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Mord an Herbert K. von 1983

1.339 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Hamburg, Ungeklärt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord an Herbert K. von 1983

13.12.2023 um 16:33
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Vielleicht bin ich naiv, aber das gesamte Bild, das uns von Herrn K. vermittelt wurde, seine Tätigkeit bei Aldi als Filialleiter, sein Status als Familienvater, sein unspektakuläres Hobby (Angeln) - ich kann mir bei so jemandem einfach nicht vorstellen, dass er der Typ war für Doppelleben, Teilnahme an Pyramidensystemen, Beteiligung an fragwürdigen Geldgeschäften, Kontakte ins Milieu, Verstrickung in Zweifelhaftes oder Unkorrektes, oder was hier und anderswo schon angedacht wurde.
Genau da stimme ich Dir komplett zu! Daher wäre es interessant und spannend, nochmal genauer hinzuschauen, wer HK war und warum er Opfer einer so schlimmen Hinrichtung wurde.

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Mord an Herbert K. von 1983

13.12.2023 um 16:57
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Außer einigen groben Eckdaten, die man seinerzeit auch der Presse entnehmen konnte, blieb Herr K. für uns ein Unbekannter.
Wenn man genau diese Eckdaten nimmt, ist das so. Die Filmbeiträge arbeiten aus meiner Sicht aber auch mit Gestik und Mimik des HK und auch mit den Gefühlen seiner Familie. Vielleicht kann man sogar so weit gehen, dass man sagt, dass ihn so ein schlimmes Schicksal ereignete, ja sowas wünscht man Niemandem und sowas ist abscheulich. Es ruft mit ihm und mit seiner Familie ein gewisses Mitleid hervor, weil er eben in den Filmen als jemand rüberkommt, der Einer von uns ist. Jemand, der einfach nur seine Pflicht tut, einem Hobby nachgeht und seiner Familie durch seinen Beruf ein gutes Leben ermöglichen möchte. Manchmal kommt im Film schon raus, dass er ein mögliches Geheimnis hatte; aber dann wird uns die Szene von der Beerdigung vor Augen geführt. Die Söhne im schwarzen Anzug, die Frau voller Trauer; die Aussagen und Fragen: Seine Frau sei vor ein paar Jahren verstorben; seine Söhne hoffen immer noch, dass die oder der Täter gefunden werden. Ich weiß noch, dass ich nach dem Filmbeitrag 2021 von XY, echt ratlos und traurig vor dem Fernseher zurückblieb.


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Mord an Herbert K. von 1983

13.12.2023 um 17:14
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Vielleicht bin ich naiv, aber das gesamte Bild, das uns von Herrn K. vermittelt wurde, seine Tätigkeit bei Aldi als Filialleiter, sein Status als Familienvater, sein unspektakuläres Hobby (Angeln) - ich kann mir bei so jemandem einfach nicht vorstellen, dass er der Typ war für Doppelleben, Teilnahme an Pyramidensystemen, Beteiligung an fragwürdigen Geldgeschäften, Kontakte ins Milieu, Verstrickung in Zweifelhaftes oder Unkorrektes, oder was hier und anderswo schon angedacht wurde.
Wenn wir die Darstellung im Film zum Maßstab nehmen, dann ist das in der Tat so. Ein normaler Familienvater und Ehemann, ein biederer Filialleiter. Aber was wir wirklich wissen, sind einige Details der Ermordung. Und die lassen wiederum darauf schließen, dass wir es nicht mit einer Affekttat zu tun haben, sondern mit kaltblütigen Mord, und zwar von Leuten, die gewohnt sind so etwas zu tun. Und es sieht auch nicht nach einem "klassischen" Auftragsmord aus (damit meine ich, jemand beauftragt einen anderen, jemanden aus dem Umfeld zu beseitigen, weil man an Geld rankommen will oder das Opfer einer Beziehung im Wege steht). Und ebensowenig sprechen die Gesamtumstände dafür, dass er Zufallsopfer wurde, sondern es den Plan gab ihn zu töten. Und wenn es kein Auftragsmord war und er gezielt und geplant von Profis getötet worden ist, dann kann das Motiv eben nur in einer wie auch immer gearteten Verbindung stehen, die vielleicht für HK auf den ersten Blick relativ gefahr- und risikolos erschien und die ihn da vielleicht "reinschliddern" ließen.


