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Die Plaza Frau

10.451 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Unbekannt, Schuhe, Hotel ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die Plaza Frau

12.12.2017 um 18:00
@eldec
Danke, das hatte ich dann tatsächlich überlesen. Und am Freitag war Mr. F. ja definitiv noch eingebucht.

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Die Plaza Frau

12.12.2017 um 19:50
Ich habe mir nochmals die Fotos angesehen, der Ring am Mittelfinger ihrer rechten Hand könnte vllt. ein Ehering gewesen sein, er sieht jedenfalls so aus.
Und die geflochtenen bunten Peeptoes die in dem Video gezeigt werden, sind von „Unisa“, das ist eine spanisches Label gegründet 1973.


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Die Plaza Frau

12.12.2017 um 20:59
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Dem Opfer wurden alle Etiketten in der Kleidung entfernt; deklariert wurde es in dem Magazin als "Mafia-Methode" ----- Als ich das gelesen habe, musste ich sofort an den JF-Fall denken, wobei es hier ja den Unterschied gibt, dass bei JF doch noch ein Kleidungsstück mit René Lezard-Etikett vorhanden war.,
wenn ich des in meinem kopf weiterspinne,dann komm ich auch zu dem schluss des es einen täter gab der die ediketten entfernte.
nur kam er hier in zeitnot.......
drum nahm er die restlichen kleidungsstücke mit u. hat diese eine jacke in der hektik vergessen.
des sich an der tasche auch ein firmenlogo befand hat er evtl. nicht gewusst bzw. nicht dran gedacht.

für mich ist es bis jetzt die halbwegs logischste erklärung für des fehlen der bekleidung.
nur ob des auch stimmt......

sie wird ihre unterbekleidung nich selber weggebracht (anderes zimmer/ort,reinigung u.ä.)haben,sonst wäre wenigstens ein kleidungsstück dagewesen um vor die tür gehen zu können.


wenn sie nun gar nix mit dem geheimdienst zum tun hatte,sondern sich aus irgendwelchen gründen vor selbigen versteckt hat?
des würde auch die "fantasieangaben" zu ihrer person erklären.


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Die Plaza Frau

12.12.2017 um 20:59
Zitat von eldeceldec schrieb:PS: Wäre interessant zu wissen, wie die Frau bekleidet war, als sie die Tür öffnete.
Die Serviceangestellte, die das Essen brachte, hat geschildert, dass das Zimmer der Frau ziemlich "leer" war und die Frau auch nicht an Smalltalk interessiert war, dafür aber ein grosszügiges Trinkgeld gab. Leider hat sie zur Bekleidung der Frau nichts gesagt.

Aber die irrtümliche Lieferung auf Zimmer Nr. 2804 ist schon interessant, das war ja angeblich kein Irrtum der Serviceangestellten, sondern die Lieferung wurde wohl mit dem Ziel Raum Nr. 2804 in Auftrag gegeben. Aus dem Artikel geht aber nicht hervor, ob jemand in Zimmer Nr. 2804 auf das Klopfen reagiert hat, bzw. wie das Missverständnis aufgeklärt werden konnte. Eine Überlegung in dem Zusammenhang ist eben, dass die Bestellung für Zimmer Nr. 2805 vielleicht aus Zimmer Nr. 2804 aufgegeben wurde. Vielleicht wurde dann wegen der Telefonnummer die Bestellung auf Zimmer Nr. 2804 geschickt. Das ist aber nur Spekulation.

Eine andere Möglichkeit wäre, dass der Gast aus Zimmer Nr. 2804 dann gesehen hat, wohin das Essen geliefert wurde, bzw. wer das Essen entgegennahm. Aber auch das ist natürlich nur Spekulation.

emodul


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Die Plaza Frau

13.12.2017 um 02:39
Erstmal vielen Dank @Tuxhater, dass Du diesen Fall hier mit uns teilst.

