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9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet

2.375 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Frankreich, 2017, Hochzeit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet

12.02.2022 um 18:15
Er hat gesagt, die Leiche des Kindes "irgendwo" an der Bahnstrecke zwischengelagert zu haben.

Ich habe damals wirklich gestaunt, welche Hebel in Bewegung gesetzt wurden, um das Kind zu finden. In der Umgebung wurde jeder Grashalm umgedreht. Hätte es nicht Spuren geben müssen, auf die ein Hund reagiert hätte?

Er war 45 Minuten weg. Zu ihm nach Domessin sind es 10 Minuten, also hin- und zurück 20 Minuten. Nach oben in sein Zimmer, Hose ausziehen, andere aus dem Schrank nehmen, kurz ins Bad und sich abwaschen, = Minimum 5 Minuten. Da sind wir bei 25 Minuten. Dann hätte er 20 Minuten gehabt, ein Kind zu vergewaltigen, zu erschlagen und einen geeigneten Lagerplatz zu suchen? Die Fahrzeiten für die Suche habe ich darin noch gar nicht einkalkuliert, denn die Bahnlinie verläuft nicht parallel zur Hauptstraße, sondern südlich. In Pont de Beauvoisin sind links und rechts Häuser an der Bahnlinie zu sehen, also muss er den Bereich zwischen Domessin und Pont de Beauvoisin gemeint haben. Da führten nur ein paar Feldwege hin.

Ich komme immer mehr zu dem Schluss, dass Maëlys zu dem Zeitpunkt noch gelebt hat, als er zur Hochzeit zurückfuhr. Aber ich würde mir von Herzen wünschen, dass es anders war.


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9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet

12.02.2022 um 18:30
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Kein Wunder, dass er die folgenden Fragen des Sachverständigen komplett blockiert hat
Da bin ich ganz d'accord mit dir. Die gleichen Gedanken hatte ich gestern auch. Und er hat ja auch sein Handy sofort auf Flugmodus gestellt. Er wußte genau was er tat.

Und m.M. hat @JamesRockford Recht. Maidre Jakubowics hat zum Schluss ganz bewußt eingegriffen.

Was noch sehr interesannt ist, nach dem Satz über die "Dummeit" des Mädchens, der eine große Empörung auslöste, wurde eine Pause eingelegt. Danach sah man Me Jakubowics zusammen mit dem Anwalt der Mutter von Maelys auf dem Flur in einem regen kollegialen Gespräch. Mäuschen müßte man manchmal sein.
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Ein Gedanke zu dem 3. Telefon, der gestern einer Freundin kam: könnte dieses iPhone von einem anderen Opfer sein, von dem die Polizei bis dato keinen Zusammenhang zu Nordahl sah?
Ich bin noch am suchen, aber bei einer Befragung vor ein paar Tagen, als es auch um dieses 3. Handy ging, fragte ihn die Vorsitzende, ob es sich nicht zufällig um das Handy eines Untersuchungsrichters handeln könnte, das dieser seit einem Gespräch mit Nordahl vermisst hätte. Die Frage wurde nicht beantwortet. Ich schau mal, ob ich das in diesen vielen Befragungen finde


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9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet

12.02.2022 um 18:39
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Wie man sieht, der Unterschied "meurtre" und "assassinat" spielt also in diesem Fall keine grosse Rolle.
Vielen Dank immer wieder für deine Mühe und Hilfe.

Bei der Befragung um den Toteszeitpunkt ging es ja auch sehr lange um die Dauer bis zu Tode des Kindes. Wieviel Minuten das Mädchen leiden mußte, oder ob sie bei der 1. Ablage noch gelebt hat. Vielleicht fällt das auch unter "barbarisch".


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9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet

12.02.2022 um 18:47
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb:Ich bin noch am suchen, aber bei einer Befragung vor ein paar Tagen, als es auch um dieses 3. Handy ging, fragte ihn die Vorsitzende, ob es sich nicht zufällig um das Handy eines Untersuchungsrichters handeln könnte, das dieser seit einem Gespräch mit Nordahl vermisst hätte. Die Frage wurde nicht beantwortet. Ich schau mal, ob ich das in diesen vielen Befragungen finde
Das habe ich glatt übersehen. Ein Handy eines Untersuchungsrichters ist nach einem Gespräch mit Nordahl weg? Das ist ja nicht zu fassen. Schreckt der denn vor nichts zurück?

Aber das müsste dass 2017 gewesen sein, oder? Das iPhone wollte er 2016 entsperren lassen, wenn die Angaben des Freundes stimmen.


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12.02.2022 um 19:16
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Ein Gedanke zu dem 3. Telefon, der gestern einer Freundin kam: könnte dieses iPhone von einem anderen Opfer sein, von dem die Polizei bis dato keinen Zusammenhang zu Nordahl sah? Er sagte, als er das Telefon versenkt hat: "Die Bullen dürfen das unter keinen Umständen finden."

