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Der Fall Oury Jalloh

528 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Tod, Ungeklärt, Verbrannt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Fall Oury Jalloh

20.12.2017 um 22:42
Anbei ein kritischer Artikel von Zeit.de vom heutigen Abend.

Am Schluss findet sich eine Übersicht über den Fall.

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2017-12/oury-jalloh-rassismus-mord-beamte-generalbundesanwaltschaft-ermittlungen


Able_Archer.

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Der Fall Oury Jalloh

22.12.2017 um 12:50
Zitat von monstramonstra schrieb:2. Das Opfer war angeblich vor der Fesselung gründlich durchsucht worden. Ein Feuerzeug hätte man ihm abnehmen müssen.

3. Ein Feuerzeug ist nicht in der Lage, die Brandspuren zu erzeugen, die festgestellt worden waren. Insbesondere ist es kaum möglich, feuerfeste bzw. schwer entflammbare Materialien damit anzuzünden.
Richtig ist, dass man ihm ein Feuerzeug hätte abnehmen müssen.
Aber hat man das auch?
Und welche Spuren ein Feuerzeug hinterlässt, ist nicht vorhersehbar.
Ich habe einmal erlebt, wie zum Neujahrsfeuerwerk ein Gasfeuerzeug entzündet wurde, indem der Besitzer stürzte.
Das Feuerzeug befand sich in der Gesässtasche und durch den Sturz beschädigt.
Austretendes Gas, was die Kleidung anreicherte, wurde vermutlich durch Feuerwerkskôrper entzündet.
Das war ein beachtlicher Vorgang.
Glücklicherweise war der Besitzer nicht gefesselt und konnte sich im Schnee wälzen.


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Der Fall Oury Jalloh

22.12.2017 um 13:41
Zitat von Able_ArcherAble_Archer schrieb am 18.12.2017:Weiterhin wurde das "aufgefundene Feuerzeug", welches meiner Erinnerung nach plötzlich erst am 12.01. nachträglich in der Asservatenliste auftauchte, in leicht beschädigtem Zustand gefunden.

Bei einer Explosion wäre der Kunststoffkorpus mit Sicherheit zerstört worden.

Wie das Feuerzeug die mehr als 300°C Brandtemperatur überlebte, ist mir übrigens auch ein Rätsel.

Vielleicht noch ein Zitat:

"Er ignorierte, dass Jalloh an Händen und Füßen gefesselt war und unmöglich an ein Feuerzeug in seiner Hosentasche gelangen konnte, das seltsamerweise bei der ersten Durchsuchung übersehen worden war. Es fehlte anfangs in der Asservatenliste und tauchte erst später auf wundersame Weise auf. Obwohl es direkt unter dem völlig verkohlten Leichnam gelegen haben soll, war es nur leicht angeschmort und wies weder Partikel der Matratze noch Spuren von Jallohs DNA auf."

Zitatende.

Quelle:

https://www.wsws.org/de/articles/2017/12/09/jall-d09.html
Weiterhin:

Beitrag von Able_Archer (Seite 4)


Able_Archer.


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Der Fall Oury Jalloh

23.12.2017 um 11:23
Zitat von 3THINKER3THINKER schrieb:Und welche Spuren ein Feuerzeug hinterlässt, ist nicht vorhersehbar.
Aber anhand der vorhandenen Spuren rekonstruierbar - wenn die entsprechende These (Selbstentzündung) verifiziert werden soll. Kann sie aber nicht.

Spekulationen "ins Blaue" wie von Dir helfen da nicht weiter. Sie zeigen eher die Haltung "Es kann nicht sein, was nicht sein darf." Ergo wird es schon irgendwie das Feuerzeug gewesen sein, aber nie und nimmer die diensthabenden Beamten.

Das ist die Geisteshaltung, die die Verschleierung der letzten 12 Jahre mitverursacht hat.


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Der Fall Oury Jalloh

23.12.2017 um 11:35
Zitat von monstramonstra schrieb:Spekulationen "ins Blaue" wie von Dir helfen da nicht weiter. Sie zeigen eher die Haltung "Es kann nicht sein, was nicht sein darf." Ergo wird es schon irgendwie das Feuerzeug gewesen sein, aber nie und nimmer die diensthabenden Beamten.

