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Dreijähriges Mädchen in Viersener Kita von Erzieherin ermordet

580 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Kind, 2020 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Dreijähriges Mädchen in Viersener Kita von Erzieherin ermordet

28.05.2020 um 18:09
Zitat von CharlizeCharlize schrieb:Das denke ich auch - sie wusste ganz genau, was sie tut und wird zur Rechenschaft gezogen werden. Aber wie gesagt - es geht darum, wie so eine Person immer wieder die Möglichkeit bekam, Kinder zu betreuen.
Sie wird sich dessen spätestens nach dem Gespräch mit der Psychologin bewusst gewesen sein, als es um die Vortäuschung einer Straftat ging.
Was die Vorfälle mit den Kindern angeht, das war doch sehr subtil. Mit kleinen Kindern kann es immer mal unerwartete Notfälle geben und es war wohl je ein Notarzt vor Ort bzw. wurden die Kinder auch nachträglich ärztlich versorgt. Da kam eben leider nie der Verdacht auf, dass der Notfall durch eine Misshandlung verursacht wurde. Bei dem einen Jungen vermuteten die Ärzte doch noch Epilepsie als Ursache oder hatte ich das falsch verstanden?


Selbst wenn bei den Kitas der Verdacht aufgekommen wäre, dass die Kinder aufgrund Tätlichkeiten in die Notlage kamen - es gab weder von den Eltern noch von den Ärzten noch von der Unfallkasse irgendwelche Hinweise auf Straftaten. Unter diesen Umständen bei der Polizei Anzeige zu stellen ist schwierig und auch wenn sie empathielos war, ist eine Tätlichkeit eine andere Hausnummer. Das hat ihr ganz offensichtlich Niemand zugetraut. Auch wenn sie unfähig war, Streitigkeiten zwischen den Kindern zu schlichten, schließt da kein Ausbilder daraus, dass sie diese irgendwann umbringt.

Im Nachhinein die Schlüsse zu ziehen ist leider immer einfach und ihre Opfer waren einfach zu jung um selbst darauf aufmerksam machen zu können.

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Dreijähriges Mädchen in Viersener Kita von Erzieherin ermordet

28.05.2020 um 18:23
@Mailaika
Das Kolloquium ist quasi die letzte Prüfung, bevor die Erzieherin den Titel "staatlich anerkannte Erzieherin" erhält. Diese steht am Ende des sogenannten Anerkennungsjahres.

Bevor man das Anerkennungsjahr mit Kolloquium erfolgreich absolviert, ist man nur staatlich geprüfte Erzieherin.

Das Kolloquium ist eine mündliche Prüfung.


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Dreijähriges Mädchen in Viersener Kita von Erzieherin ermordet

28.05.2020 um 18:28
Ich wundere mich, das sie überhaupt zum Kolleqium zugelassen wurde, wenn sie als Erzieherin nicht geeignet war.
Desweiteren hätte man dich auch in den 2 Jdhren Fachschule Sozialpäda , mindestens bei den Praktika merken müssen das sie für den Beruf nicht geeignet ist.
Die Frage ist allerdings auch auf welchem Weg sie in die Ausbildung kam, war sie zb gelerbte Kinderpflegerin , dann hätte sie auch so als Zweitkraft in einer Gruppe arbeiten können u es wäre wahrscheinlich dann genauso passiert.


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Dreijähriges Mädchen in Viersener Kita von Erzieherin ermordet

28.05.2020 um 18:30
Zitat von MailaikaMailaika schrieb:Was ist mit diesem Kolloquium gemeint?
Das war hier in Niedersachsen eine mündliche Prüfung zum Ende der Ausbildung. Soweit ich mich erinnere kann man mit einer praktischen Note 5 nicht die staatliche Anerkennung erhalten. Ich könnte mir vorstellen, dass man der Beschuldigten eine knappe 4 erteilte, damit sie ihren Berufsabschluss bekommt. Bei einer 5 hätte sie das letzte Jahr aber wiederholen können. Bei uns dauert die Ausbildung sogar ganze 4 Jahre, und man hat jedes Jahr fortlaufend Praktika. Im Fall der Beschuldigten waren es vermutlich 3 Jahre Schule und dann eben das Anerkennungsjahr, was sie scheinbar knapp bestanden hat.

