Doppelmord Mundo in Fischbach (Kelkheim)

AxelF schrieb:Mir schwirrt der Auffindetag nach dem 25.11. aus der Doku im Kopf rum.

Nun, da die Leichen in der französischen Version erst in der Nacht vom 24. auf den 25.11.10 abgelegt worden sein sollen, wird das wohl Sinn ergeben, dass sie nach dem Ablegen gefunden worden sind ;)

@Tiho
Ich gehe davon aus, dass wenn eine Leiche in Land X gefunden wird, zunächst einmal innerhalb des Landes X nach vermissten passenden Personen gesucht wird. Erst wenn sich im eigenen Land nichts findet, wird ausgeweitet. Man hätte ja sonst auch gut zu tun als Polizist permanent global alle gefundenen Leichen mit den Vermissten des eigenen Landes abzugleichen, so ganz ohne Verdacht, meine ich.

Sprich: zunächst haben mal die französischen Behörden ermittelt, weil Leichen in ihrem "Gebiet" gefunden worden waren. Also erstmal alle inländischen Vermissten abklappern (lag ja auch nicht im Grenzgebiet?). Weil man so nicht weiterkam hat man dann eben doch umgeschwenkt und gemerkt: aha, ist nicht unser (französisches) Ding, sind Deutsche. Erst dann schalten sich deutsche Behörden ein, weil ja ihre Landsmänner entdeckt worden sind.

Dazu kam, dass die Toten ja lange Zeit gar nicht wirklich vermisst wurden. Mundo behauptete sie seien "im Urlaub", wollten sich eine Finca kaufen etc. Die deutsche Polizei suchte also zunächst lange Zeit auch im Land nicht nach den beiden.

@QueenLouie
Woran haben Sie gemerkt, dass es Deutsche sind?

Wurde die Verbindung nach der Vermisstenanzeige gemacht? d.h. die d.t. gibt vermisste Personen ein und findet in der Datenbank 2 unbekannte männl. Leichen?


Damit wurden die Leichen erst ca. 3-4 Monate später zugeordnet, da die d.t Polizei erst im Frühjahr Ermittlungen aufgenommen hat - richtig?

@wagner
richtig Etiketten - aber die Verbindung zu den Opfern konnte erst nach der Vermisstenmeldung gemacht werden.

@Tiho,

Tiho schrieb:Woran haben Sie gemerkt, dass es Deutsche sind?

ich meine mich zu erinnern, wegen den etiketten in der kleidung. kann mich aber auch irren.

An den Etikette des Teppichs, meine ich. Und eben durch die Vermisstenmeldung der blinden Freundin, die dann deutsche Behörden zum Arbeiten brachte. (@Tiho)

In der Wohnung der Opfer wurden aber keine Blutspuren etc gefunden?

nicht dass ich wüsste, zumindest wurde in der doku nichts erwähnt und auch in der presse hab ich nichts davon gelesen.

Könnten sie zu dritt aufgebrochen sein? Aber die Teppiche...passen nicht

es gab blut auf den teppichen. ich kann mir aber vorstellen, dass man nach dieser langen zeit, die die leichen dort eingewickelt waren, nicht mehr herausfinden kann, ob das blut nun aus den wunden kam, oder ob vielleicht die tat selbst sich auf den teppichen abgespielt hat.
hätte er vater und bruder auf den teppichen erschossen, dann würde das einwickeln in eben diese ja auch noch den nebenzweck der spurenbeseitigung erfüllen.

?? Das Blut wird wohl so oder so "aus den Wunden" (der Opfer) stammen...

Der Teppich legt aber in der tat sehr nah, dass der Mord im Haus stattfand.

Die werden sich nicht freiwillig auf die Teppiche gelegt haben, um sich dann erschiessen zu lassen?

@AxelF

@wagner schrieb:
...nicht mehr herausfinden kann, ob das blut nun aus den wunden kam, oder ob vielleicht die tat selbst sich auf den teppichen abgespielt hat

dabei ist es doch egal, ob jemand auf einem Teppich erschossen wird oder ob er nach dem Tod in den Teppich eingewickelt wird, das Blut auf dem Teppich wird - sofern Blut des Opfers - wohl i. d. R. aus den Wunden stammen. Egal ob derjenige auf dem Teppich starb oder ob nur seine Leiche mit dem Teil in Berührung kam... @wagner hat ja richtig erkannt, dass das nicht weiterhilft. Da muss ich mir dann aber die Frage stellen, wieso man sich fragt ob die Tat im Haus begangen wurde oder nicht. Wie soll man denn sonst den Teppich erklären?

Nun ja, das Blut war sicher von den Opfern, der Täter sollte sich beim erschiessen ja kaum selbst verletzt haben...

Gerade in diesem Bereich der Tat ist ja bisher nichts bekanntgeworden. Wie hat er sie aus dem Haus gebracht (mit drm grossen US-Van konnte er sicher nicht in eine evtl. vorhandene Garage fahren? Oder hat er sie im Auto des Vaters weggebracht?

Hat er beide zusammen erschossen oder zeitlich versetzt? Konnte man Schüsse hören?

AxelF schrieb:Nun ja, das Blut war sicher von den Opfern, der Täter sollte sich beim erschiessen ja kaum selbst verletzt haben...