Das ist die Geisteshaltung, die die Verschleierung der letzten 12 Jahre mitverursacht hat.
Auch Gutachten oder Ermittlungsergebnissen kann man nicht vorbehaltlos trauen.
Skepsis würde ich nicht unbedingt als Geisteshaltung betrachten.


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Der Fall Oury Jalloh

23.12.2017 um 13:35
Allgemein, ohne jemanden ansprechen zu wollen, sei gesagt:
Für die Objektivität ist es ein grosser Nachteil, wenn ein Fall zum Politikum wird.
Und tendenziöse Ermittlungen sind nicht zielführend.
Das gilt für damals wie für heute.


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Der Fall Oury Jalloh

23.12.2017 um 13:39
Zitat von 3THINKER3THINKER schrieb:Und tendenziöse Ermittlungen sind nicht zielführend.
Das gilt für damals wie für heute.
Und genau deswegen sind die Menschen auf die Strasse gegangen.

Damals wie heute.


Able_Archer.


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Der Fall Oury Jalloh

24.12.2017 um 00:13
Zitat von 3THINKER3THINKER schrieb:Für die Objektivität ist es ein grosser Nachteil, wenn ein Fall zum Politikum wird.
THUMBS UP!

Ich denke, dieser Fall wird nie gelöst werden.
Das Kernproblem ist, dass sich zwei -eben auch politische- Lager unversöhnlich gegenüberstehen, die jeweils felsenfest von ihrer Theorie, was dort geschehen ist, ausgehen. Die einen glauben an einen akrobatischen Selbstmord, der alle Wahrscheinlichkeiten und sogar Naturgesetze überwunden hat, die anderen glauben an eine große, rassistische Mordverschwörung unter Teilnahme der gesamten Polizei und Justiz Sachsen-Anhalts und sogar Teilen der Bevölkerung (zB. armen ABM-Frauen), aus der trotz der Größe auch nach 12 Jahren nicht der geringste Hinweis hervorgegangen ist...

Die eine Seite dürfte von der Wahrheit ebensoweit entfernt sein wie die andere, aber wehe, man sagt das laut: dann hat man gleich beide Lager gegen sich. Jede Theorie, jede Spekulation, jede Überlegung, ja eben auch jede Ermittlung, die nicht unmittelbar die eigene Theorie stützt, wird sofort als persönlicher Angriff gewertet. Da nehmen sich beide Seiten nichts...

Ebenso läuft das hinsichtlich der Person Oury Jalloh. Die eine Seite wird nicht müde zu betonen, dass OJ ein Krimineller war und abgeschoben werden hätte müssen, die andere Seite wird nicht müde, dies zu leugnen und ihn als Unschuldslamm darzustellen.
Statt dass man sich einfach auf die Tatsache einigt, dass OJ ein ausreisepflichtiger Krimineller war, aber in Deutschland auch ausreisepflichtige Kriminelle das Recht haben, nicht in einer Ausnüchterungszelle zu verbrennen.

Ich hatte gehofft, dass hier auf allmystery mal eine vernünftige, ergebnisoffene Betrachtung und die Offenheit für Gedankengänge und Erklärungsversuche abseits der beiden ausgetretenen Pfade bestünde, auch gerade ausgehend von der Überlegung von Bittmann unter den Stichworten "Vertuschungstat" und "Serie von mysteriösen Todesfällen".
Aber leider ist es hier wie auch in jeder anderen Diskussion zum Thema, alles was nicht ins eigene Weltbild passt, wird sofort angegriffen...

Und so denke ich inzwischen, dass die Entscheidung der Staatsanwaltschaft in Halle hinsichtlich Einstellung der Ermittlungen zwar nicht der Wahrheitsfindung dient, aber pragmatisch betrachtet das einzig Richtige ist, weil die Chancen auf Ermittlung der Wahrheit sowieso gering sind, aber die Wahrheit dann wahrscheinlich alle Seiten nur enttäuschen würde und vermutlich von keiner Seite anerkannt würde, also keinen Frieden herstellen könnte!