Ich habe selbst schon in der Krippe gearbeitet, Schlafüberwachung in dem Sinne gab es da nicht. Die Tür zum Schlafraum hatte ein „Guckloch“, so dass man Kinder , aber auch die eigenen Kollegen beobachten konnte.

Schreckliche Vorstellung, dass diese Frau so oft davon kam, und es letztlich so enden konnte.

Der Fachkräftemangel ist beachtlich, ich habe vor 8 Jahren bei meinem Arbeitgeber angefangen und musste mich zwei Wochen beweisen im Rahmen von Probearbeit. Neue Kollegen müssen nur noch ins Bewerbungsgespräch und dann sind sie meist nach einem Tag Hospitation schon am Kind bzw. haben ihren Vertrag in der Tasche. Es muss unbedingt wieder genauer hingeschaut werden.

Ich habe erst wieder mein lupenreines , erweitertes Führungszeugnis vorlegen müssen, und dachte mir noch „wieso muss ich das als Frau überhaupt? Wir Frauen sind doch harmlos“.
Und dann hörte ich von diesem tragischen Fall, unfassbar schlimm!


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Dreijähriges Mädchen in Viersener Kita von Erzieherin ermordet

28.05.2020 um 18:48
Ich verstehe das nicht, es gibt Praxisbesuche, wo auch die Lehrer über die Arbeitsweise der Berufspraktikanten Infos erhalten und Reflektionen.
Zudem muss sie in der Facharbeit dazu auch eine Evaluation, eine Rückblende schreiben und sich selbst hinterfragen, ebenso eine Bewertung der Kita.
Normalerweise muss ein Praxisstellen Wechsel auch begründet werden VOR der Fachschule.

Und toll sind die Arbeitsbedingungen nicht, aber man muss das ja auch nicht mitmachen wenn man nicht möchte und kann auch in anderen Einrichtungen / Institutionen arbeiten.


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Dreijähriges Mädchen in Viersener Kita von Erzieherin ermordet

28.05.2020 um 19:01
Habe mir gerade die ganze Pressekonferenz angeschaut und würde gern zu verschiedenen Themenfeldern was bei steuern

Einmal zum medizinischen

Von den Ermittlern wurde ja bei mehreren fällen von einem krampf geschehen berichtet...
Unterbindet man die Sauerstoff Zufuhr kommt es aus einer physiologischen Grundlage ab einem gewissen Punkt zu streckkrämpfen, wenn das Gehirn zu lange unterversorgt ist mit O2 krampft der mensch dann ,werden dann nicht sofort Maßnahmen zur Rettung eingeleitet tritt der tot oder der spätere Hirntod ein.
Den kleinen Jungen scheint man dann noch rechtzeitig gerettet zu haben. Allerdings hat man dann das Problem das ein Kinderarzt von dem das Kind später behandelt wird nicht unbedingt sofort auf die Idee kommt das dem Kind bewusst die Sauerstoff Zufuhr unterbunden wurde.
Auch bei einer Epilepsie unter einem heftigen Krampf kann es da zu einer O2 Unterversorgung kommen ,man denkt dann nicht sofort an das schlimmste das eine Erzieherin bewusst diese Zustände bei Kindern herbeiführt weil das ja doch recht selten ist.
Das würde ein Rechtsmediziner erkennen aber diese werden im Krankenhaus ja nur als Konsil hinzugezogen wenn der Kinderarzt da einen konkreten Verdacht hat und diesen hinzuzieht.

Aus der Sicht der Psyche gibt es ja leider immer mal wieder die Fälle von schweren Persönlichkeitsstörungen oder Erkrankungen wo dann narzisstische Akzentuierungen mit reinspielen wenn man da zb an die Fälle von Todesengeln im Krankenhaus denkt wo Pflegepersonal bewusst lebensbedrohliche Situationen bei Patienten herbeiführt und diese anschließend reanimieren zu können um die anschließende Anerkennung dafür zu bekommen.
Auch das Münchhausen Syndrom spielt da in eine ähnliche Persönlichkeitsrichtung... Schutzbefohlenen wird absichtlich immer wieder schaden zugefügt um anschließend Anerkennung oder Mitleid für die eigentlich herbeigeführte Situation zu bekommen.