Mit dem iPhone war er 2016 bei dem Freund, der es ihm entsperren sollte. Ich habe mal in seiner Liste nachgeschaut. Es gab 2016 keinen ungeklärten Todesfall im möglichen Dunstkreis von Nordahl, allerdings 4 Vermisstenfälle:

Ann-Charlotte Poncin, 30 Jahre, verschwunden am 05/01/2016
Olivier Charpe, 59 Jahre, verschwunden am



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9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet

12.02.2022 um 19:25
Sorry zu schnell abgeschickt.
Ja warum wirft man ein Handy in den See ? Eben weil man es dort wahrscheinlich nicht mehr wiederfindet. Was ja auch der Fall war. Und ob das Handy von einem anderen Opfer war? Möglich ist es. Aber in erster Linie wird er es aus anderen Gründen entsorgt haben.
Ist denn bekannt ob von allen Vermissten auch das Handy mit verschwunden ist ?
Er sagt er hätte Maelys an der Bahnstrecke zwischengelagert. Aber stimmt das auch? Dem kann man doch eh nichts glauben. Vielleicht war es eine ganz andere Stelle.


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9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet

12.02.2022 um 19:50
Zitat von RetsiemfohRetsiemfoh schrieb:Ja warum wirft man ein Handy in den See ? Eben weil man es dort wahrscheinlich nicht mehr wiederfindet. Was ja auch der Fall war. Und ob das Handy von einem anderen Opfer war? Möglich ist es. Aber in erster Linie wird er es aus anderen Gründen entsorgt haben.
Ist denn bekannt ob von allen Vermissten auch das Handy mit verschwunden ist ?
Er sagt er hätte Maelys an der Bahnstrecke zwischengelagert. Aber stimmt das auch? Dem kann man doch eh nichts glauben. Vielleicht war es eine ganz andere Stelle.
Der Lac de Bourget ist riesig. Taucher haben erfolglos nach dem Handy gesucht, Wikipedia: Lac du Bourget

Er war sich vorher ziemlich sicher. Das Handy war in seinem Besitz, und plötzlich durfen es "die Bullen" unter keinen Umständen finden? Nimmt man zum Entsorgen einen Zeugen mit? Das schafft man doch eigentlich auch alleine. Also wenn ich ein Handy entsorgen müsste, würde mir das klammheimlich gelingen.

Die Vermissten sind einfach verschwunden. Die alte Dame beim Pilzesuchen in den Alpen, Eric Foray beim Einkaufen nach dem Besuch eines Bäckers mitsamt seinem Auto. Anne-Charlotte Poncin hat morgens um 10 Uhr das Haus verlassen. Olivier Charpe fuhr mit einem elektrischen Mountainbike von Saint-Romans in Isère los und verschwand spurlos.

Ich glaube das mit der Zwischenlagerung an der Bahn nicht. Es wären Spuren gefunden worden. Und wenn er richtig weit weggefahren wäre, um die Leiche zwischenzulagern, hätte das nicht in das Zeitfenster gepasst.

Ich muss das nochmal recherchieren. Den Hunden sei hinter dem Elternhaus auch schlecht geworden. Ich wusste nicht, dass Hunde so extrem auf Felgenreiniger reagieren. Er wusst es, und hat deswegen sein Auto von oben bis unten damit besprüht. Ich habe damals nicht in Erfahrung bringen können, ob die Hunde in einem Zwinger auf dem Grundstück gehalten werden, oder ob sie mit im Haus gelebt haben. Da Nordahls Aufenthalt bei den Eltern nur temporär sein sollte, und darüber hinaus das Geld knapp war, bin ich nicht davon ausgegangen, dass er einen Zwinger gebaut hat. Ist er doch mit ihr zu seinem Elternhaus gefahren? Hat er nachder den halben Garten mit Felgenreiniger eingesprüht?

Ich finde, dass Fragen, die auch eine Mitwisserschaft der Familie betreffen, geklärt werden müssen. Das Haus war klein. Wenn dort 4 Erwachsene leben, war eigentlich immer jemand wach. Die einen noch, die anderen schon. Das ist so eines von diesen dörflichen Häusern mit niedriger Decke, in einfacher Bauweise errichtet. Wenn nachts jemand die Treppe hoch- und runterläuft, bekommen das die anderen auch mir.


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9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet

12.02.2022 um 20:22
@JamesRockford
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Er war 45 Minuten weg. Zu ihm nach Domessin sind es 10 Minuten, also hin- und zurück 20 Minuten. Nach oben in sein Zimmer, Hose ausziehen, andere aus dem Schrank nehmen, kurz ins Bad und sich abwaschen, = Minimum 5 Minuten. Da sind wir bei 25 Minuten. Dann hätte er 20 Minuten gehabt, ein Kind zu vergewaltigen, zu erschlagen und einen geeigneten Lagerplatz zu suchen? Die Fahrzeiten für die Suche habe ich darin noch gar nicht einkalkuliert, denn die Bahnlinie verläuft nicht parallel zur Hauptstraße, sondern südlich. In Pont de Beauvoisin sind links und rechts Häuser an der Bahnlinie zu sehen, also muss er den Bereich zwischen Domessin und Pont de Beauvoisin gemeint haben. Da führten nur ein paar Feldwege hin.

