Doppelmord Mundo in Fischbach (Kelkheim)

@Telramund
Ich lasse es einfach.

Dein Problem scheint mir zu sein, dich einfach auf das zu verlassen was dir vorgegeben wird. Du möchtest dir auch nicht die Mühe machen dich in den Täter hinein zu versetzen geschweige den Tatablauf gedanklich durch zu gehen!

Ich verlasse mich sicherlich nicht auf den TV Beitrag.

Am meisten vertraue ich auf meine eigenen Erfahrungen,
wenn du verstehst was ich meine!?

Für mich macht die Diskussion ohne Kenntnis der Akten wenig Sinn.

In einem Urteil steht am Ende immer alles komprimiert und ist logischerweise schlüssig nachvollziehbar.

Ich habe Zweifel an der Täterschaft von MM, schließe dieser aber nicht aus!

Ma_Ve schrieb:Ach komm.

Warum lässt er es hunderte Kilometer eingeschaltet und macht es dann aus?

Da kann sich auch der Dümmste denken, dass dies später nachvollziehbar sein wird!

Die Antwort ist verblüffend einfach: auf die Art und Weise konnte man nicht nachweisen, dass er von der geraden Route abbog und sich in der Nähe des Leichenablageortes befand.

Planvolles Handeln scheint offensichtlich nicht Herrn Mundos Stärke zu sein. Er hat Schwierigkeiten zu antizipieren. Sonst hätte er sich z.B. auch nicht der Harbort-Konfrontation zugestimmt.

Ma_Ve schrieb:Diese Akte umfasst tausende Seiten. Dazu kommen noch die französischen Akten!

Wie lange will er daran gesessen haben?

Woher nimmt er die Zeit und was ist mit seiner eigentlichen Arbeit?

Sorry, aber da sehe ich nun wirklich keinen Grund, warum er die 1000 Seiten Akten nicht durchgearbeitet haben könnte. Und nach dem was ich von Harbort weiß und von ihm gelesen habe, unterstelle ich ihm bis zum Beweis des Gegenteils, dass er dies auch getan hat.

@Telramund
Danke für den Link zum Artikel.

Ich weiß nicht genau worauf du damit anspielst.

Bei einigen Fragen des Richters hätte sich MM mit der entsprechenden Antwort strafbar wegen versuchten Betrugs und Urkundenfälschung gemacht.

Wäre er wegen Mordes frei gesprochen worden, wären diese Verfahren im Anschluss auf ihn zu gekommen.

Von daher kann ich das Augenrollen des Anwalts verstehen.

@Ma_Ve... da kann ich dir leider nicht zustimmen. Ich glaube nicht, dass es mein Problem ist, ich könne nicht außerhalb des vorgegebenen Rahmens denken. Oder ich könne mich nicht in den Täter hineinversetzen. Im Gegenteil: ich versetze mich in den Täter hinein und stelle fest, dass die Indizienkette ganz zu dem passt, was den Verurteilten motiviert haben könnte, die Tat zu begehen. Dabei gilt es auch, den Lebenswandel des später Verurteilten zu würdigen.

Er selbst hat im Internet zahlreiche Spuren dafür hinterlassen, dass er einen sehr aufwändigen und kostspieligen Lebensstil pflegte ohne dafür entsprechende Einnahmen zu besitzen. Bereits im Vorfeld des Verschwindens kündigte er öffentlich an, Mitte November, also zum Zeitpunkt des Verschwindens, wieder für geraumer Zeit auf die sicher kostspielige Insel Gran Canaria reisen zu wollen. Wenn ich daher die Ansicht des Gerichtes Teile, dann sicher nicht ohne die Psyche des vermeintlichen/verurteilten Täters zu berücksichtigen. Hinzu kommt, dass dieser das verschwinden seiner nächsten Angehörigen rechtfertigt und Befürchtungen, Ihnen könnte etwas zugestoßen sein, sogar aktiv zerstreut. Und das während er gleichzeitig von deren Verschwinden finanziell, und zwar auf illegale Weise, profitiert. Wie gesagt, er brauchte dieses Geld dringend, um seinen Lebensstil aufrecht zu erhalten.

Du siehst also, du kannst mir schwerlich den Vorwurf machen, ich würde mich nicht in den Täter hinein versetzen wollen. Nochmals, im Gegenteil: Auch bezüglich der Teppiche tue ich dies ausdrücklich. Denn wie sollte denn ein außenstehender Täter, so wie von dem Verurteilten behauptet, an diese Teppiche gelangen und wieso sollte er sie benutzen, um die Leichen zu entsorgen? Du äußerst dich leider überhaupt nicht dazu, dass allein dieses Indiz den Verurteilten Täter sehr stark belastet.