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Mord an Herbert K. von 1983

13.12.2023 um 17:26
Zitat von RedRalphRedRalph schrieb:nd wenn es kein Auftragsmord war und er gezielt und geplant von Profis getötet worden ist, dann kann das Motiv eben nur in einer wie auch immer gearteten Verbindung stehen, die vielleicht für HK auf den ersten Blick relativ gefahr- und risikolos erschien und die ihn da vielleicht "reinschliddern" ließen.
Dass er da tatsächlich, so wie Du es sagst, in irgendetwas "hineingeschliddert" ist, das vermute ich auch. Aber in was, das wissen wir nicht. Die Umstände seiner Ermordung und die Auffindesituation jedenfalls sind grausam. Hineinschliddern, das ist ein gutes Wort für das, was sich ereignet haben könnte.


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Mord an Herbert K. von 1983

13.12.2023 um 18:48
Gelegentlich wurde o.g.,nach meinem Nachlesen, dass HK womöglich noch in aller Früh "aufs Boot" wollte an dem 10.9.83. Aus meiner Sicht ist das sehr unwahrscheinlich. Er wollte ursprünglich ja sogar seinen Sohn mitnehmen zur Arbeit! "Zum Dosen einsortieren", wie es im FF XY ungefähr heißt. Außerdem kommt raus, dass der Sohn schon öfter samstags mit zur Arbeit seines Vaters gefahren ist. Oft habe ich mich schon gefragt, wäre der Sohn an dem Morgen mitgekommen, wäre das Alles ja nicht passiert. Denn zu dem Zeitpunkt, wo die Täter evtl. HK kurz nach seiner Abfahrt abgefangen haben, wäre Ihnen ja aufgefallen, dass da noch jemand im Auto sitzt und sie hätten von ihrem Vorhaben abgelassen. Auch irgendwie tragisch.


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Mord an Herbert K. von 1983

13.12.2023 um 19:25
Zitat von RedRalphRedRalph schrieb:Ich denke, das Geld aus der Organisierten Kriminalität bei gezielt ausgesuchten Personen "zwischengelagert" worden ist. Dabei handelte es sich um Personen, die von Hause aus mit Bargeld hantierten. Ich glaube, HKs Tätigkeit bei Aldi hatte damit nichts zu tun, sondern seine vorige Tätigkeit. Bei ALDI wurden keine Auffälligkeiten gefunden, ich denke, der Aldi war zu gut organisiert und kontrolliert, um etwas zu machen. Es muss mit der Tätigkeit in der Eisfabrik zu tun haben. Ich gehe davon aus, dass diese auch eher im Verkauf mit Kontrolle über Bargeld war. Und ich denke, dass es gerade darum ging, Personen mit Alleinzugriff auf Barbestände zu finden, bei denen es weniger auffiel, wenn sie noch weiteres Geld kurzfristig "parkten". Bei ALDI eher nicht möglich.
Zitat von RedRalphRedRalph schrieb:Ich denke, sowohl HK als auch der Tankwart L. könnten in die Abhängigkeit solcher Personen/Banden geraten sein. Und möglicherweise haben beide Geld "veruntreut". Beide hatten kostspielige Hobbys (Boot, neue Hammondorgel). Und wenn sie mehr Geld für sich verbraucht haben sollten als abgemacht, weil sie der Versuchung nicht widerstehen konnten, dann gab es keine Gnade.
Nur mal ganz kurz angenommen, es wäre so. Wenn HK tot ist, kommen diese Personen aber mit Sicherheit nicht an ihr Geld. Tote sind schlechte Schuldner. Und nicht nur das. Dazu hätte man noch das Risiko eines Mordes. Im allgemeinen eine hohe Aufklärungsquote. Solche Typen aus dem O.K.-Milieu sind oft auch nicht ganz blöd. Wäre schon etwas dämlich. Okay, eine Warnung an andere. Aber hätte man nicht erstmal versucht, an das Geld zu kommen? Und dem Betreffenden eine "Warnung" verpasst?
Zitat von RedRalphRedRalph schrieb:Ich denke, er wurde gezwungen ein falsches Datum aufzuschreiben. Vielleicht weil der Täter für Freitag ein wasserdichtes Alibi hatte und er hoffte, das falsche Datum würde nachher nicht auffliegen?
Da vermute ich eher, dass es mit der Discounter Buchhaltung zusammenhing. Damit der km Stand zum Tankzeitpunkt passte - er dürfte durchaus zu dem Zeitpunkt davon ausgegangen sein, dass alles noch gut ausging.