Zum arbeitsrechtlichen
In den ganzen sozialen Berufen gibt es ja eigentlich keine Wirkliche Benotung der sozialkompetenz. Wenn dann nur in den eigentlich abgeleisteten Einsätzen. Letztendlich wird die eigentliche Benotung in den Unterrichtsfächern aber höher gewichtet. In der Krankenpflege zb haben die Benotungen der einzelnen stationären Einsätze immer nur einen geringfügigen Teil ausgemacht weil man da auch immer sagen konnte es lag an der Station an sich oder das man mit den Menschen dort nicht zurecht gekommen sei. Dann oblag es dem Schulleiter da etwas zu sagen ... wenn die anderen Noten aber immer gut waren ist es dann schwer der Person zb die Prüfung zu verweigern.
Hat man die Prüfung dann bestanden zählt zu Beginn erst mal nur das Noten Zeugnis und du bist ja nicht verpflichtet Zeugnisse für die Einsätze an sich vor zu legen auch nicht wenn du einen neuen Arbeitgeber suchst. Manche schauen sich auch nicht die Schulnoten an... da kommt es dann drauf an was für einen Eindruck du machst und worauf der neue Chef einen Wert legt. Auch da können sich viele Menschen erst mal rausreden und erzählen wie katastrophal die andere Arbeitsstelle war und warum man sich gerade für den neuen Arbeitsplatz beworben hat... weil man darüber so viel gutes gehört hat und man gerne ein Teil davon sein will usw...
Hat man dann an so einem Arbeitsplatz eine unklare Lage ... also man hat einen Verdacht das die zb die Erzieherin zu grob mit den Kindern umgeht oder sie sogar verletzt haben könnte ,ist das wieder eine schwierige Situation für so einen Leiter. Konnte man dieser Person es nicht zweifelsfrei nachweisen würde man dieser Person ans Herz legen zu kündigen. Weil man einen Rechtsstreit vor einem Arbeitsgericht vermeiden möchte würde man dann auch eher aufpassen wie man so ein Arbeitszeugnis formuliert. Denn die Person kann verlangen so ein Zeugnis umzuschreiben da man sonst keine Chance hätte eine neue Stelle an zutreten und dann hätte man die Person noch länger am Hals.
Auch würde man aufpassen die neue Arbeitsstelle zu informieren. Würde man da etwas äußern wegen eines Verdachtes oder unguten Gefühls und die neue Leiterin oder der Leiter teilt dies der Arbeitnehmerin mit hätte sie die Rechtsgrundlage den alten Arbeitgeber wegen Rufmord zu verklagen weil man der Person ja nichts nachweisen konnte.


Ich befürchte da sind viele unglückliche Zustände aufeinander getroffen ...
Und gerade weil es so selten ist fliegen solche Fälle immer erst dann auf wenn es zu einem Todesfall kommt oder im krankenhaus als Beispiel zu sehr vielen Todesfällen kommt :(

Einfach grauenhaft dieser Fall 😢.
Bei uns in der Psychiatrie hatten wir auch mal eine Mutter mit Münchhausen ... sie konnte ihr Kind über Jahre misshandeln hat immer wieder Infusionen mit Kot verunreinigt und keiner wusste warum das Kind immer wieder so schwer krank wurde bis man sie dabei erwischt hat wie sie gerade was in die Infusion spritzen wollte ...


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Dreijähriges Mädchen in Viersener Kita von Erzieherin ermordet

28.05.2020 um 19:02
Das sind diese Verbrechen, die einen fassungslos machen.

Der Personalmangel führt scheinbar doch dazu, dass auch weniger geeignete Menschen diese Berufswahl treffen.


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Dreijähriges Mädchen in Viersener Kita von Erzieherin ermordet

28.05.2020 um 19:05
@Ventil
Frage an die Erzieherinnen hier:

der Ermittler sprach davon, dass die Beschuldigte viertelstündlich Atemkontrollen bei dem Opfer durchführte...das stiess mir irgendwie sauer auf....

ist das üblich, dass Atemkontrollen! bei schlafenden Kindern durchgeführt werden
Nein, ich kenne es nicht, dass man Atemkontrollen durchführen muss.
Schlafwachen werden unterschiedlich durchgeführt. Am besten ist, dass man grundsätzlich bei den Kindern bleibt.


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Dreijähriges Mädchen in Viersener Kita von Erzieherin ermordet

28.05.2020 um 19:11
Zitat von RoterMohnRoterMohn schrieb:Frage an die Erzieherinnen hier:

der Ermittler sprach davon, dass die Beschuldigte viertelstündlich Atemkontrollen bei dem Opfer durchführte...das stiess mir irgendwie sauer auf....

ist das üblich, dass Atemkontrollen! bei schlafenden Kindern durchgeführt werden
Nein, ich kenne es nicht, dass man Atemkontrollen durchführen muss.
Schlafwachen werden unterschiedlich durchgeführt. Am besten ist, dass man grundsätzlich bei den Kindern bleibt.
Klingt auch eher nach einer schutzbehauptung um nachweisen zu können das es allen Kindern gut ging.

