setzen sich, nach wie vor, enormen Risiken aus.

Ich denke, es ging ihm nicht speziell um Frauen , die sich prostituierten.
Dies war ja nur bei der Hälfte seiner Taten der Fall.

Er war einfach schlau genug und wusste, dass er wohl schnell auffliegt, wenn er die Taten in seiner Umgebung begeht.

Bzw. wie bei dem Film gestern Abend, als er die eine Dame heimgefahren hat. Hätte er ihr was angetan, wäre er ja sofort aufgeflogen.

Bei seinen ersten beiden Taten hat er sich Prostituierte rausgesucht, später wurde das ihm evtl. aus irgendwelchen Gründen zu riskant und er hat an anderen Stellen in unbeobachteten Momenten (ohne LKW) zugeschlagen.

Wie die Psychologin das aber auch erklärt hat, waren seine Frauen im näheren Umkreis- wie auch seine letzte Lebensgefährtin- wohl nicht in Gefahr.

Über Serienmörder wird auffällig oft, nur Gutes über ihn von seinen Freunden erzählt.
Hier im Thread wird sich darüber gewundert, dass dem so ist. Dies erscheint mir durchaus etwas blauäugig zu sein. Was soll den die Lebenspartnerin bzw. ein guter Freund über den Serienmörder Max Mustermann auch sonst sagen?

Die Ehefrau vielleicht, „eigentlich war er schon immer ein perverses Schwein. Aber mich hat das irgendwie sogar angemacht.“

Der Freund: „Für den waren doch alle Frauen Schlampen. Mit dem könnte man so richtig gut über die ganzen Weiber ablästern.“

Solche Aussagen würden doch ein total schlechtes Licht auf die Lebensgefährtin und dem besten Kumpel werfen. Da ist doch klar, warum die Charakterisierungen der Schwerverbrecher auffällig oft so positiv ausfallen.

Ohne Zweifel gibt es aber sicher Schwerkriminelle, die sich recht gut verstellen können und denen es gelingt, selbst gute Freunde zu täuschen.

Pilcher schrieb:Wie die Psychologin das aber auch erklärt hat, waren seine Frauen im näheren Umkreis- wie auch seine letzte Lebensgefährtin- wohl nicht in Gefahr.

Das hatte ich bereits angedeutet.

Er hatte jedoch, bezüglich seines Lebensumfeldes, Probleme im zwischenmenschlichen Bereich.

Er kam schlichtweg nicht klar.

Ob Prostituierte oder zufällige Opfer, die er anvisierte, er handelte willkürlich.

Er wurde gefährlich und geriet in den Strudel zwischen Sex, in Verbindung mit Mord.

Sunrise76 schrieb:welche diesem Gewerbe nachgehen.

Diese Frauen setzen sich, nach wie vor, enormen Risiken aus.

Richtig. Da hat sich, im Gegensatz zu den Trampern, in den letzten 30/40 Jahren nicht geändert. Ein Handy nützt solch einer Dame auch nicht so wahnsinnig viel, wenn Sie in det Walachei an der Landstraße mit dem Lovemobil steht.

Traumfeee schrieb:Mal neben gefragt....kann frau heut zutage eigentlich noch eine internetbekanntschaft treffen

Doch das kann man. Wenn man entsprechende Vorsicht walten lässt. Ein solches Date zuhause zu treffen ist sehr gefährlich. Überhaupt würde ich bei den ersten 1-2 Dates niemanden mit heim nehmen.
Das Gemeine ist oftmals, dass die Täter die Sehnsüchte der Frauen ausnutzen. Im Fall von Christian G., dem "Internet-Killer" war es auf jeden Fall so.
Die Opfer hatten Gefühle entwickelt und wähnten sich am Ziel, endlich "den Richtigen" gefunden zu haben. Ausgerechnet der tötet sie dann. Das ist an Dramatik kaum zu überbieten.

@Traumfee:,ich habe meinen Lebenspartner auch über das Internet kennengelernt, ich danke, dass Hausverstand und normale Vorsichtsmaßnahmen hier ausreichend sind: die ersten Treffen in Cafés, Theater, Restaurant, immer Treffpunkte, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar waren (Innenstadt) und erst nach einiger Zeit, als ich schon viel über ihn wusste, zu Hause, was ich auch einigen Personen in meinem Umfeld erzählt habe (wo, wann komme ich wieder...). Ein Restrisiko bleibt immer, aber das hat man ja auch, wenn man mit jemandem aus dem Bekannten/Kollegenkreis mitgeht.

