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9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet

2.375 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Frankreich, 2017, Hochzeit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet

15.02.2022 um 08:40
Zitat von nutriciusnutricius schrieb:Was ist eine Cousine zweiten Grades
Eine Cousine 2. Grades ist die Tochter der Cousine oder des
Cousins eines Elternteils, also die Enkelin einer Großtante oder eines Großonkels.
Zitat von nutriciusnutricius schrieb:und wie hängt das mit seiner Vergangenheit zusammen?
Es wird berichtet, was alles in seiner Familie passiert ist.
Zitat von nutriciusnutricius schrieb:Und was hat er seinem Onkel angetan?
Vermutlich gar nichts. Sein Onkel verschwand als NL 10 Jahre alt war. Sein Kommentar, dass er "es nicht war" sollte wohl witzig gemeint sein.


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9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet

15.02.2022 um 08:57
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb:"Es wäre meiner Meinung nach überraschend, wenn es keine Fakten, keine traumatischen Ereignisse im Leben von Nordahl Lelandais gäbe."
Als ich heute abend diese Aussagen durchgelesen habe, kam mir der Verdacht, das es vielleicht ein traumatisches Ereigniss in seinem Jugendalter gegeben hat. Dass es da schon Übergriffe oder Gewalttaten von ihm ausgehend gegeben hat. Diie er, wie bei Arthur einfach verdrängt hat. Er hatte massive Probleme als er zwischen 12-15 Jahre alt war.
Ich verstehe das eher so, dass es traumatische Ereignisse (also Übergriffe oder Gewalttaten) an IHM gegeben haben könnte!
Was erklären soll, weshalb er sich disoziiert und abspaltet...
Eine angeeigneter Bewältigungsmechanismus verstärkt und außer Kontrolle geraten durch exzessiven Konsum von Drogen und Pornos - das klingt nach einer Verteidigungsstrategie! 😏


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9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet

15.02.2022 um 08:58
Zitat von nutriciusnutricius schrieb:Was ist eine Cousine zweiten Grades
Zitat von WienerinWienerin schrieb:Ja das mit dem blonden Jungen hat für mich auch eine zweideutiges Bild im Kopf.
Geht mir auch immer noch so. Offensichtlich hat NL ihn "erfunden", um zu erklären, wie DNA von Maëlys in sein Auto gekommen ist. Aber eigentlich ist es doch kontraproduktiv für NL, denn es ist doch klar, dass dann die Ermittler diesen Jungen als Zeugen suchen. Für NL wäre es doch besser zu sagen, er hätte Maëlys gesehen, wie sie allein ins Auto geschaut hat bzw. durchs Fenster reingekrochen ist.


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9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet

15.02.2022 um 09:12
@JamesRockford

und

@jeandArc


An dieser Stelle möcht ich mich ganz herzlich bei euch für eure Übersetzungsarbeit und für euer Wissen bedanken. Auch lese ich gerne immer wieder eure persönlichen Einschätzungen.


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9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet

15.02.2022 um 09:44
Zitat von ringelnatzringelnatz schrieb:Ich verstehe das eher so, dass es traumatische Ereignisse (also Übergriffe oder Gewalttaten) an IHM gegeben haben könnte!
Was erklären soll, weshalb er sich disoziiert und abspaltet.
Dies These wurde gestern, auf Nachfrage des Präsidenten, von einem Psychologen abgelehnt.

Der Präsident fragte, ob sie die ganze Zeit von einer falschen Vorstellung ausgegangen wären, dass Nordahl als Kind ein Missbrauchsopfer war. Der Psychologe bestätigte dies. Kein Missbrauch.
Der Präsident: "Vielleicht waren wir also auf dem falschen Weg in diesen Fragen möglicher sexueller Übergriffe im College? Keine Notwendigkeit, nach traumatischen Ereignissen zu suchen, um diese Konstruktionsschwierigkeit und diese Persönlichkeitsstörungen zu verursachen? »

- Der Experte: "Absolut".
https://www.ledauphine.com/faits-divers-justice/2022/02/14/onzieme-journee-du-proces-de-nordahl-lelandais-suivez-les-debats-de-l-apres-midi (Archiv-Version vom 14.02.2022)


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9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet

15.02.2022 um 11:14
Zitat von ringelnatzringelnatz schrieb:Ich weiß, die Ermittler haben wahrscheinlich alle Fälle abgeglichen und ausgeschlossen, aber irgendwie lässt mir das keine Ruhe!
Geht's noch jemandem so??
Mir geht es auch so. Ausgeschlossen wurde meines Wissens nicht jeder Fall. Es konnte keine Zusammenhänge festgestellt werden, was auch schwierig ist, wenn man z.B. anhand der Handydaten überprüft, wann er sich wo aufgehalten hat.

