In Lindau am Bodensee 2 Leichen gefunden. Oktober 2019

Ich bin mal gespannt, ob die Frau alkoholisiert war. Es heißt ja, sie habe bis 23.15 Uhr den Abend in einem Lokal verbracht.

Mein Gefühl sagt mir, dass es sich hier um einen traurigen Unglücksfall handelt.

Rotmilan schrieb:Was sollte hier das Motiv für einen Mord sein? Ich sehe da keinen Nutzen für einen Täter eine alte Dame in ein Gewässer zu schubsen.

Worin besteht der Nutzen, einen wildfremden Menschen vor einen Zug zu schubsen? Manche Menschen machen sowas dennoch.
Ein hilfloses Opfer ins tiefe Wasser zu stoßen, könnte ähnlich motiviert sein.

trailhamster schrieb:Worin besteht der Nutzen, einen wildfremden Menschen vor einen Zug zu schubsen? Manche Menschen machen sowas dennoch.
Ein hilfloses Opfer ins tiefe Wasser zu stoßen, könnte ähnlich motiviert sein.

Das erinnert mich an den Mörder von Maria L. aus Freiburg. Ihr Mörder hatte ja schon in Griechenland ein Mädchen die Klippen hinuntergeworfen:

Am 26. Mai 2013[23] verübte er auf Korfu einen Raubüberfall auf eine Studentin und warf sie über ein Geländer eine Klippe hinunter; sie überlebte den zehn Meter tiefen Sturz schwer verletzt.[24][25] Nach der Tat soll er keine Reue gezeigt haben. Ein bei seiner Vernehmung beteiligter Polizist sagte: „Während der Vernehmungen hat er uns gefragt, was soll das denn alles, es war doch nur eine Frau.

aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Mordfall_Maria_Ladenburger

ice_mother schrieb:Mein Gefühl sagt mir, dass es sich hier um einen traurigen Unglücksfall handelt.

Dann steht aber immer noch im Raum wo ihre persönlichen Sachen sind.

Noch dazu glaube ich nicht dass eine Dame in dem Alter sich derart betrinkt, sodass sie nicht mal mehr geradeaus gehen kann und ins Wasser stürzt.

Eya schrieb:Noch dazu glaube ich nicht dass eine Dame in dem Alter sich derart betrinkt, sodass sie nicht mal mehr geradeaus gehen kann und ins Wasser stürzt.

Na, wenn Du wüßtest! :D Aber wäre sie so "sturztrunken" gewesen, hätten das die Leute im Café Augustin doch sicher auch bemerkt.

Das hat sie ja relativ spät verlassen. Frage an die Ortskundigen: Was hätte denn in näherer Umgebung dann noch geöffnet?

Eya schrieb:Noch dazu glaube ich nicht dass eine Dame in dem Alter sich derart betrinkt, sodass sie nicht mal mehr geradeaus gehen kann und ins Wasser stürzt.

gerade bei einer Frau in diesem Alter ist es wahrscheinlich, dass Sie auch mit weniger Alkoholkonsum Probleme mit Ihren motorischen Fähigkeiten bekommt.

Warten wir mal ab, was man von der Obduktion erfährt.

sooma schrieb:Das hat sie ja relativ spät verlassen. Frage an die Ortskundigen: Was hätte denn in näherer Umgebung dann noch geöffnet?

Sie war ja in der Fischergasse. Und wenn dort das Lokal noch so spät geöffnet hatte, dann ist das schon eine Ausnahme auf der Insel. Nach 22.00 Uhr ist dort wirklich tote Hose.

Mittlerweile ist laut Polizei bekannt, dass die Frau sich am Dienstag bis etwa 23.15 Uhr im „Cafe Augustin“ in der Fischergasse auf der Insel Lindau aufgehalten hat. „Dort soll sie sich mit vier etwa fünfzigjährigen Damen unterhalten haben, die ebenfalls zu Gast im Café waren

https://www.schwaebische.de/landkreis/landkreis-lindau/lindau_artikel,-tote-frau-im-hafenbecken-polizei-sucht-jetzt-dringend-zeugen-_arid,11133598.html

sooma schrieb:wüßtest! :D Aber wäre sie so "sturztrunken" gewesen, hätten das die Leute im Café Augustin doch sicher auch bemerkt.

Und Betrunkene torkeln da Abends eher weniger durch die Gassen. Da sitzt man eher gemütlich bei einem Glas Wein. Und um ins Hafenbecken zu stürzen, musst du nicht betrunken sein, das ist einfach recht schlecht abgesichert. Da kann auch ich reinfallen, wenn ich irgendwie blöd hängen bleibe/ abrutsche...

sooma schrieb:Das hat sie ja relativ spät verlassen. Frage an die Ortskundigen: Was hätte denn in näherer Umgebung dann noch geöffnet?