Nehmen wir einfach mal beispielsweise an, meine Theorie aus diesem Beitrag sei richtig ( Beitrag von otternase (Seite 6) ), und entsprechende Ermittlungen würde dies aufdecken und beweisen und der Täter würde verurteilt.
Dann bin ich mir sicher, dass die eine Seite behaupten wird, da hätte man einen Beamten als Bauernopfer vorgeschickt, um die Linken politisch zufriedenzustellen, und der müsste jetzt für einen Selbstmord den Kopf hinhalten, während die andere Seite ebenso vehement behaupten wird, da wäre ein Bauernopfer vorgeschickt worden, um die "rassistischen Strukturen" zu decken... Hinterher wären also dann alle unzufrieden, die Sache würde keinen Frieden finden und nur einfach immer weiter für Streit sorgen. Das kann man aber auch ohne weitere Ermittlungen und ohne Prozess usw. haben.

Solange (fast) keiner an der Wahrheit interessiert ist, sondern nur jeder seine "eigene Wahrheit" bestätigt haben möchte, ist eine Einstellung der Ermittlungen wohl der beste Weg...


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Der Fall Oury Jalloh

24.12.2017 um 00:34
@otternase

Nimm deine Daumen ruhig und ganz entspannt wieder runter.


1) Ob es in der Öffentlichkeit mittlerweile eine "Lagerbildung" gegeben hat, spielt für die juristische Aufarbeitung keine Rolle.

(Damit ist übrigens die erste Hälfte deiner Ausführungen bereits beantwortet.)

2) Die Judikative hat keine Enttäuschungen zu vermeiden oder einem subjektiven Friedensempfinden zu entsprechen, sondern Recht zu sprechen.

Alles andere wäre populistisch.

(Damit sind übrigens 95% deiner Ausführungen bereits beantwortet.)


Und mit dem letzten Satz hat Du deine populistische Einschätzung ja dann auch klar und deutlich wiederholt.


Ich sehe da leider keinerlei juristisches Verständnis.

Und... sorry, mir ist das zu flach.


Able_Archer.


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Der Fall Oury Jalloh

24.12.2017 um 12:32
Zitat von otternaseotternase schrieb:Solange (fast) keiner an der Wahrheit interessiert ist, sondern nur jeder seine "eigene Wahrheit" bestätigt haben möchte, ist eine Einstellung der Ermittlungen wohl der beste Weg...
Das ist natürlich - bei allem Respekt - Quatsch!

So ein Fall ist ein Politikum. Völlig klar. Es geht um staatliches Versagen, eventuell um die Beteiligung von Beamten in Ausübung ihres Dienstes an einem Mord. Dieser Vorwurf ist eben ungeheuerlich und in der jüngeren Rechtsgeschichte wohl auch einzigartig.

In Ostdeutschland grassiert der Rassismus, auch das ist ein Faktum, wie Wahlergebnisse und soziologische Untersuchungen zeigen (was die Ursachen dafür sind, ist nochmals eine andere Frage). Und es gibt dort - in unterschiedlichem Maß - bedenkliche Tendenzen in der Polizei, das reicht von Rostock-Lichtenhagen 1992 bis zu Sächsischen Sitzstickereien in einem Polizeipanzer 2017. Ich habe lange genug in einer ostdeutschen Kleinstadt gelebt, um mitzubekommen, dass man dort schon als Mensch mit dunkler Hautfarbe bestimmte Gegenden meidet und sich keinesfalls mit der Polizei anlegen sollte.

Juristisch bzw. kriminalistisch ist jedoch die politische Bewertung von Rassismus oder die Feststellung eines strukturellen Rassismus in staatlichen Organen nicht relevant. Rassismus mag ein Motiv für die mutmaßliche Tötung OJs gewesen sein, es können aber weitere mit hinzugetreten sein. Das wissen wir nicht. Und so lange es keinen Täter gibt, halte ich die Frage für nicht sehr relevant. Es geht um individuelle Schuld, es geht um die Psychologie eines oder mehrerer Täter - und erst darüber hinaus, um die Frage, welche gesellschaftlichen Umstände den Täter zum Täter gemacht haben.