Ich habe mir den Artikel und den Thread aufmerksam durchgelesen und im ersten Moment fühle ich mich in vielen Punkten an die RAF erinnert. Die Umstände, die hier beschrieben werden, ähneln in vielerlei Hinsicht den Biografien von Mitgliedern, die in den Untergrund gegangen sind. Von den entfernten Etiketten in der Kleidung über die kurzen Haare zur Veränderung des Aussehens (war die Haarfarbe natürlich oder eventuell gefärbt?) und den im Zimmer gefundenen Gegenständen (Aktenkoffer mit auffallend hoher Anzahl an Munition für einen Suizid, die gecleante Waffe, die Uhr mit dem durchaus praktischen Nutzen). Auch die Zeitung finde ich in diesem Hinblick interessant, da die Kommunikation oftmals über versteckte Codes in Zeitungsannoncen lief.
Wurden die Anrufe aus ihrem Zimmer getätigt, nachdem die Ausgabe der USA Today bereits ausgeliefert worden war? Und an welchem Tag fanden diese Fehlanrufe eigentlich statt? Ich finde, gerade wenn man sich ihr "Bewegungsprofil" genauer ansieht, wäre es sehr wichtig zu wissen, welche Tätigkeiten sie wohl vorgenommen hat, als sie sich in ihrem Zimmer befand. Gerade der Freitag ist relativ interessant: sie hat den ganzen vergangenen Tag und die Nacht an einem anderen Ort verbracht; als sie sich von Freitag Vormittag bis Freitag Abend jedoch durchgängig in ihrem Zimmer befand, war laut Zimmerservice das Bett um 20.23h noch wie unbenutzt. Man könnte annehmen, dass sich jemand in einem Hotelzimmer mit begrenzten Betätigungsmöglichkeiten - fernsehen, lesen, Badezimmer nutzen - vielleicht für eine gewisse Zeit zur Entspannung auf das Bett legen würde und so "Gebrauchsspuren" hinterließe. Gerade bei einer depressiven oder gar suizidalen Person, die erwiesenermaßen ein erhöhtes Schlaf- und Ruhebedürfnis haben, halte ich es für absolut atypisch, dass sie das Bett in dieser Zeit so gar nicht genutzt haben soll.

Was hat sie also in diesen knapp 9 Stunden im Hotelzimmer gemacht, nachdem sie zuvor fast einen ganzen Tag unterwegs war? Es erscheint mir plausibel, dass sie einen bestimmten Auftrag zu erfüllen hatte, mit dem sie sich in dieser Zeit intensiv beschäftigte und der wohl auch so wichtig war / sich verzögerte, so dass sie ihren Aufenthalt in Oslo noch am selben Tage verlängern musste.


Gemäß meines "vielleicht-irgendwas-in-Richtung-RAF"-Szenarios, hier auch noch ein paar Gedanken zu den beiden Buchungsanrufen:
sie könnte beim ersten Mal auf Englisch und beim zweiten Mal auf Deutsch telefoniert haben, um nicht von Personen in ihrer Umgebung belauscht zu werden. Hätte sie den ersten Anruf beispielsweise von einer öffentlichen Telefonzelle aus einem deutschen Dorf aus getätigt, wäre ihr Gespräch in Englisch nicht von so vielen Menschen auf Anhieb verstanden worden. Auf dem Weg nach Norwegen am Anreisetag war deutsch wiederum die bessere Wahl, um den gleichen Effekt zu erzielen.

Bei den Daten im Anmeldeformular ist vielleicht auch noch ganz interessant, WIE sie eventuell auf die Angaben gekommen sein könnte. Dass die Gegend um Verlaine irgendeine Bedeutung zu haben scheint, wird zumindest durch die beiden Anrufe bestärkt. Trotzdem war ihr das Gebiet nicht so vertraut, dass sie sich eine halbwegs plausible Postleitzahl herleiten konnte (sie würden alle mit einer 4 beginnen). Die Postleitzahl, die sie gewählt hat, gehört (zumindest heute) laut Google zu Bradvari in Bulgarien. In Belgien gibt es nur 7538 und 7548. Was jetzt an sich natürlich nicht viel aussagt, kann reiner Zufall sein. Interessant ist es trotzdem, da die DDR in den späten 70ern und frühen 80ern in mehreren Fällen Mitgliedern der RAF die ungehinderte Einreise nach Bulgarien ermöglicht hat, um sie so vor den Behörden der BRD zu schützen.