@trailhamster
Handydaten sind nur Näherungswerte und liefern keine GPS Koordinaten!

Zudem sind es nicht 1000 Seiten, sondern mehrere tausend Seiten!

Der Teufel steckt im Detail!

MM hat im Haus offensichtlich alle Spuren beseitigen können. Auch der Van war wohl sauber!

Eine Waffe nebst Munition hatte er auch!

So planlos war das ganze also nicht!
Das Handys geortet werden können war 2010 bereits bekannt!

Da hätte er eher an anderer Stelle Fehler gemacht, finde ich.

@Telramund

Sei mir nicht böse aber ich kann nicht sehen, dass du dich in den Tatablauf hinein denken kannst.

Das ist auch nicht tragisch!

Bemerkenswert ist, dass du ihm vorwirfst er habe aktiv Zweifel gestreut seinen Angehörigen könnte etwas zugestoßen sein und gleichzeitig habe er finanziell davon profitiert!

Man kann das auch anders interpretieren:

So lange die niemand sucht und die hier nicht aufkreuzen kann ich frei über alles verfügen.

Wenn es bei deren Rückkehr Ärger gibt, bekomme ich das schon erklärt und wir haben uns wieder lieb.

Würde zu seiner Persönlichkeit passen.

Was wäre eigentlich gewesen, wenn MM nicht die Unwahrheit gesagt hätte, als er behauptet, seine Verwandten würden den Winter im Süden verbringen?

In diesem Fall hätte er seinem Vater und seinem Bruder gegenüber gegenüber einiges zu rechtfertigen gehabt:

Er hätte sagen müssen, ja, es stimmt, ich habe deinen Wagen gestohlen und verkauft,

ja es stimmt, ich habe eure Unterschriften gefälscht und versucht, Kredite auf euren Namen aufzunehmen,

ja es stimmt, ich habe mir dein Blindengeld erschlichen,

ja es stimmt, ich habe deine Kreditkarte entwendet und benutzt um tausende Euro zu stehlen,

ja es stimmt, ich habe die Mietzahlungen, die eigentlich dir zustehen, Vater, auf mein eigenes Konto umgeleitet und unterschlagen etc.

Hm...? Falls er nicht der Täter war, hätte er wohl allen Grund, dem ‚wahren Täter’ zu Dank verpflichtet zu sein.

Ma_Ve schrieb:Man kann das auch anders interpretieren:

So lange die niemand sucht und die hier nicht aufkreuzen kann ich frei über alles verfügen.

... Sie wurden gesucht, der Mieter hat das Verschwinden gemeldet und MM behauptet, alles sei in Ordnung und Vater und Bruder überwinterten im Ausland!

... Der Rest ist Diebstahl, Betrug und Unterschlagung - da gibt es keinen Interpretationsspielraum.

@Telramund
Das siehst du völlig richtig.
Zudem wissen wir nicht wie MM bis zu seinem verschwinden sein Leben finanzierte.

Betrug etc ist das Eine.

Kaltblütig Vater und Bruder zu erschiessen etwas anderes.

Weiß man eigentlich was der Mieter von Verschwinden etc mitbekommen hat?

In welchem Teil des Hauses befindet sich die Mietwohnung?

@Telramund

Ich dachte die Freundin des Bruders hat das Vrrschwinden gemeldet und nicht der Mieter.

Ma_Ve schrieb:Sei mir nicht böse aber ich kann nicht sehen, dass du dich in den Tatablauf hinein denken kannst.

... ich kann nicht umhin zu bemerken, dass du sehr großzügig darin bist, anderen die Fähigkeit zu dem einen oder anderen abzusprechen. Das tust du mit Vorliebe ohne eine einzige rationale Begründung dafür zu liefern. Das ist schade.

Ma_Ve schrieb:Handydaten sind nur Näherungswerte und liefern keine GPS Koordinaten!

Die Sache mit der Handyortung ist eines der stärksten Indizien gegen Mundo.

Er schaltet das Handy justament kurz bevor er von seiner "offizielle" Fahrstrecke abbiegen muss, um die Leichen zu entsorgen (was einen erheblichen Umweg von geschätzt deutlich mehr als 100 km entsprach), aus.