Es hatten überraschender Weise letzten Dienstag doch noch ein paar Lokale offen:

Spielbank Lindau mit Bar bis 2:00 Uhr
Moijito Bar bis 2 Uhr und am Mittwoch dem Fundtag geschlossen. Dort wird Salsa getanzt
Scotch Bar bis 2:00 Uhr
Mikes Irish Pub bis 0:30 Uhr
Eilguthalle direkt am Fundort bis 0 Uhr
Seaside Bar in der Salzgasse bis 5 Uhr !!!!
Treibgut bis 2 Uhr
Großstadt bis 1 Uhr
Café Augustin bis 0 Uhr.

Alle auf der Insel und zu Fuß zwischen 3 und 6 Minuten vom Fundort der 1. Leiche im Hafenbecken entfernt.

Dobri schrieb:Und Betrunkene torkeln da Abends eher weniger durch die Gassen. Da sitzt man eher gemütlich bei einem Glas Wein. Und um ins Hafenbecken zu stürzen, musst du nicht betrunkenen sein, das ist einfach recht schlecht abgesichert. Da kann auch ich reinfallen, wenn ich irgendwie blöd hängen bleibe/ abrutsche...

Sorry liebe katebeckett, ich muss leider das Gegenteil behaupten, habe selbst auf der Insel gewohnt und bin sehr oft abends nach 22 Uhr auf der Insel. Kenne sogar den Nachtportier im Bayerischen Hof! Es laufen sehr viele betrunkene Menschen auf der Insel herum. Salzgasse, manchmal am Seehafen grölend mit Musik aus dem Handy, auf der hinteren Insel im Sommer viele Jugendliche, in der Grub Maximilianstr. Ludwigstr. Österreicher, Tagungsgäste usw. nach dem Kino? Nach einem Kneipenabend usw. Keine Seltenheit. Im Herbst und Winter weniger oft, aber kommt vor.

Und nochmal muss ich leider betonen, dass niemand wenn er am Seehafen oder auf der Mole oder auf der hinteren Insel läuft, einfach so ins Wasser fallen kann, als Unfall!!! Es ist absolut unmöglich, außer er/sie balanciert auf dem Geländer, selbst dann fällt er auf die Mauer. Sie müsste dann wirklich über die Absperrung klettern und auf den Steg der Privatboote laufen, dann auf ein kleines Schiff und irgendwie vorne abrutschen. Aber nicht von den Hafenmauern! Unmöglich, bitte versteht das doch. Um das Geländer auf der Straße gibt es kein zufällig hängenbleiben und versehentlich reinfallen. Oh vergessen, sie könnte vom Leuchtturm gesprungen sein, bei Tag. Aber kein Unfall! Außer es macht einer Breakdance mit verbundenen Augen, selbst dann wird es schwierig weil man sich den Kopf am Geländer anschlägt.

Muss etwas korrigieren, an der Stelle auf dem Foto, wo die Beamten die Leine reinlassen, da würde man unter Umständen ins Wasser fallen, wenn man versucht auf dem Geländer, bzw. der Stange zu balancieren. Ob die Rentnerin früher im Ballett war und jemanden etwas zeigen wollte, dann abgerutscht ist und die zweite Dame hinterher? Die Leiche von Bad Schachen ist aus dem Hafen getrieben und bis nach Bad Schachen? Ich glaub es nicht. Man müsste nur die Leiter wieder hochklettern oder 15 Meter schwimmen und an den kleinen Privatbooten an Land klettern. Meine Vermutung, sie war mit Begleitung auf einem kleinen Schiff. Oder es war ein Täter der wollte, dass man die Leichen findet! Auf hoher See wären die bestimmt untergegangen und für immer verschollen und für vermisst erklärt gewesen.

ice_mother schrieb:gerade bei einer Frau in diesem Alter ist es wahrscheinlich, dass Sie auch mit weniger Alkoholkonsum Probleme mit Ihren motorischen Fähigkeiten bekommt.

Moment, nur weil sie 70 ist bedeutet es ja nicht dass sie sich fahrlässig verhält und nicht weiß wieviel sie verträgt um alleine und selbständig wieder auf ihr Zimmer zu kommen.

sooma schrieb:Na, wenn Du wüßtest! :D Aber wäre sie so "sturztrunken" gewesen, hätten das die Leute im Café Augustin doch sicher auch bemerkt.

Siehe oben. Klar können sich Frauen in diesem Alter "abschießen", dennoch würde ich nicht davon ausgehen dass diese Frau sich selbst derart überschätzt wenn sie alleine unterwegs ist.