Als kritischer Bürger in einem liberalen und demokratischen Rechtsstaat liegt mir an Aufklärung. Eine Aufklärung struktureller Probleme kann hier erst erfolgen, wenn der Fall OJ aufgeklärt worden ist.

Ansonsten werden in Deutschland viel zu viele "-ismus"-Debatten geführt, die Stellvertreterkriege sind, die ins Leere gehen, die ideologisch aufgeladen sind und an der Lösung realer Probleme total vorbei gehen. Ob Sexismus, Rassismus, Faschismus, Antisemitismus, Islamismus, Kapitalismus usw. Zu häufig werden hier die Splitter in den Augen der anderen festgestellt - nicht aber die Balken in den eigenen.

Frohe Weihnachten!


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Der Fall Oury Jalloh

27.12.2017 um 16:02
Rätsel um Feuertod in der Polizeizelle Wer ist der Schattenmann im Fall Oury Jalloh? – Quelle: https://www.mz-web.de/29395396 ©2017
Nach mehreren Gerichtsprozessen um den Feuertod von Jalloh in einer Polizeizelle steht nur fest: Es gibt mehrere Versionen davon, was geschehen ist. Deshalb will die Generalstaatsanwaltschaft in Naumburg nun prüfen, ob neue Ermittlungen angestrengt werden müssen.

Die Entscheidung fällt aber nicht vor Mitte Februar, bis dahin kommt der bisher aufgetürmte Aktenberg auf den Prüfstand. Im Moment lagert das Material bei der Staatsanwaltschaft in Halle. Zum Jahresende trifft es in Naumburg ein.
...
Einige der Unterlagen, die eher eine Wiederaufnahme des Verfahrens begründen, liegen der MZ jetzt vor. Dabei handelt es sich um Ermittlungs- und Gerichtsakten, Schriftwechsel von Staatsanwaltschaften und Vernehmungsprotokolle.
...
Die zentrale Frage, die sich bereits nach der ersten Durchsicht aufdrängt: Ist wirklich in alle Richtungen ermittelt worden? Daran muss zum jetzigen Zeitpunkt wohl ernsthaft gezweifelt werden.
...
Aus Sicht von Folker Bittmann, Chef der Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau, spricht einiges für dieses Szenario, das neue Untersuchungen rechtfertigen würde. „Oury Jalloh befand sich bereits in einem Zustand der Agonie, als er mit einer geringen Menge an Brandbeschleuniger bespritzt wurde und verstarb spätestens unmittelbar nach dem Ausbruch des Feuers (entweder aufgrund toxikationsinduzierten Herztodes oder alternativ aufgrund eines inhalativen Hitzeschocks)", lautet eine Möglichkeit.

„Da Oury Jalloh über keinen Brandbeschleuniger verfügte und zudem in der letzten Minute seines Lebens auch gar nicht mehr in der Lage gewesen wäre, das Feuer selbst zu entfachen, setzen beide denkbaren Todesalternativen das Verursachen des Feuers von dritter Hand voraus.“
So dramatisch das alles klingt, im Grunde ist es ein beredetes "im Osten nix neues". Viel Spekulation was möglich sein könnte, viele offene Fragen, aber keine wirklichen Ansätze, die Licht ins Dunkel bringen könnten.
Wie oben geschrieben, ich denke, der Fall wird nie aufgeklärt.

Der einzig vielversprechende Ansatz wäre, den Fall Oury Jalloh zur Seite zu stellen und stattdessen nochmal Ermittlungskapazität auf die beiden anderen Todesfälle, den Todesfall Mario Bichtemann und den Todesfall Hans Jürgen Rose zu setzen. Diese Fälle wurden nie ausermittelt und bergen daher möglicherweise noch Chancen für eine Aufklärung, die im Nachgang dann auch den Fall Oury Jalloh aufzuklären helfen könnte.


