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Schwere Fälle von Kindesmissbrauch in Münster

916 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kindesmissbrauch, Münster, Kleingartenanlage ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Schwere Fälle von Kindesmissbrauch in Münster

09.06.2020 um 11:39
Zitat von friisfriis schrieb:Dass es ein Vorgeschichte gibt, steht auf einem anderen Blatt aber es hätte für sie auch immer eine andere Entscheidungsmöglichkeit gegeben (z.B. Therapie, Suizid).
Du möchtest also sagen, dass ein als Kind schwer sexuell mißhandelter Mensch sich entweder in Therapie begeben oder andernfalls suizidieren solle?

Man fragt sich ernsthaft in diesem Thread, was einige für ein Menschenbild vor Augen haben.


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Schwere Fälle von Kindesmissbrauch in Münster

09.06.2020 um 11:47
Zitat von monstramonstra schrieb:Moralisch handelt ein Erwachsener, der den Täter vor Gericht sehen will. Aber ist es wirklich moralisch gerechtfertigt, den Täter zu verachten? Sich moralisch erhöhen zu dürfen ob der Unmoral des anderen?
@monstra
Das ist ein guter Gedanke. Ich glaube nur, man muss noch etwas weiter denken.

Wer als Kind sexuelle Übergriffe von Erwachsenen erdulden musste und sich nicht wehren konnte, wird einen überführten Täter stellvertretend verachten.
Ich denke, dass eine große Mehrheit als Kind zumindest unsittlich berührt wurde. Allein schon, wenn Erwachsene im gerade noch erlaubten (nicht strafbaren) Bereich agieren (anfassen, oder mit Genuss zugucken, wenn Kinder duschen) bleibt später immer ein Gefühl der Demütigung zurück. Weil der Erwachsene damals noch nicht mal zur Rede gestellt worden ist. Vielen wird ja erst im Erwachsenenalter klar, dass ihre Naivität damals ausgenutzt wurde.

Und dann denkt man unwillkürlich: Endlich mal Einen geschnappt. Und man verachtet.

Wer ein wirklich moralisch ganz einwandfreies Leben führen möchte, muss Allen, die ihm Demütigungen zugefügt haben vergeben.
Dann wird er - so wie du es richtig findest- einem Täter nicht Verachtung entgegen bringen.

(Das gilt natürlich auch für andere Straftäter: Steuerhinterzieher, Betrüger etc.)

Solange man sich selbst als Opfer von sexuellem Missbrauch, Betrug usw. sieht, bleibt die Wunde offen und jeder Tatverdächtige, der am Pranger steht, wird angespuckt (um es bildlich zu sagen).

Das ist überhaupt nicht verwunderlich.
Ein Schritt zur Heilung wird gemacht, wenn Institutionen- wie Kirche- Missbrauchsfälle und Versagen einräumen und bei der Aufklärung helfen.


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Schwere Fälle von Kindesmissbrauch in Münster

09.06.2020 um 11:47
Ist hier bekannt, ob die Frau des Haupttäters von seinen Vorstrafen wusste? Wenn ja, was ging denn bitte in ihr vor, mit ihrem Sohn nicht nur zu ihm zu ziehen, sondern dass Ganze nicht auch zu hinterfragen? Ist hier irgendetwas zu der Mutter des 10Jährigen bekannt? Ich lese immer nur von der Mutter des Tatverdächtigen, aber nicht von der Mutter des Kindes.


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Schwere Fälle von Kindesmissbrauch in Münster

09.06.2020 um 11:54
Zitat von PurePuPurePu schrieb:Ist hier bekannt, ob die Frau des Haupttäters von seinen Vorstrafen wusste
Die Mutter des zehnjährigen ist die Lebensgefährtin des Haupttatverdächtigen.