Hier rnochmal die Liste mit den noch offenen und den wieder geschlossenen Vermissten- und Todesfällen. Wikipedia: Nordahl Lelandais#Interrogations sur d'autres_affaires

Es gab ja einige Merkwürdigkeiten, zum Beispiel die beiden Vermissten nach dem Musikfestival in Fort de Tamié. Bei der Schwester von Christophe Morin meldete sich der Bruder des Angeklagten aus dem Off über Soziale Medien. Der Vermisstenfall Eric Foray... Der Name Foray stand in einem Notizbuch von Nordahl, zwar mit einem anderen Vornamen, aber es ist auffällig. Dann gab es die Vermisste aus dem Krankenhaus, die mit dem Angeklagten während dessen Aufenthaltes Kaffee getrunken hat. Und, und, und...

Vielleicht wäre hierfür ein eigener Thread erforderlich?

Das können alles Zufälle sein, aber es sind schon ein paar Leute, die ihm über den Weg gelaufen sind, und die spurlos verschwunden sind oder tot aufgefunden wurden. Eine Bilanz, die vielleicht nicht jeder in seinem Leben hat.
Zitat von HanniNanniHanniNanni schrieb:Geht mir auch immer noch so. Offensichtlich hat NL ihn "erfunden", um zu erklären, wie DNA von Maëlys in sein Auto gekommen ist. Aber eigentlich ist es doch kontraproduktiv für NL, denn es ist doch klar, dass dann die Ermittler diesen Jungen als Zeugen suchen. Für NL wäre es doch besser zu sagen, er hätte Maëlys gesehen, wie sie allein ins Auto geschaut hat bzw. durchs Fenster reingekrochen ist.
So hat er den Ermittlern halt ein wenig Arbeit gemacht. Das wird seine Absicht gewesen sein.
Zitat von nutriciusnutricius schrieb:Wie ist diese Passage zu verstehen? Was ist eine Cousine zweiten Grades und wie hängt das mit seiner Vergangenheit zusammen? Und was hat er seinem Onkel angetan?
Was eine Cousine zweiten Grades ist, weiß ich auch nicht. Müsste ich selbst nachschauen. Ich würde mal auf 'entfernt verwandt' tippen. Er wird dem Onkel nichts angetan haben. Der Onkel ist halt verschwunden. Psychologen klopfen ja bei ihrer Anamnese die ganze Familie ab.


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9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet

15.02.2022 um 11:17
Das Fazit des gestrigen Tages: Der Angeklagte wurde als "Psychopath", "narzisstischer Perverser", "Mythomane", "unfähig, Schuldgefühle zu empfinden", manipulativ, ohne Empathie dargestellt. Von normaler Intelligenz passt er sich einem Gefühl von "Allmacht" und Kontrolle an. Er gibt anderen die Schuld. Die drei Experten erwähnten am Montag auch einen Vorgang der Verdrängung, eine Art Selbstverleugnung: "Seine Opfer werden verdrängt, vergessen, ausgeblendet."

Zwei sehr wichtige Punkte: Nordahl wurde am Montag als verantwortlich für seine Taten beschrieben, ohne wahnhafte Störungen oder Halluzinationen, und es würde eine „pädophile Störung“ vorliegen. Dies würde daher ein sexuelles Motiv bei der Entführung, Freiheitsberaubung und Tötung von Maëlys bezeugen. Am Ende des Tages sagte der Angeklagte: "Ich habe begriffen, dass viel Arbeit vor mir liegt. Ich muss von vorne anfangen. Ich will das tun, und ich habe bereits begonnen."

Hat da der Mythomane gesprochen?

Am 12. Verhandlungstag stehen fünf neue Gutachten auf der Agenda. Das Urteil wird am Freitag, 18. Februar, erwartet.

Von Dämonen besessen und nur als Zuschauer der Gräueltaten hätte er doch eigentlich den Tathergang beschreiben können, denn er selbst war ja nur der Zuschauer! Diese Polemik musste jetzt mal sein.


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9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet

15.02.2022 um 11:25
Ich fände es nicht unwesentlich wie er mit seinen Hunden umgegangen ist.

Zu sagen er liebt sie ist zu wenig und nicht stimmig. Ich stelle mir folgendes vor, weil ich aus erster Hand damit sehr persönliche Erfahrung gemacht habe. Vielleicht lässt sich was aus Nordahl umlegen. Also: So ein Mensch mag geliebt / anerkannt / respektiert werden, kann dies aber anderen nicht geben. Weder Tieren noch Menschen. Er brauchte die Hunde als Ersatz, weil sie nicht zurückreden, weil sie an ihm hängen, egal was er mit ihnen macht. Er geniesst die Momente wenn sie ruhig sind und alles machen wie er will. Sie stören ihn wenn sie bellen, sie stören ihn, wenn er anderes machen will. Er sperrt sie ein, er schlägt sie, die Bedürfnisse der Hunde sind ihm egal. Sie sind ein Schutzschild seiner Seele und eine gute Gelegenheit sich ein Thema anzueignen, über das er im Alltag reden kann. Sie sind Mittel zum Zweck. Die Rasse ist dann nur noch dem sozialen Milieu zuzuordnen. Jemand der so tickt, scheut nicht davor schwache Individuen zu schlagen, sie zu vernachlässigen, sie zu sexualisieren. Jemand der so ist, manipuliert, kann im Freundeskreis lustig sein. Die Brutalität und Aggression wird gegenüber Schwachen im Stillen ausgelebt. In seinem Leben gab es kein Korrektiv, aber wohl viel aufgestauten Hass. Die Hemmschwelle sinkt.