Über ein paar Dinge stolpere ich aber immer noch:

Samstag Abend um 19.30h wird nochmal eine Tele-Message an die Frau geschickt, die SOFORT beantwortet wird.

20 Minuten später ertönt ein Schuss.

15 Minuten später wird die Frau in einem verdunkelten Zimmer bei offenem Fenster und laufendem Fernseher gefunden.

Sollte es sich hier um einen Suizid gehandelt haben, kann man davon ausgehen, dass er nicht spontan war. Geplante Suizide haben immer eine Vorbereitungsphase, die in ihrem zeitlichen Umfang variiert. Dennoch ist es recht wahrscheinlich, dass 20 Minuten vor der Tat diese Vorbereitungsphase bereits begonnen hat. Was für mich wirklich nicht passt ist, dass sie in genau diesem Moment, in dem immens viel Energie in den Vorgang des Abschließens und der Tatdurchführung gelegt wird, tatsächlich sofort diese Tele-Nachricht beantwortet.

Auch die Haltung während des vermeintlichen Suizids finde ich sehr seltsam. Da die Kugel an ihrer Stirn ein- und am Hinterkopf ausgetreten ist und dann sowohl Bettlaken als auch Matratze durchschossen hat, bevor sie unter dem Bett zum Liegen kam, müsste sie ja auf dem Bett gelegen haben, Beine an der Bettkante angewinkelt und aufgestellt, mit beiden Händen die Pistole über ihrem Kopf umklammernd, Daumen am Abzug (oder habe ich etwas falsch verstanden?).

Was mich außerdem noch interessieren würde, wären die Fingerabdrücke im Zimmer selbst bzw. ob überhaupt welche genommen wurden, z.B. von den Getränkeflaschen, im Sanitärbereich, den Lichtschaltern, der Fernbedienung ...?

Zur Kleidung und den Taschen: Geht man davon aus, dass die Etiketten wirklich entfernt wurden, um eine Identifizierung zu verhindern, so ist es schon etwas seltsam, dass genau die Etiketten noch vorhanden sind, die eindeutig nach Deutschland weisen. Was wiederum ein Hinweis darauf sein könnte, dass genau diese Dinge (Aktenkoffer mit Munition, Travelite-Tasche, Blazer / Jacke) nicht ihr persönlich gehörten, sondern ihr erst speziell für diesen Auftrag zur Verfügung gestellt wurden.


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Die Plaza Frau

13.12.2017 um 09:21
Der Fall ist wirklich spannend, aber den rausgetrennten Etiketten würde ich nicht so viel Bedeutung beimessen.
Es gibt einfach Leute die haben so einen Spleen.
Da sind andere Sachen, wie schon beschrieben, viel auffälliger.