Ich komme immer mehr zu dem Schluss, dass Maëlys zu dem Zeitpunkt noch gelebt hat, als er zur Hochzeit zurückfuhr. Aber ich würde mir von Herzen wünschen, dass es anders war.
Willst du damit sagen, dass er sie nach der Hochzeitsfeier irgendwohin verbracht hat, wo er Zeit genug hatte, das mit ihr zu machen, was er schon die ganze Zeit geplant hatte?

Das ist nämlich das, was ich die ganze Zeit denke, und deswegen konnte ich die letzten 2 Tage hier gar nicht schreiben, weil mich der ganze Fall so mitgenommen hat.

Könnte es sein, dass er sie anfangs nicht so schlimm geschlagen hat, dass sie daran verstarb, sondern nur "ein bisschen" oder sie "nur" gefesselt und geknebelt hat (mit den herausgeschnittenen Stoffteilen aus ihrer Kleidung?) und dann später vergewaltigt hat und dabei schwer verletzt hat und ihr irgendwann später mehrmals ins Gesicht geschlagen hat, so dass Nase und Kiefer zertrümmert wurden? Und dass er sie dann erst später, als es schon heller draußen wurde zu dem Ablageort gebracht hat?

Wurde nicht auch mal in irgendeinem Presseartikel gesagt, dass DNA von dem Mädchen auf seiner Couch im Elternhaus gefunden wurde? Kann die Quelle dafür leider nicht liefern.


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9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet

12.02.2022 um 20:35
Zitat von HanniNanniHanniNanni schrieb:Könnte es sein, dass er sie anfangs nicht so schlimm geschlagen hat, dass sie daran verstarb, sondern nur "ein bisschen" oder sie "nur" gefesselt und geknebelt hat (mit den herausgeschnittenen Stoffteilen aus ihrer Kleidung?) und dann später vergewaltigt hat und dabei schwer verletzt hat und ihr irgendwann später mehrmals ins Gesicht geschlagen hat, so dass Nase und Kiefer zertrümmert wurden? Und dass er sie dann erst später, als es schon heller draußen wurde zu dem Ablageort gebracht hat?
Genau das ist meine Vermutung. Das ist furchtbar, dieses Zeitfenster so technisch und versachlicht darzustellen. Mir fällt das auch sehr schwer. Dann mache ich mich doch immer wieder dran und überlege. Die Zeitspanne ist letztlich zu kurz. Niemandem ist aufgefallen, dass er ein anderes Shirt anhatte. Niemandem sind die Kratzer an den Armen und dem knie aufgefallen. Gut, es war auch alles durcheinander. Die Leute liefen kopflos durch die Gegend und suchen das Kind.

Aber die Mutter plagt ja auch der Gedanke, dass Maëlys eventuell gefesselt im Kofferraum lag, während sie alle überall nach ihr gesucht haben. Der Gedanke ist nicht so abwegig, glaube ich.

Fakt ist, dass in der Umgebung keine Spur gefunden wurde, und es wurde gründlich gesucht. Das heißt für mich, dass sie dort auch nirgendwo zwischengelagert (alleine dieses Wort ist in diesem Zusammenhang furchtbar) wurde.
Zitat von HanniNanniHanniNanni schrieb:Wurde nicht auch mal in irgendeinem Presseartikel gesagt, dass DNA von dem Mädchen auf seiner Couch im Elternhaus gefunden wurde? Kann die Quelle dafür leider nicht liefern.
Ich erinnere mich jetzt auch wieder, wo Du es schreibst. Ich mache mich gleich mal auf die Suche.


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12.02.2022 um 20:53
Zitat von HanniNanniHanniNanni schrieb:Wurde nicht auch mal in irgendeinem Presseartikel gesagt, dass DNA von dem Mädchen auf seiner Couch im Elternhaus gefunden wurde? Kann die Quelle dafür leider nicht liefern.
Hier ist der Artikel:
Cet ADN retrouvé sur le canapé prouve-t-il que la petite fille a été emmenée au domicile des Lelandais ? L’enquête le déterminera mais il pourrait aussi s’agir par exemple d’un cheveu qui se serait posé sur les vêtements du suspect.
Quelle: https://www.elle.fr/Societe/News/Disparition-de-Maelys-de-l-ADN-de-la-petite-fille-retrouve-dans-la-maison-de-Nordahl-Lelandais-3649217

Die Ermittlungen werden dies klären, es könnte sich aber beispielsweise auch um ein Haar handeln, das auf der Kleidung des Verdächtigen gelandet ist.


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12.02.2022 um 21:19
@JamesRockford
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Die Ermittlungen werden dies klären, es könnte sich aber beispielsweise auch um ein Haar handeln, das auf der Kleidung des Verdächtigen gelandet ist.
Leider habe ich in dem Artikel kein Datum finden können. Ich hoffe nicht, dass das schon längst "weggebügelt" ist.


Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sich ein Schwerverbrecher wie Nordahl Lelandais sich seine Beute einfach so "wegnehmen" lässt. Er hat was geplant und es wurde durchgezogen. Und mit Sicherheit hat er die Kleine im Auto auch schon angefasst. Sie hat daraufhin natürlich geweint und wollte umkehren, aber das ließ er nicht mit sich machen. Er hat sie vielleicht geschlagen, aber nicht so, dass sie daran verstarb. Das glaub ich einfach nicht. Er hat alles so vorbereitet, dass er noch Zeit genug hatte, das mit ihr zu machen, was er wollte. Mir fällt es alles so schwer, dieses hier jetzt zu schreiben. Er will es jetzt so darstellen, als sei das alles irgendwie doch nur ein Unfall gewesen. Ja, ich weiß, er hat die Tötung zugegeben, aber ich nehme ihm nicht alles, was er sagt, ab. Ich bin mir auch sicher, dass er ganz genau wusste, dass die Ermittler ihn bald verdächtigen würden, aber ich bin mir auch sicher, dass er ganz genau wusste, wie lange es dauern würde, bis der Körper des Mädchens nur noch aus Knochen bestehen würde und man deswegen die Vergewaltigung nicht mehr nachweisen konnte.

All das ist für mich ein widerliches Katz- und Mausspiel mit den Ermittlern gewesen.


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9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet

12.02.2022 um 21:39
Zitat von HanniNanniHanniNanni schrieb:Leider habe ich in dem Artikel kein Datum finden können. Ich hoffe nicht, dass das schon längst "weggebügelt" ist.
Ich meine mich zu erinnern, dass der Artikel noch im Jahr 2017 erschien. Ich hatte ihn nicht mehr auf dem Schirm. Aber selbst ein Haar von ihr auf ihm lässt sich nur schwerlich erklären, wenn man seinen Angaben über den Kontakt zu ihr Glauben schenken könnte.
Zitat von HanniNanniHanniNanni schrieb:Er hat sie vielleicht geschlagen, aber nicht so, dass sie daran verstarb. Das glaub ich einfach nicht.
Er hat sie im Auto sicher nicht so geschlagen, dass sie geblutet hat, denn er hätte viel zu viel Angst um seine Sitze gehabt. Dass er sie im Auto bereits sexuell angegriffen hat, scheint Fakt zu sein. Es gibt dieses öffentlich niht mehr zugängliche Foto, auf dem das offenbar zu erkennen ist.

Zerkratzt waren seine Arme und sein Knie. Das lässt darauf schließen, dass das Kind irgendwann oder stellenweise am Boden lag. Für mich ist es schwer vorstellbar, dass niemand etwas gehört hat. Es wurden keine Spuren gefunden. Deswegen gehe ich wirklich, aber auch leider davon aus, dass Maëlys noch einige Zeit nach ihrer Entführung gelebt hat, und dass sie in der Schlucht getötet wurde.


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12.02.2022 um 21:59
@JamesRockford

Du schreibst, dass seine Arme und sein Knie zerkratzt wurden.

Hatte er nicht bereits am nächsten Tag sein Auto gereinigt? Es gibt doch diese Aufnahme von der Kamera. Hatte er da nicht einen freien Oberkörper? Konnte man da nicht vielleicht sehen, dass seine Arme zerkratzt waren. Aber ich glaube, die Aufnahmen waren nicht so deutlich, oder?


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9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet

12.02.2022 um 22:06
Zitat von HanniNanniHanniNanni schrieb:Hatte er nicht bereits am nächsten Tag sein Auto gereinigt? Es gibt doch diese Aufnahme von der Kamera. Hatte er da nicht einen freien Oberkörper? Konnte man da nicht vielleicht sehen, dass seine Arme zerkratzt waren. Aber ich glaube, die Aufnahmen waren nicht so deutlich, oder?
Die Aufnahmen müsste ich mir nochmal genau anschauen. Er hat am Montag oder Dienstag die Kratzer mit Gartenarbeiten zwei Tage vor der Hochzeit erklärt. Allerdings gibt es Fotos vom Sektempfang. Eines davon habe ich vergrößert und auf Kratzer untersucht. Ich habe keinen einzigen entdeckt. Schatten unter den Knien. Das kann Hornhaut sein, oder tatsächlich Schatten.

Es gibt leider (noch?) keine Aussage, ob er zerkratzt zur Hochzeit zurückkehrte. Die Fotos von der Videoüberwachung beim Autoputzen schaue ich mir morgen nochmal an.


