Doppelmord an Claus und Zohre Lange, Rödermark

Ed_Kemper schrieb:Aber die Mitnahme der Brillen kann ich nicht nachvollziehen.

Vielleicht waren auf den Brillengläsern deutliche Fingerabdrücke des Täters. Bei einem evtl. Kampfgeschehen durchaus möglich. Und bevor man Brillengläser putzt, nimmt man lieber gleich die ganze Brille mit.

@SpiderWeb

Kein schlechter Gedanke.

Liegt durchaus im Bereich des Möglichen.

Für mich stellt sich die Tat wie eine Art Racheakt auf Frau Zohren bezogen dar.
Die Folterungen an ihr sprechen da mMn eine klare Sprache.
Aber das wurde ja ergebnislos abgeklopft.
Ihr Mann scheint nur Beifang gewesen zu sein.

Edit:

Natürlich muss es Frau Langen heissen, Frau Zohre Langen.

Ed_Kemper schrieb:Für mich stellt sich die Tat wie eine Art Racheakt auf Frau Zohren bezogen dar.
Die Folterungen an ihr sprechen da mMn eine klare Sprache.
Aber das wurde ja ergebnislos abgeklopft.
Ihr Mann scheint nur Beifang gewesen zu sein.

Man hätte Frau Z.L. genauso gut nach Praxisschluß dort abpassen können, anstatt das in den Heimischen 4 Wänden der Lange's zu erledigen, wenn dem so wäre.

Hätte Sie in der Vergangenheit einen Behandlungsfehler gemacht, oder auch nur, dass Sie jemand für etwas Verantwortlich machen will, will sich mir das nicht recht erschließen warum man Ihren Gatten da mit hineinzieht ?

Ich habe vor kurzem den XY Filmfall noch mal angeschaut. Und man hat beträchtlich viel Zeit dem D.Z. gewidmet.

Vielleicht weiß man auch einfach wer es war. Nur wenn betreffende Person behauptet damit nichts zu tun zu haben, und man sonst keine Beweise mehr hat, dann bleibt die Akte halt zu. Man tritt auf der Stelle.
Ggf. wollte man in XY nur nochmals versuchen doch noch jemand zu finden der etwas gesehen hat und die Vermutung oder den Verdacht einfach nur bestätgen kann. Das so genannte i - Tüpfelchen.

Im großen und ganzen wirkt doch alles sehr Sinnlos. Aber nichts ist wie es scheint.

Ich denke an Rache an dem Mann Claus, aus welchen Gründen auch immer. Der Täter wollte vermutlich das Entsetzen des Mannes "genießen", um ihn dann ebenfalls noch aus dem Weg zu räumen. Die Art und Weise, wie der Täter bei Frau Zohre Lange vorging, war schon sehr speziell und bewusst demütigend gestaltet. Jeder Mann, der seine Frau liebt, verzweifelt ja schon an dem Anblick, der sich ihm geboten hat. Deshalb halte ich den Mord an Claus Lange nicht nur für einen "Beifang", wie hier geschrieben wurde.

xoxalb schrieb:Ich denke an Rache an dem Mann Claus, aus welchen Gründen auch immer. Der Täter wollte vermutlich das Entsetzen des Mannes "genießen", um ihn dann ebenfalls noch aus dem Weg zu räumen. Die Art und Weise, wie der Täter bei Frau Zohre Lange vorging, war schon sehr speziell und bewusst demütigend gestaltet. Jeder Mann, der seine Frau liebt, verzweifelt ja schon an dem Anblick, der sich ihm geboten hat. Deshalb halte ich den Mord an Claus Lange nicht nur für einen "Beifang", wie hier geschrieben wurde.

Verstehe ich das Richtig ? C.L. sollte zusehen wie man seine Frau attackiert ? Soweit bekannt ist, war C.L. doch schon Opfer geworden als Z.L nach Hause kam.

Entschuldigung, war eine dumme Verwechslung von mir @SpiderWeb. Der Mann wurde ja zuerst getötet. Dann umgekehrt von den Personen her.