Daraus leite ich für mich ab, dass Taten wohl schon früher begangen wurden. Den blonden Jungen gab es vielleicht auch. Irgendwie muss er ja für sich schon zeigen und beweisen dass er was kann. Daher auch Wortfetzen mit Bedeutung. Die Anerkennung für sich bekommt er dann von anderen Gestörten.

Wie gesagt, alles nur meine Meinung!


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9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet

15.02.2022 um 11:31
Zitat von WienerinWienerin schrieb:Den blonden Jungen gab es vielleicht auch.
Idee am Rande:
War Nordahl als Junge blond?


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15.02.2022 um 11:35
Ganz ehrlich, ich würde nicht ausschließen, dass er selber missbraucht, geschlagen oder vernachlässigt wurde. Vielleicht als blonder Junge.


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9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet

15.02.2022 um 11:39
Zitat von WienerinWienerin schrieb:Ganz ehrlich, ich würde nicht ausschließen, dass er selber missbraucht, geschlagen oder vernachlässigt wurde. Vielleicht als blonder Junge.
Ich auch nicht. Aber soweit ich es mitbekommen habe, hat er immer selbst gesagt, dass er nicht so behandelt wurde.


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9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet

15.02.2022 um 11:43
Zitat von WienerinWienerin schrieb:Ganz ehrlich, ich würde nicht ausschließen, dass er selber missbraucht, geschlagen oder vernachlässigt wurde. Vielleicht als blonder Junge.
Ich gehe nicht davon aus. Aber auch für den unwahrscheinlichen Fall , dass er....

NICHTS würde die (mindestens) zwei Morde rechtfertigen oder seine Schuld mildern.


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15.02.2022 um 11:50
Gibt es denn etwas Neues aus dem Gerichtssaal, heute?


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15.02.2022 um 11:50
Absolut nicht, egal ob angeboren oder als Kind Schaden zugefügt. Er gehört hinter Gitter für immer und ewig.


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15.02.2022 um 11:51
Zitat von HanniNanniHanniNanni schrieb:Gibt es denn etwas Neues aus dem Gerichtssaal, heute?
Ich brauche noch ein paar Minuten. Aber es ist ein ziemlich interessanter Beitrag eines Psychiaters.


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15.02.2022 um 11:51
Sind schon gespannt, danke!


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15.02.2022 um 11:52
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Ich brauche noch ein paar Minuten. Aber es ist ein ziemlich interessanter Beitrag eines Psychiaters.
Danke!


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9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet

15.02.2022 um 12:17
Patrick Blachère, Psychiater, untersuchte den Angeklagten im Januar 2018 im Zusammenhang mit dem Mord an Arthur Noyer. Er war der erste Psychiater, der ihn traf. Er spricht von zweifeln über den Wahrheitsgehalt einer Geschichte, die der Angeklagte erzählt: „1999, er war 16, wurde er wegen geringfügigen Diebstahls angeklagt. Er erzählte einem Arzt, dass er von seinen Eltern missbraucht worden sei, sprach aber nicht darüber, weil sie ihn im Gefängnis besuchten und er nicht verletzt werden wollte ihnen (...) "Der Angeklagte sagte, dass im Büro seines Vaters, der behauptet, Wikinger zu sein, ein Glas mit einem menschlichen Fötus in Formaldehyd konserviert sei. Ich weiß nicht, ob das stimmt."

Der Psychiater fährt fort: „Der Angeklagte sagt, dass er während des Todes von Maëlys Halluzinationen hatte und dass er Stimmen hörte, als er auf einer Baustelle war. Er sagt uns, dass er schizophren ist. Es ist eine Erfindung. Möglich wäre eine Dissoziation.“ Diese dissoziativen Störungen umfassen eine Reihe von psychiatrischen Störungen, die durch das Auftreten einer Störung gekennzeichnet sind, die das Gedächtnis, das Bewusstsein und/oder die Identität beeinträchtigt. Der Sachverständige führt seine Argumentation fort und schließt schließlich eine mögliche Dissoziation des Angeklagten aus, weil er nach der Tat sein Verbrechen verschwiegen hat. Auch kein posttraumatischer Stress. Er ist daher strafrechtlich verantwortlich.

Laut dem Psychiater weist Nordahl Lelandais „eine Intoleranz gegenüber Frustration, eine Neigung zu Impulsivität, eine hochmütige, arrogante, impulsive Persönlichkeit auf. Er erkennt eine schwere Persönlichkeitsstörung mit drei Komponenten: Borderline, dissozial (Psychopath) und narzisstisch. Der Experte erklärt weiter, dass der andere in den Augen von Nordahl ein Gegenstand ist: „Er ist narzisstisch, benutzt den anderen als Ding, etwa wenn er ohne Zustimmung seiner Partner Videos seiner Eskapaden im Internet verbreitet. Er erkennt keine Schuld."