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9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet

12.02.2022 um 23:37
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Er war sich vorher ziemlich sicher. Das Handy war in seinem Besitz, und plötzlich durfen es "die Bullen" unter keinen Umständen finden? Nimmt man zum Entsorgen einen Zeugen mit? Das schafft man doch eigentlich auch alleine. Also wenn ich ein Handy entsorgen müsste, würde mir das klammheimlich gelingen.
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Es gibt leider (noch?) keine Aussage, ob er zerkratzt zur Hochzeit zurückkehrte. Die Fotos von der Videoüberwachung beim Autoputzen schaue ich mir morgen nochmal an.
Das er einen Zeugen bei sich hatte als er das Handy in den See warf macht überhaupt keinen Sinn, und er hat auch noch einen Mitwisser. Und es gibt natürlich viele Möglichkeiten ein Handy auf Nimmerwiedersehn verschwinden zu lassen.
Auch ich glaube nicht an die Zwischenlagerung an der Bahnstrecke. Das war bestimmt mal wieder eine Lüge. Er wird sie an einet anderen Stelle abgelegt haben die auch in den Zeitrahmen passt mMn.
Das Maelys im Kofferraum lag bei seiner Rückkehr zur Feier, das kann ich mir nicht vorstellen. Vielleicht hätte sie sich wider Erwarten doch noch bemerkbar machen können.
Und wären seine Arme auffallend zerkratzt gewesen, dann wäre er bestimmt nicht wiedergekommen. Dafür hätte er dann schon eine Ausrede gehabt.


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9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet

13.02.2022 um 01:07
Zitat von LehrerLämpelLehrerLämpel schrieb:@Rick_Blaine
Kann gegen den Mörder eine Sicherheitsverwahrung , wie in Deutschland möglich , verhängt werden?
Immerhin war Maëlys sein 2. Todesopfer.

Zwei Morde innerhalb in einem insgesamt relativ kurzem Zeitraum.
dazu zwei Sexualstraftaten in seinem unmittelbaren Umfeld.

Der Mann ist doch eine tickende Zeitbombe.
Das ist sicherlich richtig. Aber Frankreich kennt keine "Sicherungsverwahrung" im deutschen Sinne. Vor 15 Jahren wollte man so etwas mal einführen, es ergab sich aber eine heftige verfassungsrechtliche Diskussion und m.W. ist man nicht weitergekommen.

Eine Sicherungsverwahrung ist auch kein Allheilmittel, wenn man bedenkt, dass sie in Deutschland im Durchschnitt auch nur 7 Jahre andauert ( https://www.zeit.de/politik/deutschland/2011-02/sicherungsverwahrung-verfassungsgericht/seite-2?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F )

Wichtiger ist zu bedenken, dass hier sowieso eine lebenslange Freiheitsstrafe im Raum steht. Da Frankreich auch nicht an das deutsche Verfassungsgerichtsurteil aus den 1970er Jahren gebunden ist, welches echtes "lebenslang" im Prinzip abgeschafft hatte, bieten sich hier Möglichkeiten für die Justiz. Theoretisch kann er für den Rest seines Lebens eingesperrt werden.

Bei der Frage, ob man "vorzeitig" entlassen werden kann und wann, ist Frankreich etwas härter als Deutschland: Wo in Deutschland oft zum Hilfsmittel "besondere Schwere der Schuld" gegriffen wird, um eine Haftdauer zu verlängern (in Bayern z.B. sitzen lebenslange mit besonderer Schwere in der Regel um die 27 Jahre ein), ist in Frankreich eine Verlängerung der Mindestverbüssungsdauer auf z.B. 30 Jahre statutorisch festgeschrieben: wie hier z.B. im Fall eines Kindes als Opfer und einer barbarischen Tatausführung usw.

Nicht vergessen darf man, dass die Entscheidung, wann genau ein Verurteilter eventuell entlassen wird, immer auch den Einzelfall betrachtet. Die 20 oder 30 Jahre, die diskutiert werden, sind nur die "Mindestdauer." Selbst in Deutschland werden Mörder meist nicht mit dem Kalendertag nach 15 Jahren Haft entlassen, sondern oft kommen noch ein paar Jahre dazu. Und ein Kriterium ist immer auch die Gefährlichkeit des Täters.

So oder so, N.L. wird eine lange Zeit nicht mehr auf Opferjagd gehen können, und das ist gut so.
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb:Rick_Blaine schrieb:
Wie man sieht, der Unterschied "meurtre" und "assassinat" spielt also in diesem Fall keine grosse Rolle.
Vielen Dank immer wieder für deine Mühe und Hilfe.

Bei der Befragung um den Toteszeitpunkt ging es ja auch sehr lange um die Dauer bis zu Tode des Kindes. Wieviel Minuten das Mädchen leiden mußte, oder ob sie bei der 1. Ablage noch gelebt hat. Vielleicht fällt das auch unter "barbarisch".
So ist es. Ich habe jetzt keine Zeit, mir die Rechtsprechung des obersten Gerichtshofs anzuschauen zu diesem Thema, aber bei dem Wenigen, was man über die eigentliche Tatausführung weiss, wären diese Indizien ein Hinweis auf die Stossrichtung der Anklage, hin zu einer Verurteilung wegen "barbarischer Tatausführung." Man wird sehen.


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14.02.2022 um 07:27
Am heutigen Prozesstag sollen die Psychiater und Psychologen zu Wort kommen.

Meine Einschätzung, dass RA Jakubowicz am Freitag die Reißleine gezogen hat, um zu verhindern, dass sein Mandant alles gesteht, nachdem er fast 6 Stunden lang in die Enge getrieben und zum Schluss seine Mutter mit ihrer vulgären Ausdrucksweise vorgeführt und blamiert wurde, wird in den wenigen Kommentaren am Wochenende bestätigt.

