Mysteriöser Mord an einem Arzt in Berlin-Marienfelde

Kottan schrieb:Ich will dem Herren jetzt nichts unterstellen, aber ich habe schon öfters bemerkt, wie naiv gerade Personen, die sich sonst in ihrem Leben vorwiegend in akademischem Umfeld bewegt haben, sich oft verhalten.

@Kottan
Der Mann war Arzt und nicht mehr der Jüngste. Er hatte täglich Kontakt mit verschiedene Menschen. Naivität würde ich ihm nicht unterstellen. Jedenfalls nicht größere Naivität, als dem normalen Bürger.

Vielleicht war er risikobereiter, als der Durchschnittsbürger.

swinedog schrieb:Das war wieder mal so ein XY-Filmfall, der mich ziemlich fassungslos zurücklässt. Die Zeiten, in denen gewisse Aspekte aus dem Leben eines Opfers nur angedeutet oder ganz weggelassen wurden, sind wohl endgültig vorbei. Beispiele: Der Puffbesuch - den Milieubezug hätte man auch anders klarmachen können. Oder die Szene in der Villa mit der abgelegten Ehefrau "Du bist krank" etc. Was die Frau wohl von der Darstellung hält?

Ich fand den Filmfall auch sehr seltsam, das wirkte auf mich wie ein Krimi aus einem schlechten Tatort. Ich hatte zweitweise das Gefühl, das Opfer, wäre der Täter.
Muss man das denn alles so breittreten, z.B. sexuelle Präferenz und das seine erste Ehefrau alkoholkrank war und bei einem Sturz aus dem Fenster starb und das wurde nie aufgeklärt. Was soll einem das jetzt sagen und was hat das mit dem Fall zutun.

swinedog schrieb:Naja, aber das nur als Nebenbemerkung.
Ich denke, am wahrscheinlichsten ist wohl ein Milieumord im weitesten Sinne, d. h. Doll wurden mMn irgendwelche Geschäfte zum Verhängnis, die er in der Unterwelt tätigte und ein "Geschäftspartner" wollte ihn aus irgendeinem Grund loswerden.

Das vermute auch...

@frauZimt: das meinte ich ja. Er war Arzt und offensichtlich ein sehr guter. Trotzdem kann man in anderen Bereichen sehr naiv drin. Ich kenne einen Arzt, der Opfer eines Anlagebetruges geworden ist. Ausserhalb des eigenen Milieus ist es oft trotz hoherIntelligenz und Lebenserfahrung (Alter) schwierig, alles rchtig einzuschätzen. Dedwegen denke och, dass sich das Opfer irgendwo überschätzte bzw. die Gefährlichkeit eones "Geschäftes" nicht genau absehen konnte. Dann hat er womöglich jemandem mit Anzeige gedroht oder war einfach im Weg.

Ich denke nicht das der Auftraggeber für diesen Mord im Rotlichtmilieu zu finden sein wird. Denen wäre es ziemlich egal gewesen ob der Arzt in Begleitung oder alleine aus dem Haus kommt. Die Kripo hat aber geäußert das er nicht getötet worden wäre, wenn er in Begleitung seiner Angestellten gewesen sei. Für mich schaut das so aus, das man einen starken Verdacht hat, und nach Beweisen hierfür sucht.

TatzFatal schrieb:Ich denke nicht das der Auftraggeber für diesen Mord im Rotlichtmilieu zu finden sein wird.

Ich denke da schon an Milieu, schon allein der Schusswaffe wegen....

Ein Bekannter von mir war bei dem Arzt zur betriebsmedizinischen Untersuchung
So ca. ein halbes Jahr vor der Tat.
Er schilderte den Mann als Besonnen und Vertrauenswürdig.
Ein guter Arzt, wie wohl auch die Mehrzahl seiner Patienten fanden.

Das das Motiv imn Rahmen seiner Ärztlichen Tätigkeit lag, halte ich für unwahrscheinlich, wenn auch nicht für gänzlich ausgeschlossen.
Wir hatten hier schon diskutiert, das das Motiv auch bei medizinischen Gutachten liegen kann, die der Arzt, vielleicht zu Ungunsten von Jemanden gefertigt hat. Aber eher unwahrscheinlich

Das sieht eigentlich ganz nach einem Auftragskiller aus.
Mit einer Ausnahme: Ein wirklicher Profi, hätte um die Zeit an dem Ort eine Waffe mit Schalldämpfer benutzt, wenn er denn eine zur Verfügung gehabt hätte.

Okay, der Arzt verkehrte in Bordellen und kannte auch einige aus dem Milieu.

Ich kann mir aber kaum vorstellen, das der Mediziner, der neben seiner Praxis noch eine Menge hinzu verdient hat durch betriebsärztliche Gutachten und nicht zuletzt durch die wohl z.T. vermieteten Immobilien sich auf solch riskante Geschäfte einließ, die ihm dann das Leben kosteten. Das hatte er gar nicht nötig.

Meiner Meinung ist das Motiv eher im familliären Umfeld zu suchen.