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Die Plaza Frau

13.12.2017 um 22:52
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Ich habe mir den Artikel und den Thread aufmerksam durchgelesen und im ersten Moment fühle ich mich in vielen Punkten an die RAF erinnert. Die Umstände, die hier beschrieben werden, ähneln in vielerlei Hinsicht den Biografien von Mitgliedern, die in den Untergrund gegangen sind. Von den entfernten Etiketten in der Kleidung über die kurzen Haare zur Veränderung des Aussehens (war die Haarfarbe natürlich oder eventuell gefärbt?) und den im Zimmer gefundenen Gegenständen (Aktenkoffer mit auffallend hoher Anzahl an Munition für einen Suizid, die gecleante Waffe, die Uhr mit dem durchaus praktischen Nutzen). Auch die Zeitung finde ich in diesem Hinblick interessant, da die Kommunikation oftmals über versteckte Codes in Zeitungsannoncen lief.
An die RAF habe ich initial auch mal gedacht. Allerdings bin ich mir nicht so sicher, ob das vom Alter her wirklich passt. Für die "Dritte Generation" der RAF ist die Frau eigentlich zu jung, wobei das jetzt natürlich nicht wirklich ein Ausschlusskriterium darstellt, weil man die wenigsten Mitglieder der "Dritten Generation" der RAF überhaupt kennt. Ob sich RAF-Mitglieder jetzt auf diese Weise in Nobelhotels einquartiert haben, kann ich auch nicht wirklich beurteilen, aber ausschliessen kann man das sicher nicht.
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Was hat sie also in diesen knapp 9 Stunden im Hotelzimmer gemacht, nachdem sie zuvor fast einen ganzen Tag unterwegs war? Es erscheint mir plausibel, dass sie einen bestimmten Auftrag zu erfüllen hatte, mit dem sie sich in dieser Zeit intensiv beschäftigte und der wohl auch so wichtig war / sich verzögerte, so dass sie ihren Aufenthalt in Oslo noch am selben Tage verlängern musste.
Das ist eine gute Frage. Der Fernseher soll ja benutzt worden sein, aber man konnte nachträglich leider nicht ermitteln, welche Sendungen gesehen wurden.
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Bei den Daten im Anmeldeformular ist vielleicht auch noch ganz interessant, WIE sie eventuell auf die Angaben gekommen sein könnte. Dass die Gegend um Verlaine irgendeine Bedeutung zu haben scheint, wird zumindest durch die beiden Anrufe bestärkt. Trotzdem war ihr das Gebiet nicht so vertraut, dass sie sich eine halbwegs plausible Postleitzahl herleiten konnte (sie würden alle mit einer 4 beginnen). Die Postleitzahl, die sie gewählt hat, gehört (zumindest heute) laut Google zu Bradvari in Bulgarien. In Belgien gibt es nur 7538 und 7548. Was jetzt an sich natürlich nicht viel aussagt, kann reiner Zufall sein. Interessant ist es trotzdem, da die DDR in den späten 70ern und frühen 80ern in mehreren Fällen Mitgliedern der RAF die ungehinderte Einreise nach Bulgarien ermöglicht hat, um sie so vor den Behörden der BRD zu schützen.
Das ist gut möglich, dass die Falschangaben einen wahren Kern haben, bzw. auf Angaben beruhen, die der Frau bekannt waren, davon würde ich jetzt auch ausgehen. Zu fantastische Angaben sind unglaubwürdig und verdächtig, von daher kann ich mir auch vorstellen, dass es tatsächlich irgendeinen Bezug zu Belgien gibt.
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Sollte es sich hier um einen Suizid gehandelt haben, kann man davon ausgehen, dass er nicht spontan war. Geplante Suizide haben immer eine Vorbereitungsphase, die in ihrem zeitlichen Umfang variiert. Dennoch ist es recht wahrscheinlich, dass 20 Minuten vor der Tat diese Vorbereitungsphase bereits begonnen hat. Was für mich wirklich nicht passt ist, dass sie in genau diesem Moment, in dem immens viel Energie in den Vorgang des Abschließens und der Tatdurchführung gelegt wird, tatsächlich sofort diese Tele-Nachricht beantwortet.
Hier frage ich mich aber, ob eine suizidgefährdete Person überhaupt noch auf die Anfrage reagieren würde. In dem Punkt könnte ich mir vorstellen, dass jemand, der sich in kurzer Zeit sowieso umbringen will, gar nicht auf so eine Anfrage reagieren würde. Wozu auch? Hingegen könnte ich mir vorstellen, dass hier jemand auf die Anfrage reagieren würde, der vermeiden will, dass jemand vorbeikommt und nach dem Rechten sieht.
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Auch die Haltung während des vermeintlichen Suizids finde ich sehr seltsam. Da die Kugel an ihrer Stirn ein- und am Hinterkopf ausgetreten ist und dann sowohl Bettlaken als auch Matratze durchschossen hat, bevor sie unter dem Bett zum Liegen kam, müsste sie ja auf dem Bett gelegen haben, Beine an der Bettkante angewinkelt und aufgestellt, mit beiden Händen die Pistole über ihrem Kopf umklammernd, Daumen am Abzug (oder habe ich etwas falsch verstanden?).
Nein, das muss so oder so ähnlich gewesen sein, wenn es denn ein Suizid war. Wobei es nur schwer zu erklären ist, wie die Hände nach dem Suizid so zu liegen kommen konnten und wie die Waffe (mit durchgedrücktem) Abzug weiter so gehalten werden konnte. Dieser Umstand machte den Ermittlern wohl damals schon zu schaffen.
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Was mich außerdem noch interessieren würde, wären die Fingerabdrücke im Zimmer selbst bzw. ob überhaupt welche genommen wurden, z.B. von den Getränkeflaschen, im Sanitärbereich, den Lichtschaltern, der Fernbedienung ...?
So wie ich das verstanden habe, wurden Fingerabdrücke genommen, aber lediglich auf der für Raum Nr. 2816 bestimmten Plastiktasche mit der Zeitung fand man einen fremden, unidentifizierten Fingerabdruck.
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Zur Kleidung und den Taschen: Geht man davon aus, dass die Etiketten wirklich entfernt wurden, um eine Identifizierung zu verhindern, so ist es schon etwas seltsam, dass genau die Etiketten noch vorhanden sind, die eindeutig nach Deutschland weisen. Was wiederum ein Hinweis darauf sein könnte, dass genau diese Dinge (Aktenkoffer mit Munition, Travelite-Tasche, Blazer / Jacke) nicht ihr persönlich gehörten, sondern ihr erst speziell für diesen Auftrag zur Verfügung gestellt wurden.
Im VG-Artikel wird spekuliert, dass sich die Logos und Etiketten bei den genannten Kleidungsstücken, der Tasche und der Aktenmappe nicht so einfach entfernen liessen und diese deshalb so belassen wurden. Das kann natürlich sein, aber möglicherweise wurde jemand einfach gestört und konnte so sein Werk nicht vollenden, als der Sicherheitsdienst auftauchte. Denn einige Dinge fehlen ja ganz offensichtlich gänzlich.

