Iris Schwarz 1980 in Hamburg verschwunden

Kleinerose15 schrieb:Wenn sie abgehauen ist dann hat sie ihre Sachen vielleicht dahin gelegt um eine falsche Spur zu legen. Sie wäre nicht die erste Person die etwas vortäuscht.

Du kennst Hamburg Billwerder/ Billbrook nicht. Das ist wirklich keine Gegend, wo eine junge Frau freiwillig alleine unterwegs wäre, auch nicht um "Falsche Spuren" zu legen.
Um jemanden umzubringen oder eine Leiche zu verbringen ist die Gegend hingegen gut geeignet.

Es könnte sein, dass die Leiche von Iris dort im Gewässer versenkt wurde und nicht wieder aufgetaucht ist. Trauriger Fall, hoffentlich kann er noch geklärt werden.

Ist denn die Kammer/Wohnung der Konditorei die ehemalige Adresse, die als eventueller Tatort gemeint ist oder hat sie vor der Ausbildung nochmals woanders gewohnt?

Rotmilan schrieb:Du kennst Hamburg Billwerder/ Billbrook nicht. Das ist wirklich keine Gegend, wo eine junge Frau freiwillig alleine unterwegs wäre, auch nicht um "Falsche Spuren" zu legen.
Um jemanden umzubringen oder eine Leiche zu verbringen ist die Gegend hingegen gut geeignet.

Wer sagt das das sie alleine war?
Vielleicht kannte sie jemanden der ihr Geholfen hatte unterzutauchen.
Sie fahren dahin und legen eine falsche Spur.
Und fahren dann weg.

enana schrieb:Ist denn die Kammer/Wohnung der Konditorei die ehemalige Adresse, die als eventueller Tatort gemeint ist oder hat sie vor der Ausbildung nochmals woanders gewohnt

Das habe ich auch nicht verstanden. Im Film hieß es, sie hätte auf der Couch geschlafen beim Chef oder einem Mitarbeiter der Konditorei. Als dann das Haus eingeblendet wurde, hat man das nicht mehr erwähnt.

Was mir im Filmbeitrag direkt auffiel, ist zum einen die Tatsache, dass es offenbar gar keinen Ex-Freund gab, Iris Freundin sagte ja, Iris habe noch keinen Freund gehabt, was für eine 17-jährige doch eher ungewöhnlich ist.
So wie es im Film dargestellt wurde, reagierte sie ja schon recht extrem auf die nicht allzu aufdringlich erscheinenden 'Bemühungen' des jungen Mannes in der Disko (?) um sie.
Ob dies nun der künstlerischen Freiheit des Regisseurs zuzuschreiben ist oder sich diese Situation tatsächlich 1:1 so zugetragen hat, wissen wir natürlich nicht.
Sollte es sich tatsächlich so zugetragen haben, finde ich die Überlegungen von @Kleinerose15 betreff möglichen 'schlechten Erfahrungen' bis hin zu sexuellen Missbrauch denkbar.
Dass Iris evtl auf Frauen gestanden haben könnte, ergab sich m E nach nicht aus dem Beitrag bzw sind mir keinerlei Anhaltspunkte dafür aufgefallen.

enana schrieb:aber ich hatte verstanden, dass sie vor dem Umzug beim Konditor wohnte?

Ja, es wurde gesagt, dass sie vor dem 'Zusammenzug' mit dem Vater in die neue Wohnung bei dem Konditor 'auf dem Sofa geschlafen' haben soll, so wurde es wörtlich im Filmbeitrag erwähnt.

Interested schrieb:Und der Konditor rief morgens an - also wusste er, dass der Vater anwesend war, sonst hätte der Anruf ja nur Sinn gemacht, dass er Iris am Telefon erwartet hätte.

Könnte doch sein, dass er eigentlich Iris erwartet hatte, vll ging er davon aus, dass Iris krank sei und noch nicht dazu gekommen, bei ihm anzurufen und er wollte einfach erfahren, was genau los ist/ was der Grund für ihr Fernbleiben von der Arbeit ist.

enana schrieb:st denn die Kammer/Wohnung der Konditorei die ehemalige Adresse, die als eventueller Tatort gemeint ist oder hat sie vor der Ausbildung nochmals woanders gewohnt?

