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Ungeklärter Kinderheimmord 1968 - Berlin Zehlendorf

368 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Kinderheim ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ungeklärter Kinderheimmord 1968 - Berlin Zehlendorf

17.11.2018 um 16:12
Ich glaube, das sollte heißen:
... angesichts der Lage des Lindenhofs am Königsweg in Düppel-Süd ...

und bezieht sich wahrscheinlich auf die räumliche Nähe des eigentlichen Kinderheim-Gebäudes zu der Einrichtung für männliche Jugendliche.

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Ungeklärter Kinderheimmord 1968 - Berlin Zehlendorf

22.11.2018 um 11:16
@eldec

Genauso war es gemeint. (Der Satz ist beim Tippen/Diktieren irgendwie geglückt. Tut mir sehr leid).
Aber ich halte dieses Statement von Marinas Mutter für ziemlich interessant.
In Kürze - ich bin gerade wieder ziemlich eingespannt - gibt es den dritten Teil.


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Ungeklärter Kinderheimmord 1968 - Berlin Zehlendorf

23.11.2018 um 22:13
Hallo @supertobi
Finde es ganz toll, dass Du Dich hier angemeldet hast und mit solch wirklich wichtigen Infos zur Bereicherung der Disskussion beigetragen hast.
Vielen Dank dafür!

Schaue mittlerweile nur noch sehr selten bei "Allmy" vorbei. Mein Interesse für dieses Forum hat sich etwas abgekühlt, da für meine Begriffe sich viele Schwätzer und nicht logisch denken könnende Figuren hier ihren Senf abladen wollen.

Habe noch einige Fragen an Dich bzw. Theorien zum Fall überlegt. Melde mich i.d. nächsten Tagen mit konkreten Fragen und Statements.

LG Carl-Jason


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Ungeklärter Kinderheimmord 1968 - Berlin Zehlendorf

24.11.2018 um 15:04
@ schnewiichen

Vielen Dank, das Du die DNA-Geschichte noch einmal klar gestellt hast

Dieser negative Abgleich lässt prinzipiell mehrere Folgerungen zu:

-Der Täter ist seitdem DNA-Daten erhoben wurden, nie mehr straffällig geworden und genießt vielleicht sogar, was vom Lebensalter her durchaus nicht ausgeschlossen wäre, irgendwo unerkannt seinen Lebensabend.

-Die Täter-DNA ist in einer für deutsche Behörden nicht zugänglichen Datenbank. Allerdings lassen die Umstände einen ausländischen Täter (z.B. aus dem Kreis alliierter Soldaten) als ziemlich unwahrscheinlich erscheinen.

-Der Täter ist schon lange tot (incl. Selbstmord)

Wir haben dies hier früher schon einmal diskutiert: Angesichts der Umstände der Tat und des möglichen Täterprofils halte ich letzteres nach wie vor für die plausibelste Möglichkeit.


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Ungeklärter Kinderheimmord 1968 - Berlin Zehlendorf

24.11.2018 um 15:05
@Carl-Jason

Vielen Dank für die freundlichen Worte. Ich kann das nahezu 1:1 unterschreiben. Auch meine Zeit ist begrenzt und die Spreu an Verschwörungstheoretikern in manchen Threads unerfreulich hoch. Gleich folgt erst einmal der relativ knappe Teil 3 meiner kleinen Pressedokumentation.


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Ungeklärter Kinderheimmord 1968 - Berlin Zehlendorf

24.11.2018 um 15:10
Teil 3 Freitag 23.2.1968 Nachmittag

Am Freitagnachmittag erscheint „Der Abend“:

Ist der Zehlendorfer Doppelmörder gestern Morgen gegen vier Uhr tatsächlich an einem Taxistand am Teltower Damm Ecke Potsdamer Straße in ein Taxi gestiegen, wie es die Mordkommission für möglich hält? Oder hat er eins in der Nähe herangewinkt? Sie ruft dringend alle Taxifahrer, auch unwichtig erscheinende Beobachtungen aus diesen Stunden sofort mitzuteilen.

Es folgt (nebst einem Foto der Fußspuren, die der Täter im Schnee hinterlassen hat, ein Bericht zum Fortgang der Ermittlungen:

- Die vier Fahrer der um die fragliche Zeit dort vorbeifahrenden BVG-Busse sind festgestellt und werden gerade von der Mordkommission befragt.