@Kottan

Genau. Sehr viele Menschen lernen sich heute über das Internet kennen.
Aber man sollte eben gewisse Regeln einhalten. Öffentliche Orte, Handynummer an Vertraute weitergeben, Info per Whatsapp über Ortswechsel.
Da geht Sicherheit vor Höflichkeit. ;)
Diese Maßnahmen kamen freilich für die Opfer des Brummimörders nicht in diesem Umfang zum Einsatz.
Prostituierte sind Freiwild für solche Subjekte.
Traurig, aber nicht zu leugnen.

Es gibt noch eine Doku mit Stephan Harbort über den Fall vom WDR, die ich aber leider nicht gesehen habe, da ich erst später auf die Reihe aufmerksam geworden bin. Die Teile, die ich gesehen habe, fand ich persönlich sehr gut.
http://programm.ard.de/TV/Programm/Sender/?sendung=2811119528689773

Das letzte Opfer, Anna S., kam ja bei uns aus der Nähe und an dem Parkplatz, wo sie gefunden wurde, bin ich damals täglich vorbei gefahren und bis heute beschleicht mich immer noch ein mulmiges Gefühl, wenn ich noch ab und an daran vorbeikomme.
Abgegriffen wurde sie ungefähr in einem Industrie- bzw. Mischgebiet, welches der Verurteilte ganz sicher aus seiner Tätigkiet als LKW-Fahrer kannte/beruflich dort war, denn sie war auf dem Weg zu einer der führenden Zufahrtstraßen, die zu diversen Firmen führt.
Der Weg war eigentlich gar nicht weit, aber gerade im Bereich besagter Straße, streckenweise sehr verlassen. Der "Strich" in Kassel ist aber ganz woanders. Er scheint es also wirklich nicht "nur" auf Prostituierte abgesehen zu haben, sondern dem Moment geschuldet.
Ich müsste allerdings, um es genau sagen zu können, erst wieder ein bißchen lesen, weil der Fall doch schon etwas her ist und ich Details nicht mehr im Kopf habe.

@Traumfeee
100% ige Sicherheit kann man da nie haben. Weder im Internet noch in der "realen" Welt. Man kann eigentlich nur die Risiken minimieren, wie andere hier ja auch schon geschrieben haben.

Ich würde aber fast sagen, dass es trotz öffentlichen Plätzen immer gewisse Risiken geben kann. Man kann keinem in den Kopf schauen.

Mal ein Beispiel aus meiner Studienzeit: Während einer Seminarsitzung schaute meine Tischnachbarin nervös auf die Uhr. Mir ist dann auch aufgefallen, dass unser Prof. länger macht als sonst. Ich hab sie dann gefragt was los ist und sie meinte, dass sie ihren Zug nicht mehr schaffen würde. Ich hab sie dann gefragt, wo sie denn hinmüsste. Obwohl es nicht auf meinem Nachhauseweg lag, habe ich ihr dann angeboten sie nach Hause zu fahren, was sie dann auch angenommen hat. Während der Fahrt (ca. 30 Km) hätte es genügend Möglichkeiten gegeben, wenn ich denn etwas im Schilde geführt hätte. Sie hat ihren Eltern zwar Bescheid gesagt, dass sie jemand fährt aber Details zu mir oder meinem Auto hat sie ihnen nicht gesagt, da sie es zum Zeitpunkt des Anrufs noch nicht gesehen hat.

Lange Rede, kurzer Sinn: es kann keine hundertprozentige Sicherheit geben. Ich denke aber auch, dass solche Fälle eher die Ausnahme sind.

Es ist Risiko ein Leben lang gleich welcher Beziehung.
Das Leben ist ein Spiel; nur wer es recht zu spielen weiß, kommt ans große Ziel!!! Ist es nicht so?
Ich denke schon!!!!

@hahnundhenne

Richtig. Es gibt aber auch welche, die gerne richtig spielen wollen aber immer wieder die falschen Schachzüge machen und Schach matt gehen
Andere haben einfach nur Pech und geraten deshalb nicht "ans große Ziel".
Die Opfer des Brummimörders hatten gewiss auch Pech, ausgerechnet auf diesen brutalen Psychopathen zu treffen. Die Entscheidung, auf den Strich zu gehen ist gewiss nicht in allen Fällen so ganz freiwillig gefällt worden.