Selbst im Krankenhaus musst du nur 2,5 stündlich Rundgänge machen und schauen ob alle Atmen da auch nur weil dort kranke liegen.

In der Psychiatrie wenn du jemand in einer Überwachung hast weil jemand zb Suizid gefährdet ist oder schwer intox. Da muss man eine 15 minütige atemkontrolle machen aber sicher nicht in einem regulären Kindergarten.

Aber die Erzieherin scheint es ja auch irgendwie auf die Atmung abgesehen zu haben und ein besonderes Augenmerk darauf gelegt zu haben.
Wir den Ermittlern auch spanisch vorgekommen sein


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Dreijähriges Mädchen in Viersener Kita von Erzieherin ermordet

28.05.2020 um 19:31
@Mailaika

Ich glaube das soll die Bewertung sein, die die Praxiseinrichtung an die Schule gibt, aber sicher bin ich mir auch nicht. Wir haben so eine Bewertung immer zum Halbjahr und zum Jahresende bekommen, da wurden einfach ein paar Worte zu verschiedenen Bereichen geschrieben.

Edit:
Jau, voll verfehlt.. :D Das war bei uns eine mündliche Prüfung in verschiedenen ausbildungsrelevanten Themen.

Für mich ist da grade auch nicht so 100% verständlich, wieso sie dann vollkommen ohne Probleme ihre Anerkennung bekommen hat.

Und btw. diese „Atemkontrolle“ kenne ich auch aus keiner Einrichtung, aber möchte trotzdem mal nicht ausschließen, dass das dort üblich war.


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Dreijähriges Mädchen in Viersener Kita von Erzieherin ermordet

28.05.2020 um 19:45
Es gibt auch schlechte Maurer, die ihren Beruf hassen und Sachen richtig schlecht bauen. Genauso wie es schlechte Köche gibt und ihren Job nicht verstehen. Genauso gibt es eben auch schlechte Erzieherinnen. Wieso sollte sie denn ihren Beruf nicht ausüben dürfen? Überall gibt es schlechtes Personal , was ja per se nicht bedeutet, dass diese Person jemanden umbringen oder quälen wird.


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Dreijähriges Mädchen in Viersener Kita von Erzieherin ermordet

28.05.2020 um 21:08
Zitat von lovestarlovestar schrieb:lovestarheute
Naja hier gehts nicht um eine versalzene Suppe oder eine schiefe Mauer sondern um Schutzbefohlene, wehrlose Kleinkinder.


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Dreijähriges Mädchen in Viersener Kita von Erzieherin ermordet

28.05.2020 um 21:13
Zitat von lovestarlovestar schrieb:Genauso gibt es eben auch schlechte Erzieherinnen. Wieso sollte sie denn ihren Beruf nicht ausüben dürfen?
Weil sie Kinder "schlecht" erziehen? Kinder sind nun mal keine Brotlaibe oder Backsteine.


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Dreijähriges Mädchen in Viersener Kita von Erzieherin ermordet

