Mysteriöser Mord an einem Arzt in Berlin-Marienfelde

Hm, erinnert mich entfernt an den bislang unaufgeklärten Mord an Burak B. in Berlin. Einfach mal googeln. Scheinbar grundlos eröffnete ein Unbekannter des Feuer.

Zum Thema Verwechslung:

Vor seinem Auto, um diese Zeit ist da (wohl) sonst auch niemand anderes, weil es ein gewerblich genutztes Gebäude ist. Das ist doch schon auszuschließen.
Eine Verwechslung allerdings wäre der worst case für jeden Ermittler. Kein Motiv!

Menedemos schrieb:Verstehe ich jetzt nicht ganz. Mir geht es darum zu klären, warum der Arzt normalerweise den Vorderausgang benutzte.

Sorry, dass ich mich eingemischt habe.
Mir ging es darum möglicherweise zu erklären, woher der Täter wissen konnte, welches das Auto des Arztes war.

Egi schrieb:Scheinbar grundlos eröffnete ein Unbekannter des Feuer.

Nichts ist grundlos -wir kennen einfach die Gründe nicht.

wenn der täter die tat geplant hat,dann braucht er doch nur sehr früh dahin um zu schauen aus welchem auto der arzt aussteigt .
sobald der arzt im gebäude verschwunden ist vergewissert er sich wann die praxis schliesst u. findet sich zum passenden zeitpunkt wieder ein.

falls des auto nicht mehr an der selben stelle steht sucht er halt kurz danach.

so schwierig is des nich zum erkunden.
mit nem kaffeebecher u. nem handy in der hand fällt man morgens kaum auf.

fauchi schrieb: vergewissert er sich wann die praxis schliesst

die Praxis schliesst um 18Uhr...

@Siegessicher

ich bin davon ausgegangen des der täter des evtl. nich so genau wusste bzw. sich total sicher sein wollte.

Ich gehe davon aus, das es viel besser geplant war als du oben beschrieben hast.

In einer Immobilienanzeige wird das Gebäude wie folgt beschrieben:

Die zur Vermietung anstehende Bürofläche liegt im 2. OG des Bürohauses. In dem Haus haben verschiedene Firmen und Dienstleister (Ärzte, Agenturen, Architekten, die Postbank, Rechtsanwälte u.a.) ihren Sitz. Dadurch ist das Gebäude sehr stark frequentiert.

und weiter:

Stellplätze: Es ist möglich in der separat zugänglichen Tiefgarage Stellplätze anzumieten.

Ich denke die Immobilienanzeige darf ich hier nicht verlinken.

Am Freitag Abend zur Tatzeit waren die Büros sicher leer und das Gebäude war nicht mehr, wie in der Immobilienanzeige beschrieben, stark frequentiert. Freitags Abends war die perfekte Tatzeit und mit dem Hintereingang der perfekte Tatort.
Ich denke immer mehr, dass der Täter den Arzt durch einen Vorwand zum Hintereingang gelotst hat, um die Tat auszuführen. Wenn der Arzt den Hintereingang sonst nicht nutzte, woher sollte der Täter wissen, dass er ihn an dem Freitag nimmt.

Der Arzt wurde auf dem Weg zu seinem Auto abgepasst. Da brauchte es keinen Vorwand.
Auch wenn der Arzt zur Vorderseite heraus wäre, hätte man ihn um die Zeit in der Gegend unauffällig abpassen können, da das Gebäude zurückgesetzt von der Strasse ist, davor noch Sträucherrabatten stehen und rechts und links bedingt durch die beiden Autoreparaturwerkstätten jede Menge Autos kreuz und quer praktisch direkt neben dem Haupteingang stehen.
Man musste halt nur wissen, welcher Wagen der des Dr. war und ihn auf dem Weg dorthin abpassen. Viele Möglichkeiten gab es da nicht wo der Wagen hätte stehen müssen.

