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Tötungsdelikt Klaus Walter Pauli

424 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Knochen, Hagen, Abhang ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Tötungsdelikt Klaus Walter Pauli

04.07.2022 um 10:31
Zitat von sören42sören42 schrieb:Und der Täter führte, nur für alle Fälle, dass bei dem Date nicht alles so läuft, wie er sich das vorstellt, ein Filetier-/Fischmesser mit sich, welches er auch direkt griffbereit zur Stelle hatte, oder wie muss ich mir das vorstellen?
Warum der Täter ein solches Messer dabei hatte, ist in der Tat eine der wichtigsten Fragen. Dass er eines besaß, deutet natürlich stark in die Richtung, dass die Tat von Beginn an geplant war. Möglich wäre aber auch, dass er es zufällig und ohne Hintergedanken vorher in der Stadt kaufte, bevor er sich mit Pauli traf.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Der Täter hatte eine intensivere Beziehung zu Pauli. Ihm war zu Ohren gekommen, dass Pauli Pläne dahingehend hatte, seinen WG Partner zu heiraten, "rein zur Absicherung", wie Pauli ihm versichert hatte. Das konnte er kaum glauben und erst recht nicht akzeptieren. Er fühlte sich hintergangen und lockte Pauli unter einem Vorwand nach Hagen. Das Filetier-/Fischmesser hatte er sich schon bereit gelegt: Wenn er ihn nicht haben konnte, sollte auch der WG Partner ihn nicht bekommen. Gleichzeitig sollte Pauli für seine "Untreue" mit dem Leben bezahlen.
Auch das ist möglich. Wobei dann erstens die Frage wäre, warum Pauli offenbar weiterhin noch aktiv nach Dates suchte, wenn es da schon jemanden gab und zweitens, ob im rekonstruierten Telefonspeicher keinerlei Hinweis auf eine engere Bindung zu einer anderen Person vorhanden war, z.B. in Form von auffällig vielen SMS oder Anrufen einer einzelnen Nummer.

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Tötungsdelikt Klaus Walter Pauli

04.07.2022 um 10:55
Wie gier manche schreiben, muss erst einmal geklärt werden, welche Cruising Zonen in Hagen im Jahr 2003 bestanden haben. Dafür muss der Spartacus 2003 konsultiert werden, denn das ist bis heute ein Toristenführer für homsexuelle Treffs, Cruising, Saunen usw.
Deshalb müsste sich hier jemand die Mühe machen, einen solchen Reiseführer für Homosexuelle in einer Bibliothek oder in einem Antiquariat aufzutreiben, damit diese Frage geklärt werden kann, denn glücklicherweise gibt es hier in der Diskussion mittlerweile ein paar ortskundige Personen, die sehr gute Beiträge und Informationen liefern. Dass sie keine Kenntnisse über die Cruising Areas haben, ist ja verständlich. Somit könnten wir die Informationen zusammenfügen und kommen einen Schritt weiter.
Nachdem das Handy nach so langer Liegezeit dennoch ausgelesen werden konnte, ist ein Glücksfall: wenn es aber zu jemanden stärkeren Kontakt im Sinne der Eifersucht auf den Mitbewohner, der KWP heiraten wollte, dann müsste dies auf dem Handy auslesbar gewesen sein, denn ansonsten wäre die SMS von Frank auch nicht auslesbar gewesen sein.
Sollte der Kontakt aber über Internet mit dem PC mit Festnetzanschluss bestanden haben, stellt sich die Frage, warum dieser PC nicht ausgelesen worden ist, denn immerhin starb der Mitbewohner erst 2006, sodass 3 Jahre lang die Möglichkeit bestanden hätte, den PC forensisch zu untersuchen, zumal bis 2006 keine Todeserklärung KWP gemacht werden konnte und die Verwandten bzw. Familie, die ja eventuell Ansprüche auf die Hinterlassenschaften KWP erheben hätte können, nicht mal vom Vermisstenfall ihres Verwandten wussten und somit sicher nicht die Habseligkeiten KWP in Besitz genommen haben.


