Mord u. Vergewaltigung an Cornelia Geissler aus Ilmenau 1990

Rotmilan schrieb:Evtl. wurde der Straßenname auch nach der Wende geändert? Natürlich kann er auch fiktiv sein. Bei Google Maps habe ich diesen Straßennamen auch nicht in Ilmenau gefunden.

Hier gibt es ja eine Karte dazu, es dürfte sich bei dem Ort der letzten Sichtung um die Heinrich-Hertz-Straße handeln, die mehr ein Gewirr von kleineren Wohnstraßen ist.
https://www.thueringen24.de/thueringen/article228726291/Aktenzeichen-XY-ZDF-Mord-Cornelia-Geissler-Ilmenau-Thueringen-heisse-Spur.html

Bei der Markierung "Tatort Cornelia" liegt eine Bus-Haltestelle, die "Untere H.-Hertz-Straße", dort hält aber wohl die Linie A, nicht der 303. Der fährt bis Großbreitenbach und zurück, dort gibt es aber auch keine "Fritz-Meyer-Sraße".



Es liegt also nahe:

Nero1 schrieb:Den Fritz- Meyer Weg gibt es nicht, ich vermute es ist ein fiktiver Strassenname.

Auch das Messer ist in dem Artikel nochmal zu sehen, eine weitere Aufnahme davon hier:
https://www.e110.de/verfolgt-vergewaltigt-ermordet/

Fahrpläne von heutzutage: https://www.iov-ilmenau.de/fahrplan/fahrplandruck/

GrinningMouth schrieb:Mit anderen Worten ein Taschenmesser für Jäger das über ein einhalb Jahrzehnte in einem Wald gefunden wurde.
Wieso die Polizei glaubt es müsse die Tatwaffe sein, erschließt sich mir dabei eher nicht.

Zumal ja anscheinend auch keine Spuren daran gefunden wurden (siehe auch Bildunterschrift im thüringen24-Link).

P.S. Sie wohnte in der Humboldtstraße (dort, wo die neue Zeugin missbraucht wurde). Gefunden wurde sie bei Büchelow - ihre Sachen dann bei Plaue. Wäre von Ilmenau an Büchelow vorbei nach Plaue mit dem Auto insgesamt eine reine Wegstrecke von etwa 30 Minuten.

https://www.insuedthueringen.de/region/ilmenau/Erneute-Taetersuche-nach-fast-30-Jahren;art83439,7181022

Zu dem Messer: mich würde ja mal interessieren wie alt das Messer ist, ob es wirklich vor 1990 hergestellt wurde. Wurde ja mit Sicherheit überprüft, aber irgendwie kann ich mir echt nicht vorstellen, dass das Messer da 14 Jahre gelegen hat.

Ich halte es da echt für denkbar, dass entweder das Messer nicht die Tatwaffe ist oder dass der Möder tatsächlich mit der Polizei spielte.
Umgekehrt denke ich, hätte der Mörder sicher zwischenzeitlich das Messer wieder eingesammelt.
Oder aber irgendwer wollte sich wichtig machen und hat eine falsche Fährte gelegt.

Es hiess DDR-Produkt. Also muss es vor oder um die Wende rum produziert worden sein.

Warum sollte es nicht irgendwo im Gestrüpp gelegen haben? Damals übersehen, 2006 gefunden. Es gab sicher entsprechende äußere Spuren, dass es schon länger da lag. Ob es die Tatwaffe ist, wer weiss. Aber sie scheint ja grundsätzlich zu passen.

@Rotmilan
Guten Tag,
Habe die Beiträge in diesem grausamen Fall gelesen.
Ich war 1990 gerade 20 Jahre alt und habe damals nichts von dem Fall mitbekommen. Auch nicht im Bekanntenkreis - jeder bestätigt mir, dass wir nichts davon mitbekommen haben. Wohnte in der Ilmenauer Altstadt zu dieser Zeit.
Vielleicht lag es an der Wendezeit. Im Oktober 1990 war ja die Wiedervereinigung und alles war im Umbruch.....
Aber dass ich mich garnicht daran erinnern kann - vielleicht war das 1990 doch ein Tabuthema. ....

Katzenfreund schrieb am 04.04.2020:Ich war 1990 gerade 20 Jahre alt und habe damals nichts von dem Fall mitbekommen. Auch nicht im Bekanntenkreis - jeder bestätigt mir, dass wir nichts davon mitbekommen haben. Wohnte in der Ilmenauer Altstadt zu dieser Zeit.