Hier ein Kommentar aus France Bleu über den Verteidiger:
Seit Beginn des Falls hat er sich zweimal offiziell zu Wort gemeldet: Im Dezember 2017 hat er im Fernsehen behauptet, die weiße Silhouette, auf den Bildern der Überwachungskamera im A3 seines Mandanten, sei die einer Frau mit einem Dekolleté bis zur Bauchnabel. Am 14. Februar 2018, sprach er über seinen Mandanten, der am Leichenfundort auf die Knie fiel und das Mädchen um Vergebung bat.

Als er merkte, dass diese beiden öffentlichen Äußerungen eher kontraproduktiv waren, beschloss Alain Jakubowicz, nicht mehr mit der Presse zu sprechen.

In den vergangenen zwei Wochen hat er versucht, bestimmte Zeugenaussagen zu diskreditieren, indem er sie anderen gegenübergestellt hat, um bestimmte Ungereimtheiten aufzuzeigen.

Der Anwalt gibt an, bei der Realität zu bleiben. Er geht daher davon aus, dass, weil niemand sah, wie Maëlys mit seinem Mandanten wegging, er sie nicht gezwungen hatte, sonst hätte sie geschrien und man hätte sie gehört.

Diese Interpretationen erregten den Unmut der Zivilparteien.

Es kam dann zu dem heftigen Wortgefecht mit dem ehemaligen Staatsanwalt von Grenoble, der vom Anwalt für Maëlys Mutter als Zeuge geladen wurde, und dem Versuch von Herrn Jakubowicz, die Anhörung auszusetzen, da in seinen Augen die Verteidigungsrechte nicht geachtet worden seien.

Dann überraschte er mit Bemerkungen, wie diese Glückwünsche, die er an den Polizisten richtet, der Maëlys' Blutstropfen im Kofferraum des Autos seines Mandanten entdeckt hat. Ein mikroskopisch kleiner Blutstropfen, der auf wundersame Weise der aufwendigen Reinigung entgangen war.

Am vergangenen Freitag, am Ende des fast sechsstündigen Verhörs seines Mandanten, ließ er ihn nachsprechen, dass er die Entführung und die Tötung von Maëlys gesteht. Er spricht mit seinem Mandanten in einer gewissen Vertrautheit, ein weig wie ein Vater mit seinem Sohn. „Ich bringe Sie nicht aufs Schafott, aber wir reden nicht um den heißen Brei herum!“ Diese Abwehrstrategie zielt darauf ab, das mögliche sexuelle Motiv zu verschleiern. Die Zivilparteien prangerten Pseudogeständnisse an, die von dem Staranwalt inszeniert wurden.
Quelle: https://www.francebleu.fr/infos/faits-divers-justice/proces-lelandais-alain-jakubowicz-l-avocat-qui-refuse-de-parler-a-la-presse-durant-l-audience-1644777589

Die Übersetzung des Originaltextes erfolgte durch mich zusammenfassend mit Auslassungen und unter Einbeziehung sprachlicher Kreativität und auf Grundlage meiner Interpretation.


Es wird in den nächsten Tagen wahrscheinlich darum gehen, den sexuellen Übergriff, der offenbar bereits im Auto stattfang, zu sehen auf dem verbotenerweise an die Öffentlichkeit gelangten Videos von TF1, zu beweisen. Auf der Aufnahme ist angeblich zu sehen, wie er während der Fahrt seine Hand in ihren Slip schob.


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14.02.2022 um 08:32
Das Programm der Woche: Montag und Dienstag sind drei psychologische Sachverständige und sieben psychiatrische Sachverständige geladen. Es geht um Impulsivität, Umgang mit Frustration, Sexualität, Kokain- und Alkoholsucht und pornografische Videos des Angeklagten.

Am Mittwoch sind die Plädoyers der Zivilparteien geplant. Am Donnerstag sind vormittags die Anklageschrift der Generalstaatsanwaltschaft und nachmittags das Verteidigungsplädoyer vorgesehen. Am Freitag ziehen sich das Gericht und die Geschworenen zur Beratung zurück und sollen im Laufe des Tages, an diesem 18. Februar, ihr Urteil fällen. Am Freitag wird der Angeklagte 39 Jahre alt werden.

Am Ende des zehnten Verhandlungstages am Freitag, dem 11. Februar, gab Nordahl zu, alle Tatsachen begangen zu haben die ihm zur Last gelegt wurden, nämlich die Entführung und Tötung von Maëlys sowie die beiden sexuellen Übergriffe auf seine Großcousinen.

Nachdem der Angeklagte alle Anklagepunkt gestanden hat, scheint es undenkbar, dass er sich diese Woche weitergehend äußern wird oder sich zu einer Umkehr dieser neuen Version erklären wird.
Quelle: https://www.francebleu.fr/infos/faits-divers-justice/direct-proces-lelandais-la-troisieme-semaine-debute-avec-des-expertises-psychiatriques-et-1644774926

Die Übersetzung des Originaltextes erfolgte durch mich zusammenfassend mit Auslassungen und unter Einbeziehung sprachlicher Kreativität und auf Grundlage meiner Interpretation.