Patrick Blachère beschreibt weiter das Verhalten des Angeklagten: „Er hat kein Einfühlungsvermögen, ist aber in der Lage, beim Tod seines Hundes zu weinen. Er kann die Emotionen des anderen nicht wahrnehmen. Er ist der einzige, der weiß, dass Maëlys tot ist, und er erkennt das Leid der Eltern nicht. Der Sachverständige gibt an, dass er den Angeklagten untersucht hat, als noch nichts von der Existenz der pädophilen Filme über seine Großcousinen bekannt war.

Hinsichtlich der Gefährlichkeit oder der Wiederholungsgefahr sieht der Gutachter tatsächlich eine Wiederholungsgefahr "statistisch sehr ausgeprägt. Er ist impulsiv, ohne Empathie, unfähig, sich selbst zu hinterfragen. (...) Wir können alle jemanden verletzen. Aber im Fall des Angeklagten gibt er dem anderen die Schuld. Er rationalisiert. Er ist gespalten. Für Maëlys kehrt er zu der Hochzeit zurück, ohne besondere Qualen zu haben. „Ich habe ihn 2018 gesehen. Hat er sich weiterentwickelt? Ich kann es nicht sagen“, gibt Patrick Blachère zu. Auch während des Prozesses schikaniert er weiterhin bestimmte Zeugen ("Wenn Du auf diese SMS geantwortet hätten, wäre Maëlys immer noch da").

War Nordahl Lelandais Opfer von Gewalt? Der Angeklagte widerlegt diese Vorstellung und sagt dies. „Nein, ich habe nie gesagt, dass ich von meinem Vater mit dem Gürtel geschlagen wurde oder dass ich am Tisch nicht reden durfte. Auch kein Streit mit meinem Bruder. Ich habe Zurechtweisungen bekommen, aber keine Gewalt.“ So beharrt die Präsidentin Valérie Blain: „Aber das sind Kommentare, die von den Betreuern aus der psychiatrischen Klinik gemeldet wurden.“ Der Angeklagte: "Nein, das habe ich nie gesagt."

Patrick Blachère ist der Ansicht, dass die Beziehung zur Arbeit, die bei dem Angeklagten nicht vorhanden ist, ein Element ist, das die sehr unstrukturierte Persönlichkeit von Nordahl Lelandais erklärt, insbesondere seit seinem Versagen in der Armee. „Der Angeklagte arbeitet nicht und führt ein sehr Leben, mit Feiern und Drogen, das passt zu seiner sehr grenzwertigen Persönlichkeit. Für eine mögliche spätere Wiedereingliederung wird er auch über sein Verhältnis zur Arbeit nachdenken müssen. (…) Wenn eines Tages zum Beispiel als Hundeführer wieder arbeiten möchte, muss er sich integrieren, Regeln akzeptieren und an seiner Frustrationsintoleranz arbeiten.

Patrick Blachère berichtet von einer Hülle, in die sich der Angeklagte begeben hat, die es ihm ermöglicht, sich zu lösen und nicht zu leiden. „Um ein Thema einzuschätzen, schauen wir auf Intelligenz, Persönlichkeitsstörungen und Abwehrmechanismen. Bei dem Angeklagten sind sie fantastisch. Er landet immer auf den Beinen. Es ist eine Leugnung der Realität und des anderen. Das macht es möglich, nicht zu leiden.“ (...) Er hat die Fähigkeit, geliebt zu werden, aber da er gespalten ist, kann er kriminelle Handlungen begehen, ohne sich selbst zu hinterfragen, weil der andere nicht existiert.“ Die Gerichtspräsidentin versucht daher, an eine Situation anzuknüpfen, die kurz nach dem Verschwinden von Maëlys am 27. August 2017 bekannt wurde: „Die erste Person, die er am Abend der Hochzeit trifft, ist Maëlys Mutter. Er antwortet ihr kaum, er war wie abgestumpft." Der Experte: „Er verleugnet die Angst der Mutter. Es ist ein Abwehrmechanismus. Um diese Art von Reaktion zu haben, muss man eine ganz besondere Persönlichkeit haben, und das ist es, was an Nordahl beunruhigt.

Was die psychologischen oder psychiatrischen Experten seit Montag ansprechen, ist die Stagnation, die Nordahl seit 2017 zu erleben scheint, seit seiner Sicherungsverwahrung und seiner Inhaftierung. „Ich stimme mit meinem Kollegen Dr. François Danet über die extreme Gefährlichkeit des Angeklagten überein. Wenn er sich in vier Jahren nicht weiterentwickelt hat, ist das besorgniserregend. Es gibt keine Medikamente, es gibt nur der therapeutische Prozess." Ist er dem zugänglich?


