Mysteriöser Tod einer dreiköpfigen Familie in Kalifornien

Der mysteriöse Tod einer dreiköpfigen Familie im Sierra National Forest im US-Bundesstaat Kalifornien in der Nähe des Yosemite Parks gibt den Ermittlern Rätsel auf. Nachdem am vergangenen Dienstag die Leichen eines Mannes, einer Frau, ihrer ein Jahr alten Tochter sowie des Familienhunds auf einem abgelegenen Wanderweg gefunden wurden, ist die Todesursache immer noch unklar. Bei den Leichen habe es keine Anzeichen für eine offensichtliche Todesursache gegeben, auch keinen Abschiedsbrief, der auf Suizid hingedeutet hätte. Zunächst wurde vermutet, dass giftige Gase aus alten Minen in der Nähe für den Tod der Familie verantwortlich sein könnten. Diese Theorie wurde inzwischen verworfen.

Quelle zum Einstieg, englischsprachige Links enthalten: https://www.spiegel.de/panorama/sierra-national-forest-familie-stirbt-beim-wandern-todesursache-unklar-a-310d504b-48bf-450d-9d76-6961327418eb

Da muss man wohl die weiteren Ermittlungen abwarten, ein toxikologisches Gutachten dauert ja immer etwas länger.

Hier ein ausführlicherer Bericht inkl. Karte.
https://www.sfchronicle.com/bayarea/article/Not-one-clue-The-mystery-is-only-deepening-16401921.php

Der Fundort müsste hier sein
https://www.google.com/maps/place/Hites+Cove+Rd,+California+95338,+USA/@37.60253,-119.8307942,746m/data=!3m1!1e3!4m5!3m4!1s0x8096bf77558cae59:0xdd14d82a6d74c8ef!8m2!3d37.591968!4d-119.852563


Große stehende Gewässer oder so was wie Kraterseen, die große Mengen an CO2 freisetzen, scheinen da nicht in der Nähe zu sein.

Es war allerdings sehr heiß, 107-109 Grad Fahrenheit, also über 40 Grad Celsius. Aber dass sowohl die Eltern als auch der Hund im gleichen Areal gleichzeitig gestorben sind, ist ja eher unwahrscheinlich.

Das finde ich auch einen sehr seltsamen Fall. Ich bin sehr gespannt auf die Toxikologische Untersuchung. Da sind ja scheinbar auch Algen im Gespräch. Die Familie hatte ja noch etwas Wasser dabei, vielleicht haben sie das doch irgendwie irgendwo aufgefüllt und getrunken und der Hund ebenso. Das alle an einem Hitzschlag sterben mit dem Hund fällt mir schwer zu glauben. Ich denke eher an Vergiftung. Der Vater hat sich ja scheinbar mit Baby und Hund hingesetzt bevor er gestorben ist, während die Mutter noch etwas weiter ging. Sehr schlimm.

Ja, gut möglich, dass was im Wasser nicht in Ordnung war. Wenn man dem Pfad auf der Karte folgt, dann führt der wohl runter in den Devil Gulch und endet an einem Fluss. Zumindest der Hund wird da getrunken haben, aber die Erwachsenen auch? Eigentlich sollten Anwohner wissen, dass man kein Wasser trinken darf. Es stand ja sogar ein Hinweisschild in der Region. Ich würde schon davon ausgehen, dass Einheimische schon ein bisschen mehr Vorsicht walten lassen beim Wandern. Gibt ja ein paar Gefahren in Region, Schlangen, Berglöwen, Poison oak, etc.

@Stan_Marsh
Ja ich fände es auch seltsam wenn sie daraus getrunken hätten und dann auch noch dem Baby etwas gegeben hätten (wobei das Natürlich auch später aufgrund der Hitze gestorben sein kann). Aber was anderes fällt mir da nicht ein. Das Mutter Vater und Hund von Schlangen gebissen wurden find ich auch eher abwegig.

Ich glaube da eher an einen Tod durch Blitzschlag. Um an irgendwelchen Ausgasungen giftiger Algenfelder zu versterben, hätte die Familie schon in einem betroffenen Gewässer baden müssen, inklusive des Babys. Das kann ich mir einfach nicht vorstellen, ebensowenig wie ich es mir vorstellen könnte, dass man einem Baby Brackwasser aus irgendeinem schaumigen Tümpel / Nebenarm eines Flusses zu trinken gibt. So doof ist doch kein Mensch.

