13-Jährige auf einer Grünfläche tot aufgefunden

Zarathustra80 schrieb:Ich glaube jetzt nicht, dass solche Einlassungen einen nennenswerten Einfluss auf den Prozess haben. Wir haben zum Glück kein amerikanisches Jury-System. Das Gericht wird sich da wohl auch mit dem relevanten Sachverhalt auseinandersetzen - also die angeklagte Straftat.

Ich gehe auch nicht davon aus, dass es einen großen Einfluss auf den Prozess hat, aber ich möchte mich da vor einer Anklage eh zurückhalten .
Jedenfalls hatte ich in meiner beruflichen Tätigkeit fast nur mit Tätern zu tun u deshalb weiß ich, was von Seiten der Verteidiger naturgemäß alles mit Handkuss genommen wird, was auch nur im Ansatz hilfreich sein kann. Was da heute teils freiwillig im Vorfeld von Angehörigen etc der Öffentlichkeit preisgegeben wird, da wären die früher im Dreieck gesprungen vor Freude u die Verteidiger jetzt werden das ähnlich sehen .
Das gibt dir soviele neue Ansätze zur Verteidigung., und mehr will man ja nicht . Da muss man keinen verunglimpfen o Nebenschauplätze aufmachen wenn er selber Stoff bietet .
Das ist wirklich schwierig .

abberline schrieb:Der mutmaßliche Täter faselt was von "nur eine Christin", das sagt viel über jemanden aus, der aus Afghanistan floh (vor den Taliban?), das heisst, als Flüchtling vor den Taliban wäre eine Christin immer noch nichts wert?

Viele dieser Menschen, die aufgrund der Taliban flüchten, vertreten in ihren Aussagen erstaunlicherweise genau das "Werte- und Weltbild" der Taliban. Eigentlich entfällt damit ja jeder Fluchtgrund.

Stradivari schrieb:es doch wenig hilfreich wenn ohne Grund dargestellt wird dass sie sich der häuslichen Obhut entzogen hat u nachts weg war u in psychiatrischer Behandlung war .
Da freu ich mich schon im Vorfeld als Verteidiger über soviel Input.

Also, ein solches Verhalten macht das Verhalten der Täter für die Justiz verständlicher, weil es ohne dieses Verhalten des Opfers ja nicht zur Tat hätte kommen können? Ist das nicht Victim-Blaming, wie man so schön sagt?

Mit sowas kann ein Verteidigier also vor Gericht punkten? Ich dachte, sowas gäbe es zwar in der Presse und mehr noch in der öffentlichen Meinung. Aber doch nicht vor dem Gericht!

Hier ein artikel von einem interview der mutter von ali h..

https://mobil.krone.at/2480085

Dachte zuerst, es sei ein artikel vom postillon.

Interessant ist, dass scheinbar ali h. und eine zeugin beinahe zeitgleich die rettung verständigten.

Stradivari schrieb:Das sind doch persönliche Dinge, die nur sie etwas angehen u nicht die Öffentlichkeit!
Was will man damit aussagen?
Aber ich sehe, dass man mich da nicht verstehen will.

Ich verstehe dich gut. Wieso solche Infos veröffentlicht werden, kann vielleicht ein Grund sein um die Eltern zu schützen.Die sind oft angegriffen worden und diese Info zeigt, das sie alles versucht und sogar auf starke Medikamente zurückgegriffen haben, nur um ihrer Tochter zu helfen.

@Grautsch

Danke für den Artikel….darin steht

„Ali wurde nach der Tat bedroht“
Die folgenden Tage sei er weinend im Bett gelegen: „Zwischendurch bekam er Anrufe von Landsleuten. Ich hörte ihre lauten Stimmen durchs Telefon. Er solle schweigen, schrien sie, sonst würde ihm etwas zustoßen.“

Falls seine Aussage stimme sollte, wovon ich zu Zeit ausgehe, dann wäre die Drohungen von den Verdächtigen nachvollziehbar…

Mir kommen die Tränen. Der unschuldige Bub.

Oh. Da erinnere ich mich an einen meiner eigenen Fälle, da hatte mich auch die Mutter angerufen, dass ihr armer unschuldiger und braver Bub (23) verhaftet wurde...er habe nie etwas Böses getan, hilft immer brav am WE den Eltern zu Hause usw.

Dann sah ich mir die Akten an: er hatte in den paar Jahren immerhin schon 7 Vorstrafen. Aber er hat nix gemacht, war immer brav...

Dass Mütter so reagieren ist nicht ungewöhnlich, aber auch in meinem Fall sah die Richterin das sehr anders. Und diesmal gab es eine saftige Rechnung von ihr. War halt dumm gelaufen, dass er diesmal einem Zivilfahnder seinen Stoff verkaufen wollte. Der arme Bub.