Das Photo, was in XY gezeigt wurde, machte auf mich nicht den Eindruck als befände sich dort eine Konditorei, dann hätte doch sicherlich auch etwas entsprechendes an der Fassade gestanden und es wurde ja extra bdtont, dass dieses Photo aus dem Jahr 1980 stammte, also etwa aus dem Zeitraum, im dem Iris verschwand, von daher vermute ich, dass sie dort lebte (evtl mit Mutter, Geschwistern? - dazu wurde ja nichts gesagt, außer, dass Iris nicht genau wisse, wo ihre Mutter sei), bevor sie bei dem Konditor auf dem Sofa schlief.

Kleinerose15 schrieb:Wer sagt das das sie alleine war?
Vielleicht kannte sie jemanden der ihr Geholfen hatte unterzutauchen.

In XY wurde ganz klar gesagt, dass die Polizei von einem Verbrechen ausgeht, offenbar liegen den EB Infos vor - diese müssen sie ja nicht veröffentlicht haben - die ein ffeiwilliges Verschwinden unwahrscheinlich machen/ausschließen.

Wie Ermittler nun bekannt geben, wechselte die damals 17-Jährige erst vier Wochen vor ihrem Verschwinden ihren Wohnort. Während Iris Schwarz zuvor in Wilster, nördlich von Hamburg, wohnte, zog die Auszubildende am 1. Februar in eine Ein-Zimmer-Wohnung in Hamburg Wandsbek. Dieser Aspekt spielt für die Kripo Hamburg nun eine wichtige Rolle. Ein Foto des ehemaligen Wohnorts in Wilster wird dann live in der Sendung präsentiert, Ermittler erhoffen sich durch Zuschauer neue Hinweise.

https://www.merkur.de/tv/aktenzeichen-xy-iris-17-wird-bereits-seit-39-jahren-vermisst-polizei-rollt-cold-case-neu-auf-zr-13015560.html

Ich bin verwirrt. Wohnte sie nun in der Kammer der Konditorei oder zog sie zum 1. Februar aus Wilster nach Hamburg in die 1-Zimmer Wohnung? Und natürlich ist ein Sofa in der Konditorei keine adäquate Wohnsituation. Weder, um sich zu erholen, noch wirkliche Privatsphäre zu haben. Evtl. Übergriffe negiere ich gar nicht - die Frage wäre nur, von wem diese ausgingen. Familäres Umfeld oder Arbeitsumfeld?

ThoFra schrieb:In XY wurde ganz klar gesagt, dass die Polizei von einem Verbrechen ausgeht, offenbar liegen den EB Infos vor - diese müssen sie ja nicht veröffentlicht haben - die ein ffeiwilliges Verschwinden unwahrscheinlich machen/ausschließen.

Solange keine Leiche von ihr gefunden wurde kann man auch davon ausgehen das sie lebt.
Es gibt zwei Fälle vermissten Fälle wo die Polizei von einem Verbrechen ausgingen und Jahre später kam heraus das die Personen leben und freiwillig verschwanden.

@Interested

Das habe ich auch nicht so wirklich eindeutig verstanden, da ich - wie ich in meinem vorherigen Posting schon schrieb - nicht davon ausgehe, dass auf dem Photo Iris vorherigen Wohnhauses die Konditorei zu sehen war.

Die Konditorei in der Iris arbeitete, befand sich doch auch nicht in Wilster, sondern direkt in HH, oder habe ich das missverstanden?

Was ich noch für denkbar halten würde:
Könnte der Konditor - Iris Chef - dort in Wilster (privat) gewohnt haben und Iris dort auf dem Sofa schlafen lassen haben?

Interested schrieb:ung? Und natürlich ist ein Sofa in der Konditorei keine adäquate Wohnsituation. Weder, um sich zu erholen, noch wirkliche Privatsphäre zu haben.

Das sehe ich genauso.
Iris Freundin führte das so ähnlich ja auch an im Gespräch mit Iris, als es darum ging, dass Iris überlegte, ob sie mit dem Vater zusammen in die 1-Zimmer-Wohnung ziehen soll oder nicht.
Richtig begeistert wirkte Iris - im XY - Film allerdings nicht angesichts der Möglichkeit, dort zusammen mit ihrem Vater zu wohnen.
Ich habe es so verstanden, dass der Vater allerdings - wenn er gerade nicht auf Montage war - im Wohnwagen vor dem Haus, in dem Iris lebte, wohnte, um in ihrer Nähe zu sein (?) und nicht gemeinsam mit Iris in der 1-Zimmer-Wohnung!?

Ich finde sehr interessant das der Kommisar, der den Fall außerdem sehr gut präsentiert hat, im Gespräch die "Disco-Morde" erwähnt hat.
Es konnte also in den ganzen 39 Jahren nicht ausgeschloßen werden, dass der Mörder von Iris auch für Taten aus dem sogenannten nassen Dreieck verantwortlich sein könnte.