Da das Jugendamt in den Fall eingeschaltet war und auch ein Familiengericht tätig wurde, kann man davon ausgehen, dass die Mutter des Kindes von den Vorstrafen des Lebensgefährten Bescheid wusste.
Das Jugendamt hatte demnach Kontakt zu der Familie eines der Opfer: Sie sei ihm aus den Jahren 2015 bis 2016 bekannt gewesen, "weil der soziale Kindsvater wegen des Besitzes und des Vertriebs pornografischer Daten aufgefallen war", teilte die Stadt Münster mit. In dieser Zeit habe das Jugendamt Kontakt zu der Familie gehabt. 2015 habe das Familiengericht keinen Anlass gesehen, das Kind aus der elterlichen Verantwortung zu nehmen.
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2020-06/sexueller-missbrauch-muenster-jugendamt-ermittlung


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Schwere Fälle von Kindesmissbrauch in Münster

09.06.2020 um 11:54
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Wer ein wirklich moralisch ganz einwandfreies Leben führen möchte, muss Allen, die ihm Demütigungen zugefügt haben vergeben.
Dann wird er - so wie du es richtig findest- einem Täter nicht Verachtung entgegen bringen.
@frauZimt
Vergeben müssen sehe ich nicht als imperative Notwendigkeit an. Ich glaube, dass es auch für Opfer von Straftaten gut sein kann, das tun zu können, aber von 'müssen' ist das weit entfernt.

Und wer auch immer eine Wunde hat, die nicht verheilt, ist dadurch nicht unmoralisch. Some wounds never heal. Das weist doch eher auf eine Schwere einer Verletzung hin, die lebenslang bestehen bleibt. Das ist dann doch keine Unmoral.

Einem Täter zu vergeben ist eine Option. Das nicht zu tun, ist aber auch eine moralisch zu vertretende Position.

Da sagt sogar das NT nichts anderes: Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben, wem ihr nicht vergebt, dem sind sie nicht vergeben.


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Schwere Fälle von Kindesmissbrauch in Münster

09.06.2020 um 11:57
Zitat von prof.bunsenprof.bunsen schrieb:Eins vorweg: Ich will jetzt nichts relativieren oder runterspielen. Hab im Zusammenhang mit dem Fall heute morgen gelesen, dass solche Taten z.T. noch als Vergehen betrachtet werden. Ich wäre auch dafür, dies als Straftat zu sehen und die Gesetzgebung zu verschärfen.
Du weißt nicht so richtig, wovon Du schreibst, oder?

Der sexuelle Mißbrauch eines Kindes ist immer eine Straftat, §§ 176 ff. StGB. Unterscheiden wird zwischen Vergehen und Verbrechen. Verbrechen sind mit einem Mindestmaß von einem Jahr Freiheitsstrafe geahndet, § 12 Abs. 1 StGB.

Deine Forderung nach härter Strafe ist dennoch steil: Wer z.B. mit der Absicht sich sexuell zu erregen, einem Kind einen Finger in den Mund steckt, wird mit mindestens sechs Monaten Freiheitsstrafe bestraft. Reicht Dir das nicht? Wer dies auf eine besonders schwere Art und Weise macht, vergegenwärtigt mindestens ein Jahr Freiheitsstrafe.

Wenn der Täter wegen des Finger in den Mund steckens bereits verurteilt wurde und innerhalb von fünf Jahren wieder einem Kind aus sexueller Erregung den Finger in den Mund steckt, dann ist mit mindestens einem Jahr Freiheitsstrafe zu verurteilen, § 176 a Abs. 1 StGB.

Wer hier andauernd nach härteren Strafen ruft, sollte vielleicht mal fünf Minuten Zeit investieren und den Gesetzestext lesen. Dass darf man doch wohl erwarten, bevor man andere für sehr lange Zeit in Gefängnis schicken möchte.


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Schwere Fälle von Kindesmissbrauch in Münster

09.06.2020 um 12:01
@RinTin

Der User hatte sich schon längst korrigiert. Die 5 minuten Thread weiter lesen, bevor du hier jemanden so von der Seite anmachst, sind doch nicht zu viel verlangt oder? ;)

Im Übrigen finde ich bei dem von dir genannten Beispiel die mögliche Strafe nicht hoch. Einem Kind aus sexueller Erregung den Finger in den Mund stecken? Für mich ein Fall für die Psychiatrie, und das meine ich nicht salopp sondern wortwörtlich.