emodul


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Die Plaza Frau

16.12.2017 um 11:24
Ich vermute, dass "Jennifer Fairgate" sich nicht nur als Britin ausgab, sondern auch einen britischen Pass in diesem Namen besaß. Anderenfalls wäre das Risiko, nach dem Pass gefragt zu werden und einen Pass auf den Namen Lieschen Müller anstatt Jennifer Fairgate präsentieren zu müssen, einfach zu hoch gewesen.

Nun muss man wissen, dass zur fraglichen Zeit in Großbritannien Einträge im Sterberegister nicht mit Anträgen auf Ausstellung eines Reisepasses abgeglichen wurden (Personalausweise gab es damals nicht, man hatte entweder einen Pass oder gar kein Ausweisdokument). Die von Frederick Forsyth in seinem Thriller "Der Schakal" popularisierte Methode, sich einen Pass auf die Daten eines früh verstorbenen Kindes ausstellen zu lassen, funktionierte damals noch, und dank Forsyth wurde diese Lücke ausgiebig genutzt
http://www.telegraph.co.uk/news/uknews/1398823/Passport-scam-straight-out-of-Day-of-the-Jackal.html

Ich glaube dass sich die herausgetrennten Etiketten in der Kleidung so erklären lassen: Die Absicht dabei war nicht, die (mutmaßlich deutsche?) Herkunft der Frau zu verschleiern, sondern das Fehlen von Klamotten von Marks & Spencers usw. zu kaschieren, die eine echte Britin zweifellos im Gepäck gehabt hätte.