Der Psychiater stellt in gewisser Weise klar: "Wir sprechen heute von einer narzisstischen Persönlichkeit des Angeklagte. Ebenso sagen wir nicht mehr psychopathisch, sondern dissozial." Und weiter: „Er leidet nicht. Er ist in der Lage zu feiern, Sex zu haben. Er versucht nicht, die Gesellschaft vor einem möglichen Rückfall zu schützen."

Hinsichtlich einer echten sexuellen Anziehung zu Kindern gibt, fragt die Präsidentin: "Was ist der Unterschied zwischen einem kriminellen Pädophilen und einem Pädophilen?" Der Experte: "Heute sagen wir 'paraphile Störung' eher als pädophil. Wenn Sie 'Teenager' oder 'jung' eingeben, kommen Sie auf Kinderpornografie-Seiten. (...) Er ist tatsächlich ein Pädophiler. Ist für ihn vielleicht schwer zu erkennen." Die Präsidentin: "Er hat es erkannt."

Die Präsidentin: "Zur Gefährlichkeit des Angeklagten sagen Sie, wir müssen sehen, wie er sich im Gefängnis entwickelt hat?" Der Experte: „Zu dem Zeitpunkt, als ich ihn im Fall von Herrn Noyer sah, bestand ein statistisches Rückfallrisiko von 58 % nach zehn Jahren.“ Die Präsidentin: „Der Angeklagte sagt, dass er im Gefängnis an ihm arbeitet, aber dass es nicht reicht. Er befindet sich in Einzelhaft, aber kurz vor seinem Prozess wurde in seiner Zelle ein Handy gefunden, das von einer Freundin eingeschmuggelt wurde.“ Der Experte: „Es gibt einen Mangel an Psychiatern in den Gefängnissen. Was den Disziplinarvorfall betrifft, so liegt ein Regelverstoß vor. Einmal. Hat er Drogen konsumiert?“ Die Präsidentin: "Wir wissen es nicht." Aber seine Ex-Freundin sagt, sie habe ihm welche mitgebracht.
Quelle: https://www.francebleu.fr/infos/faits-divers-justice/direct-proces-lelandais-des-psychologues-et-psychiatres-a-nouveau-a-la-barre-pour-cerner-l-accuse-1644868065

Die Übersetzung des Originaltextes erfolgte durch mich zusammenfassend mit Auslassungen und unter Einbeziehung sprachlicher Kreativität und auf Grundlage meiner Interpretation.


Der Psychiater schließt eine mögliche Dissoziation des Angeklagten aus, weil er nach der Tat sein Verbrechen verschwiegen hat. Das habe ich vorhin auch schon geschrieben, dass er, wäre er nur der Zuschauer gewesen, hätte er ja auch gestehen können.

Er meint, den Kopf aus der Schlinge ziehen zu können, wenn er von den Dämonen spricht. Es sind immer wieder diese Lügen. Er wird beim Klauen erwischt, und stellt sich als Missbrauchsopfer dar, usw.

Die Gefährlichkeit des Angeklagten wird nochmals betont. Dass er pädophil ist, auch.


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9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet

15.02.2022 um 14:33
Alain Jakubowicz bringt das Thema Kokain ins Spiel. „Sie gehen in Ihrem Bericht nicht auf seinen Kokainkonsum ein. Kokain? Könnte das sein Verhalten beeinflussen?" Der psychiatrische Sachverständige: „Wenn er zum Zeitpunkt der Ereignisse unter Drogeneinfluss gestanden hätte, wäre er nicht normal gewesen, als er zur Hochzeit zurückgekehrt ist. (…) Er trägt die volle Verantwortung, weil er freiwillig Alkohol und Drogen konsumiert hat. Aber diese Toxine können sein kriminelles Verhalten nicht erklären oder sein Urteilsvermögen verändern.“

Der Sachverständige spricht den Angeklagten indirekt an. „Es ist gut, dass er mir zuhört, denn es ist schade, dass er in seinen Lügen verharrt, denn es besteht die Gefahr einer Wiederholung. Ich bin nicht hier, um ihn niederzumachen, ich reduziere ihn nich auf seine Taten.“ Der Anwalt beharrt auf seiner Frage des starken Kokainkonsums während der Entführung und des Todes von Maëlys: „Ich verstehe nicht, warum Sie in Bezug auf meinen Mandanten von einer pathologischen Persönlichkeit sprechen und dass Sie die Veränderung seines Urteilsvermögens vollständig ausschließen und Sie sagen er trägt die volle Verantwortung." Der Experte: „Wir dürfen uns in dieser Affäre nicht von den Medien leiten lassen und bei der Bearbeitung einer solchen Akte nicht emotional werden. Auch Sie sind berührt, mein Herr.“ Letzterer nickt. Patrick Blachère konfrontiert den Anwalt weiter: „Die Persönlichkeitsstörung, an der der Angeklagte leidet, hindert ihn nicht daran, für seine Taten voll strafrechtlich verantwortlich zu sein.“ Der Anwalt: "Die Grenze ist eine enge Gratwanderung. Sehr gut. Vergessen wir das."