- Nach den Berichten in der Presse und der SFB-Abendschau sind bislang 27 sachdienliche Hinweise bei der Polizei eingegangen [Anmerkung: es wäre natürlich toll, an diesen Fernsehbeitrag heranzukommen, aber das ist leider schwieriger, als Einsicht in alle Zeitungen alte Zeitungen zu nehmen. Mal sehen]

- Bewohner einer Parterrewohnung in der Nähe des Tatorts gaben an, bereits am Montag [d.i der 19. Februar] hätte gegen 3:30 Uhr ein Mann durch ihr Schlafzimmerfenster geblickt [Vorsorgliche Anmerkung: aus dieser heißen Spur wird wahrscheinlich nichts werden]

- In der Tatnacht gab es einen Einbruch in die (leeren) Räume der Jugendfürsorge an der Benschallee [Anmerkung: Das ist genau wieder einmal “ unsere“ Gegend in der Nähe des Lindenhofes], der ebenfalls auf Zusammenhänge zur Tat untersucht wird.

Fortsetzung demnächst - dann wird es unter anderem ein paar Details zu dem mit dem Doppelmord in direkten Zusammenhang stehenden Villeneinbruch geben.


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Ungeklärter Kinderheimmord 1968 - Berlin Zehlendorf

24.11.2018 um 17:16
Hallo @supertobi
Da ich nicht in Berlin lebe bzw. gelebt habe, habe ich natürlich auch keine Kenntnisse der Lokalgeschichte. Diese kann nur jemand haben der schon lange dort lebt und sich für diese Lokalgeschichte interessiert. Deine Nennung des "Jugendhof Schlachtensee" in Deinen Beiträgen vom Mai diesen Jahres hat mich echt umgehauen. Seitdem denke ich, dass der Täter dorthin einen starken Bezug hatte z.B. zu Zöglingen oder ehemaligen Zöglingen der Einrichtung aber er selbst kann dort auch mehrere Jahre seines Lebens verbracht haben.
Ich denke dass sich lang entwickelte Freundschaften zwischen den Heiminsassen nicht sofort mit der Entlassung aus der Einrichtung abbrechen müssen sondern noch über Jahre hinweg aufrecht erhalten worden sind. Daher auch seine genauen Infos... er stand noch in Kontakt zu "Ehemaligen" bzw. noch dort untergebrachten Zöglingen.
Zu der Zeit der Tat, also späte 60er Jahre, wurden junge Leute ja erst mit dem 21.Lebensjahr volljährig. Das bedeutete ja damals auch, dass sie sich nicht vor dem Erreichen der Volljährigkeit ein Appartment oder Wohnung suchen und mieten konnten. Wenn also Zöglinge in die anstaltsinternen Ausbildungswerkstätten bzw. -betriebe zur Erlernung eines Berufes oder einer Tätigkeit kamen waren sie ja durchschnittlich etwa 14 bis 16 jahre alt. Nach 3 bis 3,5 Jahren Ausbildungszeit (in Handwerksberufen), andere Berufe ausserhalb einer technisch gewerblichen Ausbildungen konnte man, wenn ich mich nicht sehr täusche, schon mitunter nach etwa 2 - 2,5 Jahren die Abschlussprüfung ablegen. Dann waren die Absolventen ja im Schnitt etwa 18 bis 19 Jahre alt. Also noch immer nicht volljährig. Diese Absolventen mussten sich doch im Anschluss ihrer Berufsausbildung wahrscheinlich eine Beschäftigung in ihrem erlernten Beruf ausserhalb der Anstalt in einem Betrieb suchen.
Meine Frage dazu: Mussten diese Klienten dann abends nach Dienstschluss in ihren Betrieben sich wieder in diesem Jugendhof "zurückmelden"? D.h. sie mussten bis zum Erreichen ihres 21.Lebensjahres als "Teilfreizeitgänger" weiter in dieser Einrichtung wohnen oder gab es Ausnahmen?


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Ungeklärter Kinderheimmord 1968 - Berlin Zehlendorf

24.11.2018 um 17:26
Bitte um Entschuldigung für meine ungenaue Angabe im vorherigen Post: Es soll natürlich heissen "Teilzeitfreigänger" und nicht Teilfreizeitgänger.