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Schwere Fälle von Kindesmissbrauch in Münster

09.06.2020 um 12:10
@RinTin
Ich hab das an der Stelle nur hingeschludert, weil ich eigentlich auf das Bild des Kellers eingehen wollte.

Ich bin zum großen Teil mit den bisherigen Strafmöglichkeiten für ausführende/aktive Täter zufrieden. Meines Wissens ist 15 Jahre wie ein Lebenslänglich für Mord, wenn nicht noch eine spätere Unterbringung angeordnet wird. Nagel mich bitte nicht auf genaue Begriffe fest, ich bin kein Jurist :)

Mir ging es um passive Täter, Konsumenten von eindeutigem Material, bei denen ich mir eine Strafverschärfung vorstellen könnte.


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Schwere Fälle von Kindesmissbrauch in Münster

09.06.2020 um 12:12
Zitat von RinTinRinTin schrieb:Wer hier andauernd nach härteren Strafen ruft, sollte vielleicht mal fünf Minuten Zeit investieren und den Gesetzestext lesen. Dass darf man doch wohl erwarten, bevor man andere für sehr lange Zeit in Gefängnis schicken möchte.
Das erzähle doch bitte mal einer Mama eines sexuell belästigten Kindes.
Ich könnte das Brechen kriegen nur wenn ich daran denke, was alles so gemacht wurde.
In anderen Ländern gibt es ganz andere Strafen, die können doch froh sein, wenn sie hier verurteilt werden.


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Schwere Fälle von Kindesmissbrauch in Münster

09.06.2020 um 12:13
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Wer als Kind sexuelle Übergriffe von Erwachsenen erdulden musste und sich nicht wehren konnte, wird einen überführten Täter stellvertretend verachten.
dem kann ich so nicht zustimmen.

Es liegt ganz einfach gedacht auch am Charakter eines jeden Menschen bzw. dessen Eigenschaften. Abscheu, Verachtung usw. sind letztlich ganz normale Gefühle, die der eine mehr und der andere weniger ausgeprägt hat. Ganz zu schweigen von einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn bis zur Gleichgültigkeit. Wir alle sind zu unterschiedlich um tatsächlich ein Muster daraus machen zu können.


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Schwere Fälle von Kindesmissbrauch in Münster

09.06.2020 um 12:14
@frauZimt
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Einem Täter zu vergeben ist eine Option. Das nicht zu tun, ist aber auch eine moralisch zu vertretende Position.
Für das Opfer trifft das zu. Denn nur das Opfer kann vergeben.

Aus moralischer Sicht kann ein Dritter so wenig vergeben, wie ihm der Täter etwas schuldig ist. Dennoch hätten Manche das scheinbar gerne. Nicht, weil sie Mitgefühl mit dem Opfer empfinden oder sich damit überidentifizieren (das gibt es natürlich auch). Sondern weil sie erniedrigen können.


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Schwere Fälle von Kindesmissbrauch in Münster

09.06.2020 um 12:19
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Wer als Kind sexuelle Übergriffe von Erwachsenen erdulden musste und sich nicht wehren konnte, wird einen überführten Täter stellvertretend verachten.
Das liest sich ein wenig so, als würden die Täter überwiegend von Erwachsenen verachtet, die selbst Übergriffe erleiden mussten und man müsse nur vergeben. Das sehe ich anders. Aus dem Blickwinkel einer Mutter betrachte ich den Missbrauch an wehrlosen, blind vertrauenden Kindern schlicht und einfach als monstroes. Und nein, eine Vergebung würde es nicht geben.