Strafverteidiger Alain Jakubowicz rückt die Frage nach der Gefährlichkeit des Angeklagten in den Fokus. „Ist trotz seiner pathologischen Persönlichkeit ein „normales“ oder kontrolliertes Leben später möglich?“ Der Experte: „Lange ging es um sein schönes Auto und die Eroberung von Frauen, aber dann war er schachmatt. Wir konnten nicht erkennen, dass er erleichtert war, entdeckt worden zu sein, wie es bei manchen Psychopathen der Fall ist. Und außerdem scheint ihm sein entwürdigtes Image in der öffentlichen Meinung gleichgültig zu sein.“

ALain Jakubowicz: „Diese Akte ist dramatisch, aber warum müssen alle Redner weitere Details hinzufügen?“ Der Experte: „Ich bin hier, um dem Gericht meine Einschätzung darzulegen. Der Angeklagte hat eine merkwürdige Art, eine Realität herzustellen, die keine Realität ist. Ich habe nur bestimmte Elemente hervorgehoben, die beispielsweise während seiner Zeit bei der UHSA festgestellt wurden. "

Alain Jakubowicz versucht, über die Zeit nach einer möglichen Entlassung aus dem Gefängnis eines Tages nachzudenken. „Ist es nach 15 bis 20 Jahren Gefängnis kompliziert, eine Arbeit zu finden?“ Der Experte: "Er kann im Gefängnis arbeiten, Diplome machen." Der Anwalt: „Schwierig, wenn man in Einzelhaft ist. Er hat sein Bac im Gefängnis bestanden …“ Der Experte: „Es gibt eine positive Komponente, weil er immer von seiner Familie unterstützt wird.“ Der Anwalt: "Er hat im Gefängnis mit dem Rauchen aufgehört, und auch mit den Drogen. Sie wissen, dass es im Gefängnis verboten ist."

Alain Jakubowicz „Wenn es positive Elemente gibt, wenn er weint, wenn er ein Gefühl von Scham und Traurigkeit hat, am 13. Februar 2018, redest du nicht darüber?“ Der Experte: „Aber ich bin derjenige, der es in der Akte markiert hat! [Der 13. Februar müsste der Tag seines Geständnisses gewesen sein, am 14. Februar wurde die Leiche gefunden.]

Alain Jakubowicz will dem Gericht zeigen, dass sich sein Mandant gebessert hat. Es gibt diese eine Übertretung im Gefängnis, dieses Handy, durch eine ehemalige Freundin in die Zelle gebracht (…)

Valérie Blain wendet sich an den Angeklagten: „Was haben Sie zu sagen?“ Der Angeklagte: "Ich habe Sie gehört, und ich fange von vorne an." Der Präsident fährt fort und improvisiert ein kurzes Verhör: "Freitagabend, haben Sie die Tötung von dem Soldaten und von Maëlys gestanden?" Der Angeklagte etwas überrascht: „Uh, ja, Madame.“ Die Präsidentin: "Warum haben Sie Maëlys entführt?" Der Angeklagte: "Ich habe verstanden, was es heißt, entführt zu werden, sie ihren Eltern wegzunehmen." Der Präsident: "Warum?" Der Angeklagte: "Ich habe sie mitgenommen. Sie wollte zu meinen Hunden gehen." Der Angeklagte: "Gefällt Ihnen meine Antwort nicht, Frau Präsidentin?" Die Präsidentin seufzt: "Diese Antwort tut mir leid..." Der Angeklagte: "Entschuldigung, ich habe mich schlecht ausgedrückt."

Der Psychiater: "Ich habe auch viele Fragen... Warum schlagen Sie das Kind, wenn es weint?" Nordahl meldet sich erneut mit seinen Halluzinationen: „Als ich sie weinen sah, sah ich Arthur und hatte Angst.“ Daraufhin stoppt die Präsidentin den Psychiater: "Wir machen keine wilden Gutachten im Zeugenstand."

Valérie Blain, die Präsidentin des Gerichts, stellt einige Fragen. Der Angeklagte antwortete und starrte sie an: „In diesem Moment weiß ich nicht, was passiert, ob es Tag oder Nacht ist, wer ich bin. Ich kann es nicht sagen. Meine Worte sind verwirrt, es tut mir leid. .."

Die Präsidentin fährt fort: „Was haben Sie gefühlt, als Sie den Körper in die Schlucht legten?“ Der Angeklagte antwortet etwas prahlerisch mit Handbewegungen: "Ich habe nichts Besonderes gemacht." Die Präsidentin: "Wie bei Arthur Noyer." Der Angeklagte blickt zum Präsidenten auf.

Patrick Blachère schließt seine Anhörung mit dieser Frage ab: "Wenn er den Unteroffizier in den Augen von Maëlys sieht, was hat er getan, um den Unteroffizier nicht wieder in den Augen eines anderen zu sehen?" Nordahl erklärt dann, wie er in den ersten Tagen seines Prozesses offenbart hatte, dass er jetzt Bücher über Buddhismus lese. „Wenn ich Wut spüre, werde ich mich darum kümmern, sie beruhigen und kontrollieren. Ich möchte Wut in Weisheit verwandeln.“ Stimmengewirr im Zimmer. Darauf antwortet der Experte lieber nicht.
Quelle: https://www.francebleu.fr/infos/faits-divers-justice/direct-proces-lelandais-des-psychologues-et-psychiatres-a-nouveau-a-la-barre-pour-cerner-l-accuse-1644868065

Die Übersetzung des Originaltextes erfolgte durch mich zusammenfassend mit Auslassungen und unter Einbeziehung sprachlicher Kreativität und auf Grundlage meiner Interpretation.