Seefahrer schrieb am 05.11.2020:Es wurde aber ausdrücklich erwähnt, dass gerade auch zu diesem möglichen Motiv intensivst ermittelt wurde; allerdings ohne auch nur die geringste Anhaltspunkte zu finden. Von daher glaube ich, dass man Rache als Motiv ausschließen kann.
Ylva00 schrieb:

Das schließe ich dennoch nicht aus ehrlich gesagt. Es muss ja nicht unbedingt aus der Krankenakte der Betroffenen für/wegen derer Rache geübt wurde hervorgehen, dass etwas vorgefallen ist, das Rache möglich machen könnte. Möglicherweise hat sie ja auch eine Behandlung vorgenommen, die nicht dokumentiert wurde. Ich denke hier z.B. an das Problem des vorehelichen Geschlechtsverkehr in bestimmten Kulturkreisen. Kann ja auch sein, dass zu der Person dann gar keine Akte vorhanden ist. Vielleicht hat sie einen Eingriff zur Wiederherstellung des Jungfernhäutchens vor einer Hochzeit oder etwas in die Richtung vorgenommen und hier haben ehrverletzte männliche Angehörige später am Rad gedreht und Rache genommen, als es rauskam. Man ist sich ja auch nicht mal sicher, dass es nur ein Täter war.
Möglicherweise ist sie zuvor schon bedroht worden deswegen, was die Nervosität erklären könnte.
Aber das ist natürlich nur eine von vielen Richtungen.


Ich finde übrigens auch, dass es schon weit strukturiertere Beiträge gab bei XY.
Mir ist z.B. daraus nicht 100% klar geworden, ob der Mann wirklich vor ihr getötet wurde, aber hier wurde ja geschrieben ja. Wäre ja sonst tragischerweise auch denkbar, dass er genötigt wurde sich diese grausame Tat an seiner Frau mit anzusehen.

Wenn man das Dargestellte durchgeht, so werfen sich mir jedenfalls einige Fragen auf:

-Warum wechselt man von der Chemie in die Luxusreisebranche? Waren das wirklich alles normale Kontakte und Verbindungen ins Ausland? Kann man in diesem Bereich als Ungelernter wirklich so viel Geld verdienen? Also nicht, dass ich dem Opfer etwas unterstellen möchte, um Himmelswillen, aber ist es bei solchen Auslandskontakten, wo es um Luxeriöses geht, immer ausgeschlossen an falsche Personen zu geraten? So ganz gewöhnlich klingt mir diese Karriere jedenfalls nicht, auch nicht wenn man länger in Übersee gelebt hat.
Andererseits scheinen die Telefonkontakte ja nicht auffällig gewesen zu sein, an dem Tag zumindest nicht.

- War es beim Steuerberater ein Routinetermin? Mitte März würde sicher passen in Hinblick auf die Steuererklärungsauswertung 1998. Oder stand etwas Besonderes Finanzielles an?

-Warum sollte in die Praxis jemand neu eingestellt werden? Eine weitere Ärztin oder eine Helferin? Letzteres ist ja normal in Praxen. Ersteres passiert wiederum nicht ganz so häufig, da würde ich mich falls zutreffend fragen, weshalb. Also zur Erweiterung des Teams oder als Ersatz? Und wenn Ersatz, warum bzw. für wen, wann und warum?
Gab es vielleicht z.B. längerfristige Reisepläne der Langes?

- War Frau Lange wirklich nervös oder vielleicht nur zeitlich gestresst? Oder ist das in Anbetracht der Geschehnisse danach vielleicht auch nur eine nachträgliche Fehlinterpretation des Gegenübers gewesen?
Haben andere des Praxisteams oder Patienten das bestätigen können? Hat sie sich sonst irgendwie anders verhalten in den Tagen davor, in Ausnahme der Fastenkur?

- War sie abends noch allein bis nach 20 Uhr in der Praxis bzw. gibt es Zeugen dafür/andere Anwesende? Kam das öfter vor, dass sie länger blieb, zum Beispiel einmal im Quartal wegen der Abrechnung?

- Ist die DNA- Spur in ihrer Vagina vielleicht schon von vor der Tat? Gab es vielleicht wirklich einen zweiten Mann in Ihrem Leben? Der muss ja mit der Tat nichts zu tun haben, nur vielleicht nun zu ängstlich sein sich zu melden. Der könnte z B. In der Praxis Kontakt gehabt haben, eventuell sogar ein Kollege dort.

- Sehr entscheidend, wie hier auch oft schon gefragt: Wie kam/en der/die Täter ins Haus? Haben sie sich Zutritt verschafft? Oder bestand vielleicht sogar eine Bekanntschaft, die ermöglichte, dass man nichtsahnend eingelassen wurde?

- Ursprüngliche reine Raubabsichten, ob nun klassisch auf Wertgegenstände abgezielt oder mit Auftrag z.B. wegen bestimmter Daten, schließe ich aus. Wenn man dann in diesem Zuge im Affekt auch tötet, z.B. weil man erwischt wird, bleibt man ja nicht noch stundenlang und geht auch nicht so brutal und entwürdigend vor oder?
Hier stellt sich also die Frage: Wer von beiden war das eigentliche Ziel des Mordes (dass das geplant war/Ziel war zu töten, würde ich nicht bezweifeln ehrlich gesagt)? Oder doch beide? Aufgrund des Vorgehens bei Frau Lange, wäre man geneigt zu sagen, dass der Täter zumindest sie ganz gezielt töten wollte.