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Der Fall Oury Jalloh

27.12.2017 um 18:21
Zitat von otternaseotternase schrieb:Der einzig vielversprechende Ansatz wäre, den Fall Oury Jalloh zur Seite zu stellen und stattdessen nochmal Ermittlungskapazität auf die beiden anderen Todesfälle, den Todesfall Mario Bichtemann und den Todesfall Hans Jürgen Rose zu setzen. Diese Fälle wurden nie ausermittelt und bergen daher möglicherweise noch Chancen für eine Aufklärung, die im Nachgang dann auch den Fall Oury Jalloh aufzuklären helfen könnte.
Jein. Nichts anderes verbirgt sich hinter der Feststellung, es sei nicht in alle Richtungen ausreichend ermittelt worden. Wenn allerdings etwaige Tatbeteiligte in gleicher Weise "mauern" wie im Falle OJ, dann dürfte es schwer werden. Diese Befürchtung habe ich umso mehr, je eher diese Tatbeteiligten die selben sind.

Würde aber ordentlich ermittelt, müsste man die beiden vorhergehenden Fälle mit einbeziehen. Eventuell ergeben sich hier - unter entsprechendem Ermittlungsdruck - eher Widersprüche in der Phalanx wie bei OJ, wo die "omerta" schon mehrere Ermittlungs- und Gerichtsverfahren überstanden hat.

Nur am Rande: Eine Zuständigkeit des Generalbundesanwalts sehe ich nach wie vor nicht.


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Der Fall Oury Jalloh

27.12.2017 um 21:35
"Wer ist der Schattenmann im Fall Oury Jalloh?"

Warum wird jetzt auf ein Schattenmann focussiert? Inzwischen gibt es genügend Anhaltspunkte und Beweise gegen einen bestimmten Polizeibeamten mit Namen, der sogar seitdem 7.12. 2017 von der Oury Jalloh-Initiave bei der Generalbundesanwatlschaft in Karlsruhe wegen Mordes angezeigt wurde. Das heißt mittlerweile bewegt sich der Oury Jalloh Fall sogar auf Bundesebene, da nun auch nicht mehr gegen unbekannt ermittelt wird!

https://initiativeouryjalloh.files.wordpress.com/2017/12/pm-7-12-2017-anzeige-gba5.pdf

Der Polizeibeamter S. wie er gennant wird, war kein Einzeltäter, aber die Beweislage gegen ist wohl am offensichtlichsten.
Das ist auch der Polizeibeamte, der im Fall Mario Bichtemann, zuständiger Dienstleiter war und nun im Verdacht steht mit dem gewaltsamen Tod des Obdachlosen zu tun zu haben. Folker Bittmann selber kam zu dem Schluss, dass es sich hierbei um ein Vertuschungsmord seitens des Diensthabenden S. handeln könne, um den Fall Mario Bichtemann nicht noch mal, aufrollen zu müssen.

Hier ist noch ein Auszug von DW vom 7.12

"Die Bundesgeneralanwaltschaft gab auf Anfrage von DW an, die Anzeige wegen Mordes noch nicht erhalten zu haben. Sollte sie sich für zuständig erklären, würde das dem Fall eine neue Dimension geben, weil die Bundesgeneralanwaltschaft dann die angezeigte Straftat als eine "besonders schwere Staatsschutzstraftat mit Bezug zur inneren Sicherheit und Verfasstheit der Bundesrepublik Deutschland" behandeln würde.

Die Mitglieder der Initiative vermuten auch deshalb eine politische Einflussnahme auf die Ermittlungen, weil sie selbst "Repression" erfahren hätten. "Wir saßen alle mehrmals vor Gericht wegen Beleidigung, wegen fadenscheiniger Geschichten", erzählt sie. "Man hat versucht, uns einzuschüchtern, zu kriminalisieren und uns unglaubwürdig zu machen, in der Presse oder für die Öffentlichkeit." Hinweisgeber würden kriminalisiert, heißt es auch in der Anzeige. Darauf angesprochen, sagt der Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Naumburg: "Davon habe ich noch nie gehört."

Hier ist der Link von DW

http://www.dw.com/de/fall-oury-jalloh-weitet-sich-aus/a-41702609


Übrigens gibt es neue Anhaltspunkte, dass das Plätschern, nichts mit der Sprenkleranlage zu tun hat, sondern mit Verwischen von Spuren, vermutlich die von Blutspuren. Indiz Oury Jallohs ursprüngliche Stoff Hose wurde gegen eine Jeanshose getauscht. Ich glaube, der arme Oury Jalloh wurde sogar noch vor seinem furchtbaren Tod kastriert.