Besonders ein Fall weißt ganz stark das Tatverhalten vom Fall Iris auf. Und zwar der Mord an Britta Schilling, die in der Halloween-Nacht 1981 an einer Disco verschwand.
Ihre Leiche fand man neben einem Wirtschaftsweg in einem ungefähr halben Meter tiefen, mit Wasser befüllten Abwassergraben.
Die Leiche trug beim Auffinden Cordhose und Bluse. Der Gürtel und die Knöpfe der Hose waren geschloßen, weshalb man ein Sexualdelikt angezweifelt hat.

Ihre weißen Stiefel und ihre Cordjacke lagen seperat im Abwassergraben, was ein ziemlich eigenartiges Tatverhalten ist.
Ihr Ausweis lag in der Nähe der Leiche.
Man kann über den Fall im Internet nichts finden, aber im "Weserdreieck-Thread" findet man noch originale Infos aus den 80ern, woher ich auch mein Wissen zu dem Fall habe.

Hoffentlich hat man den Abwassergraben im Fall Iris auch gründlich durchsucht, nicht das wie im Fall Britta ihre Leiche ebenfalls dort versenkt wurde und man diese nicht gefunden hat. Und nach 39 Jahren sind die Chancen dort noch irgendwas noch zu finden können leider sehr gering...

ThoFra schrieb:Die Konditorei in der Iris arbeitete, befand sich doch auch nicht in Wilster, sondern direkt in HH, oder habe ich das missverstande

Ja, die war in Hamburg - in der Schenkendorfstraße. In Wilster hat sie wohl mit der Familie gewohnt - aber sie soll die Ausbildung seit August gemacht haben. Das ist irreführend. Wenn Wilster der alte Wohnort war, dann kann ja nur der Vater in Frage kommen, mMn.

1988 schrieb:Ihre Leiche fand man neben einem Wirtschaftsweg in einem ungefähr halben Meter tiefen, mit Wasser befüllten Abwassergraben.
Die Leiche trug beim Auffinden Cordhose und Bluse. Der Gürtel und die Knöpfe der Hose waren geschloßen, weshalb man ein Sexualdelikt angezweifelt hat.

Ihre weißen Stiefel und ihre Cordjacke lagen seperat im Abwassergraben, was ein ziemlich eigenartiges Tatverhalten ist.
Ihr Ausweis lag in der Nähe der Leiche.

Wow! Das sind wirklich heftige Parallelen. Den Fall kannte ich nicht. Danke, für die Info!

Interested schrieb:Evtl. Übergriffe negiere ich gar nicht - die Frage wäre nur, von wem diese ausgingen. Familäres Umfeld oder Arbeitsumfeld?

Denke, die Polizei wird sowohl im Familiären Umfeld als auch im Arbeitsumfeld von Iris ermittelt haben, offenbar ja erfolglos - oder aber die EB haben einen konkreten Verdacht, können es aber - noch - nicht beweisen und hoffen nun darauf, vll durch die Ausstrahlung der XY - Sendung noch (einen entscheidenden) Zeugen zu finden, was nach knapp 40 Jahren jedoch ziemlich schwierig sein dürfte.

Interested schrieb:Wenn Wilster der alte Wohnort war, dann kann ja nur der Vater in Frage kommen, mMn.

Nicht zwingend, wir wissen ja nicht sicher, mit wem Iris in Wilster gewohnt hat, ob sie dort auch schon - allein - mit ihrem Vater wohnte oder z B mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern, dazu wurde im XY - Beitrag nichts weiter gesagt.

Mich hat es allerdings auch etwas verwirrt, dass diesem ehemaligen Wohnhaus von Iris in Wilster eine derartige Bedeutung beigemessen wird, da die Frage gestellt wurde, ob jmnd beobachtet hat, dass dort ein Koffer o Ä Gegenstand herausgetragen wurde, denke ich, dass die Polizei dieses Haus als Tatort für wahrscheinlich hält.

Von daher wäre auch ein damaliger Nachbar als Täter denkbar, das Haus wirkt wie ein Mehrfamilienhaus, d h, dort werden außer Iris (und ihrer Familie) auch noch andere Leute gewohnt haben.

ThoFra schrieb:Nicht zwingend, wir wissen ja nicht sicher, mit wem Iris in Wilster gewohnt hat, ob sie dort auch schon - allein - mit ihrem Vater wohnte oder z B mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern, dazu wurde im XY - Beitrag nichts weiter gesagt.