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Mord an Herbert K. von 1983

13.12.2023 um 20:22
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Zum anderen wissen wir über das Opfer der Tat verhältnismäßig wenig. Sein Familienstand, seine Arbeit, sein Hobby - im Grunde nur Dinge, die zur Erklärung des Sachverhalts unbedingt notwendig sind. Wir wissen dagegen kaum biografische Details, nichts über Verwandte, nichts über Einstellungen der Beteiligten etwa zu weltanschaulichen und politischen Fragen.

Hatte HK Verwandte in der DDR und Kontakt zu ihnen? War er religiös, weltanschaulich, politisch gebunden bzw. aktiv? Gab es Verwandte in der Nähe, zu denen er Beziehungen pflegte? Interessierten ihn Volkszählung, NATO-Doppelbeschluss, die Entwicklungen in Polen? Rauchte er, trank er Alkohol? War er in der Elternvertretung der Schule seiner Kinder aktiv? War er im Sportverein?
Damit sind auch meine Fragen, die ich noch habe, nochmal sehr gut auf den Punkt gebracht von Dir.

Wobei ich da auch gerne noch etwas tiefer einsteigen würde.

Letztlich sind alle o.g. Punkte von Dir doch auch nur äußere Daten, die zwar Aufschluss auf seine Persönlichkeit geben können, aber auch noch nicht alles sind.

Meine Fragen wären eher: Welchen Charakter hatte er? Welche Gewissensbildung? War er ein eher oberflächlicher Mensch oder einer mit viel Tiefgang?

Weiß noch nicht mal so, ob das wirklich relevant ist; aber irgendwie versuche ich mir ein Bild von HK zu machen; auch im Blick auf den Fall. Wahrscheinlich können / konnten solche Fragen nur enge Bezugspersonen von HK beantworten. Aber womöglich geben auch etwas die FF XY wieder.


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Mord an Herbert K. von 1983

13.12.2023 um 20:48
Zitat von RedRalphRedRalph schrieb:Und die lassen wiederum darauf schließen, dass wir es nicht mit einer Affekttat zu tun haben, sondern mit kaltblütigen Mord, und zwar von Leuten, die gewohnt sind so etwas zu tun.
Du schreibst mit wenigen Worten, was ich denke und für mich auch der Schlüssel zur Lösung sein kann.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Nur mal ganz kurz angenommen, es wäre so. Wenn HK tot ist, kommen diese Personen aber mit Sicherheit nicht an ihr Geld. Tote sind schlechte Schuldner.
Es gibt ein Sprichwort: Die Kuh, die man melkt, tötet man nicht.

Bei mir kommt die Frage auf, aus welcher Motivlage heraus Herr Kahrs getötet wurde.
Etwas Geld war noch auf dem Sparbuch.
Er war ja nicht "blank". Da passt für mich die Art der Tötung nicht.

Mir schwebt irgendwie gerade im Kopf herum, ob er Opfer wurde, weil die Täter an Informationen kommen wollten.
Warum fixiert man einen Menschen, bevor man diesen mit einem Kopfschuss aus nächster Nähe tötet?

Eines kann man glaube ich als gesichert ansehen:

Das Leben des Opfers passt nicht zu der Art und Weise, wie dieses zu Tode kam.


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Mord an Herbert K. von 1983

13.12.2023 um 20:58
Mal ein paar Worte von mir bzgl. der Einschätzung zu Herbert Kahrs:

Ich glaube das Herbert Kahrs ein recht einfach gestrickter Mann gewesen ist, der nicht viel Wert auf Wertgegenstände jeglicher Art gelegt hat und auch aus dem Rahmen gefallen ist was das optische betrifft.