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Tötungsdelikt Klaus Walter Pauli

04.07.2022 um 11:52
Zitat von Rino74Rino74 schrieb:Sollte der Kontakt aber über Internet mit dem PC mit Festnetzanschluss bestanden haben, stellt sich die Frage, warum dieser PC nicht ausgelesen worden ist, denn immerhin starb der Mitbewohner erst 2006, sodass 3 Jahre lang die Möglichkeit bestanden hätte, den PC forensisch zu untersuchen, zumal bis 2006 keine Todeserklärung KWP gemacht werden konnte und die Verwandten bzw. Familie, die ja eventuell Ansprüche auf die Hinterlassenschaften KWP erheben hätte können, nicht mal vom Vermisstenfall ihres Verwandten wussten und somit sicher nicht die Habseligkeiten KWP in Besitz genommen haben.
Wenn ich das richtig verstanden habe, ist man zunächst eher davon ausgegangen, dass Pauli eben "abgehauen" ist. Dass es sich wirklich um ein Verbrechen handelt, hat man erst realisiert als es zu spät war, nämlich mit dem Leichenfund.
Und wenn der PC dem Mitbewohner gehörte, und dieser mit der Untersuchung nicht einverstanden war ("Ich habe schon geschaut, da war nichts!") dann konnte man das auch nicht so einfach machen da ja keinerlei Anzeichen für ein Verbrechen vorlagen.

Und um eine Todeserklärung o. Ä. hat sich vermutlich niemand gekümmert - zu den Verwandten gab es keinen Kontakt und der Mitbewohner hätte, da kein Verwandter (verheiratet waren sie ja noch nicht) ja auch nur eingeschränkte Möglichkeiten gehabt. Also ist die Sache liegengeblieben, KWPs Sachen sind dann vermutlich spätestens nach dem Tod des Mitbewohners im Müll gelandet......


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04.07.2022 um 12:52
@brigittsche
Also dass dies so einfach geht, wenn der WG-Partner, der ja offenbar angab, dass er und KWP heiraten wollten, und laut Berichte er auch zum Verschwinden verhört wurde, weil man weniger von einem freiwilligen Untertauchen, sondern vielmehr von einem Verbrechen ausging, dann weiß ich nicht, ob der PC des WG-Partners nicht untersucht werden dürfte, wenn ihn KWP ganz offensichtlich benutzen durfte.
Außerdem habe ich ja geschrieben, dass wegen der fehlenden Familienkontakte sicher keine Übernahme der Hinterlassenschaften KWP stattfand. Eine Todeserklärung ist ohnehin erst nach 10 oder mehr Jahren möglich, und kann nur von direkten Familienmitgliedern gerichtlich beantragt werden, sodass mit hoher Wahrscheinlichkeit sämtliche Hinterlassenschaften der Mitbewohner übernommen hat. Dass aber innerhalb der 3 Jahre vom Verschwinden KWP und dem Ableben des Mitbewohners die Polizei sehr viele Dinge liegenließ, scheint mir klar und sehr schade, denn freiwilliges Untertauchen ohne Sozialhilfe und fehlenden Behebung am Konto legt unfreiwilliges Untertauchen legen ein Verbrechen doch nahe.


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Tötungsdelikt Klaus Walter Pauli

04.07.2022 um 13:00
Vielleicht wurde der PC ja untersucht, aber das ohne brauchbare Informationen. Wenn Pauli beispielsweise nur hier und dort mal mit Männern chattete, aber diese Chats lediglich aus belanglosem Smalltalk bestanden und sich keinerlei Konkretes herausbildete, ergab sich eben keinerlei Anlass, das noch weiter zu verfolgen.


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04.07.2022 um 13:04
@Balumpa
Genau, dann würde sich aber eben ein intensiverer Kontakt zu einer unbekannten Person, die aus Eifersucht wegen der anstehenden Ehe ausgeschlossen werden können, außer jemand wäre so krank, dass sie wegen zwei Dates im Freien Beziehung zu KWP annehmen könne. Denn öfter könnte der Kontakt nicht gewesen sein, weil sonst am Handy oder am PC dies aufgefallen wäre: immer vorausgesetzt, dass beide IT-Produkte ausgelesen wurden.


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04.07.2022 um 13:12
Zitat von Rino74Rino74 schrieb:Also dass dies so einfach geht, wenn der WG-Partner, der ja offenbar angab, dass er und KWP heiraten wollten, und laut Berichte er auch zum Verschwinden verhört wurde, weil man weniger von einem freiwilligen Untertauchen, sondern vielmehr von einem Verbrechen ausging, dann weiß ich nicht, ob der PC des WG-Partners nicht untersucht werden dürfte, wenn ihn KWP ganz offensichtlich benutzen durfte.
Du gehst von dem aus, was wir HEUTE wissen. Aber man muss sich in die Situation versetzen, die die Polizei damals hatte: Da kommt so ein Typ aufs Revier und erklärt, dass sein Mitbewohner verschwunden ist. Und dass die beiden heiraten wollten, aber nur aus Versorgungsgründen. So, und dann recherchiert man und schaut, was wie passiert ist.