Kann man alles in der Mord-Anzeige gegen S. nachlesen.

"Dass Polizeibeamte gegen 11:30 Uhr in der Zelle 5 waren, wurde auch durch die Polizeibeamtin H.,
die sich in der 2. Etage des Polizeireviers im Zimmer des Dienstgruppeleiters aufhielt, durch die
Wechselsprechanlage wahrgenommen. Sie gab an, dass sie keine Gespräche mitbekommen hatte,
bekundete aber, dass sie ein lautes "Poltern" der Fesseln hörte. Diese "Kontrolle" wurde nicht im
Gewahrsamsbuch vermerkt.
20
Auch Frau F. von der Hauswache hatte um 11:30 Uhr auffällige Geräusche ("Bummern") aus der
Zelle 5 wahrgenommen, als sie auf der direkt darüber befindlichen Toilette war. Dies teilte sie der
Polizeibeamtin H. mit, als sie sich gegen 11:45 Uhr an der Hauswache trafen.
21
H. sagte aus, dass sie bei ihrer Zellenkontrolle um 11:45 Uhr gesehen habe, dass Oury Jallohs
Jeanshose geöffnet und soweit heruntergezogen war, dass dessen Unterhose zum Vorschein kam.
Außerdem befand sich vor der Pritsche eine klare Flüssigkeit, deren Herkunft im Rahmen der
Tatortermittlungen nicht untersucht wurde.
22
Die Beobachtungen von H. in Verbindung mit den Aussagen von B. lassen darauf schließen, dass
die beiden Polizeibeamten S. und M. gegen 11:30 Uhr undokumentiert in der Zelle 5 waren. Als
der Kollege B. dazu kam, könnten sie z.B. damit beschäftigt gewesen sein Oury Jalloh die Hose zu
wechseln.
Dies würde zum einen erklären, warum die Polizeibeamtin H. um 11:45 Uhr eine geöffnete,
heruntergezogene Jeanshose gesehen hatte und zum anderen, warum im Brandschutt die Reste einer
grünen Cordhose gesichert worden sind.
Dies ist nur logisch nachvollziehbar, wenn Oury Jalloh, nachdem H. und Sch. (Verkehrsdienst) den
Gewahrsamsbereich gegen 11:50 Uhr wieder verlassen hatten, die Hose vollständig gewechselt
wurde. Es ist auch anzumerken, dass S. als einziger von einer Stoffhose gesprochen hatte, die Oury
Jalloh getragen haben soll. Er dies betonte er auch vor dem Landgericht in Dessau.
23
Die Flüssigkeit am Zellenboden kann ein Hinweis darauf sein, dass Polizeibeamte die Zelle, in der
Oury Jalloh fixiert worden war mit Wasser ausgespritzt haben, um Spuren von Blut zu beseitigen,
so, wie die Reinigungskraft Zeise das auch in anderen Fällen beschrieben hatte.
24

"

Die sexuelle Demütigung steht wieder voll im Raum und zwar auf das Massivste....!

Mir fehlen die Worte... ich möchte am liebsten nur noch kotzen.... :(


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Der Fall Oury Jalloh

27.12.2017 um 22:00
@MissTerry

Handelt es sich bei dem Polizeibeamten S um denjenigen, der wegen fahrlässiger Tötung zu einer Geldstrafe verurteilt wurde?


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Der Fall Oury Jalloh

27.12.2017 um 22:10
Genau um diesen Polizeibeamten handelt es sich. Die Geldstrafe betrug 10800 Euro. Der Aufschrei war auch dementsprechend groß.
Als ob man mit solch einer läppischen Summe ein Mord sühnen könnte. Die Polizeigewerkschaft soll übrigens für die entstandenen Gerichtskosten aufgekommen sein. Sieht im Nachhinein für die Gewerkschaft nicht grade gut aus, wenn man dann auch noch bedenkt, über wie viele Jahre Gelder verschleudert wurden, bei der Strafverfolgung von wichtigen Hinweisgebern.. Wieviel Zeit verschleppt wurde um einen Mörder zu decken, trotz etlicher Hinweise durch Augenzeugen und Indizien... ? Einfach nur Wahnsinn!