Er fuhr einen 11 Jahre alten Toyota, lebte trotz zwei Kindern in einer Wohnung und optisch würde ich ihn - wenn ich ihn auf der Straße getroffen hätte - nicht zwangsläufig als Filialleiter einordnen. Gerade Anfang der 1980er-Jahre lief man doch auch außerhalb der Arbeitsstelle noch mit Anzug und Krawatte durch die Gegend. Wenn ich da Bilder aus der Zeit von meinem Opa und meinem Großonkel sehe, die beim allwöchentlichen Sonntagsausflug mit Anzug, Krawatte und z.T auch Hut durch Wald und Wiesen gelatscht sind, war er eigentlich schon "underdressed".

Zudem denke ich, dass er ein hart arbeitender Mensch gewesen ist, der seinem Job alles - oder zumindest sehr vieles - untergeordnet hat. Ein 33 Jähriger Filialleiter dürfte wohl 1983 die absolute Ausnahme gewesen sein. Und das wird man sicherlich nicht mal eben so oder mit Vitamin B. Ich denke nämlich, das gerade in der Zeit eher noch die Generation seines Vaters als möglichen Filialleiter bevorzugt worden ist.

Das er zudem sehr fleißig und auch eventuell Karriereorientiert gewesen sein könnte mache ich auch an dem beruflichen Wechsel fest. Vorher arbeitet er im Umfeld seines Wohnortes und Anfang 1983 wechselt er dann zu einer Aldi-Filiale, wofür er täglich 100 Kilometer Sprit verbraucht. Das macht man sicherlich nicht wenn es ein "einfacher Job" sein sollte oder einfach ein Wechsel in eine etwas andere Branche.

Im Filmfall 1984 empfand ich ihn eher in sich kehrend, während beim Filmfall 2021 eher "lockerer" gewesen ist. Wobei man sicherlich festhalten kann, dass in beiden Fällen das Opfer schon recht wenig gezeigt wurde, was sicherlich auch den Grund gehabt hat, da er eben überhaupt keine Angriffsfläche geboten hat.

Deshalb glaube ich, das die Polizei den Fall nicht löst, weil man überall nicht weiterkommt.
Ein Mensch, der morgens um 06:15 Uhr nach Hamburg fährt, als Filialleiter arbeitet, eine ehrliche Haut ist, zum Abendessen stets zuhause ist und gerne Angelt.

Und dennoch wird er per Kopfschuss hingerichtet und hat vor seinem Ableben 30.000 DM vom Sparbuch abgehoben.

Das passt eigentlich überhaupt nicht ins restliche Bild von H.K, der einen alten Toyota fuhr und sonst eher auf jegliche Wertgegenstände oder höherwertige Klamotten verzichtet hat und einem das Gefühl vermittelt eher sparsam durch das Leben zu gehen, als am Monatsende den Kühlschrank nicht mehr füllen zu können.

Und 30.000 DM musst du mit 33 Jahren trotz 4% Zinsen auf dem Sparbuch dennoch erstmal zusammen bekommen.

Daher würde ich ihn eher in die Kategorie "sparsam" einordnen.

XY hat eigentlich stets bei Mordopfern die nicht aus dem Milieu kommen betont, dass er/sie keine Feinde hatten. Ich weiß nicht wieso: Aber hier unterschreibe ich das sofort!

Ich sehe wirklich nicht mal einen Anfangsverdacht wieso so jemand als Ziel von Mördern kommt und sein Leben mit 33 Jahren in einem Abflussschacht per Hinrichtung endet.


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Mord an Herbert K. von 1983

13.12.2023 um 21:06
Zitat von AnMAAnMA schrieb:Meine Fragen wären eher: Welchen Charakter hatte er? Welche Gewissensbildung? War er ein eher oberflächlicher Mensch oder einer mit viel Tiefgang?
Der Fall hat für uns Außenstehende, gerade auch mit Bezug auf Deine Fragestellungen, einen gewissen Twist durch die Tatsache, dass Herr K. eben nicht bei A&O, Spar, Edeka oder bei einem anderen Einzelhändler die Filiale leitete, sondern bei Aldi.