Hobbit22 schrieb:Der Gedanke das sie vom Schiff mitgeschliffen wurde ist meines Erachtens am wahrscheinlichsten.

Aber durch ein Mitschleifen von einem Schiff müssten doch Verletzungen/Spuren entstanden sein, die dann bei der Obduktion auch hätten festgestellt werden müssen.
Kann mir kaum vorstellen, dass eine von einem Schiff mitgeschliffene Leiche keinen Kratzer dabei abbekommt!?

ice_mother schrieb:Mein Gefühl sagt mir, dass es sich hier um einen traurigen Unglücksfall handelt.

Bei beiden Frauen innerhalb so kurzer Zeit wäre das schon ein recht außergewöhnlicher Zufall, natürlich deshalb nicht grundsätzlich auszuschließen, aber doch m E eher unwahrscheinlich.
Wobei uns über die zweite Frau bisher relativ wenig bzw eigentlich so gut wie gar nichts bekannt ist

bodensee schrieb:Meine Vermutung, sie war mit Begleitung auf einem kleinen Schiff.

Das würde auch erklären, warum die Leiche an der tiefsten Stelle des Hafenbeckens, wo Schiffe liegen, gefunden wurde.
D h die Leiche der Frau - oder die noch lebende Frau - wäre in diesem Fall vom Schiff aus ins Hafenbecken geworfen/geschubst worden?

bodensee schrieb:Und nochmal muss ich leider betonen, dass niemand wenn er am Seehafen oder auf der Mole oder auf der hinteren Insel läuft, einfach so ins Wasser fallen kann,

Ich gehe da von mir aus: Ich bin eine sehr neugierige Person und wenn man sich dann doch zu weit über das Geländer lehnt, dann kann man leicht runterfallen und sich am Kopf verletzen.

Ich gehe von der Stelle im Bild aus:

ice_mother schrieb:Ich bin mal gespannt, ob die Frau alkoholisiert war. Es heißt ja, sie habe bis 23.15 Uhr den Abend in einem Lokal verbracht.

Das Opferbashing hier finde ich etwas befremdlich. Es wäre eher ungewöhnlich, dass sich eine Urlauberin gleich so betrinkt, dass sie tödlich verunfallt, wobei ich einen tödlichen Unfall nicht ausschließen würde.

Ist denn der gesamte Hafen mit dem Geländer gesichert?

Ich habe mir ein paar Gedanken zu der Dame aus Nordfriesland gemacht. Vorausgesetzt dies wäre nicht ihr erster Aufenthalt am Bodensee, könnte sein, dass sie dort evtl. Verwandtschaft hat oder es ist vielleicht seit vielen Jahren ihr Lieblingsreiseziel gewesen?
Wenn dies so wäre, dann hätte sie vermutlich Kontakte geknüpft, vllt. einen Bekanntenkreis dort gehabt oder es hätten sich im Laufe der Jahre dort auch Freundschaften entwickeln können. Ob dies ihr erster Urlaub in der Region Bodensee war oder sie sich regelmäßig oder öfter dort aufhielt, finde ich daher schon einen wichtigen Punkt.
Aus beruflichen Erfahrungen, kann ich sagen, dass gerade die ältere Personengruppe gerne ihre Urlaube dort verbringt, wo sie die Umgebung kennen. Gerade alleinreisende Frauen und ältere Personen schätzen es , immer wieder dort Urlaub zu verbringen, wo sie sich auskennen (Unterkunft, gutes Essen, Cafés etc.). Vor Allem die Unterkunft spielt eine übergeordnete Rolle, denn man entwickelt auch zum Hotelpersonal als wiederkehrender Gast einer Art “Beziehung“.
Hier ergeben sich oft auch kurze Gespräche, bei langjährigen Gästen erfährt man so einiges über ihre Interessen und auch über den Grund ihres Aufenthalts. Es kommt auch oft vor, dass die Gäste untereinander interagieren, sich untereinander zu Ausflügen o.ä. verabreden.
Touristen (Stammgäste insbesondere) haben auch im Urlaubsort einen persönliches Umfeld:

- Hotelpersonal
- Bedienungen in Stammlokalen (Cafés, Restaurants)
- Kontakt zu Einheimischen als Bekannte oder Freunde
- Andere Hotelgäste
- Andere Touristen
- Vielleicht fällt euch noch anderes dazu ein?

Aus diesem Umfeld könnte es auch zu weiteren Kontakten mit komplett fremden Menschen gekommen sein?
Ich denke, über die Gründe für die Reise und über das obengenannte Umfeld könnte man probieren, mehr Details zu ihrem Aufenthalt zu erfahren und möglicherweise auch, ob und zu wem sie sonst noch evtl. Kontakt in der Gegend pflegte. Hier sehe ich gute Ansatzmöglichkeiten.