Die Polizei sucht jetzt offen nach jemanden aus dem familiären und persönlichen Umfeld, der sich eine Waffe besorgt haben könnte oder schon eine hat.
Ich denke die Kripo geht auch eher von einem persönlichen Motiv anstatt von einem geschäftlichen aus.
Im Großen und Ganzen scheinen aber keine heißen Spuren mehr vorhanden zu sein

TatzFatal schrieb:Die Kripo hat aber geäußert das er nicht getötet worden wäre, wenn er in Begleitung seiner Angestellten gewesen sei. Für mich schaut das so aus, das man einen starken Verdacht hat, und nach Beweisen hierfür sucht.

Das sehe ich genauso. Der Filmfall hatte einen besonderen Fokus, auf den ich aber nicht näher eingehen möchte.

E_M schrieb:Ich denke da schon an Milieu, schon allein der Schusswaffe wegen....

Wenn jemand will, kommt er auch an Schusswaffen, so wie alle außerhalb des Rotlichts. Es sind reichlich Schusswaffen in ganz normalen Haushalten vorhanden, und beschränkt sich keineswegs auf ein Milieu.
Möglich das der Arzt sogar selbst eine oder mehrere besaß.

SpiderWeb schrieb:Das sehe ich genauso. Der Filmfall hatte einen besonderen Fokus, auf den ich aber nicht näher eingehen möchte.

So hab ich es auch empfunden.

TatzFatal schrieb:Wenn jemand will, kommt er auch an Schusswaffen, so wie alle außerhalb des Rotlichts.

Das mag sein, aber „Oma Hilde“ mit der Weltkriegs Waffe vom Vater war es wohl kaum...

E_M schrieb:Das mag sein, aber „Oma Hilde“ mit der Weltkriegs Waffe vom Vater war es wohl kaum...

Mit welcher Art Schusswaffe der Arzt ermordet wurde ist zumindest mir nicht bekannt. Wurde etwas über die Waffe bekannt gegeben?

TatzFatal schrieb:Mit welcher Art Schusswaffe der Arzt ermordet wurde ist zumindest mir nicht bekannt. Wurde etwas über die Waffe bekannt gegeben?

Nein. Aus Ermittlungstaktischen Gründen wurde diese Information zurück gehalten.

Der Mörder wußte sehr genau wann und wo der Arzt anzutreffen war.Wenn er auf den Arzt draußen gewartet hatte,dann muß ihn jemand gesehen haben ,denn es ist sogut wie unmöglich auf die Uhrzeit genau dort vor Ort zu sein ,Woher wußte der Mörder dass er nicht mit seiner Angestellten raus ging,so wie sie es ja auch meistens taten.Die Angestellte mußte sich noch umziehen, hatte meines Erachtens aber ein ganz besonderes Vertrauensverhältnis zu ihrem Chef,sogar -private-Kontovollmachten .Könnte eine seiner Geliebten gewesen sein ,so vertrauensvoll der Umgang läßt darauf schließen ,also kumpelhaft war das nicht mit Küßchen und Sekt trinken......

Graninas schrieb:Wenn er auf den Arzt draußen gewartet hatte,dann muß ihn jemand gesehen haben ,denn es ist sogut wie unmöglich auf die Uhrzeit genau dort vor Ort zu sein

Er wird sich nahe Geschäftsschluß dort positoniert haben, nach dem Motto, irgendwann muß er ja raus kommen.

Graninas schrieb:Woher wußte der Mörder dass er nicht mit seiner Angestellten raus ging,so wie sie es ja auch meistens taten.

Womöglich konnte Er / Sie das wirklich nicht wissen. Ich denke es wäre, wie schon erwähnt, kein Schuß gefallen wäre Sie dabei gewesen. Aber an diesem Abend mußte Sie sich ja noch etwas frisch machen bzw. noch umziehen.

Graninas schrieb:hatte meines Erachtens aber ein ganz besonderes Vertrauensverhältnis zu ihrem Chef,sogar -private-Kontovollmachten

Würde ich auch so sehen. Äußerst Vertrauensvoll.

SpiderWeb schrieb:Nein. Aus Ermittlungstaktischen Gründen wurde diese Information zurück gehalten.

Danke, ich dachte schon das diese Info an mir vorbei gegangen ist.
Schade für uns, aber verständlich das Rückschlüsse auf die Waffe nicht bekannt gegeben werden. Das unterstreicht mMn nach die Art der Beziehungstat nochmal, ansonsten hätte man diese Info gegeben, damit andere Rückschlüsse auf Täter und Auftraggeber hätten geben können.

Graninas schrieb:sogar -private-Kontovollmachten

Prokura für die Geschäftskonten ist verständlich, aber wozu private Konten?
Ungewöhnlich, aber es gibt nichts was es nicht gibt.
Das Verhältnis zueinander war scheinbar wie bei einem alten Ehepaar.

TatzFatal schrieb:Prokura für die Geschäftskonten ist verständlich, aber wozu private Konten?

Ging es im Filmfall auch um Private Konten ? Müßte ich mir nochmal ansehen. Meine wohl in Erinnerung zu haben das die Fragestellung sich auf 'Kontovollmacht' bezog ohne das genau zu benennen. Das könnte dann auch 'Allumfassend' sein oder eben auch nur Geschäftlich.