28.05.2020 um 22:15
Zitat von Federica35Federica35 schrieb:In den ganzen sozialen Berufen gibt es ja eigentlich keine Wirkliche Benotung der sozialkompetenz. Wenn dann nur in den eigentlich abgeleisteten Einsätzen. Letztendlich wird die eigentliche Benotung in den Unterrichtsfächern aber höher gewichtet. In der Krankenpflege zb haben die Benotungen der einzelnen stationären Einsätze immer nur einen geringfügigen Teil ausgemacht weil man da auch immer sagen konnte es lag an der Station an sich oder das man mit den Menschen dort nicht zurecht gekommen sei.
@Federica35
Da sprichst du einen wirklich heiklen Punkt an. Wenn die Krefelder KiTa tatsächlich deutlich in die Praktikumsbeurteilung geschrieben hat, dass die Frau nicht für diese Beruf geeignet ist - nach immerhin 12 Monaten Praktikum - und sie trotz der erheblichen Bedenken zum Colloquium durch die ausbildende Schule zugelassen wurde, dann möchte ich jetzt nicht in der Haut der Schulleitung der Fachschule stecken.
Zitat von lovestarlovestar schrieb:Es gibt auch schlechte Maurer, die ihren Beruf hassen und Sachen richtig schlecht bauen. Genauso wie es schlechte Köche gibt und ihren Job nicht verstehen. Genauso gibt es eben auch schlechte Erzieherinnen. Wieso sollte sie denn ihren Beruf nicht ausüben dürfen? Überall gibt es schlechtes Personal , was ja per se nicht bedeutet, dass diese Person jemanden umbringen oder quälen wird.
Ja, in jedem Beruf gibt es hellere und wenig helle Kerzen. Aber ein Bäcker, der Rattengift ins Brot knetet, ein Maurer, der ein Haus so baut, dass es über den Bewohnern gezielt zusammen bricht, die sind nicht „nur“ schlecht, die sind lebensgefährlich. Insofern meine ich, dass die Kriterien gut und schlecht hier nicht recht passen. Die beschuldigte Frau ist weit mehr als nur eine schlechte Pädagogin.
Zitat von leopart225leopart225 schrieb:Der Personalmangel führt scheinbar doch dazu, dass auch weniger geeignete Menschen diese Berufswahl treffen.
Ganz sicher führt der bundesweite enorme Personalbedarf dazu, dass die Fachschulen ihre Ausbildungskapazitäten stark erweitert haben und deutlich mehr BewerberInnen jährlich angenommen werden. Ich habe schon länger beobachtet, dass nicht mehr so gründlich auf die Eignung der SchulanwärterInnen geachtet wird, oft scheint mir, der Ausbildungsträger hoffe, dass sich Spreu vom Weizen im Laufe der Ausbildungsjahre schon trennen möge. Leider gelingt das nicht immer und geprüfte Fachkräfte mit zweifelhafter Kompetenz kommen auf den stets suchenden Arbeitsmarkt. Meine flapsige Bemerkung zur großzügigen Aufnahme von Interessierten zu Ausbildung hat was mit der Zahl 3 und Bäumen zu tun....

Ich möchte aber eine Lanze für die AG und die MitarbeiterInnen vor Ort brechen: selbst wenn die Beschuldigte eine grottige Praktikumsbeurteilung für ihr Anerkennungsjahr bekommen hat: diese Beurteilungen sind nicht Bestandteil von Bewerbungsunterlagen und dürfen vom künftigen AG auch nicht verlangt werden, sie gelten quasi als schulischer Leistungsnachweis. Und sich Referenzen vom vorherigen AG einholen: das geht nur mit ausdrücklicher Erlaubnis der Bewerberin. Mindestens eine der Kitas hat sich offenbar während der Probezeit von der Frau getrennt und alle waren mit ihrer Leistung unzufrieden. Ich habe es schon vor ein paar Seiten geschrieben: unter Ausnutzung einer unbeobachteten Situation mit kleinen Kindern, die sich nur ungenau äußern, ist es außerordentlich schwierig, einem Verdacht so viel Substanz zu geben, dass eine Polizeiliche Ermittlung eingeleitet werden kann.


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Dreijähriges Mädchen in Viersener Kita von Erzieherin ermordet

28.05.2020 um 22:47
Zitat von gärtneringärtnerin schrieb:Da sprichst du einen wirklich heiklen Punkt an. Wenn die Krefelder KiTa tatsächlich deutlich in die Praktikumsbeurteilung geschrieben hat, dass die Frau nicht für diese Beruf geeignet ist - nach immerhin 12 Monaten Praktikum - und sie trotz der erheblichen Bedenken zum Colloquium durch die ausbildende Schule zugelassen wurde, dann möchte ich jetzt nicht in der Haut der Schulleitung der Fachschule stecken.
Da werden sie trotzdem nichts zu befürchten haben...
das ist ein problem wofür es keine Lösung gibt. Eine Persönlichkeit zu bewerten ist eben immer etwas subjektives.
Das ist ja ähnlich wie in der Schule ... in der Grundschule wird der Charakter noch mit bewertet ich glaub bis zur zweiten Klasse. Danach verschwinden die FließTexte und es wird nur noch die eigentliche schulische Leistung per Note bewertet weil das etwas messbares ist. Aber jetzt stell dir mal vor es gäbe Charakter Noten ... wie sollte man das denn objektiv bewerten so das es für jeden gleich ist?
Deshalb empfinden ja auch später viele Menschen Fächer wie deutsch und Politik als unfair bewertet. Du schreibst einen Aufsatz und gibst ihn zwei unterschiedlichen Lehrern. Der eine sieht eine 1 darin und der nächste nur eine 4 ...