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Die Plaza Frau

16.12.2017 um 11:43
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb:Ich vermute, dass "Jennifer Fairgate" sich nicht nur als Britin ausgab, sondern auch einen britischen Pass in diesem Namen besaß. Anderenfalls wäre das Risiko, nach dem Pass gefragt zu werden und einen Pass auf den Namen Lieschen Müller anstatt Jennifer Fairgate präsentieren zu müssen, einfach zu hoch gewesen.
Das wäre möglich. Allerdings könnte ich mir auch vorstellen, dass sie angab, ihr später anreisender Mann hätte ihren Passs und er würde die Pässe später zur Rezeption bringen und bei der Gelegenheit auch gleich die Rechnung begleichen.

Interessanterweise muss das aber gleich zwei Mal funktioniert haben, da sie ihren Aufenthalt ja verlängerte und auch da weder einen Pass vorweisen musste und auch bei dieser Gelegenheit nichts bezahlt hat.
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb:Nun muss man wissen, dass zur fraglichen Zeit in Großbritannien Einträge im Sterberegister nicht mit Anträgen auf Ausstellung eines Reisepasses abgeglichen wurden (Personalausweise gab es damals nicht, man hatte entweder einen Pass oder gar kein Ausweisdokument). Die von Frederick Forsyth in seinem Thriller "Der Schakal" popularisierte Methode, sich einen Pass auf die Daten eines früh verstorbenen Kindes ausstellen zu lassen, funktionierte damals noch, und dank Forsyth wurde diese Lücke ausgiebig genutzt
War mir gar nicht bewusst, dass das auch in den 90er-Jahren in GB noch immer funktionierte, gerade weil Forsyth das in seinem Buch schon Anfangs der 70er-Jahren detailliert beschrieben hat. Auch in der Verfilmung von Fred Zinnemann war das noch detailliert genug dargestellt, dass sich jeder einen "echten" Pass hätte beschaffen können, der nur den Film gesehen hat. Schon erstaunlich, dass das von den Briten nicht schon viel früher unterbunden wurde.
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb:Ich glaube dass sich die herausgetrennten Etiketten in der Kleidung so erklären lassen: Die Absicht dabei war nicht, die (mutmaßlich deutsche?) Herkunft der Frau zu verschleiern, sondern das Fehlen von Klamotten von Marks & Spencers usw. zu kaschieren, die eine echte Britin zweifellos im Gepäck gehabt hätte.
Das kann sein. Allerdings deuten die Arbeiten an ihren Zähnen nicht unbedingt auf GB hin, was nicht heisst, dass sie nicht vielleicht doch Britin war, aber in Europa aufgewachsen war und primär dort gelebt hat.

emodul


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Die Plaza Frau

16.12.2017 um 11:53
@VanDusen
Leider war ich jetzt etwas zu langsam, bzw. hatte die Idee zu spät, sonst hätte ich meinen Beitrag von vorhin noch ergänzt.

Wenn wir jetzt die Geschichte eines in GB früh verstorbenen Kindes mal aufgreifen, auf dessen Identität ein "echter" falscher Pass ausgestellt wurde, dann müsste man im Sterberegister in GB eigentlich eine Jennifer Fairgate finden, die im Zeitraum von 1955-1975 im Kindesalter gestorben ist.

Das wäre ein Ansatz, um diese Theorie zu überprüfen.

emodul


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Die Plaza Frau

16.12.2017 um 12:13
Zitat von emodulemodul schrieb:Wenn wir jetzt die Geschichte eines in GB früh verstorbenen Kindes mal aufgreifen, auf dessen Identität ein "echter" falscher Pass ausgestellt wurde, dann müsste man im Sterberegister in GB eigentlich eine Jennifer Fairgate finden, die im Zeitraum von 1955-1975 im Kindesalter gestorben ist.
Hier finde ich nichts
https://www.freebmd.org.uk/cgi/search.pl
Interessanterweise gibt es *überhaupt keinen* Eintrag zu dem Namen Fairgate in der Datenbank, was mich stutzig macht. Ein gängiger Name ist das zwar nicht, aber eine Handvoll Treffer hätte ich schon erwartet.