@VanDusen
Ja wie gesagt , wenn das Baby evtl verdurstet ist, als die Eltern schon tot waren, kann es sein, dass sie vergiftet wurden, aber auch eher unwahrscheinlich. Bezüglich Blitzschlag keine Ahnung, sie waren ja in einer Senke und ich denke insgesamt würde man da doch ggf direkt Verbrennungen etc. sehen? Oder nicht

Die Hitze darf man nicht aus den Augen lassen, gab doch sogar hier einen Thread zu den toten Wanderern in White Sands, oder habe ich das wo anders mal gelesen? die sind verdurstet bzw. starben an der Hitze
https://www.stern.de/panorama/weltgeschehen/new-mexico--ehepaar-stirbt-beim-wandern-in-der-wueste-6375446.html

Im Falle einer Vergiftung hätte es ja ausgereicht, wenn nur die Erwachsenen und der Hund was getrunken haben.

Ein Blitzschlag ist auch denkbar, aber dann hätte man sie anders vorgefunden, nicht sitzend und die Frau noch etwas weiter oben. Oder aber bei einem direkten Einschlag eben Verbrennungen.

@Stan_Marsh
Ja das denke ich auch

Stan_Marsh schrieb:Die Hitze darf man nicht aus den Augen lassen, gab doch sogar hier einen Thread zu den toten Wanderern in White Sands, oder habe ich das wo anders mal gelesen?

Aber hier gab es keinen Schatten ich denke, dass war in dem vorliegenden Fall anders da waren ja viele Bäume etc. soweit ich das Gebiet jetzt einordne.
Aber wer weiß, seltsam ist zwar einerseits, dass sie noch etwas Wasser dabei hatten, anderseits, wenn sie wussten, dass es noch etwa 2km zum Auto sind wollten sie das ggf einteilen, wozu sie dann nicht mehr kamen

Das SELTSAME ist: Was auch immer einer Familie passieren kann, normalerweise fallen dann nicht alle gleichzeitig um. Selbst bei einer Vergiftung reagiert ja jeder anders, einem wird früher schlecht, dem anderen erst viel später.

@KLBG
Außer es war wirklich die Hitze und das beide aufeinander gewartet haben etc. Dann sagt der Mann er kann nicht mehr, setzt sich mit dem Baby (vllt war da Schatten und dann muss die Frau es nicht tragen) und die Frau sagt sie geht allein zum Auto und lässt ggf das letzte Wasser beim Baby
Leider ist unklar, wie viel weiter weg die Frau lag

https://www.rtl.de/cms/raetselhafter-tod-im-yosemite-nationalpark-leichen-einer-familie-auf-diesem-wanderweg-gefunden-4817955.html
Hier kann man ein bisschen die bodycam der Polizei in der Gegend sehen viel mit Bäumen ist da wirklich nicht

In dem ganz zu Anfang verlinkten Artikel steht, eine Dehydrierung käme eher nicht in Frage, weil der Hund bei der Familie gefunden wurde; anscheinend halten Hunde es länger ohne Wasser aus. Klar bleiben sie erst mal bei ihrer "Herde", bloß wenn sie am Verdursten sind, werden sie schon im letzten Moment Wasser suchen gehen. Außerdem werden die Anzeichen eines Todes durch Dehydrierung bekannt sein, denke ich, das hätte man inzwischen feststellen können.
Die arme Familie. Sie waren den Berichten zufolge Wanderungen gewöhnt, kannten sich aus und waren nicht leichtsinnig.

Ohne VPN kommt man nicht auf die Seite, aber in der Überschrift steht wohl, dass die giftigen Algen im Hauptverdacht sind: (Bericht von gestern)

https://www.wreg.com/news/toxic-algae-blooms-now-prime-suspect-in-mysterious-deaths-of-california-family/

Gestern dachte ich noch, das sei ein alter Fall. Gibt hier auch einen Thread.

Der rätselhafte Fall der Jamison Familie 2009

Aber dann war es die falsche Gegend. Jedoch auch der in obigem Thread verlinkte Fall zur Familie Mc Stray klingt ähnlich.

Der rätselhafte Fall der Jamison Familie 2009 (Beitrag von nodoc)

Das ganze Familien zu Tode kommen in unwegsamen Gebieten scheint wohl häufiger zu passieren.

Carietta schrieb:Das ganze Familien zu Tode kommen in unwegsamen Gebieten scheint wohl häufiger zu passieren.

Naja, die Zeiträume und die Gebiete sind groß, da ist "häufig" eher ein relativer Begriff. Ich habe mich an die deutsche Familie erinnert, die im Death Valley umgekommen ist.

https://www.sueddeutsche.de/panorama/vermisste-deutsche-familie-knochenfund-im-tal-des-todes-1.132155#:~:text=Vor%2013%20Jahren%20verschwand%20eine,einer%20vermissten%20deutschen%20Familie%20kl%C3%A4ren.