Sag ich ja... ;)

Ich habe immer noch nicht feststellen können, wo man hier den Kritikpunkt am Urteil finden soll?? Markus Mundo hat
- ein Motiv (Habgier, notorisch wenig liquide)
- Gelegenheit (jederzeit Zutritt zum Haus, Vertrauen der Opfer)
- Möglichkeit die Leichen am Fundort zu entsorgen (er fuhr unmittelbar daran vorbei)
- seltsam unglaubwürdige Theorien von einer Finca und einem Raubmordmakler
- mehr als komisches Nachtatverhalten an den Tag gelegt (wollte Haus und Auto verkaufen, hat Unterschriften seines Bruders für Cash gefälscht, die sang- und klang- spurlos verschwundenen Verwandten nie vermisst gemeldet oder selbst vermisst)

Das einzige was gegen ihn als Täter spricht ist die Tatsache, dass französische Behörden die Leichenablage 10 Tage nach hinten verschieben wollen, weil es um den von den Deutschen ermittelten Tag mal (nicht permanent!) leicht(!!) genieselt habe und die Leichen nicht nass gewesen seien. Ja, Menschen warten mit jedem Pups bis es aufhört zu regnen, da stelle ich mich doch nicht in die Nässe und schubse Tote den Hang runter...?

Es ist doch auch wumpe, ob jemand Schüsse gehört hat oder nicht. Erstens gibt es Schalldämpfer als leise Möglichkeit, zweitens heißt ein nicht gehörter Schuss lange nicht, dass es keinen Schuss gab.

Auf http://www.wetteronline.de/ kann man sich ein Niederschlagsradar erstellen lassen. Ich habe das mal gemacht für die Wetterstation Perpignan/Rivesalte vom 02.11.2010 bis 20.11.2010. Es ist zu sehen: am 15./16.11. (rot, deutsche Annahme) regnet es sehr mäßig - keine Spur von "kann man nicht mal Leichen loswerden ohne klitschnass zu sein" oder "so nass, dass es bis zum Auffinden nicht getrocknet sein kann". Glaubwürdig macht die Grafik für mich, dass sie tatsächlich zeigt, dass es am 24.11. gar nicht regnet (französische Annahme, grün)

@QueenLouie
Ich habe das eher so verstanden: die französische Polizei geht von einer Ablage nach dem 23.11. (?), weil eben keine Spuren von Regen zu finden waren (evtl. kann man das anhand von Wasserflecken, Kalkablagerungen feststellen?). Wären die Leichen am 15.11 abgelegt worden, hätte es wohl Spuren von Regen gegeben, wenn die da 10 Tage im Freien liegen.

Und die einzigen Indizien dafür sind wohl nur das Verschwinden der Opfer nach dem 14.11. und die Fahrt von Markus M. an Perpignan vorbei am 15.11.
Das klingt für mich jetzt so, als ob man alle anderen Theorien dafür plattgemacht wurden.

Beim Rest bin ich Deiner Meinung - sein Verhalten lösst keinen anderen Schluss zu!

Mich stört eigentlich nur, dass man scheinbar Ermittlungsergebnisse einer anderen, durchaus seriösen Polizeibehörde als falsch deklariert, nur weil das nicht zur eigenen Theorie passt. Das ist eigentlich bedenklich und macht ein bisschen Angst...

@QueenLouie

ich meinte, wären die teppiche im haus verblieben, hätte man evtl. anhand der blutantragungen feststellen können, ob die opfer dort erschossen wurden.
dass das blut von den opfern ist, ist natürlich unumstritten.
prinzipiell ist es aber schon richtig, eigentlich ist es (fast) egal, da M.M. durch sein nachtatverhalten und seine abstrusen geschichten keinen zweifel an seiner schuld lässt.

ich hätte mir dennoch gewünscht, dass in der doku etwas mehr auf die diskrepanz zwischen den vermuteten ablagezeiten eingegangen worden wäre, so bleibt dann doch ein etwas komischer nachgeschmack.

@wagner
richtig - die Doku macht den Eindruck wunder welche Tatsachen verdreht oder nicht beachtet wurden. Zumindest auf mich.

@Tiho
für mich war der Eindruck eher: sehr komische Geschichte, sehr viele Zweifel, aber am Ende war es doch der von der deutschen Justiz gefundene Täter. Und das wurde auch erst durch die scharfen Fragen vom Profiler klar...

Und in den letzten 3 Minuten bekommt man gesagt, warum man eigentlich gar keine Doku dazu benötigt hätte...

@wagner
Vorsicht was abstruse Geschichten betrifft, ich kenne zumindest einen Fall wo sich Polizei und
Justiz nicht groß um abstruse Geschichten weiter gekümmert haben, das ist auch ein Grund
(unabhängig davon ob ich M. Mundo für schuldig halte oder nicht) warum ich diesen Fall für
sehr interessant halte !
Wenn abstruse Geschichten eines Angeklagten zur Verurteilung führen "Mama mia" da erwarte
ich von der Polizei und Justiz aber mehr, nämlich wirklich überzeugende Indizien oder Beweise !

@AxelF
Sein Verhalten lässt keinen anderen Schluss zu , schön das Du da mit @QueenLouie einer
Meinung bist, besser finde ich aber das Du schreibst das das mit dem Regen auch anhand
von Wasserflecken, (Schmutz , Partikeln schreibe ich noch dazu) bei der Französischen
Polizei wohl zu dem Ergebnis geführt hat das die Leichenablage eben nicht zu dem Zeitpunkt
statt gefunden hat an dem es die Deutschen gerne hätten ha unglaublich irgendwo !