Ein geschickter Schachzug von Jaku (wie er in Frankreich genannt wird) also. Was tatsächlich passiert ist, wird man wahrscheinlich nie erfahren. Ein Schlag ins Gesicht für die Opferfamilien.


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14.02.2022 um 08:41
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Am Mittwoch sind die Plädoyers der Zivilparteien geplant. Am Donnerstag sind vormittags die Anklageschrift der Generalstaatsanwaltschaft und nachmittags das Verteidigungsplädoyer vorgesehen. Am Freitag ziehen sich das Gericht und die Geschworenen zur Beratung zurück und sollen im Laufe des Tages, an diesem 18. Februar, ihr Urteil fällen. Am Freitag wird der Angeklagte 39 Jahre alt werden.
Das wird diese Woche noch ein straffer Zeitplan. In 2 Tagen 7 Gutachten. Es wird interessant, ob sich diese Gutachten vom letzten Prozess (Arthur) unterscheiden werden. Ja und dann gibt es ja auch noch dieses Geburtagsgeschenk am Freitag. Das Leben treibt manchmal seltsame Blüten.


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14.02.2022 um 11:36
Der 11. Verhandlungstag hat begonnen. Die Präsidentin fordert den Angeklagten auf, aufzustehen. "Haben Sie heute Morgen etwas zu sagen?" Nordahl resümiert, ohne auf seine Aussagen vom Freitag einzugehen: „Ich bestätige, was ich am Freitag gesagt habe. Ich bekenne mich zu allen Vorwürfen.“ Valérie Blain greift ein und insistiert: „Ist das alles?“ Der Angeklagte: „Ja.“ Und er setzt sich.

Die erste Expertin ist im Zeugenstand. Magali Ravit ist Psychologin: „Der Angeklagte reagiert sehr sensibel. Bei mir lief es gut, emotional. Er sprach mit mir über seine Mutter, Jahrgang 1949, sehr liebevoll, sehr lebendig.“ Er gab an, Mitglied in vielen Vereinen zu sein.

Hunde, die große Liebe seines Lebens.

Magali Ravit erklärt, dass es „eine Kluft zwischen der Realität, wie er sie wahrnimmt, und der Realität gibt. Nordahl hat in der Schule versagt, aber er wurde von seinen Eltern so geliebt und idealisiert, dass er nicht erkennen kann, dass er in Schwierigkeiten ist. (...) Der Angeklagte spricht sehr positiv von seinen Hunden. In der Haft sagt er, dass sein Hund Tyron sei die große Liebe seines Lebens. Es ist das Leben, das ihm Trost gibt, eine beruhigende Beziehung ohne Angst vor Verlust. Câline, sein anderer Hund, wurde misshandelt, und von ihm aufgenommen. Er hängt sehr an ihm. (...) Er ist unfähig, eine langfristige Beziehung zur Arbeit aufzubauen. Er schämt sich zu sagen, dass er es nicht kann, also sagt er, dass der Job ihn nicht interessiert. Er ist sehr sportlich, er treibt viel Sport, einschließlich Thai-Boxen. "

"Sein emotionales Leben besteht mit mehreren Frauen, das heißt, wenn er eine hat, sucht er eine zweite, falls er verlassen wird. Er ist zwischen zweien hin- und hergerissen." Wenn wir über sexuelle Abenteuer mit Männern sprechen, kommt es nicht auf die Person an." Zu den homosexuellen Beziehungen des Angeklagten sagt sie, dass es die Aufregung ist, die durch Neugierde geweckt wird, es ist nicht der andere, der sie interessiert." Auf seiner Reise, den Fallstricken, diversen Fehlschlägen, Süchten, „fühlt er nichts von seiner Geschichte, er erlebt eine reale Situation des narzisstischen Zusammenbruchs. Das andere ist ein Rätsel.“

Die Psychologin sagt, sie habe Nordahl am 16. Februar 2018 getroffen, zwei Tage nach dem Geständnis der Tötung und der Entdeckung der Knochen von Maëlys. Der Angeklagte fühlt sich in einem Strudel gefangen. "Er will nicht sterben, will aber aber dass das alles aufhört." Sie erwähnt verschiedene Aspekte der Persönlichkeit des Angeklagten. "Er sagt, er weine, wenn er an die Opfer und ihre Familien denkt."

Der erfahrene Psychologe erläutert weiterhin die Elemente, die die Persönlichkeit von Nordahl ausmachen. "Wir haben eine Persönlichkeit, die nicht homogen ist. Er fühlt sich in einer Situation der Verletzlichkeit allmächtig, weil das Trauma nicht weit entfernt ist. Er ist eher Zeuge seines Lebens, als sich als Teil seines Lebens zu fühlen. Er verspürt keine Freude daran, einen anderen leiden zu lassen." Das Opfer lebt nicht mehr, fühlt nicht mehr. Als Maëlys in seinem Auto saß, sah er Arthur in ihr. Das ist ein äußerst wichtiges Element. Wir sprechen von Dissoziation, "einer Erfahrung der Unwirklichkeit. Maëlys löst die Angst aus, die mit Arthur Noyer verbunden ist."