- Mit welchem Fahrzeug war der Täter da und wo stand es? Niemand schleppt zwei Taschen und einen Rechner kilometerweit Wird so schon schwer zu tragen gewesen sein, also vom Halten her, gar nicht so sehr vom Gewicht.

- War das Mitgehenlassen der Gegenstände nur Ablenkung? Sollte es wie ein Raub aussehen? (Die Brillen dann vielleicht wirklich weil er befürchtete das darauf Fingerabdrücke waren.) Andererseits war er ja offenbar planvoll vorgegangen, daher sicher auch klug genug zu wissen, dass solche Brutalität, vorallem der Biss im Gesicht und die Intimverletzungen bei Frau Lange, nicht typisch für Raubmord ist.

- Was hat es mit diesem Biss überhaupt auf sich und warum fiel das so spät erst auf? Wurde denn da keine Speichelspuren-DNA gesichert?
Das klingt wirklich sehr merkwürdig, wer wenn nicht jemand der Lust am Töten oder Quälen empfindet, also psychopathische Motive für seinen Mord hatte, macht denn sowas und auch dieses brutale Vorgehen mit der Flasche? Beißen kennt man doch sonst nur noch aus Notwehr höchstens, was wohl auf den Täter eher nicht zutreffen wird oder?
Dies würde ja wirklich eigentlich für jemanden sprechen, wie den dann aufgeschlossenen Täter der anderen Delikte. Was ja auch die Ähnlichkeit erklären würde eigentlich.

Also unterm Strich würde ich denken, sowas tut nur jemand der blind vor Rache ist oder der psychisch sehr krank ist. Auftragswert wegen illegaler Geschäfte, Schulden oder anderer Streitigkeiten würden doch nicht so ein grausames Vorgehen zeigen oder?

smallfletcher schrieb am 22.05.2021:Ist die DNA- Spur in ihrer Vagina vielleicht schon von vor der Tat? Gab es vielleicht wirklich einen zweiten Mann in Ihrem Leben?

Das ist in der Tat das, was ich mich auch frage. Warum ist man sich so sicher dass diese Spur UNBEDINGT vom Täter sein muss ??

maxxb74 schrieb:Warum ist man sich so sicher dass diese Spur UNBEDINGT vom Täter sein muss ??

Das behauptet auch niemand von den Ermittlern.

Der Mantel kam m. E. nur ins Spiel, weil seine Existenz anscheinend nach der Tat nicht bekannt war. Offenbar sind die Ermittler erst durch die zweite Ausstrahlung bei XY in den Besitz weiterer Fotos gelangt, auf denen Lange den Mantel trägt. Da er im Haus nicht gefunden wurde, könnte er vom Täter mitgenommen worden sein, z. B. um den PC zu verstecken oder Blutspuren zu verbergen. Er könnte natürlich auch ein paar Tage vor den Morden von Lange in den Müll oder die Kleidersammlung geworfen worden sein.

Ich meinte konkret die Spermaspur. Wenn man mal in Erwägung zieht, dass diese nicht zwangsweise vom Täter stammen muss, stellt sich dann nicht die Frage, ob man D.Z. tatsächlich als Tatverdächtigen ausschließen kann...??

Das weiß ich nicht. Wir haben das letztes Jahr ausgiebig diskutiert. Ich hielt Z für wahrscheinlich, ebenso Able_Archer. Aber offenbar hat er mit der Polizei diskutiert, und am Ende halten die Z nicht für einen potentiellen Täter.

maxxb74 schrieb am 01.09.2021:Ist die DNA- Spur in ihrer Vagina vielleicht schon von vor der Tat? Gab es vielleicht wirklich einen zweiten Mann in Ihrem Leben?

Das ist in der Tat das, was ich mich auch frage. Warum ist man sich so sicher dass diese Spur UNBEDINGT vom Täter sein muss ??

Das hatte ich ja auch schon immer im Kopf.
Lässt sich Rechtsmedizinisch feststellen wie lange eine entsprechende DNA Spur schon vorhanden ist ?

Also, ob diese tatsächlich erst entstanden ist nachdem Z.L. nach Hause gekommen ist, oder schon vorher ?
Oder lässt sich das +/- , nur sehr ungenau feststellen ?

Vlt. kann da ja jemand eine Professionelle Auskunft erteilen.

Soweit ich weiß ist die DNA Spur nicht notwendig eine Spermaspur. Es gab Vermutungen, jemand könne vorher aus der Flasche getrunken haben, mit der Z. L. missbraucht wurde.