Eine Zeitschrift, ich glaube, es war der "Stern" damals, schrieb einmal vom Discounter Aldi sinngemäß, dass dort zwei Sorten von Menschen einkaufen: Jene, die rechnen müssen, und jene, die rechnen können.

Das Unternehmen Aldi ist eine typische Erfolgsgeschichte der alten Bundesrepublik, die in Werten wie Sparsamkeit, Klugheit und vernünftiger Bescheidenheit selbst gegensätzliche Gesellschaftsschichten zu verbinden scheint - so wie früher VW, die Postbank und andere Elemente der alten "Deutschland AG", die inzwischen dem neoliberalen Paradigma zum Opfer gefallen sind.

Insofern schreiben wir, die diese Zeiten erlebt haben, dem Herrn K. durch seine berufliche Tätigkeit vielleicht unbewußt Eigenschaften zu, die mit einiger Wahrscheinlichkeit, nicht aber mit absoluter Gewissheit, vorhanden waren: Fleiß, Vernunft, Mäßigung, Aufrichtigkeit.

Indes schauen wir niemandem ins Herz. Wir können nur von Annahmen und Wahrscheinlichkeiten ausgehen.


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Mord an Herbert K. von 1983

13.12.2023 um 21:08
Zitat von Sven1213Sven1213 schrieb:Es gibt ein Sprichwort: Die Kuh, die man melkt, tötet man nicht.
Absolut richtig! Zudem dürften die Täter ja gewusst haben, das er Filialleiter bei Aldi ist. Da hätte man den Druck auf ihn auch so in die Höhe treiben können, das er irgendwann keinen Ausweg mehr sieht und in die Tageseinnahmen greift.

Auffällig ist dennoch, das er quasi zu dem Zeitpunkt ermordet wird, als das Geld auf dem Sparbuch fast weg ist.

Irgendwie werde ich auch hellhörig, dass er zu Beginn des Jahres 1982 mit den Abbuchungen beginnt. Das dürfte ja genau ab Januar geschehen sein. Einen Reim kann ich mir da noch nicht draus machen, aber irgendwie schon komisch, dass er mit dem Jahreswechsel 1981/1982 anfängt sein Sparbuch sukzessive leer zu räumen.

Interessant ist auch, dass er Monat für Monat Geld abgebucht und investiert (?) hat, aber anscheinend in keinem der 20 Monate eine Buchung AUF das Konto gekommen ist.

Hat er bspw. vorher jeden Monat 250 DM auf das Sparbuch gebucht, folgen ab Anfang 1982 nur noch Abbuchungen, obwohl er ja weiterhin Geld verdient hat. Im Grunde hätte er ja 500 - 1000 DM abbuchen können und dann nach Erhalt des Lohnes die üblichen 250 DM wieder buchen können.
Das tat er aber nicht. Warum? Jahrelang bucht er anscheinend Monat für Monat Geld auf das Konto um es irgendwann komplett leerzuräumen.


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Mord an Herbert K. von 1983

13.12.2023 um 21:08
Mir fiel gerade etwas ein: Ich versuche HK ja etwas besser zu verstehen. Ich bin da bei seinem Hobby, dem Angeln hängen geblieben. Das Hobby erfordert ja viel Geduld, eine Naturverbundenheit, einen gesunden Umgang mit Erfolg und Misserfolg ... . Wenn jemand angeln geht, finde ich das immer ganz besonders als Hobby, hat auch was beruhigendes meditatives, finde ich. Anders als zum Beispiel Tennis spielen oder so. Da kam mir der Gedanke, womöglich hat das Motiv Angeln eine tiefere Bedeutung. Ich beschäftige mich sehr viel mit Symbolen und gab gerade mal beim Googeln "Traumdeutung angeln" ein. Bei dem 1. Stichwort klickte ich an und dort wird das Angeln in seiner tieferen Traumbedeutung allgemein, psychologisch und spirituell erklärt. Spannend. Das löst natürlich den Mordfall nicht; aber ich bin einfach mal beim Hobby Angeln hängen geblieben.