Er hat in vier Jahren Gefängnis das Bac nachgeholt, mit dem Rauchen aufgehört und nimmt keine Drogen mehr, weil die im Gefängnis verboten sind. Na, das nenne ich doch mal eine gute Sozialprognose!

Dass er sich Handys reinschmuggeln ließ, sich Pornofilme anschaut und sich Profile junger Mädchen angesehen hat, vergessen wir einfach mal. Wir erwähnen nur das Handy.

Es wird ihm von der Präsidentin eine goldene Brücke gebaut, aber er hält eisern an der Hundegeschichte fest. Wahrscheinlich ist diese Darstellung so abgesprochen und von ihm auswendig gelernt worden, dass er selbst überhaupt nicht anders kann. Sein Anwalt müsste ihm wieder den Wortlaut vorkauen, damit er ihn dann wie ein Papagei nachplappern kann.

Wie gut, dass er sich jetzt mit dem Buddhismus beschäftigt und seine Wut kontrolliert. Dann kann ja nichts mehr passieren. War das nicht bei Dutroux und seiner Gattin auch so, dass sie urplötzlich ihren Glauben zu Gott gefunden hatte, damit sie nach ihrer vorzeitigen Entlassung schwer bewacht in einem Kloster leben konnte? 


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9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet

15.02.2022 um 17:21
Heute Nachmittag steht ein letzter Psychiater im Zeugenstand: Dr. Paul Bensussan. 66. Der Vorsitzende erinnert daran, dass er zwei Gutachten verfasst hat. Ein Co-Autor des einen Gutachtens stand nicht auf der Expertenliste im Fall von Arthur Noyer, weswegen das Gutachten nicht zugelassen wurde. Die Verteidigung wollte auch diesen zweiten Bericht über den Fall Maëlys vom 21. Dezember 2020, der mit Professor Rouillon verfasst wurde, nicht zulassen, allerdings vergeblich.

Für Dr. Bensussan ist der Angeklagte ein krankhafter Lügner, was fundamental in seiner Persönlichkeit ist. „Wir haben die Biographie des Angeklagten nachvollzogen und sahen, dass sich bei ihm sehr früh Anpassungs- und Verhaltensstörungen gezeigt haben.“ Der Experte erklärt, was die pathologische Lüge ist. „Es lügt sogar über triviale Dinge. Bei dem Angeklagten weiß man nie, was stimmt. Es ist sehr schwierig, an ihn heranzukommen. Allerdings hatten wir zwei lange Treffen. (…) Es ist schwierig, seine psychopathische Persönlichkeit zu definieren. Es liegt eine besonders schwere Persönlichkeitsstörung vor. All dies unter Missachtung von Regeln. Er neigt zu Täuschung, Manipulation, Reue- und Empathielosigkeit.“

Auch wenn Nordahl heute am Ende der Anhörung vor der Mittagspause stammelte - und darauf wird selten genug hingewiesen -, hält der psychiatrische Sachverständige es dennoch für eine Lüge. „Als er nicht sagte, warum er Maëlys entführt hatte, wiederholte er, dass es darum ging, seine Hunde zu sehen. Die Zivilparteien hatten vielleicht Hoffnung, die enttäuscht wurde. (…) Was er zum Zeitpunkt der Aggression gegen Maëlys beschreibt, nämlich die Halluzinationen, ist es wieder eine Manipulation, es ist unmöglich. Er hat k eine sehr schwere Persönlichkeitsstörung. (...) Wenn er sagt, dass er Maëlys angegriffen hat, ist das kein Drogentrip. Sonst hätten wir ihn verhärmt neben der Leiche seines Opfers gefunden, was nicht passiert ist. Tatsächlich ist er ohne größeres Einfühlungsvermögen sehr schnell wieder auf den Beinen gewesen.“

Nun charakterisiert Paul Bensussan das Krankheitsbild des Angeklagten: "Bipolar mit Depressionen. Psychopathisch sind das Fehlen von Empathie und die Lügen. Es ist sehr nah an einer Geisteskrankheit. Die Prognose ist düster, ein Psychopath ändert sich nicht." Der Arzt stellt kurz seinen Bericht vor. Die Präsidentin befragt ihn jetzt.

Paul Benussan zählt einige Punkte auf, die eine sichere Diagnose ermöglichen. Für eine Psychopathie „muss es mindestens drei der sieben Kriterien geben, die es gibt“. Und nach seinen Angaben hat der Angeklagte mindestens sechs.