TatzFatal schrieb:Das Verhältnis zueinander war scheinbar wie bei einem alten Ehepaar.

Gemäß der Jahre die sie sich kannten könnte man das sagen. Aber dann bestimmt auch noch sehr spannend.

SpiderWeb schrieb:Ging es im Filmfall auch um Private Konten ?

Es ging um Vollmachten für Konten, vielleicht hab ich in meinem Kopf Prokura mit Privat vertauscht. Vielleicht kann @Graninas etwas dazu sagen. Nicht das falsche Fakten entstehen.

Ich hatte es so verstanden dass sie auch über die privaten Konten Volllmacht hatte.Deswegen wurde es ja auch erwähnt und die Kripo Beamten waren drüber erstaunt,wie weit doch das vertrauliche Verhältnis ging.Geschäftskonten ist doch nichts aussergewöhnliches für eine Arzthelferin die auch die Buchführung macht .das wäre normal!

So nocheinmal den Filmbeitrag angeschaut,Sie sagt:Ich kümmere mich auch um seine Grundstückskäufe etc.weil er keine Zeit hat..Frage des Kripobeamten:Haben Sie Kontovollmacht?.Sie sagt JA!!

SpiderWeb schrieb: Aber an diesem Abend mußte Sie sich ja noch etwas frisch machen bzw. noch umziehen.

Umgezogen wird sie sich jeden Abend haben und von Frischmachen war keine Rede. Es scheint ein Arbeitsende wie so häufig an einem Freitag gewesen zu sein.

Graninas schrieb:So nocheinmal den Filmbeitrag angeschaut,Sie sagt:Ich kümmere mich auch um seine Grundstückskäufe etc.weil er keine Zeit hat..Frage des Kripobeamten:Haben Sie Kontovollmacht?.Sie sagt JA!!

Ob wir unterschiedliche Filmbeiträge gesehen haben? :troll:

Meine Version weicht von deiner leicht ab:

Bea war seine rechte Hand in der Praxis (Abrechnung, Abwicklung) im Gespräch mit den Kripobeamten:
ich kümmere mich auch um seine privaten Grundstücksangelegenheiten, vorbereitende Buchführung, Bankgeschäfte und sowas. Martin hat sich nie für die Verwertung interessiert.
Haben Sie Kontovollmacht? natürlich
Gab es in letzter Zeit größere Einnahmen oder Ausgaben? Verneinendes Kopfschütteln.

https://vimeo.com/332312073
Beginn: Minute 41:00

MissWexford schrieb:Ich fand den Filmfall auch sehr seltsam, das wirkte auf mich wie ein Krimi aus einem schlechten Tatort. Ich hatte zweitweise das Gefühl, das Opfer, wäre der Täter.

Ich denke eben, dass die Polizei nicht wirklich weiß, in welche Richtung die Ermittlung gehen soll und alles nochmal auf den Tisch brachte - es könnte ein eifersüchtiger Ehemann gewesen sein, jemand aus dem Rotlichtmileu, ein zwielichtiger Geschäftspartner, ...

MissWexford schrieb:Muss man das denn alles so breittreten, z.B. sexuelle Präferenz und das seine erste Ehefrau alkoholkrank war und bei einem Sturz aus dem Fenster starb und das wurde nie aufgeklärt. Was soll einem das jetzt sagen und was hat das mit dem Fall zutun.

Ich sehe das in Zusammenhang mit Ehefrau #2 - für Frauen hatte er ja wohl kein Händchen bzw. für den Fortbestand der Ehe. Da fehlte es wohl an Sensibilität und das könnte wieder ein Motiv sein.

TatzFatal schrieb:Mit welcher Art Schusswaffe der Arzt ermordet wurde ist zumindest mir nicht bekannt. Wurde etwas über die Waffe bekannt gegeben?

Das weiß man nicht ....

Graninas schrieb:Woher wußte der Mörder dass er nicht mit seiner Angestellten raus ging,so wie sie es ja auch meistens taten.Die Angestellte mußte sich noch umziehen, hatte meines Erachtens aber ein ganz besonderes Vertrauensverhältnis zu ihrem Chef,sogar -private-Kontovollmachten .Könnte eine seiner Geliebten gewesen sein ,so vertrauensvoll der Umgang läßt darauf schließen ,also kumpelhaft war das nicht mit Küßchen und Sekt trinken......

Da ging auf jeden Fall was ... vielleicht ist auch hier das Motiv zu suchen, man weiß ja nicht, wie viele Frauen er wirklich so am Start hatte.

Graninas schrieb:So nocheinmal den Filmbeitrag angeschaut,Sie sagt:Ich kümmere mich auch um seine Grundstückskäufe etc.weil er keine Zeit hat..Frage des Kripobeamten:Haben Sie Kontovollmacht?.Sie sagt JA!!

Egal, wie viel er verdiente, er wird nun nicht 3x die Woche ein Grundstück gekauft haben - von daher schon wieder etwas seltsam. Aber gut ...