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Schwere Fälle von Kindesmissbrauch in Münster

09.06.2020 um 12:19
@Kreuzbergerin
@fischersfritzi
Danke für die Aufklärung. Da fehlen mir echt die Worte. Dass man als Mutter sich überhaupt auf so einen Widerling einlässt, ist ja schon übel genug, aber vom Missbrauch zu wissen und nicht einzuschreiten ist ja genauso schlimm wie der Missbrauch selbst.

Wo finden solche Subjekte denn nur immer diese Frauen? Das war ja bei dem Fall im Schwarzwald auch nicht anders. Unglaublich.

Wenn man diesen Kindern nur irgendwie helfen könnte, damit sie wenigstens ansatzweise das Vertrauen in diese Gesellschaft zurück erlangen können. Es ist so unvorstellbar, was da passiert.


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Schwere Fälle von Kindesmissbrauch in Münster

09.06.2020 um 12:22
@PurePu
Zitat von PurePuPurePu schrieb:Dass man als Mutter sich überhaupt auf so einen Widerling einlässt, ist ja schon übel genug, aber vom Missbrauch zu wissen und nicht einzuschreiten ist ja genauso schlimm wie der Missbrauch selbst.
Aus dem von mir zitierten Beitrag geht nur hervor, dass die Mutter von den Vorstrafen des Lebensgefährten wusste.
Er war aber nicht wegen Missbrauch verurteilt, sondern wegen Verbreitung und Besitz von Kinderpornographie.
Du kannst aus dem von mir zitierten Artikel nicht schließen, dass die Mutter vom Missbrauch ihres Kindes wußte.


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Schwere Fälle von Kindesmissbrauch in Münster

09.06.2020 um 12:22
Zitat von monstramonstra schrieb:Aus moralischer Sicht kann ein Dritter so wenig vergeben, wie ihm der Täter etwas schuldig ist.
Sorry, aber der Mutter eines missbrauchten Kindes ist der Täter ein ganzes unbelastetes Kinderleben schuldig. Was erzählst du da nur für einen hanebüchenen Unsinn?


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Schwere Fälle von Kindesmissbrauch in Münster

09.06.2020 um 12:23
@monstra

Nur das Opfer könnte vergeben. Ich sehe Opfer aber in gar keiner moralsichen Pflicht das zu tun.

Dritten, wie Leser von Berichten es beispielsweise sind, muss es auch nicht nur um Erniedrigung gehen.

Es gibt erstens auch einen berechtigten gesellschaftlichen Wunsch, dass solche Strafen ermittelt und angemessen bestraft werden.

Und weiterhin gibt es einen berechtigten Wunsch von Dritten, dass die Täter nicht wieder in die Lage versetzt werden, ihre Taten fortzusetzen.


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Schwere Fälle von Kindesmissbrauch in Münster

09.06.2020 um 12:36
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Nur das Opfer könnte vergeben. Ich sehe Opfer aber in gar keiner moralsichen Pflicht das zu tun.
Richtig. Vergebung ist ein Geschenk, nichts was erarbeitet werden kann. Im Übrigen sind Angehörige von Opfern natürlich auch Opfer (siehe Recht auf Nebenklage).
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Es gibt erstens auch einen berechtigten gesellschaftlichen Wunsch, dass solche Strafen ermittelt und angemessen bestraft werden.
Und weiterhin gibt es einen berechtigten Wunsch von Dritten, dass die Täter nicht wieder in die Lage versetzt werden, ihre Taten fortzusetzen.
Dieser Wunsch ist berechtigt und notwendig. Er hat aber nichts mit Rache, Verachtung, Verdammung und Erniedrigung zu tun. Gerade die Gesellschaft hat mit relativ kühlem Kopf abzuwägen, welches Maß an Bestrafung und Sicherung notwendig ist.

Wenn - wie hier - mal eben für 250.000 bis 500.000 pädophil veranlagte Menschen (zumeist Männer) Sicherungsverwahrung bis ans Lebensende gefordert wird, dann hat man bei aktuell rund 80.000 Gefängnisinsassen in Deutschland ein dickes Problem.


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