1. Unfähigkeit, sich an soziale Normen anzupassen;
2. Die Tendenz, zum persönlichen Vorteil oder Vergnügen zu täuschen;
3. Impulsivität;
4. Reizbarkeit und Aggressivität;
5. Rücksichtslose Missachtung der eigenen Sicherheit oder der anderer; anhaltende Verantwortungslosigkeit;
6. Das Fehlen von Reue.

Paul Bensussan erklärt, dass er hinsichtlich einer positiven Entwicklung für Nordahl nicht sehr optimistisch ist. „Ich habe gehört, dass der Angeklagte im Gefängnis an sich gearbeitet hat, ich verstehe, dass es kompliziert ist, sein Herz vor einem Schwurgericht zu öffnen. Aber wir müssen hoffen, dass er eine aufrichtige Selbstprüfung durchführen wird, ohne sich Sorgen zu machen, dass er wieder in Lügen versinkt. (. ..) Ich bin ein heftiger Gegner der Todesstrafe, weil sie davon ausgeht, dass sich die Person nicht ändern kann. Aber für den Psychopathen bin ich einigermaßen pessimistisch. Die Gefährlichkeit bleibt auf Dauer bestehen."

Um an die vom Angeklagten berichteten Tatsachen zu erinnern, nämlich eine Halluzination, während der tödlichen Schläge gegen Maëlys, erklärt der Experte, dass es "psychiatrisch nicht möglich ist, dass er seit Jahren halluziniert, wie er während der Ermittlungen behauptet hat".

Die Präsidentin will seine Einschätzung zu Behandlungsmöglichkeiten. Der Experte: „Er erschien uns so unauthentisch, dass wir dachten, eine Therapie sei nutzlos. Aber heute sage ich, um ihn nicht zu verlieren, braucht man eine Nachsorge, also einen Rahmen.“ Seine Gefährlichkeit ist langfristig hoch. Wenn er morgen jemanden trifft, der ihn an den Unteroffizier erinnert, was wird er tun?“

Zu einem möglichen Ereignis in der Jugend von Nordahl Lelandais kann sich der Experte nicht äußern. „Der Angeklagte sagt, er sei geliebt worden und habe eine ereignislose Kindheit gehabt. Ich kann nicht über möglichen Missbrauch oder sexuelle Übergriffe in seinem Internat spekulieren.“

Nordahl erklärte, dass er für Treffen mit Frauen viel Zeit auf Dating-Sites verbrachte. Er überprüfte alles, sah, was herauskam, und traf seine Wahl. Der Präsident befragt den Sachverständigen zur Sexualität des Angeklagten und er klärt das Hauptthema, nämlich die Heterosexualität, auf. "Bei dieser Anhörung hat er eine Anziehungskraft auf vorpubertäre Kinder zugegeben, aber nicht vor den Experten. Es ist in erster Linie ein heterosexuelles Thema."

Fabien Rajon, Anwalt von Maëlys' Mutter: "Wie beurteilen Sie die Verführungskünste des Angeklagten, um den Gesprächspartner ins Vertrauen zu ziehen?" Der Experte: „Ja, er kann berührend und verführend sein.“ RA Rajon: „Hat er die Fähigkeit, seine Gesprächspartner zu kontrollieren?“ Der Experte: „Das ist zu stark. Bei Gutachten lügen alle. Entweder sie glätten ihre Biografie, oder es ist eine Dramatisierung für einen nützlichen Zweck. Manipulativ, dazu sage ich mehr.“
Quelle: https://www.francebleu.fr/infos/faits-divers-justice/direct-proces-lelandais-des-psychologues-et-psychiatres-a-nouveau-a-la-barre-pour-cerner-l-accuse-1644868065

Die Übersetzung des Originaltextes erfolgte durch mich zusammenfassend mit Auslassungen und unter Einbeziehung sprachlicher Kreativität und auf Grundlage meiner Interpretation.

Es ist ein düsteres, aber vielleicht auch sehr zutreffendes Bild, das der Psychiater von Nordahl zeigt. Kein Wunder, dass die Verteidigung die Verwendung dieses Gutachtens verhindern wollte.

Er entlarvt die Lügen hinsichtlich der Halluzinationen und des Drogenkonsums. Seine Prognosen sind auch eher schlecht. Den psychiatrischen Gutachtern gegenüber hat er seine Vorliebe für vorpubertäre Mädchen nicht geäußert, diese aber vor Gericht zugegeben? Dass er ein notorischer Lügner ist, hat der Gutachter ja auch festgestellt. Man wisse nie, was stimmt und was nicht.

Was war vor Arthur? An dem Abend hatte er ja auch vergeblich eine Sexualpartnerin gesucht. Was war an anderen Tagen, an denen seine Suche erfolglos war?

Wird ihn noch jemand nochmal zu dem letzten Foto von Maëlys aus der Überwachungskamera befragen, auf dem er eine Minute nach der Entführung seine Hand in ihren Slip schiebt? Oder behält sich das die Nebenklage für ihre Pladoyers vor? Er würde ja sowieso keine zufriedenstellende Antwort geben.  


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