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Die Plaza Frau

16.12.2017 um 13:12
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb:Hier finde ich nichts
https://www.freebmd.org.uk/cgi/search.pl
Wobei da wohl auch noch einiges in der Datenbank fehlt, wie man auf der Seite nachlesen kann. Aber die Seite ist trotzdem recht hilfreich, da man z.B. nach ähnlichen Namen suchen kann. Man kann ja nicht ausschliessen, dass das Hotel den Namen falsche notiert hat UND Jennifer Fergate/Fairgate dies dann zum Anlass nahm, ihren Namen noch etwas falscher zu schreiben, weshalb auch immer.

Allerdings könnte ich mir aber auch vorstellen, dass sie keinen Pass auf den Namen Fairgate/Fergate hatte und auch sonst keinen Pass mit einem ähnlich klingenden Namen. Möglicherweise hat sie auf ihren Mann verwiesen, der die Pässe mit sich führt und später kommt. Aber erstaunlich, dass sie sich gegenüber dem Hotel dann nicht auf eine andere Weise ausweisen musste.
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb:Interessanterweise gibt es *überhaupt keinen* Eintrag zu dem Namen Fairgate in der Datenbank, was mich stutzig macht. Ein gängiger Name ist das zwar nicht, aber eine Handvoll Treffer hätte ich schon erwartet.
Ja, das irritiert mich jetzt auch etwas. Man findet Fairfield, Fairbridge, Fairbush, Fairbrass, etc., aber keine Person mit Namen Fairgate.

emodul


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Die Plaza Frau

16.12.2017 um 13:17
Lese gerade: "Jennifer Leigh Fairgate ist bei Facebook." Entweder hat jemand den Namen von dem Fall usurpiert (aber wieso "Leigh"?) oder er kommt eben doch mal tatsächlich vor. - Siehe auch:

http://www.namesdir.net/s/fairgate (Archiv-Version vom 19.12.2017)


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16.12.2017 um 13:28
@snowdon
Der Name ist auf jeden Fall relativ selten, man findet schon ein paar Leute mit Namen Fairgate, aber deutlich weniger, als man jetzt erwarten würde, da es sonst beliebige Namenskombinationen von Fair* gibt, die man in grosser Zahl findet, aber eben nicht Fairgate.

emodul


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Die Plaza Frau

16.12.2017 um 13:30
@snowdon

Ja, in den USA gab und gibt es ein paar Fairgates, aber der Name ist wirklich extrem rar, erstaunlich rar.

Nachdem die Suche bei freebmd erfolglos war, schließe ich mich @emodul an: Vermutlich hatte sie keinen Pass in diesem Namen, und falls doch, dann handelte es sich dabei um eine Totalfälschung anstatt um einen "echten falschen" Pass.


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Die Plaza Frau

16.12.2017 um 13:32
Wer unauffällig bleiben will, wird doch eher auch einen unauffälligen Falschnamen verwenden?! Mich (wohl nicht allein) wundert die Verwendung eines solch raren "Pseudonyms".


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Die Plaza Frau

16.12.2017 um 13:39
Zitat von emodulemodul schrieb:Aber erstaunlich, dass sie sich gegenüber dem Hotel dann nicht auf eine andere Weise ausweisen musste.
1995 war Großbritannien noch ein wirklich gutes Land für falsche Identitäten. Der Führerschein mit Lichtbild wurde erst 1998 eingeführt, nationale Identitätskarten erst 2006.
Zitat von snowdonsnowdon schrieb:Wer unauffällig bleiben will, wird doch eher auch einen unauffälligen Falschnamen verwenden?!
Zu unauffällig darf er indessen auch nicht sein. Ein Freund von mir heißt Michael Müller (ja genau, der Michael Müller *gg*). Jedes Mal, wenn er irgendwo seinen Ausweis zeigt, kriegt er das volle Programm, wird einer verschärften Überprüfung unterzogen.