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Mord an Herbert K. von 1983

13.12.2023 um 21:18
Zitat von sören42sören42 schrieb:Und Heinz Puschnik war zuvor Abteilungsleiter in einer Eisfabrik, allerdings anderenorts.
Zitat von RedRalphRedRalph schrieb am 29.11.2023:bei Laubisch schaute Tage vorher ein Mann mit einem auffälligen Hut vorbei...
Dann bringe ich noch Günter Stoll ins Spiel, der vielleicht durch seinen Lebensmittelhintergrund Kontakt zu den Eisbuben hatte. Kahrs wurde dann aber von einem Mann mit Hut (und gelblicher Gesichtsfarbe mit Flecken) erschossen, während im Hintergrund von Laubisch auf der Hammondorgel eingespielte Gruselmusik im Heinz Kiessling Style lief. KWW hat dann noch etwas Laub in den Schacht geharkt, damit es nicht so poltert.

OK, Spaß beiseite.

Organisierte Kriminalität schließe ich irgendwie aus, es gab ja kurz zuvor in Hamburg das V-Mann-Sterben. So etwas rechne ich der Richtung zu.

Der Unterschied zwischen den beiden Filmfällen sehe ich nur, das im neuerlichen Fall die beiden wie kleinkriminelle Vollhonks wirkenden Verdächtigen auftauchen, die mit Kahrs Auto in Verbindung gebracht werden.

Eine Verbindung zu den Angriffen auf Aldi Filialleiter sehe ich auch nicht, dann hätte man Kahrs Leiche nicht so aufwändig versteckt.


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Mord an Herbert K. von 1983

13.12.2023 um 21:28
Zitat von nonameboynonameboy schrieb:Jahrelang bucht er anscheinend Monat für Monat Geld auf das Konto um es irgendwann komplett leerzuräumen.
Wissen wir das? Ich meine, gelesen zu haben, dass nicht nur Verbleib, sondern auch Herkunft der Ersparnisse ungeklärt sind?

Seiner Frau war offenbar die Existenz von Ersparnissen unbekannt.


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Mord an Herbert K. von 1983

13.12.2023 um 21:32
@AnMA
@nonameboy
@sallomaeander
oder andere

Ich war in jungen Jahren, vielleicht so mit 12 oder 13 Jahren im Hamburger Hafen. Ich bin 1976 geboren, also so Ende der 80èr Jahre.
Ich weiß noch, ein Fischer hat uns ein Aal gezeigt, welcher eine weit verbreitete Krankheit hatte. Diese Krankheit hieß auch so ähnlich, wie diese aussah. Der Fisch hatte am Mund ein Geschwür. Rosenkohl oder Blumenkohlkrebs nannte sich das wohl, weil es so aussah wie das Gemüse.
Es war daraus resultierend, dass die Wasserqualität zu der Zeit sehr schlecht war.
Ich habe das versucht zu googeln, fand aber nichts heraus.
Die großen Frachter fahren mit Schweröl und fahren die Elbe runter bis zum Hamburger Hafen.
Angelt man dort mit einem Boot in den Fahrrinnen nach Fische?
Ich kenne auch zwei Angler, welche gar kein Fisch essen. Einfach nur als Hobby das Angeln haben.
Ich schreibe das, weil ich einfach mir den Tod von Herrn Kahrs nicht erklären kann, insbesondere auf diese Art einer Hinrichtung.
Selbst wenn das Angeln nur vorgeschoben war, es gibt wohl für nichts einen Zeugen oder Indizien.

Interessant ist auch, die Filmbeiträge ähneln sich sehr. So gut wie nichts neues.
Ok, vielleicht dachte man sich, wer die Sendung 1984 nicht gesehen hat, sieht sie vielleicht 2021 und kann Informationen geben, aber nach einer Cold-Case-Geschichte mit den gleichen Informationen wie 37 Jahre vorher in die Öffentlichkeit zu gehen, finde ich ungewöhnlich.
Vielleicht ist die ungewöhnliche Anmoderation vom Moderator Cerne auch dem geschuldet, dass es in den zurückliegenden fast 4 Jahrzehnten wirklich keine neunen Erkenntnisse gab und die Polizei vor einem wirklich absolutem Rätsel steht.