Und man stellt fest, dass der Verschwundene ein Typ war, der offensichtlich Probleme in seinem Leben hatte, sich so mehr oder weniger durchschlug und die ganze Situation etwas verfahren war. Es gab aber keine Hinweise, dass er einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist, und auch kein Motiv für sowas. Der Mitbewohner erzählt, dass der Verschwundene ihm erzählt hat, er wolle eine Schallplatte kaufen.

Das kann man auch deuten wie das sprichwörtliche: "Ich geh' mal schnell Zigaretten holen!"

Und dann kann man auch zu dem Ergebnis kommen, da da einfach jemand, der sein Leben nicht auf die Reihe bekommt, abgehauen ist, weil er die bevorstehende Hochzeit doch nicht mehr so prickelnd fand oder generell immer die Flucht ergriffen hat, wenn es im Leben ernst wurde.

Und auf der Basis dessen, wird man keinen Durchsuchungsbeschluss bekommen, noch zumal wenn der Mitbewohner vielleicht sagt, er habe nachgeschaut und nichts gefunden.

Das klingt jetzt unfair gegenüber KWP, aber womöglich hat man die Situation DAMALS so eingeschätzt. Heute wissen wir mehr, aber heute ist es zu spät.


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04.07.2022 um 18:27
Unterlasst jetzt bitte den Userbezug und das Off-Topic.


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27.08.2022 um 21:23
Ich habe mich schlau gemacht bezüglich der Cruising-Situation in Hagen: wegen der Nähe zu Dortmund gab es 2003 und gibt es bis heute nur einen einzigen Cruising Punkt, der sich nicht am Bahnhof befindet, sondern am Parkplatz A1 Hagen Richtung Köln.
Da KWP kein Auto hatte und mit dem Zug nach Hagen gekommen ist, scheint mir ein zufälliges Treffen für ein Sexdate höchst unwahrscheinlich, weshalb ich weiter davon ausgehen, dass KWP bereits vor der Fahrt nach Hagen bereits wusste, mit wem er sich treffen würde, insofern keine Zufallsbekanntschaft sein konnte.


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18.04.2023 um 21:35
@Rino74
Davon gehe ich auch stark aus. Ich glaube nicht, dass es sich bei ihm um ein Zufallsopfer handelte, sondern um eine Beziehungstat. Der Täter kam entweder aus Hagen, hat dort gelebt und/oder seine Kindheit und Jugend dort verbracht.


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18.04.2023 um 22:43
Schade, dass sich trotz medialer Aufmerksamkeit (Aktenzeichen, WDR Lokalzeit MordOrte) offenbar keinerlei neue Spuren ergeben haben bzw. dass die Spuren, die sich ergaben (dieser Frank in KWPs SMS) im Sande verliefen. Vermutlich wird es wohl einer dieser Fälle sein, die niemals geklärt werden können.


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18.04.2023 um 23:28
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb am 04.07.2022:Und dann kann man auch zu dem Ergebnis kommen, da da einfach jemand, der sein Leben nicht auf die Reihe bekommt, abgehauen ist, weil er die bevorstehende Hochzeit doch nicht mehr so prickelnd fand oder generell immer die Flucht ergriffen hat, wenn es im Leben ernst wurde.
Stimme Dir zu… De facto gibt es dieses Denken, gerade auch in Polizeikreisen. Da wird dann auch mal ein Vermisstenfall weniger ernst genommen.

Wobei dort ohnehin teilweise etwas das Denken herrscht, wonach jeder Bürger erstmal kriminell, verdächtig, falsch, oder es nicht wert ist, dass man eine Vermisstensuche für ihn startet…


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19.04.2023 um 00:47
Zitat von 1986born1986born schrieb:Stimme Dir zu… De facto gibt es dieses Denken, gerade auch in Polizeikreisen. Da wird dann auch mal ein Vermisstenfall weniger ernst genommen.