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Die Plaza Frau

16.12.2017 um 13:50
Zitat von snowdonsnowdon schrieb:Wer unauffällig bleiben will, wird doch eher auch einen unauffälligen Falschnamen verwenden?! Mich (wohl nicht allein) wundert die Verwendung eines solch raren "Pseudonyms".
Ich finde die Namenswahl eigentlich recht gut. Der Name tönt jetzt (für mich) nicht "erfunden" und ich wäre davon ausgegangen, dass dieser Name im angelsächsischen Sprachraum deutlich verbreiteter wäre. Dass der Name Fairgate so selten ist, wurde ja eigentlich erst bei der Suche nach Leuten mit diesem Namen augenfällig.

Der Name "tönt" legitim und die Chance, dass Jennifer Fairgate in irgendeinem Hotel auf einen Namensvetter traf, mit dem sie dann eine mögliche Verwandtschaft diskutieren musste, war so doch sehr gering. Von daher doch eigentlich eine sehr gute Namenswahl. Bleibt natürlich die Frage, ob sie sich überhaupt mit irgendeinem Dokument als Jennifer Fairgate/Fergate ausweisen konnte. Vielleicht war der Name nur eine gute "Zufallswahl".
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb:1995 war Großbritannien noch ein wirklich gutes Land für falsche Identitäten. Der Führerschein mit Lichtbild wurde erst 1998 eingeführt, nationale Identitätskarten erst 2006.
Wobei aber nicht bekannt ist, ob sie sich überhaupt auf irgendeine Weise gegenüber dem Hotel ausgewiesen hat. Das Hotel hatte ihr gegenüber keinerlei Kreditsicherheit, was mich etwas erstaunt.

emodul


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Die Plaza Frau

16.12.2017 um 13:50
Zitat von VanDusenVanDusen schrieb:Zu unauffällig darf er indessen auch nicht sein. Ein Freund von mir heißt Michael Müller (ja genau, der Michael Müller *gg*).
[Off-topic: Den kenne ich!]

Aber es gibt ja so Namen wie Greenhouse, Fairbanks, Hayward, ... jede Menge. "Smith" würde ich mich auch nicht nennen.

@emodul : Dass der Name Fairgate so selten ist, wurde ja eigentlich erst bei der Suche nach Leuten mit diesem Namen augenfällig.

Aber gerade bei der Wahl eines Falschnamens würde ich unterstellen, daß darauf geachtet wird und nicht so ein Seltenheitsunglück passiert. Man würde doch einen Namen wählen, den man zumindest schon mal gehört hat?!


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Die Plaza Frau

16.12.2017 um 14:14
Irgendwie erinnert mich diese Namensdiskussion gerade an den Agatha-Christie-Film "Das böse unter der Sonne". Dort wurde ebenfalls eine Art Falschname verwendet, aber als Basis wurde der echte Namen genommen und in eine andere Sprache übersetzt.
Als Beispiel führte Hercule Poirot Josef Grün an...Guiseppe Verdi.

Fairgate ist im Englichen ja doch, wie es hier lese, ein sehr seltener Name, was natürlich sehr auffällig ist, wenn man sich diesen Namen als Alias zulegt.
Möglicherweise wurde ein Name übersetzt oder eine Eigenschaft gewählt..."Fair" heißt ja u.a. auch ehrlich, gerecht etc.

Naja, vermutlich nur eine große Spinnerei :) Aber ich finde, gerade dieser Fall regt die Phantasie in alle Richtungen an. Sehr bestürzend, aber auch sehr spannend.


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