Wenn Iris von Donnerstag Nacht auf Freitag verschwunden, ermordet worden sein sollte - Wilster liegt glaube ich ne ganze Ecke weit weg. Sie muss ja dort hingekommen sein. Lebend oder tot. Und der Vater gibt an, sie sei morgens normal zum Bus gegangen. Und wieso liegen ihre Sachen dann ca. 6 Km weit weg von der Wohnung, wenn es da ne Verbindung/Verdacht zu Wilster gibt?

Interested schrieb:Und wieso liegen ihre Sachen dann ca. 6 Km weit weg von der Wohnung, wenn es da ne Verbindung/Verdacht zu Wilster gibt?

Vielleicht hat man ihre Sachen dahin gelegt um eine Falsche Spur für die Polizei zu legen.

@Interested
Von der Lengerckestraße HH- Wandsbek bist nach Wilster sind es über die A 23- über Pinneberg und Itzehoe -71, 4 km Entfernung.

Interested schrieb:Und wieso liegen ihre Sachen dann ca. 6 Km weit weg von der Wohnung, wenn es da ne Verbindung/Verdacht zu Wilster gibt?

Das verstehe ich auch nicht. Aber es wurde ja auch gefragt, ob man eine Person mit einem Koffer in der Lengerckestraße gesehen hat, als sie verschwand.
Mein Eindruck war, dass die Polizei gar nicht sicher war, ob Iris in Hamburg oder Wilster einem Verbrechen zum Opfer fiel.
Von Wandsbek aus, wäre es ja gar kein Problem, die 6 km zu fahren.

Rotmilan schrieb:Von der Lengerckestraße HH- Wandsbek bist nach Wilster sind es über die A 23- über Pinneberg und Itzehoe -71, 4 km Entfernung.

Oh, Ok! Danke! Aber soll sie von dort aus täglich zur Ausbildung gefahren sein, wenn sie doch erst zum 1. Febr. umzog? Dann ist nicht so ganz klar, mit wem sie dort gewohnt hat. Ob es überhaupt die Familie war.

Interested schrieb:Aber soll sie von dort aus täglich zur Ausbildung gefahren sein, wenn sie doch erst zum 1. Febr. umzog?

Das kann ich mir kaum vorstellen, dass sie diese lange Strecke täglich gefahren ist. Sie war 17 Jahre alt, sie konnte noch keinen Führerschein haben. Auto fällt also flach, der ÖPNV in die Richtung war schlecht ausgebaut.
Da hätte sie erst Bus fahren müssen, dann vermutlich in Itzehoe in einen Regionalzug nach Hamburg. Im Hamburger Hauptbahnhof, dann umsteigen in den 6 er Bus bis Uhlenhorst.

@Rotmilan

Ja eben. Darum verstehe ich diese Aussage eben nicht, dass sie erst zum 1. Febr. in die neue Wohnung gezogen ist. Damit meinen die sicherlich aus der Konditorei und nicht aus Wilster. Das verwirrt eben so ungemein. Und wenn die Aufrufe jetzt schon so holperig und widersprüchlich losgehen, dann wird es schwer, Zeugen für diesen Zeitraum zu finden. Sind ja immerhin 40 Jahre.

Interested schrieb:Dann ist nicht so ganz klar, mit wem sie dort gewohnt hat. Ob es überhaupt die Familie war.

Eben das wurde im XY - Beitrag offen gelassen, mit wem sie dort gewohnt hat und wie lange bzw von wann bis wann.

Fände es vorstellbar, dass dort Iris Arbeitgeber, der Konditor, bei dem sie 'auf dem Sofa geschlafen' hat, wohnte, eine (tägliche) Fahrstrecke von 4 km von zu Hause zum Arbeitsplatz ist mit dem Auto ein Klacks.
Davon, dass der Konditor wohl ein Auto besessen hat/zur Verfügung hatte, gehe ich einfach mal aus.
Wenn Iris tatsächlich dort bei ihm 'auf dem Sofa schlief' läge es doch sehr nahe, dass der Konditor/Chef sie im Auto zur Konditorei mitnahm.

@ThoFra

71,4 Km und nicht 4 Km - das ist eben, was wir meinen, dass Iris diese Strecke nicht täglich zurückgelegt haben kann, um um 6 in der Konditorei zu sein. Hier haben die Ermittler einfach widersprüchliche Aussagen gemacht. Umgezogen wird sie von der Kammer in der Konditorei in die 1-Zimmer Wohnung mit dem Vater. Von Wilster vermutlich schon früher weg - also zum August (Ausbildungsbeginn) vermute ich.