Wobei dort ohnehin teilweise etwas das Denken herrscht, wonach jeder Bürger erstmal kriminell, verdächtig, falsch, oder es nicht wert ist, dass man eine Vermisstensuche für ihn startet…
Nun ja, zunächst einmal gilt der Grundsatz, dass jeder Erwachsene seinen Aufenthaltsort frei wählen kann und das wird natürlich bei Vermisstenanzeigen am Anfang berücksichtigt. Außerdem wissen wir nicht, was damals überhaupt alles unternommen wurde.


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19.04.2023 um 08:04
Zitat von 1986born1986born schrieb:De facto gibt es dieses Denken, gerade auch in Polizeikreisen. Da wird dann auch mal ein Vermisstenfall weniger ernst genommen.
Das Problem ist aber doch, dass wir alle diesen Fall (und andere) immer vom Ende her sehen. Also: Jemand wurde ermordet oder ist bis heute verschwunden. Das weiß man JETZT, in dem Augenblick wo da jemand in die Polizeistation marschiert und da eine wilde Geschichte erzählt, ist aber erst einmal alles offen. Und da muss die verschwundene Ehefrau (nur als Beispiel) nicht unbedingt gleich einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein, sondern ist vielleicht einfach abgehauen, weil sie von ihrem unmöglichen Ehemann genug hat oder weil sie ein neuen Partner kennengelernt hatte.

Der Ehemann wird aber natürlich nicht erzählen, dass man schon seit Monaten Streit hatte, dass seine Frau schon öfter mit Trennung gedroht hat, sondern wird die Sache viel dramatischer darstellen, in der Hoffnung, dass man ihm seine bessere Hälfte zurückbringt die dann kleinlaut bei ihm bleibt - jetzt mal überspitzt dargestellt.

Da kann man nicht gleich eine Hundertschaft in den nächsten Wald schicken, weil die Frau dort ja liegen könnte - während sie in Wirklichkeit bei ihrem neuen Freund auf dem Sofa sitzt.


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19.04.2023 um 23:26
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Da kann man nicht gleich eine Hundertschaft in den nächsten Wald schicken, weil die Frau dort ja liegen könnte - während sie in Wirklichkeit bei ihrem neuen Freund auf dem Sofa sitzt.
Das ist sicher richtig. Ich habe aber den Eindruck, wenn man sich heutige Fälle, beispielsweise den Vermisstenfall Vanessa Huber (auch hier mit Thread) anschaut, dass in der Gegenwart schon sehr genau unterschieden wird, ob es sein kann, dass eine Person einfach mal eine Weile irgendwo anders ist, oder ob eventuell doch mehr dahinter steckt, wenn keine Kontobewegungen oder sonstige Lebenszeichen mehr zu verzeichnen sind.

Durch bargeldlosen Zahlungsverkehr, Handys, Internet usw. fällt es ja heute bei vielen Menschen viel stärker auf, wenn sie keine Lebenszeichen hinterlassen. Das war zur Zeit des Verschwindens von Klaus-Walter Pauli eben alles noch nicht so ausgeprägt wie heute. Und auch nicht so leicht und schnell überprüfbar und feststellbar. Wobei KWP ja immerhin schon ein Handy hatte. Aber damit konnte man eben nur telefonieren und SMS senden. Heute hinterlässt ein Smartphone ja eine ganz andere Datenspur. Oder eben nicht, wenn es ausgeschaltet ist, was bei durchschnittlicher Nutzung eben eher unüblich sein dürfte. Heute ist man ja "always-on" mit allem.

Zur Tatzeit schaltete sicher der eine oder andere auch mal das Handy zwischendurch aus. Und derjenige galt nicht gleich als abgetaucht.


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19.04.2023 um 23:38
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Aber damit konnte man eben nur telefonieren und SMS senden. Heute hinterlässt ein Smartphone ja eine ganz andere Datenspur.
Und vor allem war alles anonym. An jeder Ecke gab es ein Handy mit Karte im Paket zu kaufen. Alles ohne Daten. Hatte, glaub ich, 10-20 Freikarten mit jeweils 10 Euro Startguthaben geschenkt bekommen. Habe sie dann benutzt und dann entsorgt.

Und ein gelbes Handy hört sich stark nach einem Prepaid-Paket an.