War die Altstadt von Ilmenau damals zu der Uhrzeit als Cornelia sich von der Freundin in der Altstadt trennte und dann in ihrer Not, weil sie sich bereits von dem späteren Täter verfolgt fühlte, so wenig frequentiert?
Der Täter hatte offenbar keinerlei Bedenken, dass es Zeugen geben könnte, die ihn später bei der Polizei melden könnten.
Bei der Vergewaltigung des anderen Opfers verwundert das mich sehr, dass er so dreist vorging und sich noch vor dem Kino mit deren Begleiter solange unterhielt.

Katzenfreund schrieb am 04.04.2020:Vielleicht lag es an der Wendezeit. Im Oktober 1990 war ja die Wiedervereinigung und alles war im Umbruch.....Aber dass ich mich garnicht daran erinnern kann - vielleicht war das 1990 doch ein Tabuthema. ....

Ja, das könnte ich mit schon vorstellen, dass es an der Wendezeit gelegen haben könnte. Trotzdem schreit es zum Himmel, dass eine Vergewaltigung und ein Frauenmord deswegen einfach so untergehen...

@Rotmilan
Ilmenau ist nicht sehr groß, die Stadt ist in der Regel ab 2000 so gut wie tod, nur ein paar vereinzelte Grüppchen unterwegs.

Dazu muss man sagen, dass es zur damaligen Zeit mehr Diskotheken gab, wenn ich mich nicht irre.

Irgendwo habe ich auch mal gelesen, dass es eventuell sogar ein bekannter von ihr war.
Nagelt mich nicht drauf fest.

@sooma
Kommst du aus der Nähe, dass du dich so auskennst?
Oder basieren deine Aussagen auf Recherchen?

@MoskvaM
Ich kenne die Gegend flüchtig, der Rest ist Recherche.

Hab auch noch einen Schnipsel gefunden:

Die damaligen Ermittlungen ergaben auch, dass der Fundort nicht der Tatort gewesen sein kann. Wie den Akten zu entnehmen ist, fanden sich an Cornelias Leiche Erdpartikel mit Sand, die auf einen Tatort an der Pörlitzer Höhe in Ilmenau schließen lassen.

https://www.mdr.de/thueringen/sued-thueringen/ilmenau-ilmkreis/mordfall-vor-dreissig-jahren-maedchen-100.html (Archiv-Version vom 25.03.2020)

Die "Pörlitzer Höhe" ist das genannte Wohngebiet Heinich-Hertz-Straße, Humboldtstraße, Ernst-Abbe-Straße,
Keplerstraße und Kopernikusstraße: https://www.wbg-ilmenau.de/wohngebiete/

@sooma
Ich weiß, ich kenne mich dort aus.

Deswegen interessiert mich der Fall auch.

https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/126721/4694913 (Archiv-Version vom 02.09.2020)

Durch die Staatsanwaltschaft Erfurt und die Kriminalpolizeiinspektion Gotha werden derzeit intensive Ermittlungen zum Altfall Cornelia Geißler aus dem Jahr 1990 geführt.

Im Dezember 1990 wurde der unbekleidete Leichnam der damals 19-Jährigen in einem Waldstück bei Ilmenau aufgefunden. Die Ermittlungen bestätigten ein Tötungsverbrechen zum Nachteil der jungen Frau.

Im Verlauf der geführten staatsanwaltschaftlichen und kriminalpolizeilichen Ermittlungen konnten bis zum Jahr 2018 keine Hinweise erbracht werden, die stichhaltige Anhaltspunkte für die Täterschaft einer bestimmten Person lieferten.

In Folge einer wertvollen Zeugenaussage im August 2018 konnten die Ermittlungen neu aufgenommen werden.

Die neu ausgerichteten kriminalpolizeilichen Ermittlungen, unterstützt mit intensiver Öffentlichkeitsarbeit, führten zu Verdachtsmomenten gegen einen heute 78-jährigen Mann aus dem Bereich Ilmenau.

Das Ermittlungsverfahren wegen Mordes zum Nachteil von Cornelia Geißler wird derzeit gegen diese Person geführt.

Quelle:

Und eine weitere Quelle:

Jahrzehnte waren die Staatsanwaltschaften Meiningen und Erfurt im Dunkeln getappt. Doch Ende 2018 dann die Wende: Eine Zeugin hatte sich gemeldet.