Diese Problematik besteht auch nicht nur in diesem Berufsfeld. Wir erleben es auch oft in der Justiz oder eben in Pflegeberufen ,der Medizin oder beim Bund. Sehr häufig finden sich genau in diesen Berufen Menschen wieder deren Persönlichkeit absolut verboten gehört in diesen Bereichen ! Menschen die gerne ihre Macht ausleben ... Menschen die nur die Anerkennung suchen usw und trotzdem hat man immer viele Menschen die das nicht sehen und immer welche die es sehen aber nichts machen können. Als Beispiel : Narzissten sind in ihrer Persönlichkeit so aufgebaut das sie sehr viele Menschen für sich begeistern können ,sie leben auch von dieser Macht und Anerkennung die sie erhalten . Aber genau das macht dann eben auch viele blind . Wie oft habe ich es erlebt das wir solche Kollegen hatten in der Psychiatrie die dann sogar auf Demenz kranke gesprungen sind weil sie die Geduld verloren haben oder gar einen Patienten ins Gesicht geschlagen haben der fixiert war weil sie provoziert worden sind. Für mich ein absolutes no go und Beruf verfehlt! Und trotzdem gehen diese Menschen nach wie vor ihrem Beruf nach , alle möglichen Entschuldigungen wurden da gefunden . Naja gut der Patient ist ja auch schwierig, es ist ja auch ein stressiger Beruf.
Aber warum der Kollege immer wieder die Klinik wechselte und der Station direkt zu Beginn die teuersten Sachen schenkte und auch sonst sehr freigiebig war hat dann kaum einer hinterfragt.

Weil Arbeitszeugnisse so lange angefochten werden können bis sie für dich ok sind . Führungszeugnisse muss man zwar auch vorzeigen aber bis da was drin steht hat man sich ja eben schon auch was geleistet.

In der Pressekonferenz wurde auch noch mal betont das man nicht gegen die Leiter ermittelt. Vielleicht kommt das noch, aber eher unwahrscheinlich weil das dazu führt das die Menschen sich nicht mehr dazu äußern. Wie man es gerade Im Fall Lüchte sieht. Man hat versucht das Jugendamt zu verklagen oder einzelne Sachbearbeiter. Es ist fallen gelassen worden und jetzt wo es um die Aufarbeitung geht verweigern alle die Aussage weil alle Angst haben das es doch noch Konsequenzen für sie haben könnte.


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Dreijähriges Mädchen in Viersener Kita von Erzieherin ermordet

28.05.2020 um 22:55
Mir wird es wirklich schlecht, all das hier zu lesen. Ich habe selbst 2 Kinder, die zwar längst aus dem Kita-Alter raus sind, aber die Vorstellung, dass so etwas möglich ist, macht mich fassungslos.
Schutzbefohlene mehrfach in verschiedenen Einrichtungen schlecht behandeln und nichts ist passiert. Man vertraut seine Kinder fremden Menschen an und wiegt sich in Sicherheit ...

Ich habe die Beiträge gelesen, mir ist natürlich auch klsr, dass man kein schlechtes Zeugnis ausstellen darf. Aber wer bitte trägt jetzt die Verantwortung dafür, dass so etwas passieren konnte? Das Mädchen ist tot. Wie kann es sein, dass eine Frau, der frühzeitig bescheinigt wurde, dass sie nicht geeignet ist für diesen Beruf, diesen immer weiter fortführen konnte?
Wir reden hier nicht von einer Friseurin, die keinen Spaß an ihrem Beruf hat. Diese Frau sollte Bezugsperson sein für kleine, vertrauensvolle Kinder, deren Entwicklung davon abhängt, von wem sie bis zu 8 Stunden betreut wird.
Warum müssen dort keine Führungszeugnisse etc vorgelegt werden, bevor man so eine Verantwortung übernehmen darf? Ist der Mangel an qualifizierten Fachkräften wirklich so groß? Das ist extrem schlimm.

Die beschuldigte Erzieherin hat in meinen Augen ein massives psychisches Problem. Dazu passt die Selbstverletztung sehr gut. Ich bin keine Psychologin, aber es deutet sehr stark darauf hin, dass sie in erster Linie Aufmerksamkeit brauchte.. auf sehr kranke Weise ausgeführt.

