Tanja H. aus Hessisch Lichtenau tot aufgefunden

@Salatschuessel

Das war auch nicht meine Frage. Meine Frage lautete wann sie vermisst gemeldet wurde. Und so wie ich hier gelesen habe hatten die beiden Streit.

tralala61 schrieb:
Tanja hatte schlichtweg Zoff mit ihrem Freund, ist vor lauter Frust hirnlos durch die Gegend gestiefelt und erfroren. Es war ein bedauerlicher Unfall - jegliche anderen Fantasien gehören schlichtweg nicht hierher. Ich bitte um Respekt für die Angehörigen.

Sorry, ich vergaß "meiner Meinung nach" dazuzuschreiben. Ich dachte, das wäre aus meinem vorherigen Beitrag klar. Ich weiß es nicht. Boh, muss man hier aufpassen, dass nicht jede Äußerung als Fakt angesehen wird.

(Damit wäre wohl auch die Frage von @inci2 beantwortet)

Menschen handeln unterschiedlich weil Menschen unterschiedlich sind. Mir als bekennenden Laufmuffel und Frostbeule käme es nicht mal mittags um 15h bei 10 Grad im Kunstpelzmäntelchen in den Sinn, beim Rauchen auch nur ums Haus zu stiefeln (abgesehen davon, dass ich auch nicht rauche :) ). Mitten in der Nacht, dünn bekleidet würden mich weder ein Streit, noch eine Kälteidiotie (die einen idR auch nicht innerhalb Sekunden überfällt), noch Alkohol oder Drogen so weit bringen, querfeldein in die Einsamkeit zu wandern. Ich mache dafür aber ganz sicher viel andere Dinge, die mir völlig normal anmuten in der jeweiligen Situation, die andere sich aber nicht erklären können. Daher kann es doch durchaus sein, dass alles gar nicht so mystery ist, wie man es hier halt eben gern bei so Fällen vermutet. Was die (fragliche?) Diagnose MS mit der Sache zu tun haben soll und warum man deshalb umzieht (zitierter FB-Text) eröffnet sich mir gar nicht. Auch einem plötzlichen MS-Schub in der Prärie zu erliegen ist nicht möglich. Klar könnte Alkoholgenuss eine Erklärung sein. Aber es könnte auch andere Gründe geben, die uns nicht bekannt sind oder einfach in ihrer Persönlichkeit liegen.
Eine volljährige Person, die nachts erst kurz abgängig ist gleich nach zehn Minuten vermisst zu melden, wie hier teilweise gefordert wurde (was ja uU auch zeitnah passiert sein kann), macht man doch eigentlich nur, wenn man einen triftigen Grund hat, der einem Grund zur Sorge gibt. In der Regel werden Erwachsene Vermisste später gemeldet. Selbst wenn es hier triftige Gründe gegeben hat, wissen wir nicht wann sie vermisst gemeldet wurde. Da sie ohnehin nicht durch die Polizei gefunden wurde, sondern durch einen Zufall, hätte eine Stunde früher oder später vermutlich auch nichts an dem tragischen Ausgang geändert.
Wir wissen einfach zu wenig über die tatsächlichen Umstände und Gegebenheiten. Der Mensch möchte seine Welt aber gerne verstehen, weil es sich sicherer anfühlt, wenn man sich Unglaubliches und Beängstigendes mit Logik erklären kann. Außerdem gehen wir alle automatisch davon aus, dass unsere Mitmenschen so fühlen, agieren und reagieren wie wir selbst es in gleicher Situation würden. Eine meiner größten Denkfallen. Und ich glaube in diesem Fall sitze ich nicht einsam in der Falle.
Aber ohne weitere Fakten (die in diesem Fall, wo es sich offenbar nicht um ein Verbrechen handelt, auch nichts in der Öffentlichkeit verloren haben) werden wir bezüglich der Ursache für die nächtliche Wanderschaft nicht weiter kommen. Ich würde es den Hinterbliebenen aber sehr wünschen, dass hier nicht weiterhin unbelegte Unterstellungen zu lesen sind, die - unabhängig davon wie nah sie dem tatsächlichen Geschehen kommen- weh tun.
Dieser Post ist aber nicht als moralischer Zeigefinger gemeint, auch keine Bitte, den Thread zu schließen. Ich verstehe aus den genannten Gründen jeden, der versucht sich das Unerklärliche zu erklären. Schließlich sind wir in einem Diskussionsforum.

@siheila
Danke für deinen Text, ich finde auch einerseits verständlich, dass den Leuten, die sich Gedanken um den Fall gemacht haben, nun auf manches noch eine Antwort fehlt, aber man muss sich auch mal bewusst machen, dass uns als Außenstehenden und Öffentlichkeit diese Antworten einfach nicht zustehen. Wenn überhaupt, hat die Familie ein Anrecht auf diese Antworten, aber ein Unglücksfall wie dieser ist kein Kriminalfall und somit Privatsache.

Und hier dem Freund indirekt Vorwürfe zu machen, dass er sie nicht suchen ging (wovon wir doch gar nicht wissen, ob das stimmt), finde ich auch wirklich daneben, der arme Kerl ist ja wohl jetzt gestraft genug und wird sich auch ohne das genug Vorwürfe machen sein restliches Leben, auch wenn er gar nichts dafür kann. Wenn es wirklich so gewesen sein sollte, dass dem Ganzen ein Streit vorausging und Tanja deshalb wütend das Haus verließ, ist anzunehmen, dass sie das a) sicher nicht zum ersten Mal so gehandhabt hat und dass b) der Freund vielleicht einfach auch selbst sauer war und ihr deshalb nicht hinterhergelaufen ist. Vielleicht dachte er, sie ist zu einer Freundin gegangen oder zu einem Verwandten und schläft dort, vielleicht hat sie das schon mal gemacht, vielleicht gab es für ihn in dem Moment keinen Anlass, deshalb verwundert oder besorgt zu sein, weil es schon öfter vorgekommen ist. Wir stecken doch alle nicht drin in den Menschen, wie kann man sich da anmaßen, über ihr Verhalten zu richten, wenn wir gar keine Vorstellung davon haben, was bei ihnen "normal" war? Es ist schrecklich, wenn man jemanden auf diese Weise verliert, und wenn die letzten Worte, die man sich sagte, dann vielleicht auch noch im Streit gesagt wurden, dann ist es eine solche Katastrophe, dass es nicht noch weitere Vorwürfe von außen braucht!

Gibts eigentlich einen Grund, warum das Thema hier noch unter der Krimirubrick gelistet ist?
Es ist kein Vermisstenfall mehr, die Todesursache ist geklärt und anscheinend war ausser der verstorbenen keine weitere Person in diesen Unglücksfall verwickelt. Wäre das Thema nicht besser untere MENSCHEN & GESELLSCHAFT aufgehoben? Oder gibts evtl doch noch berechtigte Zweifel/Ungereimtheiten, die ein Verbrechen nicht ganz ausschliessen?