LARA43 schrieb:Ich verstehe dich gut. Wieso solche Infos veröffentlicht werden, kann vielleicht ein Grund sein um die Eltern zu schützen.

Die Mutter hat ja immer wieder davon berichtet, wie massiv sie angegriffen werden. Daher denke ich auch, dass sie diese sehr privaten Dinge veröffentlicht hat, um zu belegen, dass Leonie in einer sehr schweren Phase war (besonders nach dem Umzug nach Tulln) und sie auf Grund dessen diverse Hilfsangebote des Jugendamtes in Anspruch genommen haben. Damit wollte sie sich als verantwortungsvoll darstellen und den Angriffen entgegenwirken. Welche Folgen das für die Verhandlung haben wird, hat sie damals wohl noch nicht bedacht.

LARA43 schrieb:„Ali wurde nach der Tat bedroht“

Das kann ich mir auch gut vorstellen.

Rick_Blaine schrieb:Mir kommen die Tränen. Der unschuldige Bub.

Natürlich ist er deswegen nicht unschuldig.

LARA43 schrieb:Falls seine Aussage stimme sollte, wovon ich zu Zeit ausgehe, dann wäre die Drohungen von den Verdächtigen nachvollziehbar…

Das halte ich weiterhin für an den Haaren herbeigezogen. Der "16-jährige", der mit Leonie einvernehmlichen Sex nach 2:00 Uhr gehabt haben will, dann K.O.-Tropfen von seinen Kumpels verabreicht bekommen haben soll und dann vor 7:00 die Rolle des an ihrem Schicksal völlig Unbeteiligten eingenommen hat, der zufällig dieses an einem Baum lehnende, sterbende bzw tote Mächen (a.k.a. seine große "Liebe") gefunden hat...

(und dann ein paar Stunden später die nächsten Mädchen nach ihrer Telefonnummer gefragt - bzw mit einem anderen TV am Telefon über das Opfer hergezogen haben soll)

@Rick_Blaine

Natürlich denken die Eltern immer nur das beste von ihren Kindern. Keine Mutter würde in der Öffentlichkeit ihr Kind schlecht machen..darin sehe ich nichts verwerfliches. Aber bei dem 16 jährigen( eine Geburtsurkunde liegt vor laut dem Artikel) kann ich mir vorstellen, das er verknallt war in Leonie. Was spricht dagegen, das es so gewesen sein könnte? Leonie war sehr hübsch und sympathisch auf den Bildern, wieso sollte er nicht Gefühle für sie haben? Ich vermute das die anderen ihn wirklich unter Drogen gesetzt haben, um sich an Leonie zu vergehen.

@Zarathustra80

Naja, es kommt immer auf die Betrachtungsweise an…momentan tendiere ich noch dazu, das der 16 j Gefühle für Leonie hatte und er aus Gefecht gesetzt wurde…schauen wir mal, was das Gericht alles dazu veröffentlichen wird..vielleicht wird es anders sein, dann nehme ich das zurück

Zarathustra80 schrieb:Das halte ich weiterhin für an den Haaren herbeigezogen. Der "16-jährige", der mit Leonie einvernehmlichen Sex nach 2:00 Uhr gehabt haben will, dann K.O.-Tropfen von seinen Kumpels verabreicht bekommen haben soll und dann vor 7:00 die Rolle des an ihrem Schicksal völlig Unbeteiligten eingenommen hat, der zufällig dieses an einem Baum lehnende, sterbende bzw tote Mächen (a.k.a. seine große "Liebe") gefunden hat...

Das steht aber nicht in dem Artikel. Dort steht :

Nach wenigen Schlucken wurde ich ohnmächtig. Als ich aufwachte, lag Leonie am Boden. Und dann wurde sie weggetragen.“

Quelle: https://www.krone.at/2480085

LARA43 schrieb:Natürlich denken die Eltern immer nur das beste von ihren Kindern. Keine Mutter würde in der Öffentlichkeit ihr Kind schlecht machen..darin sehe ich nichts verwerfliches.

Genau, das ist auch nicht verwerflich. Aber glauben tue ich kein Wort.

@Rick_Blaine

Du hast viele Erfahrungen darin, mit Verdächtigen zu arbeiten. Sag mir, was denkst du, wie alles abgelaufen sein könnte? Hat der 16 J Leonie in die Falle gelockt , damit sie alle gemeinsam über sie herfallen? War er an allem beteiligt und ist er deiner Meinung garnicht so, wie die Mutter ihn beschreibt?

LARA43 schrieb:Leonie war sehr hübsch und sympathisch auf den Bildern, wieso sollte er nicht Gefühle für sie haben? Ich vermute das die anderen ihn wirklich unter Drogen gesetzt haben, um sich an Leonie zu vergehen.

nun, dann hätten die beiden Anwälte des 16j. Afghanen wohl Entlassung aus der UHaft beantragt, oder nicht?