Gruss Carl-Jason


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Ungeklärter Kinderheimmord 1968 - Berlin Zehlendorf

25.11.2018 um 01:28
Carl-Jason schrieb:
Seitdem denke ich, dass der Täter dorthin einen starken Bezug hatte z.B. zu Zöglingen oder ehemaligen Zöglingen der Einrichtung aber er selbst kann dort auch mehrere Jahre seines Lebens verbracht haben. Ich denke dass sich lang entwickelte Freundschaften zwischen den Heiminsassen nicht sofort mit der Entlassung aus der Einrichtung abbrechen müssen sondern noch über Jahre hinweg aufrecht erhalten worden sind. Daher auch seine genauen Infos... er stand noch in Kontakt zu "Ehemaligen" bzw. noch dort untergebrachten Zöglingen.

Hallo @Carl-Jason und vielen Dank für den guten Post! Ähnliches vermute ich auch, deshalb habe ich mich seinerzeit ziemlich gewundert, dass vor meinem Post im letzten Mai niemand den Jugendhof auf dem Schirm hatte. Und nachdem ich nun ziemlich viel Pressematerial durchsehe, wird diese Vermutung – wie in den bisherigen Zusammenfassungen auch schon mehrfach angedeutet – nicht unbedingt entkräftet.

Die Frage nach dem Verhältnis im Jugendhof ist eine durchaus relevante: Man sollte sich den in der Tat als eine Institution vorstellen, die irgendwo auf halber Strecke zwischen Waisenhaus und (Jugend)gefängnis liegt, wobei es generell in solchen Einrichtungen aber auch je nach Alter, Verhalten, Grund und Dauer des Aufenthaltes eine nicht unerhebliche Binnendifferenzierung gab, die von der Kleidung bis zu den Ausgangsregelungen reicht. (Ich werde später noch auf einen [ausländischen] Bericht zurückkommen, der die Verhältnisse im Jugendhof Schlachtensee genau um die Tatzeit im Jahr 1968 beschreibt.)

(„Privilegierte“) Arbeits-Freigänger der von dir beschriebenen Art wird es mit Sicherheit gegeben haben. Die spätere RAF-Terroristin Ulrike Meinhof hat um diese Zeit an einem Fernsehspiel mit dem Titel „Bambule“ gearbeitet, in dem der Hauptschauplatz das weit im Norden Berlins gelegene Äquivalent des Jugendhofs für Mädchen ist. Eine der Hauptfiguren in „Bambule“ ist dort genau in so einer Situation: Tagsüber schuftet sie, und nach Arbeitsschluss muss sie, da eben jünger als 21 Jahre, stante pede ins Erziehungsheim zurück.

Der Hinweis auf den Meinhof-Film ist übrigens auch noch aus einem anderen Grund nicht off-topic. Der Zehlendorfer Doppelmord fällt nun einmal mitten in die Zeit der Studentenproteste und gerade die damaligen Mißstände in Erziehungsheimen entpuppten sich rasch als ein anschlussfähiges (bei den Insassen wie der Öffentlichkeit) Lieblingsthema viele Aktivisten (Stichwort „Heimbewegung“). Da schwingt beim Thema Jugendhof untergründig also immer auch eine hochpolitische Dimension mit.


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Ungeklärter Kinderheimmord 1968 - Berlin Zehlendorf

25.11.2018 um 02:58
also ich find das wirklich unheimlich schließlich wo hn ich ja da, ich hab eh ein mulmiges gefühl sorry


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Ungeklärter Kinderheimmord 1968 - Berlin Zehlendorf