Das Gebäude wird in der Anzeige als stark frequentiert beschrieben, weil jeder weis, das in der Gegend dort normalerweise die Hälfte leer steht aufgrund der Lage völlig abseits der Innenstadt. Auf Immobilienanzeigen von Maklern ist eh nicht viel zu geben.

Aber nach 18:00 und dann am Freitag, konnte der Täter schon davon ausgehen, das sich dort bis auf Einzelne niemand mehr in den Büros, Praxen usw aufhält.
Auch die angrenzenden Werkstätten waren garantiert schon zu und bieten optimale Fluchtmöglichkeiten zum angrenzenden, aufgelockerten Wohngebiet in dem ebenfalls um diese Zeit nur vereinzelt Passanten unterwegs gewesen sein werden.

Nightrider64 schrieb:Auch wenn der Arzt zur Vorderseite heraus wäre, hätte man ihn um die Zeit in der Gegend unauffällig abpassen können, da das Gebäude zurückgesetzt von der Strasse ist, davor noch Sträucherrabatten stehen und rechts und links bedingt durch die beiden Autoreparaturwerkstätten jede Menge Autos kreuz und quer praktisch direkt neben dem Haupteingang stehen.

Wäre aber schon deutlich risikoreicher gewesen, ich stellte mir die Gegend nicht menschenleer vor und die Schüsse hätten auf jeden Fall Aufmerksamkeit erregt. Vielleicht hätte der Täter dies sogar in Kauf genommen, mag sein, aber dass der Arzt in den Hinterhof ging, war aus Tätersicht auf jeden Fall "besser".
Ähnliches gilt für den Hinterhof selbst. Das Risiko, dass aus dem Geschäftsgebäude zu der Uhrzeit noch andere Leute herauskommen, war sicherlich gering, aber nicht gleich null. Es war ja nicht nachts um Drei. Ein gewisses Risiko war der Täter also schon bereit einzugehen.

Der Täter könnte theoretisch auch mit ihm vorher in der Praxis gewesen sein und der Grund für seine Verspätung zu seinem Treffen. Oder ist der Gedanke völlig abwegig? Er hat ja erst 1,5 Stunden nach Praxisende dieselbe verlassen.
Ich bin selbst Ärztin und weiß natürlich, dass man nach Praxisschluss oft noch Befunde abzeichnet oder Telefonate führt. Wenn man jedoch zum Essen verabredet ist, würde man solche Dinge auch ggf auf den Tag danach verschieben. Daher nein Gedanke, ob er noch ein längeres privates Gespräch in der Praxis hatte und es dabei zu Streit kam - im Anschluss dann zum Erschiessen auf dem Weg zum Auto.
Weiß man, aus welchem Abstand der Arzt erschossen wurde?

hoptimistin schrieb:Daher nein Gedanke, ob er noch ein längeres privates Gespräch in der Praxis hatte und es dabei zu Streit kam - im Anschluss dann zum Erschiessen auf dem Weg zum Auto.
Weiß man, aus welchem Abstand der Arzt erschossen wurde?

Das ist natürlich möglich. Aber, wenn ich es hier richtig verfolgt habe, war ja wohl mindestens eine der MFA's noch im Haus

Sicher wurden sie von der Polizei diesbezüglich befragt und hätten Auskunft darüber geben können, wer sich noch in der Praxis aufhielt

Möglich auch, die Polizei weiß das und gibt noch nicht alle Infos in dieser Richtung raus

Das mit der MFA würde nur einmal erwähnt in einem Bericht - in allen anderen war es eine Frau, die den Toten wohl zufällig fand.

hoptimistin schrieb:. Daher nein Gedanke, ob er noch ein längeres privates Gespräch in der Praxis hatte und es dabei zu Streit kam - im Anschluss dann zum Erschiessen auf dem Weg zum Auto.