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Mord an Herbert K. von 1983

13.12.2023 um 21:39
Zitat von ExilHarzerExilHarzer schrieb:Der Unterschied zwischen den beiden Filmfällen sehe ich nur, das im neuerlichen Fall die beiden wie kleinkriminelle Vollhonks wirkenden Verdächtigen auftauchen, die mit Kahrs Auto in Verbindung gebracht werden.
In Verbindung mit dem nachdenklichen Ermittler, der die Vollhonks von seinem Fenster aus beobachtete, erschienen die dann aber doch zumindest wie Mitwisser, wenn nicht gar wie die Mörder selbst. Nur beweisen ließ sich nichts. So wirkte diese Szene auf mich.


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Mord an Herbert K. von 1983

13.12.2023 um 21:47
Zitat von ManateeManatee schrieb:Wissen wir das? Ich meine, gelesen zu haben, dass nicht nur Verbleib, sondern auch Herkunft der Ersparnisse ungeklärt sind?

Seiner Frau war offenbar die Existenz von Ersparnissen unbekannt.
Das wissen wir nicht - richtig. Da allerdings nur gefragt wurde was mit den 30.000 DM passiert ist und die Herkunft nie angezweifelt wurde gehe ich davon aus, dass man anhand des Sparbuches sehen konnte, dass es monatliche Einzahlungen gab. Wenn er mit 16 die Schule beendet hat bleiben 17 Jahre über. Zieht man zwei Jahre Bundeswehr/Zivildienst ab, bleiben 15 Jahre.

15 Jahre x 200 DM = 36.000 DM.

Dann wären noch knappe 6.000 DM über gewesen. Wenn er das Boot darüber bezahlt hat noch 5.000 DM.

Und es ist auch richtig, dass die Ehefrau darüber nichts wusste. Aber - das muss man leider sagen - das war 1983 nicht unüblich, dass die Frau diesbezüglich keine Ahnung hatte und den Mann hat machen lassen. Und da hat der Mann dann eben auch nicht viel oder garnichts zu gesagt, da damals eben noch dieses Klischee vorherrschte, dass sowas "Männersache" ist. Da bekam die Frau Taschengeld um Einkaufen zu gehen und das war mehr oder weniger die einzige Berührung mit Geld, wenn die Frau nicht gearbeitet hat.


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Mord an Herbert K. von 1983

13.12.2023 um 21:47
@Sven1213 Ich persönlich kann dem Angeln ohnehin für mich nichts abgewinnen. Ich war einmal beim Angeln dabei und danach nie wieder.

Sicher war die Schadstoffbelastung flussaufwärts teils geringer - etwas nach jener Zeit war Fisch oft mit Nematoden (Fadenwürmern) belastet. Insofern ist die Fischerei natürlich an der Reinhaltung der Natur interessiert - ich denke, Herr K. entspannte sich bei seinem Hobby, der Fang bzw. Ertrag hatte eher "sportlichen" denn ernährungsmäßigen Wert.


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Mord an Herbert K. von 1983

13.12.2023 um 21:50
Zitat von nonameboynonameboy schrieb:Ich sehe wirklich nicht mal einen Anfangsverdacht wieso so jemand als Ziel von Mördern kommt und sein Leben mit 33 Jahren in einem Abflussschacht per Hinrichtung endet.
Na ja doch. Die kontinuierlichen Abhebungen des nicht unerheblichen Sparguthabens, für die keine Erklärung bekannt ist, lassen auf irgendein "dunkles Geheimnis" im Leben des nach außen völlig unauffälligen Mordopfers schließen.


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Mord an Herbert K. von 1983

13.12.2023 um 21:50
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:In Verbindung mit dem nachdenklichen Ermittler, der die Vollhonks von seinem Fenster aus beobachtete, erschienen die dann aber doch zumindest wie Mitwisser, wenn nicht gar wie die Mörder selbst. Nur beweisen ließ sich nichts. So wirkte diese Szene auf mich.
Das kam mir tatsächlich auch so vor. XY hat das so dargestellt, dass die Polizei davon ausging, dass das die beiden Täter sein könnten/dürften, aber man ihnen eben keine Verbindung zu H.K nachweisen konnte.


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