Der junge Mann ist aber noch immer tatverdächtig und sitzt in UHaft.
Er will mit Leonie eine Flasche Whisky getrunken und einen (mehrere?) Joints geraucht haben und dann in die Wohnung des Bekannten gegangen sein. Also nicht mehr ganz zurechnungsfähig war er da vermutl .

Ali H. im Verhör: „Seit Mai waren Leonie und ich ein Paar. Vor dem Drama haben wir uns – wieder einmal – auf der Donauinsel getroffen, dort eine Flasche Whiskey getrunken und einen Joint geraucht. Danach fuhren wir in die Wohnung eines Freundes. Er und ein anderer Kumpel waren im Wohnzimmer, während meine Freundin und ich in der Küche Sex hatten. Danach gingen wir zu den beiden. Einer von ihnen gab uns Drinks, wie ich jetzt weiß, war darin Ecstasy. Nach wenigen Schlucken wurde ich ohnmächtig. Als ich aufwachte, lag Leonie am Boden. Und dann wurde sie weggetragen.“ Einen dritten Afghanen will Ali H. nicht am Tatort gesehen haben; er bestreitet – den Angaben seiner mutmaßlichen Komplizen widersprechend –, an den Missbrauchshandlungen beteiligt gewesen zu sein.

Quelle: https://www.krone.at/2480085

LARA43 schrieb:Du hast viele Erfahrungen darin, mit Verdächtigen zu arbeiten. Sag mir, was denkst du, wie alles abgelaufen sein könnte? Hat der 16 J Leonie in die Falle gelockt , damit sie alle gemeinsam über sie herfallen? War er an allem beteiligt und ist er deiner Meinung garnicht so, wie die Mutter ihn beschreibt?

Jeder ist anders und ich kenne auch nur die Presseinformationen. Aber Du hast Recht, ich weiss, was Gruppendynamik anrichten kann und ich vermute, dass hier alle Verdächtigen an der Tat beteiligt gewesen sind. Die story, dass ausgerechnet er als einziger nicht beteiligt war und auch noch von den Komplizen ausgeschaltet worden sein soll, ist m.E. ganz und gar nicht überzeugend.

LARA43 schrieb:Du hast viele Erfahrungen darin, mit Verdächtigen zu arbeiten. Sag mir, was denkst du, wie alles abgelaufen sein könnte? Hat der 16 J Leonie in die Falle gelockt , damit sie alle gemeinsam über sie herfallen? War er an allem beteiligt und ist er deiner Meinung garnicht so, wie die Mutter ihn beschreibt?

du kannst auch eine Münze werfen

Stradivari schrieb:z aber es doch wenig hilfreich wenn ohne Grund dargestellt wird dass sie sich der häuslichen Obhut entzogen hat u nachts weg war u in psychiatrischer Behandlung war .
Da freu ich mich schon im Vorfeld als Verteidiger über soviel Input.. Damit kann ich arbeiten .
Das sind doch persönliche Dinge, die nur sie etwas angehen u nicht die Öffentlichkeit!
Was will man damit aussagen?

Die Frage können nur die Eltern beantworten.
Ist doch aber verständlich, das sie mit den Nerven runter sind, wie kann man sich dann an einzelnen Sätzen hochziehen.

Wenn die psychiatrische Behandlung und ihr Verhalten aufgrund ihres jungen Alters (welches Kind hört 100%ig auf die Eltern), welches Kind handelt in bestimmten Situationen oder überhaupt stets rational und "vernünftig") gegen sie verwendet würde, hätte ich den Glauben an die Menschheit verloren.

Stradivari schrieb am 01.08.2021:Der Fall scheint durch überflüssige Auslassungen etwas diffus,

Könnte man beiden Seiten ankreiden, wenn man denn will u. nicht nur den Eltern, wenn den Eltern überhaupt.

Seidenraupe schrieb:nun, dann hätten die beiden Anwälte des 16j. Afghanen wohl Entlassung aus der UHaft beantragt, oder nicht?

Sehr guter Einwand. Was aber, wenn er tatsächlich bedroht wurde und deshalb Angst davor hat, raus zu kommen? Momentan wird er von der Gesellschaft verachtet und eventuell von einigen Kriminellen bedroht, wäre es nicht besser in Untersuchungshaft zu bleiben bis das Gericht seinem Urteil auf nicht schuldig fällt? Falls er natürlich unschuldig sein sollte!

Rick_Blaine schrieb:Aber Du hast Recht, ich weiss, was Gruppendynamik anrichten kann und ich vermute, dass hier alle Verdächtigen an der Tat beteiligt gewesen sind. Die story, dass ausgerechnet er als einziger nicht beteiligt war und auch noch von den Komplizen ausgeschaltet worden sein soll, ist m.E. ganz und gar nicht überzeugend.

Vielen Dank für deine Meinung, die ich sehr schätze…schauen wir mal, was alles noch rauskommt..ich bin sehr gespannt