Kriminalhauptkommissar Lars Fabig damals zu BILD: „Die Zeugin gab an, dass sie im Oktober 1990 ebenfalls Opfer einer Vergewaltigung wurde. Zum Tatzeitpunkt war sie genauso alt wie Cornelia. Viele Details decken sich. Es könnte sich um einen Serientäter handeln.“

https://www.bild.de/regional/thueringen/thueringen-aktuell/cornelia-geissler-wurde-ihr-moerder-nach-30-jahren-gefunden-72695282.bild.html

https://web.de/magazine/panorama/verdaechtiger-30-jahre-altem-mordfall-ermittelt-durchsuchungen-ilmenau-35049446

Hier auch noch die Meldung von web. de. Ein heute 78 Jahre alter Mann soll die damals 19 Jahre alte Cornelia G. ermordet haben. Am Mittwoch wurde in einem Wohnhaus in Ilmenau nach Beweismitteln gesucht. Allerdings wurde der 78 Jahre alte Tatverdächtige bisher nicht festgenommen.

Warum wohl nicht? Weil die Beweismittel erst untersucht werden müssen und evtl. aufgrund des Alters und Gesundheitszustandes ( rein spekulativ von mir) keine Fluchtgefahr besteht?

Als Rentner könnte der Mann auch ohne große Probleme Deutschland verlassen. Gibt genug Rentner die wegen der billigeren Lebenshaltungskosten Deutschland längst verlassen haben und ihren Lebensabend in Bulgarien, Thailand oder sonst wo verbringen. Der Flugverkehr läuft ja wieder und die Rente wird auch ins Ausland überwiesen....

Wenn von der Durchsuchung in einem Wohnhaus die Rede ist, ist der Tatverdächtige zumindest kein Altenheimbewohner. Er könnte gesundheitlich noch sehr fit sein, oder aber von einem Pflegedienst betreut werden. Beides wäre denkbar.

Sollte der Mann tatsächlich der Täter sein, finde ich es unsagbar, dass er unbehelligt weitere 30 Jahre nach der Tat ein gemütliches Leben in Ilmenau führen konnte. Unglaublich, dass man ihm damals nicht auf die Spur gekommen ist.

Die Durchsuchung vom Haus und Grundstück des Mordverdächtigen fand in Ilmenau-Manebach statt, das liegt etwas außerhalb:


(Bild: Wikipedia: Manebach)

Hier ein weiterer Artikel, auch zum Hören:
https://www.mdr.de/thueringen/sued-thueringen/ilmenau-ilmkreis/mordfall-verdaechtiger-vergewaltigung-cornelia-g-wald-ermittlungen-100.html (Archiv-Version vom 02.09.2020)

Mit einem Großaufgebot rückte die Polizei daher am Mittwoch im Ilmenauer Ortsteil Manebach an. Durchsucht wurde neben dem Haus des Tatverdächtigen auch dessen Grundstück. Beides spiele im Rahmen des Verfahrens eine gewisse Rolle, hieß es von der Polizei. Nach mehr als zwei Stunden wurde der Einsatz beendet. Die Beamten verließen das Haus mit verschiedenen Kisten. Über den Inhalt wollte die Polizei keine Angaben machen. Der Tatverdächtige wurde nicht festgenommen. Es wird weiter ermittelt.

@sooma
Gibt es schon Neuigkeiten?

@MoskvaM
Seit den Meldungen vom 02. September ist mir leider auch nichts an Neuigkeiten bekannt. Weder zu dem 78-jährigen noch zum Verlauf der Ermittlungen.

@sooma
Wenn etwas kommt, bist du die erste die etwas postet denke ich :)

Ich bleibe dran. ;)

Beschäftigt mich immer wieder, besonders treibt mich auch das Messer um.

@sooma
Das Messer?

Du bist ja auch aus der Umgebung richtig?

@MoskvaM
Nein, ganz woanders her - aber ich kenne die Gegend, Ilmenau und auch flüchtig das Wohngebiet, allerdings nur als Besucher, also eher oberflächlich. Der Fall ist schon alt... ich auch. Cornelia war nur unwesentlich jünger.

Das Messer passt mir nicht so ganz in die Geschichte. Entweder zeigt die Abbildung ein Vergleichsstück oder es lag noch nicht lange dort - so meine Vermutung. Ich hatte auch gehofft, man erfährt zumindest Grundinfos zum TV, aus denen man vielleicht etwas in Bezug auf das Messer ableiten könnte.