Das ist alles Spekulation. Die DNA Spur wurde Jahre später entdeckt und war logischerweise kaum einer sinnvollen Hypothese zuzuordnen. Sie stimmt nicht mit Dieter Z. überein.

Papaya64 schrieb:Soweit ich weiß ist die DNA Spur nicht notwendig eine Spermaspur. Es gab Vermutungen, jemand könne vorher aus der Flasche getrunken haben, mit der Z. L. missbraucht wurde.

Das ist alles Spekulation. Die DNA Spur wurde Jahre später entdeckt und war logischerweise kaum einer sinnvollen Hypothese zuzuordnen. Sie stimmt nicht mit Dieter Z. überein.

Vielen Dank für die schnelle Gedankenauffrischung.

Bis heute konnte nicht ermittelt werden, wie der Täter ins Haus kam. Es gab offensichtlich keine Einbruchsspuren. Der Täter könnte Herrn Lange vor der Tür bei seiner Heimkehr aufgelauert haben, er könnte aber auch eingelassen worden sein. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage nach dem Umfeld der Langes. Ermittelt werden konnte in diesem Umfeld kein Täter. Dennoch stellt sich die Frage, was die Langes in ihrer Freizwit machten, ob sie sich politisch oder sozial engagierten und wer auf sie aufmerksam geworden sein könnte. Es stellt sich auch die Frage ob sie eventuell ab und zu jemanden bei sich übernachten ließen. Frau Lange hatte einen ausländischen Lebenshintergrund. Da könnte die Frage im Raum stehen, ob sich Landsleute hilfesuchend nach der Einteise nach Deutschland an sie und ihren Mann gewendet haben könnten. Das muss nicht so sein. Aber die Frage stellt sich bei ihrer Herkunft natürlich.

Es wurde über einen Racheakt aufgrund einer misslungenen illegalen Abtreibung spekuliert.

Papaya64 schrieb am 06.09.2021:Soweit ich weiß ist die DNA Spur nicht notwendig eine Spermaspur. Es gab Vermutungen, jemand könne vorher aus der Flasche getrunken haben, mit der Z. L. missbraucht wurde.

Das ist alles Spekulation. Die DNA Spur wurde Jahre später entdeckt und war logischerweise kaum einer sinnvollen Hypothese zuzuordnen. Sie stimmt nicht mit Dieter Z. überein.

Ich habe mir gestern wieder den Fall angeschaut, in der Cold Case-Sendung vom November 2020.

Die DNA-Spur war keine Spermaspur. Dass die Spur nicht vom Täter stammen würde, halte ich für unwahrscheinlich. Von wem sollte sie sonst sein? Von Personen, die vorher aus der Flasche getrunken haben? Wer trinkt denn zu Hause bei dem Ehepaar Lange so direkt aus einer Flasche? Wenn ich irgendwo zu Besuch bin, trinke ich aus einem Glas, das aus der Flasche gefüllt wird. Es ist natürlich nicht auszuscließen, dass ein Bekannter direkt aus der Flasche getrunken hat, aber sehr wahrscheinlich ist es auch nicht.

Papaya64 schrieb am 07.09.2021:Es wurde über einen Racheakt aufgrund einer misslungenen illegalen Abtreibung spekuliert.

Ja, und Hunderte von Ehemännern und Freunden wurden überprüft. Es hat sich nichts Konkretes ergeben. Außerdem kann ich mir bei der Person von Zohre Lange, so wie sie in den beiden Filmbeiträgen vorgestellt wird, nicht vorstellen, dass sie als erfolgreiche und angesehene Ärztin mit einer gut laufenden Klinik ein solches Risiko einginge, das zur Folge haben könnte, dass ihr die Arztlizenz entzogen würde.

meermin schrieb am 07.09.2021:In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage nach dem Umfeld der Langes.

Ich sehe keinen Zusammenhang zwischen der Frage, wie der Mörder ins Haus gekommen ist, und dem Umfeld des Ehepaars. Erstaunlich viele Leute öffnen freiwillig ihre Haustür, um ihren Mörder reinzulassen. Das wissen wir alle, die mal ab und zu XY gucken.

Im Filmbeitrag wird davon ausgegangen, dass Herr Lange die Haustür nicht geschlossen hatte. Vielleicht wollte er noch mehr aus seinem Auto holen als nur die Kiste Obst. Aber wenn der Täter einfach an der Haustür geklingelt hätte, hätte Herr Lange ihm die Tür sehr wahrscheinlich ohne jeglichen Argwohn aufgemacht. Er könnte z.B. meinen, dass es um einen der Kunden seines Reisebüros ging. Außerdem war es zwischen 18:00 und 18:30 abends im März. Dunkel war es also auch noch nicht.