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Der Fall Oury Jalloh

27.12.2017 um 22:16
@MissTerry
Das ist, in der Tat, Wahnsinn!

Egal was noch ermittelt wird, dieser S. ist wegen des mutmaßlichen Mordes aus dem Schneider!

Stellt sich die Frage in wie weit es Mittäter gab bzw ob sich einige wegen Unterlassen strafbar gemacht haben!??

Ist denn bekannt, ob der Beamte S. noch im Dienst oder suspendiert ist? Möglicherweise läuft ja auch ein Disziplinarverfahren gegen S!??


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Der Fall Oury Jalloh

27.12.2017 um 22:22
Ich denke für S. geht es erst richtig los und er ist keineswegs aus dem Schneider. Zu dem Zeitpunkt des Todes von Oury Jalloh lief aktuell ein Diszilinarverfahren gegen S. im Fall Mario Bichtemann. Soweit ich weiß, ist S. nicht mehr im Dienst.
Gott sei Dank!


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Der Fall Oury Jalloh

28.12.2017 um 16:24
Zitat von MissTerryMissTerry schrieb:Folker Bittmann selber kam zu dem Schluss, dass es sich hierbei um ein Vertuschungsmord seitens des Diensthabenden S. handeln könne
dafür wüsste ich gerne eine Quelle. Ich habe der Presse nur entnommen, dass Bittmann einen Vertuschungsmord für möglich hält und dass er dafür Verdächtige (Plural) benannt hat, deren Namen aber in der Version, die die Presse einsehen konnte, geschwärzt waren.
Ich kenne keine Quelle dafür, dass er explizit S. als Verdächtigen benannt hat.

Abseits davon, ich bin mir hinsichtlich der Rolle des OStA Bittmann nicht so sicher, er ist in dieser Position seit Anbeginn der Untersuchungen zu diesem Fall, woher sein plötzlicher Sinneswandel kommt, ist mir nicht so ganz schlüssig nachvollziehbar, aber wichtiger noch, sein Verhalten in dem Mordfall Yangjie Li war mehr als nur seltsam, die Art, mit der er dort Polizisten geschützt hat und das Opfer mit Schmutz beworfen hat, war mehr als nur auffällig. Ich traue diesem Menschen Intrigen weit eher zu als Bemühung um die Wahrheit...
Zitat von MissTerryMissTerry schrieb:Das ist auch der Polizeibeamte, der im Fall Mario Bichtemann, zuständiger Dienstleiter war und nun im Verdacht steht mit dem gewaltsamen Tod des Obdachlosen zu tun zu haben.
es war nicht nur der DGL S. in beiden Fällen zu dieser Zeit im Dienst, sondern auch seine Stellvertreterin Beate H. und der gleiche Arzt. Allein auf S. als daraus Verdächtigen würde ich mich daher nicht festlegen. Weiter ist zumindest mir nicht bekannt, welche anderen Beamten jeweils in dem fraglichen Zeitraum sich in der Dienststelle zeitweise aufgehalten haben.
Interessant wäre es, herauszufinden, wer Dienst hatte als Hans Jürgen Rose festgenommen, verhört und verletzt entlassen wurde. Ich habe bislang nirgends eine Info dazu finden können.
Zitat von MissTerryMissTerry schrieb:Indiz Oury Jallohs ursprüngliche Stoff Hose wurde gegen eine Jeanshose getauscht.
gibt es abseits der zitierten Anzeige dafür eine (verlässliche) Quelle? Ich habe davon vorher nie gehört und wüsste auch nicht, dass dies in einer der Verhandlung thematisiert wurde, auch nicht von der Staatsanwaltschaft oder der Nebenklage angeführt worden wäre?
Zitat von MissTerryMissTerry schrieb:Die Mitglieder der Initiative vermuten auch deshalb eine politische Einflussnahme auf die Ermittlungen, weil sie selbst "Repression" erfahren hätten.
diese Geschichte wird von der Dessauer Öffentlichkeit sehr viel anders gesehen, aber darüber haben wir ja schon diskutiert...
Zitat von MissTerryMissTerry schrieb:Genau um diesen Polizeibeamten handelt es sich. Die Geldstrafe betrug 10800 Euro. Der Aufschrei war auch dementsprechend groß.
Als ob man mit solch einer läppischen Summe ein Mord sühnen könnte.
Ihm wurde fahrlässige Tötung und kein Mord nachgewiesen. In einem Rechtsstaat kann man nur für eine Straftat verurteilt werden, die nachgewiesen wurde, nicht für eine, die einige Menschen vermuten. Für das ihm nachgewiesen Fehlverhalten ist die ausgesprochene Geldstrafe keineswegs eine geringe Strafe, nimmt man an, die Geschichte habe sich tatsächlich so abgespielt, wie sie nach offizieller Darstellung sich abgespielt haben soll und der DGL habe "nur" Fehlverhalten in dem Umfang gezeigt, wie ihm nachgewiesen werden konnte, ist er sogar ausgesprochen scharf bestraft worden!
Zitat von MissTerryMissTerry schrieb:Ich denke für S. geht es erst richtig los und er ist keineswegs aus dem Schneider.
1) S. ist irgendwann Ende der 2000er an bösartigem Krebs erkrankt und dienstunfähig