25.11.2018 um 12:14
Hallo @supertobi Du schriebst:
(„Privilegierte“) Arbeits-Freigänger der von dir beschriebenen Art wird es mit Sicherheit gegeben haben.........[/quote]
Zitat von supertobisupertobi schrieb:Tagsüber schuftet sie, und nach Arbeitsschluss muss sie, da eben jünger als 21 Jahre, stante pede ins Erziehungsheim zurück.
Du nimmst mir hier schon meinen nächsten Denkschritt vorweg. Genau dieses wollte ich auch schon gestern abend in einem nächsten Post bringen. Nur ging mir leider die Konzentration zu so später Stunde dahin.
Auch wollte ich auf die zu der Zeit sehr engagiert und auch emotional aufgepeitscht geführte Thematik der Heimerziehung in der BRD hinweisen, also in den Jahren um die Kinderheimmorde. Ich sage Dir hier nichts neues aber für manch einen jüngeren Rezensenten dürfte diese Thematik evt. Neuland sein: Gerade die "Heimbewegung" und die Aufarbeitung der immer noch versteckt nachwirkenden braunen Vergangenheit in dieser Zeit, plus die Aktualität des Vietnamkrieges waren ja dieAntriebsmotoren der 68er-Bewegung schlechthin. Einige der in der "Heimbewegung" engagierten Personen radikalisierten sich darüber dieses Thema derart, dass sie zu den Gründern der bald entstehenden RAF gehörten. Ulrike Meinhof gehörte an vorderster Front dazu aber auch Andreas Bader, der ja einige Zeit in einem "Erziehungs"-Heim gejobbt hatte und mit den damaligen Zuständen in diesen Einrichtungen vertraut war.

Nebenbei bemerkt, habe ich noch auf einer VHS-Videocassette den Film "Bambule". Muss man mal gesehen haben. Ist ein typisches Zeitdokument aus dieser Zeit. Leider weis ich nicht mehr wo das Video hingekommen ist - nach einem Umzug. Muss mal auf die Suche danach gehen. Denn so ein Film dürfte auch heute wohl nicht mehr im Fernsehen zu sehen sein. Nicht wegen der darin behandelten (antiquierten)Thematik sonder alleine schon wegen dem Namen der Drehbuchautorin.

Bis bald Carl-Jason


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Ungeklärter Kinderheimmord 1968 - Berlin Zehlendorf

25.11.2018 um 12:19
Zitat von Carl-JasonCarl-Jason schrieb:Nebenbei bemerkt, habe ich noch auf einer VHS-Videocassette den Film "Bambule". Muss man mal gesehen haben. Ist ein typisches Zeitdokument aus dieser Zeit.
meinst du den?


https://www.youtube.com/results?search_query=Bambule+Fernsehfilm+Deutschland+1970


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Ungeklärter Kinderheimmord 1968 - Berlin Zehlendorf

25.11.2018 um 12:37
Hallo @DEFacTo danke für den Hinweis. Das müsste er sein. Keine den Film aus dem TV als einen zusammenhängenden Film und nicht als Mehrteiler. Aber er müsste es sein.

Vielen Dank nochmals.
Carl-Jason


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Ungeklärter Kinderheimmord 1968 - Berlin Zehlendorf

25.11.2018 um 12:43
@Paradiso
Zitat von ParadisoParadiso schrieb:also ich find das wirklich unheimlich schließlich wo hn ich ja da, ich hab eh ein mulmiges gefühl sorry
Warum, ist doch schon sehr lange her. Was graust Dich heute noch daran? Ich denke es gibt bestimmt weitere grausige Verbrechen die sich in deiner näheren oder weiteren Umgebung vor vielleicht noch nicht allzu langer Zeit abgespielt haben. Das Verbrechen kann überall lauern.

Carl-Jason


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Ungeklärter Kinderheimmord 1968 - Berlin Zehlendorf

25.11.2018 um 13:08
@Carl-Jason

Nur ganz kurz: So ca. 3 Kilometer von der Gegend über die wir reden, ist mitten in einer der größten "posh-areas" der Stadt die (industrielle) Massenvernichtung mehrerer Millionen Menschen beschlosssen/adminstrativ verstetigt worden...

Aber bevor wir in diese Gebiete abdriften, wirf mal bitte einen kurzen Blick auf die letzten paar Seiten des Threads zu Susanne Fontaine, besonders auf die letzte (18.11.). Dies nur als knapper Einwurf zur Qualitätskontrolle bzw. "Rationierung der Futterressourcen". Die sind auch diesen Winter knapp. Demnächst mehr - bin gerade etwas beschäftigt.


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Ungeklärter Kinderheimmord 1968 - Berlin Zehlendorf

25.11.2018 um 13:25
@supertobi
Du meinst sicher das berühmte "Haus am See" nicht wahr? Ich weis, es ist nicht weit entfernt obwohl ich in dieser Gegend Berlins noch nie vorbeigeschaut habe. Habe aber immer "Maps" geöffnet, um zu verfolgen wo sich alles abspielt und habe die kurze Entfernung schon vor längerer Zeit bemerkt.