Ich möchte unbedingt, dass hier Verantwortliche zur Rechenschaft gezogen werden. So etwas darf nicht passieren. Das Mädchen könnte noch leben.


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Dreijähriges Mädchen in Viersener Kita von Erzieherin ermordet

28.05.2020 um 22:56
Zitat von leopart225leopart225 schrieb:Der Personalmangel führt scheinbar doch dazu, dass auch weniger geeignete Menschen diese Berufswahl treffen.
Der Personalmangel bietet nun mal gute Chancen, als Erzieher seine Brötchen verdienen zu können. Noch dazu sind die Hürden relativ niedrig, an eine Ausbildung zu kommen. Die Berufswahl kann hier aus rein praktischen Erwägungen getroffen worden sein und mit wenig bis nichts mit persönlichen Neigungen zu tun haben.

Was mich persönlich in der Pressekonferenz absolut geschockt hat, war, dass man die Tat an dem anderen Kind nicht als versuchten Mord verfolgt, sondern als straffreien Rücktritt vom Versuch wertet. Es macht am Ende im Strafmaß vermutlich keinen Unterschied mehr, und rechtlich mag das je nach Argumentation auch begründbar und richtig sein, aber das ist für mich so ein Fall, wo das Gesetz das moralische Empfinden nicht mal annähernd abbildet.


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Dreijähriges Mädchen in Viersener Kita von Erzieherin ermordet

28.05.2020 um 23:03
Dazu muss man vielleicht noch sagen, dass die Einrichtung die im Anerkennungsjahr die Beurteilung schreibt auch nur ein Jahr ihrer mehrjährigen Ausbildung darstellt und wir wissen nicht, wie die Schule & evtl. vorherige Praktikumsstellen sie erlebt und beurteilt haben.

Dieses Zeugnis der Einrichtung ist sozusagen nicht das einzig ausschlaggebende und wenn man dann keinerlei konkreten Verdacht feststellen konnte - ob das nun aus Fahrlässigkeit geschehen ist, oder man einfach tatsächlich nichts nachweisen konnte - muss die Schule das nicht zwangsweise auch so gesehen haben.

Das allerdings fände ich eben auch recht merkwürdig, ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass man sonst keinerlei Probleme bemerkt hat (gerade was Empathie etc. angeht) und fände dazu tatsächlich ein Statement der Schule interessant.


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Dreijähriges Mädchen in Viersener Kita von Erzieherin ermordet

28.05.2020 um 23:08
Zitat von Federica35Federica35 schrieb:. Eine Persönlichkeit zu bewerten ist eben immer etwas subjektives.
Hmmm, nein, eine Bewertung einer Persönlichkeit oder sogenannte Kopfnoten - also Verhaltensbeurteilungen wie Fleiß, Konzentration, Ausdauer,... fände ich jetzt auch nicht hilfreich.

Aber in einer Ausbildung, die dezidiert das Sozialpädagogische in den Mittelpunkt des Interesses stellt, muss es doch möglich sein, soziale und emotionale Kompetenzen zu erkennen und ggf. zu reflektieren, besprechen, verändern und auch zu problematisieren.

In der Pressekonferenz fiel ein Satz, der beschrieb, dass die vermutliche Täterin weitgehend emotionslos Hilfe bei KollegInnen geholt habe, weil mit dem Jungen etwas nicht stimme. Und an anderer Stelle, dass die Beschuldigte keine emotionale Bindung zu den Kindern habe aufbauen können. Da frag ich mich dann schon: ist diese Abwesenheit von Emotionen jetzt nur in diesen Situationen aufgetreten oder gibt es da ein Muster? Gab es eine Chance, in der Fachschule zu erkennen, dass die Emotionalität dieser Schülerin möglicherweise auffällig war? Gab es keine Gruppenarbeiten oder Seminare, in denen Selbst- und Fremdwirkung mal zum Thema gemacht wurden? Gab es nie Beratungsgespräche im Rahmen der Ausbildung, die einen supervidierenden Charakter hatten?

Ich seh da schon Handlungsbedarf mal abzuklopfen, wo während einer sozialpädagogischen Ausbildung solche wichtigen sozialen und emotionalen Kompetenzen einer angehenden Erzieherin Beachtung und Betrachtung finden können.


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