2) ich habe den S. bei der zweiten Verhandlung gesehen, er sah aus wie sein eigener Tod. Mich hat es nach dem optischen Eindruck damals ehrlich gesagt erstaunt, dass die Verteidigung keinen Versuch gestartet hat, ihn als verhandlungsfähig erklären zu lassen...
Offenbar habe ich das damals nicht ganz richtig eingeschätzt, denn nach seinem Aussehen hätte ich ihm damals keine sechs Monate mehr gegeben. Aber er lebt ja noch immer... Trotzdem könnte ich mir gut vorstellen, dass eine erneute Verhandlung aufgrund seines Gesundheitszustandes nicht mehr möglich sein wird...


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Der Fall Oury Jalloh

28.12.2017 um 16:27
Der interessanteste Punkt bewusst in einer getrennten Nachricht:

die Verurteilung von Andreas S. beruhte auf der Annahme, dass sein Fehlverhalten, den auflaufenden Feueralarm zunächst unterdrückt zu haben, mitursächlich für den Tod des Oury Jalloh war! Die Argumentation dazu war die, dass bei rechtzeitig eingeleiteten Rettungsmassnahmen das Leben von Oury Jalloh hätte gerettet werden können. Diese Argumentation beruhte auf der Annahme einer langsamen Brandentwicklung, wie sie der Selbstmordtheorie mit einem Feuerzeug entspricht, und bei der entsprechende Rettungsmassnahmen auch noch bei Ansprechen des Feuermelders, also einige Zeit nach Brandausbruch lebensrettend hätten wirken können.

Wenn nun das neue Brandgutachten zusammen mit dem medizinischen Gutachten aufgrund des Lungeninhaltes zu dem Schluss kommt, dass Oury Jalloh innerhalb der ersten Minute nach Brandausbruch verstarb, dann ist das Urteil von damals nicht zu halten, ein Fehlurteil. Denn dann war das Fehlverhalten des DGL ohne Belang für den Tod des OJ, denn selbst bei sofortiger und optimaler Reaktion auf den Feueralarm wäre das Leben des OJ dann nicht mehr zu retten gewesen.

Sofern nun also dem DGL nicht eine Vorsatztat nachgewiesen werden kann, würde eine erneute Verhandlung dieser Sache aller Wahrscheinlichkeit nach zu einem Freispruch und damit einer Rücknahme der Verurteilung wegen fahrlässiger Tötung führen, ja zwingend führen müssen!


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Der Fall Oury Jalloh

28.12.2017 um 16:35
@otternase
Der verurteilte S. kann wegen derselben Straftat nicht erneut angeklagt werden!

Leider liegt in dem Sachverhalt um OJ einiges im argen und man müsste mal an den Anfang zurück gehen.

Das könnte auch bei den beiden anderen Sachverhalten helfen, weil die Abläufe bzw Einsatzbearbeitung ähnlich sind!


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