Ein ziemlich erstaunliches Element: Nordahl ist in den ersten Monaten der Maëlys-Affäre ein Zuschauer seines Lebens und dessen, was in den Medien berichtet wird. Valérie Blain, die Präsidentin des Gerichts, befragt die Sachverständige: „In sechs Monaten gab es 21 Untersuchungen, davon neun im Februar 2018. Das ist viel.“ Magali Ravit, die erfahrene Psychologin, begründet: „Meine Treffen wurden von der Medienberichterstattung unterbrochen. Er hat die Nachrichten verfolgt, als hätte er herausgefunden, wer dieser Nordahl war. Durch die Medienberichterstattung erlangt er einen Ausnahmestatus, er ist nicht irgendein Gefangener. So beziehen sich die Medien auf ihn. (...) Als ich ihn am 16. Februar 2018 treffe, ist sein Gesicht nicht wiederzuerkennen, er erlebt einen Zusammenbruch seiner Persönlichkeit." Die Präsidentin: "Wie schafft er es aufzustehen?" Experte: „Es ist ein Überlebensmodus.“

Nordahl hört in seiner Kabine aufmerksam der Psychologin zu, die über seine Psyche spricht. Er der seit Beginn der Anhörung bemängelt, nicht ausreichende Sitzungen im Gefängnis gehabt zu haben, um mit ihm zu arbeiten.

Der erfahrene Psychologe zeichnet das Porträt eines Mannes, der das Scheitern nicht so einfach akzeptieren kann. „Der Angeklagte wurde von seinen Eltern idealisiert und kann daher nicht sagen, dass er versagt hat, um Hilfe zu rufen. Die Präsidentin: "Und seine Instabilität bei der Arbeit? Wir hörten, er sei faul." Der Experte: „Ich spürte, dass er Angst hat, es nicht zu schaffen, zu nichts zu taugen.“ Auch Präsidentin Valérie Blain geht auf das Leben des Angeklagten ein: „Bei Liebes-, Arbeits- und Beziehungsbrüchen ist er nie schuld …“ Die Expertin: „Die Schuld nach außen zu schieben, ist eine Art, unschuldig zu sein, nichts damit zu tun zu haben. Es ist ein Weg, sich nicht als Subjekt des anderen zu konstituieren.“
Quelle: https://www.francebleu.fr/infos/faits-divers-justice/direct-proces-lelandais-la-troisieme-semaine-debute-avec-des-expertises-psychiatriques-et-1644774926

Die Übersetzung des Originaltextes erfolgte durch mich zusammenfassend mit Auslassungen und unter Einbeziehung sprachlicher Kreativität und auf Grundlage meiner Interpretation.


Beim Übersetzen musste ich immer wieder an den Briefträger Gerd Postel alias Dr. Dr. Clemens Bartholdy denken, der sich mit gefälschten Zeugnissen hochdotierte Stellen in Psychiatrien erschlich, und erst aufflog, als er seine Geldbörse mit zwei Personalausweisen verlor. Titel seiner nie geschriebenen Dissertation war die „Kognitiv induzierte Verzerrung in der stereotypen Urteilsbildung“. Es gebe nur drei psychiatrische Krankheitsbegriffe: die Psychose, die Depression und die Borderline-Erkrankung. Bestimmte Symptome unter bestimmte Begriffe zu subsumieren, könne auch jede dressierte Ziege, sagte er, und dass er sich wie ein Hochstapler unter Hochstaplern gefühlt hat.

Ich will wirklich niemandem zu nahe treten, aber diese Ausführungen sind mir zu schlicht. Verlust- und Versagensängste, weil er von seinen Eltern idealisiert worden sei? Würden sich solche Ängste nicht viel eher erklären lassen, wenn er von seinen Eltern etwas realistischer betrachtet worden wäre?

Er könnte weinen, wenn er an die Eltern der Opfer denkt? Aber er könnte nur, wenn er denn wollte, er tut es aber nicht. An die Opfer denkt er nicht, weil er die Opfer versachlicht hat, nachdem er sich gedanklich aus dem Geschehen ausgeklinkt hat, und bei der Tatausführung nur noch Zuschauer ist?

Was seine große Liebe zu seinen Hunden anbelangt, erinnere ich mich daran, dass diese Gefühlt ja nicht so stark waren, als er in Chambéry bei einer Frau lebte und die Hunde auf einen winzigen Balkon gesperrt hat. Nachbarn beschwerten sich über das stundenlange Hundegebell und den Hundekot im Treppenhaus. Einer Nachbarin drohte er Schläge an, falls sie ihn wegen Tierquälerei anzeigen werde.

Für mich sind die Ausführungen wenig erhellend. Meiner Meinung nach hat er wieder die riesige Show abgezogen.


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