Gruss Carl-Jason


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Ungeklärter Kinderheimmord 1968 - Berlin Zehlendorf

25.11.2018 um 13:42
@ Carl-Jason
So ist es. Aber nur als Beitrag dazu, dass es vermutlich nicht sehr zielführend sich, jetzt hier über "Verängstigung" und dgl. zu diskutieren. Im übrigen gilt wie immer: Trau, Schau (und mit) Wem.


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Ungeklärter Kinderheimmord 1968 - Berlin Zehlendorf

25.11.2018 um 15:55
@supertobi
Zitat von supertobisupertobi schrieb:Aber nur als Beitrag dazu, dass es vermutlich nicht sehr zielführend sich, jetzt hier über "Verängstigung" und dgl. zu diskutieren.
Keine Panik, habe ich nicht vor! Ist "Eulenspiegels Arbeit" wie der Volksmund so zu sagen pflegt. Zehn Leute über dieses Thema befragt, zwanzig Meinungen bekommen und Nichts geht mehr.....
Du hast Dich gewundert warum keiner der hier schreibenden Rezensenten nicht schon längst über den "Jugendhof Schlachtensee" etwas berichtete. Na, wenn diese Einrichtung Anfang der 70er, wahrscheinlich im Zuge der längst überfällige Reformen umsetzen wollenden, damals neuen Sozial-Liberalen Bundesregierung, [Stichwort: "Mehr Demokratie wagen".] endlich geschlossen wurde, ist das ja schon eine gefühlte Ewigkeit her. Für die meisten jedenfalls. Ausserdem dürfte der Jugendhof wohl nur noch bei älteren Mitbürgern - vorzugsweise aus Berlin stammenden Personen noch erinnerungsmässig präsent sein.

Möchte aber hier und jetzt weiter den Fall an sich diskutieren. Was mich schon lange umtreibt, habe das aber in meinen Statements schon vor Monaten hier zum Ausdruck gebracht, der "Einbruch" des Täters in der Lima Strasse erscheint mir seltsam und sonderbar. M.m nach ist das kein klassischer Einbruch. Klar, er ist in ein Haus eingedrungen. Hat dort aber scheinbar nichts mitgehen lassen, soll ja wohl auch nichts dursucht haben. Das erschien mir äusserst merkwürdig. Hätte er Schränke und Sonstiges nach Wertgegenständen oder Bargeld durchsucht und Diese mitgenommen wäre dieses Verhalten für mich eindeutig ein klassischer Einbruch. Nein, er trinkt dort zwei Flaschen Bier macht sich eine Konservendose auf und raucht noch Zigaretten in der Küche und verschwindet scheinbar danach wieder. Mir drängt sich hier auf er wollte mit dieser Aktion sagen, "Schaut her, hier bin ich. Bei Euch im Haus und lass es mir gut gehen. Und wenn ich will, komme ich wieder". Wäre es ihm nur um die Verpflegung und das Ausruhen vor der Tat gegangen, hätte er sich bestimmt anderweitig besser bedienen können, z.B in einem der damals noch oft vorhandenen "Tante Emma Läden" oder in einer Gaststätte, die damals bestimmt noch nicht mit Alarmanlagen ausgestattet waren. Mir erscheint seine Aktion dort als sehr durchdacht geplant.Wichtig zu wissen: Waren z.Zt. seines Einbruchs i.d. Lima Strasse die Hausbesitzer/Bewohner anwesend? Wusste er womöglich das die Bewohner im Moment abwesent waren?

Auf "Steetview" kann man die Lima Str. zu einem grossen Teil abfahren - bis auf die letzten etwa 200m vor ihrer Einmündung auf den Mexico Platz. Mir erscheint diese Gegend als eine alte, grossbürgerliche Wohngegend. Grosse, alte aber schöne Häuser auf grosszügig geschnittenen Grundstücken. Keine Gegend für Leute die ihren Lebensunterhalt als Handwerker oder kleine Angestellte/Beamte fristen müssen. Heute eine absolute Rarität an Wohngegend bei dieser engen parktizierten Bebauung. Leider unbezahlbar für die meisten von uns.