Das halte ich für ausgeschlossen, zumal zum einen die Arzthelferin sicherlich bis zum letzten anwesenden Patienten noch dabei war und zum anderen sind Arztpraxen in der Regel ruhig und man nur das Atmen der anderen hört. Ein Streit wäre von jeden gehört worden und aus einem Streit heraus geht man ganz anders aus dem Arztzimmer bzw. der Praxis heraus. Sowas bleibt nicht unbemerkt.

Zudem sind ja die eingecheckten Patienten ein leichtes Spiel für die Polizei und DNA Spuren würden sicherlich Personen ausschließen bzw. belasten.

Mich wundert übrigens, dass ein Raubmotiv nicht zumindest vorgetäuscht worden ist. Hätte sich doch angeboten, kleiner Griff in die Hosentasche des Opfers und schon hätte sich der mögliche Täterkreis unendlich ausgeweitet. Hätte zwar nicht so ganz zur offensichtlichen Hinrichtung gepasst, aber Verwirrung hätte es trotzdem gestiftet...

@Menedemos

Also für einen Raubmord passen mehrere Sachen nicht.

1) Mehrere Schüsse
2) Täter wußte nicht welchen Ausgang der Arzt nehmen würde
3) Ein Raubmord setzt immer eine gewisse Gegenwehr + Kampfspuren voraus

Siegessicher schrieb:Das Vortatgeschehen war folgendes: Er hatte sich mit der besagten Mitarbeiterin, die ihn auch gefunden hat, unterhalten. Auf Grund ihrer Angaben konnte wohl das enge Zeitfenster erstellt werden. Gespräch Ende ( Anfang Zeitfenster), Arzt angeschossen vorgefunden (Ende Zeitfenster)

Es wurde von der Presse so wiedergegeben, dass unklar ist, was der Arzt über 18.00 Uhr hinaus in der Praxis gemacht hat...so wird es also vermutlich nicht gelaufen sein.

Menedemos schrieb:die Polizei tappt im Dunkeln.

Wie kommst du darauf?

Die Polizei gibt nicht alles, was sie ermittelt, an die Öffentlichkeit...darüber sind wir uns sicher einig.

Es ist gut möglich, dass bereits ein Tatverdacht gegen jemanden besteht, man aber noch Zeugen sucht, die zur Erhärtung des Verdachts beitragen können.

Suinx schrieb:Also für einen Raubmord passen mehrere Sachen nicht.

Ich glaube ja auch nicht an einem Raubmord.

Ich frage mich ja nur, warum der Täter nicht wenigstens versucht hat, einen Raubmord vorzutäuschen.

Sobald z.B. der Geldbeutel weg ist, ist die Polizei verpflichtet, noch in ganz andere Richtungen zu ermitteln und verzettelt sich eventuell.

Mögliche Erklärungen für das Unterlassen eines solchen Versuchs:

a) Der Täter war kriminalistisch doch nicht so erfahren (passt aber nicht recht zum Waffenbesitz)
b) Der Täter wollte, dass jeder genau weiß, dass Dr. D. hingerichtet wurde. Als Teil seiner Rache.
c) Der Täter befürchtete, sich am blutüberströmten Opfer schmutzig zu machen.

Suinx schrieb:Das halte ich für ausgeschlossen, zumal zum einen die Arzthelferin sicherlich bis zum letzten anwesenden Patienten noch dabei war und zum anderen sind Arztpraxen in der Regel ruhig und man nur das Atmen der anderen hört. Ein Streit wäre von jeden gehört worden und aus einem Streit heraus geht man ganz anders aus dem Arztzimmer bzw. der Praxis heraus. Sowas bleibt nicht unbemerkt.

Wer sagt, dass es ein Patient war den er empfangen hat? Er kann sich doch nach Beendigung der Sprechstunde und nachdem die Mitarbeiter gegangen sind, noch mit jemanden getroffen haben privat? Daher dann auch die Mitteilung an seine Verabredung, dass es etwas später wird.