Mundo wäre ein mieser Schachspieler, denn er kann scheinbar nur einen Schritt voraus denken (Handy bei der Fahrt zum und vom Leichenablageort ausschalten), aber nicht zwei (bedenken, wie belastend der Zeitpunkt des Ausschaltens für ihn wird, wenn die Leichen gefunden und identifiziert werden können). Da wäre es wesentlich günstiger gewesen, das Handy gleich von Beginn der Fahrt an ausgeschaltet zu lassen.

@Telramund

Du bist darin genauso großzügig und begründest es unter anderem mit dem Urteil. Das ist deswegen nicht besser.

Zudem ist es schwierig jemandem etwas zu erklären, dass er nicht kennt. Das meine ich nicht böse!

Ich habe schon Menschen mit Kopfschüssen gesehen und hoffe dir ist der Anblick bislang erspart geblieben.

@trailhamster

Da stimme ich dir zu und setze noch einen drauf!

Warum das Handy überhaupt einschalten wenn aus der Familie ohnehin keiner anruft!?

Zudem war er auf dem Weg alleine eine Tour zu machen!

Wer legt denn fest, dass das Ausschalten an diesem Punkt entscheidend ist? Kann auch sein, dass einfach der Akku leer war.

@Ma_Ve... Es spielt im Grunde keine Rolle, aber wenn wir so genau sein wollen, wie du, wäre es schon interessant zu erfahren, an welcher Stelle ich denn, wie du, großzügig anderen Fähigkeiten abspreche?

Jetzt erklärst du das damit, du hättest schon Kopfschüsse gesehen, ich aber wohl nicht. Für meinen Teil kann ich dir da Recht geben. Ich habe derartige Verletzungen tatsächlich noch nie gesehen. Und doch bin ich der Meinung, dass diese Tatsache keinerlei Rolle für meine Argumentation in dem vorliegenden Fall spielt. Ebenso bin ich übrigens der Meinung, dass, falls dies bei dir anders sein sollte, auch das keinerlei Rolle für die Beurteilung dieses Falles spielt.

Ma_Ve schrieb:Ich habe schon Menschen mit Kopfschüssen gesehen und hoffe dir ist der Anblick bislang erspart geblieben.

Deine Argumente sind mitunter etwas zielungenau.

Was hat die Tatsache, dass Du schon Menschen mit Kopfschüssen gesehen hast, mit der Fähigkeit zu tun, die uns bekannten Informationen im vorliegenden logisch zu beurteilen?

Ich sehe im vorliegenden Fall wirklich nichts, was gegen die Täterschaft Mundos spricht. Die Annahme der französischen Staatsanwaltschaft, Mundo können deswegen nicht der Täter sein, weil die Plane nach einem kurzen Regen einige Tage vor Auffindung der Leichen entsprechende Spuren hätte aufweisen müssen, kommt mir forensisch bis zum Beweis des Gegenteils erstmal sehr gewagt vor.

Ma_Ve schrieb:Wer legt denn fest, dass das Ausschalten an diesem Punkt entscheidend ist? Kann auch sein, dass einfach der Akku leer war.

Yep, alles möglich. Aber eine bemerkenswerte Koinzidenz, dass der Akku justament kurz vor der inkriminierenden Abweichung von seiner offiziellen Fahrtroute ausgeht.

Deswegen ist es auch kein Beweis, sondern ein Indiz. Ein Indiz alleine sagt nichts aus. Mehrere starke Indizien in Kombination rechtfertigen einen Schuldspruch - auch ohne forensisch gesicherten Tatort und Tatwaffe.

Eine Frage der Statistik. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit für das jeweilige Indiz. Dann multipliziert man die Wahrscheinlichkeiten der vorliegenden Indizien (approximativ) und kommt - bei ausreichender Indizienlage - zu einem Grad von Unwahrscheinlichkeit, die in Kombination mit einem Motiv sowie einem fehlenden Alibi einen Schuldspruch rechtfertigt.

Auch ein DNA Test gibt "nur" den Grad von Unwahrscheinlichkeit/Wahrscheinlichkeit aus. Er ist nicht 100% beweisend.

@trailhamster


Danke für den Hinweis auf den Artikel!

Zeitlich könnte es ja passen. Leider bleibt der Artikel schuldig, was für den Mieter mehrere Tage sind!

Weiterhin ist fraglich wie der 20.11.10 als Anruftag des Mieters verifiziert werden konnte!

@trailhamster
DNA wäre in diesem Fall auch nicht zielführend.
Da favorisiere ich Blutspuren mit passender DNA!