Hier eine Zwischenfrage an @supertobi , der ja die Zeitungsarchieve umgräbt, wird irgendwo in den von Dir gesichteten Zeitungsartikeln erwähnt in welchem Haus i.d. Lima Str. der Täter eingedrungen war? Also eine Nennung der Hausnummer z.B?
All diese Überlegungen haben mich zu folgendem Schluss geführt: Kann es sich bei dem Haus i.d. Limastr. nicht um den Privatwohnsitz eines der Oberen bzw. des Oberen der Einrichtung "Jugendhof Schlachtensee" seiner Zeit gehandelt haben?

Weiteres dazu bald von mir
Carl-Jason


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Ungeklärter Kinderheimmord 1968 - Berlin Zehlendorf

25.11.2018 um 16:33
Lieber Carl-Jason,

Entschuldigung, wenn ich Dich noch ein wenig auf die Folter spanne: Die Einbrüche werden im Mittelpunkt einer der nächsten Folgen meiner „Presseschau“ stehen. Und eine der Zeitungen nennt auch die Hausnummer. Also noch ein wenig Geduld ;-)

Als Vorabinformation aber soviel: Die Bewohner waren zur Einbruchszeit wohl abwesend und es sieht eher nach einem nicht „personenbezogenen“ Einstieg aus, denn in der unmittelbaren Nachbarschaft hat es der Täter noch ein zweites Mal versucht, ist dort aber an der Tür gescheitert, jedenfalls nicht in das Haus hineingekommen.

Zu den Bewohnern des betroffenen Hauses kann ich (noch) nichts sagen. Leider sind die Telefonbücher von damals nicht digitalisiert, sonst wäre es ja ziemlich leicht, das herauszufinden.

Sowohl Justizvollzugspersonal als auch Erzieher und Sozialpädagogen gehörten damals wie heute allerdings eher nicht zu den Spitzenverdienern, insofern wäre eine der teuersten Gegenden Berlins für die meisten Jugendhof-Bediensteten auch damals
wohl eher unerschwinglich gewesen.

Davon abgesehen: Wenn es da so einen offensichtlichen Zusammenhang gegeben hätte, hätte das Ermittlungen wie Berichterstattung sichtbar beeinflusst. Die Berliner Polizeireporter waren und sind da ziemlich flink. Überzogene Schlagzeile im Stile der BZ: EINBRUCH IN DIE 10 ZIMMER-VILLA VON JUGENDHOF-BOSS SCHMIDT-MEIER-SCHULZE: KAM DIE ZEHLENDORFER BLUTBESTIE AUS DER BESSERUNGSANSTALT?


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Ungeklärter Kinderheimmord 1968 - Berlin Zehlendorf

25.11.2018 um 17:25
Hallo @supertobi Du spannst mich tatsächlich auf die Folter mit Deiner Ankündigung wegen der Hausnummer.

Klar gehören/gehörten die von Dir genannten Berufsgruppen nicht zu den Topverdienern des öffentlichen Dienstes. In meinen Überlegungen mit der Wohngegend aber ging es um eine leitende Person einer Einrichtung des öffentlichen Dienstes. Ein Anstaltsleiter (des Jugendhofes) gehörte damals schon in den Besoldungsbereich (LBO) des gehobenen bzw. hohen Dienstes des Landes Berlin. Möglich auch das die Liegenschaft i.d. Limastr. sich im Besitz des Landes Berlins befand und wurde als Dienstwohnung an den jeweiligen Leiter solcher oder ähnlicher Einrichtungen für die Dauer seiner Dienstzeit zum "kleinen Geld" bereitgestellt. Der Bedienstete hat also nach Beendigung seines Dienstes diese Wohnung wieder zu räumen.
Ich weiss jetzt beginnt die Arbeit: Telefonbücher aus dieser Zeit mögen hilfreich sein, sind aber nicht besonders aussagekräftig. Ich habe natürlich gut reden aus der Entfernung. Aussagekräftiger wäre ein Blick in das Grundbuch für diese Liegenschaft. Wenn die Hausnr. bekannt ist, dürfte die Nachforschung beim Liegenschaftsamt oder sagt man Grundbuchamt, ich weiss es nicht so genau, sich deutlich verkürzen. Mir ist bekannt, das Besitzumschreibungen einer Liegenschaft immer angefügt werden. Also Alteigentümer nicht gänzlich aus dem Grundbuch gestrichen werden. So könnte man recherchieren ob nicht zur damaligen Zeit evtl. eine Behörde des Landes Berlin Eigentümer dieser Liegenschaft war.

Liebe Grüsse C-J


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