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19.04.2023 um 23:43
Zitat von Oliv3rOliv3r schrieb:Und vor allem war alles anonym.
Richtig, bis vor gar nicht allzu langer Zeit wurde die Identität des Kunden bei der Freischaltung einer SIM kaum oder gar nicht überprüft, und wenn Karten weitergegeben werden, ist auch heute nicht immer der tatsächliche Besitzer auch dem Netzbetreiber bekannt.

Durch die Personalisierung der Handys bei Google oder Apple ist das vom Gerät her aber oft schon feststellbar - wobei man z.B. ein Android-Handy problemlos auf einen Phantasienamen registrieren kann.

Aber bei Vermisstenfällen wissen die Angehörigen heute in der Regel schon, nach welchem Handy und welcher Nr. man suchen muss.


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20.04.2023 um 01:04
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Das ist sicher richtig. Ich habe aber den Eindruck, wenn man sich heutige Fälle, beispielsweise den Vermisstenfall Vanessa Huber (auch hier mit Thread) anschaut, dass in der Gegenwart schon sehr genau unterschieden wird, ob es sein kann, dass eine Person einfach mal eine Weile irgendwo anders ist, oder ob eventuell doch mehr dahinter steckt, wenn keine Kontobewegungen oder sonstige Lebenszeichen mehr zu verzeichnen sind.

Durch bargeldlosen Zahlungsverkehr, Handys, Internet usw. fällt es ja heute bei vielen Menschen viel stärker auf, wenn sie keine Lebenszeichen hinterlassen. Das war zur Zeit des Verschwindens von Klaus-Walter Pauli eben alles noch nicht so ausgeprägt wie heute. Und auch nicht so leicht und schnell überprüfbar und feststellbar. Wobei KWP ja immerhin schon ein Handy hatte. Aber damit konnte man eben nur telefonieren und SMS senden. Heute hinterlässt ein Smartphone ja eine ganz andere Datenspur. Oder eben nicht, wenn es ausgeschaltet ist, was bei durchschnittlicher Nutzung eben eher unüblich sein dürfte. Heute ist man ja "always-on" mit allem.
Wobei man Kontobewegungen ja auch bei KWP hätte nachvollziehen können. EC-Karten gab es auch damals und wenn er sich regelmäßig Geld abgehoben hätte, hätte man das auf dem Kontoauszug (bei polizeilicher Anfrage bei seiner Bank) bemerkt.

1. KWP ging lange Zeit keiner geregelten Arbeit nach und hatte kaum Geld.
2. KWP hatte keinen Draht mehr zu seiner Familie.
3. KWP hatte offenbar auch so sehr wenige soziale Kontakte, sieht man vielleicht von ein paar flüchtigen Chatbekanntschaften ab.

Mit diesem Background irgendwo freiwillig abzutauchen, war in meinen Augen schon unrealistisch.

Trotzdem hatte die Polizei schon damals wohl wenige Ansätze zur Suche gehabt. Es gab KWPs PC und sie hätten eventuell bekannte Treffpunkte für homosexuelle Männer abklappern können. Aber sonst?


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02.05.2023 um 21:12
Zitat von BalumpaBalumpa schrieb am 20.04.2023:Wobei man Kontobewegungen ja auch bei KWP hätte nachvollziehen können. EC-Karten gab es auch damals und wenn er sich regelmäßig Geld abgehoben hätte, hätte man das auf dem Kontoauszug (bei polizeilicher Anfrage bei seiner Bank) bemerkt.
Die Frage wäre aber auch hier, ob die rechtlichen Vorraussetzungen für eine Anfrage bei der Bank vorliegen. Wenn er tatsächlich aus polizeilicher Sicht vermisst ist, weil a) womöglich in hilfloser Lage, b) womöglich Opfer eines Verbrechens, dann ja. Hat man aber keine Anhaltspunkte, sowas anzunehmen, geht die Polizei das, was auf seinem Konto passiert, schlicht nichts an.


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02.05.2023 um 21:29
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb:Hat man aber keine Anhaltspunkte, sowas anzunehmen, geht die Polizei das, was auf seinem Konto passiert, schlicht nichts an.
Wenn ich es richtig sehe, sind Banken verpflichtet, die Kontobewegungen ihrer Kunden zehn Jahre lang zu archivieren. Da ist de Preisfrage, wann man versucht hat da heran zu kommen - wenn es erst versucht wurde, als die Leiche gefunden wurde war es vermutlich bereits zu spät......


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