Aber letztendlich haben diese Fälle nur den Westen der USA und den Status der Familie gemeinsam. Dieser Fall hier ist ja nur mysteriös, weil die Todesursache noch nicht geklärt werden konnte. Eigentlich war ja alles harmlos, eine kleine Wanderung in einem normalerweise unproblematischem Gebiet und verlaufen hatten sie sich auch nicht und es gibt trotz erster Obduktion keinen Hinweis auf die Todesursache.

Höchstwahrscheinlich wird das toxikologische Gutachten den Fall lösen. Tragisch, sehr selten, aber es werden wohl keine unerklärbaren Punkte zurückbleiben. Offen bleibt ggf., ob sie direkten Kontakt mit den Algen hatten, vielleicht sogar Wasser getrunken haben, was vielleicht leichtsinnig wahr und eigentlich hätten sie die Warnungen bzgl. des Merced Rivers aus dem Juli kennen müssen.
Oder aber ob es bereits ausreichte, dass sie am Ufer irgendwelchen Gasen oder Sporen ausgesetzt waren, ohne direkten Kontakt mit dem Wasser. (was ich mir irgendwie nicht vorstellen kann)

Ich gehe von einer Art Sauergas-Anomalie aus. Sowas kann in der Nähe von Minen, Höhlen, Kraterseen und grossen, stehenden Gewässern vorkommen. Kam wohl auch schön öfter vor in Amerika. Wenn man diesem Gas ausgesetzt ist wird die Sauerstoff-Aufnahme stark erschwert, gepaart mit den Wetterbedingungen führt das dann relativ schnell zum Tod.

Man sollte die Umgebung nach toten Tieren absuchen, aber spätestens das toxikologische Gutachten wird das wohl bestätigen denke ich.

Hab ein paar Artikel zu solchen Vorfällen gefunden, die suche ich später mal zusammen.

Dass es an den Algen lag, ist wohl eher unwahrscheinlich:

Briese also said investigators were considering toxic algae blooms as a possible cause, and that the U.S. Forest Service had recently posted warnings about toxic algae at the start of the trail near Hites Cove, where the bodies were found, according to the Fresno Bee.

People who swim, wade or participate in other aquatic activities in water laced with cyanobacterial toxins can develop health effects such as skin rashes, diarrhea and vomiting (if they ingest the toxins), or develop problems with the liver, kidneys or nervous system. But there are no known human deaths connected to drinking or wading in such contaminated water, according to the California Department of Public Health.

https://www.livescience.com/how-did-california-family-die-hiking-toxic-algae-bloom.html

vonCarstein schrieb:Man sollte die Umgebung nach toten Tieren absuchen,

Es wurden wohl keine weiteren toten Tiere gefunden und die Gase aus Minen oder Kraterseen hat man wohl auch schon ausgeschlossen.
Eine CO Vergiftung kann man wohl ganz gut bei einer Autopsie nachweisen.

Eine Katastrophe wie beim Nyos See ist also eher nicht wahrscheinlich.

Papaya64 schrieb:People who swim, wade or participate in other aquatic activities in water laced with cyanobacterial toxins can develop health effects such as skin rashes, diarrhea and vomiting

Hm, dann hätte man diese Vergiftungserscheinungen ja doch feststellen müssen.
Es bleibt also wirklich noch mysteriös.


Es gab ja auch einen ähnlichen Fall in DE, bei dem giftige Gase vermutet wurden.
https://www.echo24.de/baden-wuerttemberg/baden-wuerttemberg-ehepaar-giftgas-tragoedie-raetsel-polizei-tod-oelbronn-duerrn-faulgas-tuempel-obduktion-zr-90148831.html
Aber beide hatten wohl ein gesundheitliches Problem, so unwahrscheinlich das klingt.

Flashster schrieb:Außer es war wirklich die Hitze

Imho ist es extrem unwahrscheinlich dass bei Hitze alle Personen zum gleichen Zeitpunkt sterben. Auch dass Hund, Kind, Mann zugleich kollabieren und dann die Ehefrau auch ist bei der Hitze total unwahrscheinlich. Erst recht friedlich sitzend.

Reine Spekulation:

Möglicherweise hatte ein Familienmitglied erweiterten Suizid vorbereitet und in einer Trinkflasche befand sich schnell wirkendes Gift. Zu einem bestimmten Zeitpunkt im Zuge einer Rast gab die Person allen zu trinken und wollte dasitzend ein friedliches Ende aller Beteiligten. Möglicherweise hatte die Ehefrau dies noch bemerkt und versuchte sich zum Auto zu retten, um Hilfe zu holen?

Nur eine Idee…