ThoFra schrieb:Aber durch ein Mitschleifen von einem Schiff müssten doch Verletzungen/Spuren entstanden sein, die dann bei der Obduktion auch hätten festgestellt werden müssen.Kann mir kaum vorstellen, dass eine von einem Schiff mitgeschliffene Leiche keinen Kratzer dabei abbekommt!?

Selbstverständlich entsehen dabei Verletzungen an der Leiche, die der Rechtsmediziner erkennt.
Bei Wasserleichen gibt es immer auffällige Merkmale, je nach Liegezeit im Gewässer und Beschaffenheit des Gewässers.

Postmortale Leichenveränderungen wie z. Bsp.:

Waschhautbildung,
Algenrasen,
Tierfraßverletzungen,
Schiffsschraubenverletzungen,
Totenflecke v.a. an vorderer Körperpartie, da Treibhaltung in Bauchlage,
Fettwachsbildung an der Leiche u.a. werden in der Rechtsmedizin festgestellt und im Obduktionsbericht dokumentiert.

MissMary schrieb:Ist denn der gesamte Hafen mit dem Geländer gesichert?

Auf der unteren Luftaufnahme siehst du sehr gut, dass überall diese sehr stabile Absperrung ist. Aber, und das finde ich persönlich sehr gefährlich: Immer wieder dazwischen nur Ketten und ausserdem immer wieder Stufen zu Bootsanlegern.

Ich bin dort Abends schon oft alleine spazieren gegangen, auch um diese Jahreszeit, und ja, man ist dann abends tatsächlich komplett alleine. Und dann hört man unten an der Mauer Geräusche, wenn das Wasser leise gegen Boote und Ufer klatscht. Ich bin dann eben auch schon ziemlich weit über die Absperrung, weil ich damals noch nicht wusste, was für Geräusche das sind.

Und du siehst auch, die Ufermauer ist sehr hoch.



Original anzeigen (0,7 MB)

aus: http://www.bodenseefotografie.de/luftaufnahme-des-hotels-bayerischer-hof-am-lindauer-hafen/

@Dobri
Also absolut sicher ist keine Absperrung. Da die Ufermauer sehr hoch ist, ist man hier verloren, wenn man ins Wasser fällt, sofern nicht sofort Hilfe zur Stelle ist und das Wasser tiefer ist und man nicht mehr stehen kann. Das mit den Ketten ist auch keine besonders sichere Absicherung und die Stufen zu den Bootsanlegern sind auch solche Gefahrenpunkte.
Wenn man hier im Dunklen ins Wasser fällt, hat man meiner Meinung nach keine Chance mehr.

bodensee schrieb:Es hatten überraschender Weise letzten Dienstag doch noch ein paar Lokale offen:

Spielbank Lindau mit Bar bis 2:00 Uhr
Moijito Bar bis 2 Uhr und am Mittwoch dem Fundtag geschlossen. Dort wird Salsa getanzt
Scotch Bar bis 2:00 Uhr
Mikes Irish Pub bis 0:30 Uhr
Eilguthalle direkt am Fundort bis 0 Uhr
Seaside Bar in der Salzgasse bis 5 Uhr !!!!
Treibgut bis 2 Uhr
Großstadt bis 1 Uhr
Café Augustin bis 0 Uhr.

Alle auf der Insel und zu Fuß zwischen 3 und 6 Minuten vom Fundort der 1. Leiche im Hafenbecken entfernt.

Oh ok, danke - dann war es doch belebter, als ich vermutet habe. Das wird die Polizei sicher auch abgeklappert haben. Hängen eigentlich Plakate aus? Und gab es noch weitere Infos zur zweiten Toten?

MissMary schrieb:Es wäre eher ungewöhnlich, dass sich eine Urlauberin gleich so betrinkt, dass sie tödlich verunfallt, wobei ich einen tödlichen Unfall nicht ausschließen würde.

Wieso wäre (Ange-)Trunkenheit (und ein tödlicher Unfall) zu Urlaubsbeginn denn so ungewöhnlich? Das Leben kennt keine Wochentage. ;) Sie schien ja noch sehr rüstig, vielleicht ist sie wirklich noch weitergezogen, wenn da alles noch so lange geöffnet hatte? Tödlich verunglücken kann man auch stocknüchtern, der Alkoholgenuss schränkt aber die Reaktionen ein und man ist ggf. nicht sicher auf den Beinen. Sie muss ja nicht gleich halb bewusslos und kotzend rumgetorkelt sein, war im Gegenteil vielleicht sogar in sehr guter, "übermütiger" Stimmung.