Rentnerin nach Friedhofsbesuch verschwunden

Der Blutfleck paßt zu einem Schädelbasisbruch. Da läuft der verunfallten Person das Blut aus Ohr und Nase. Das gibt eine richtige Blutpfütze.

Für mich sieht das Ganze nach einem Unfall mit motorisiertem Fahrzeug (tippe auf PKW oder Größeres). Rückwärts schwungvoll ausgeparkt, Person umgenietet und evtl. noch zusätzlich überrollt.

Retsiemfoh schrieb:Das alles inszeniert zu haben ist nicht abwegig, und Verbrechen auf Friedhöfen hat es ja schon gegeben. Wiederum ist die Gefahr dabei einen Fehler zu machen, das es so wie sich der angebliche Tatort darstellt doch nicht gewesen sein kann durchaus möglich.

Grundsätzlich ist immer die Frage, was passiert wenn eine Sache komplizierter wird - sie wird auch anfälliger für Fehler. Und außerdem: Wer sich schon, wie hier angenommen, die Mühe macht, da einen Blutfleck zu inszenieren, der ist dann aber wiederum so dumm, dass er die oben von @Kuno426 angemerkten Punkte übersieht? Das passt dann nicht zusammen.

Mal ganz abgesehen von der Frage, was denn das Motiv für einen Mord (und um den müsste es sich ja handeln, wenn jemand sich die Mühe macht, das alles zu inszenieren) gewesen wäre.

Wer hat etwas davon, eine harmlose alte Dame umzubringen? Und jetzt bitte nicht kommen mit "Oh, da hatte es jemand bestimmt auf das Erbe abgesehen..." - die Ermittler werden nicht so dumm sein, dass sie nicht auch auf so eine Idee kamen und das überprüft haben.

Fagott schrieb:Der Blutfleck paßt zu einem Schädelbasisbruch. Da läuft der verunfallten Person das Blut aus Ohr und Nase. Das gibt eine richtige Blutpfütze.

Hätte sich dann nicht auch Blut in Gesicht und Haaren befunden, weches beim Abtransport getropft hätte? Innerhalb von max 5 Minuten kann dies noch nicht geronnen sein.

Der Blutfleck befand sich im übrigen nicht direkt auf dem Parkplatz, sondern bei den Fahrradständern am Eingang der Friedhofsanlage

brigittsche schrieb:Mal ganz abgesehen von der Frage, was denn das Motiv für einen Mord (und um den müsste es sich ja handeln, wenn jemand sich die Mühe macht, das alles zu inszenieren) gewesen wäre

Es könnte auch einen Unfall gegeben haben, der auf diese Art vertuscht werden sollte, es muss sich nicht um Mord gehandelt haben.

brigittsche schrieb:Wer hat etwas davon, eine harmlose alte Dame umzubringen? Und jetzt bitte nicht kommen mit "Oh, da hatte es jemand bestimmt auf das Erbe abgesehen..." - die Ermittler werden nicht so dumm sein, dass sie nicht auch auf so eine Idee kamen und das überprüft haben.

Ist eine von vielen Möglichkeiten. Etwas zu überprüfen und etwas am Ende auch nachzuweisen können sind zwei verschiedene Dinge. Gibt hierzu genug Beispiele in anderen Kriminalfällen wo die Ermittler Verdächtige haben, diesen jedoch einfach nichts nachweisen können. Beispielsweise der Fall von Maddie McCann oder Rebecca Reusch.

Es muss sich ja auch nicht zwangsläufig um einen Mord handeln. Es kann genau so gut eine Affekttat oder ein Unfall gewesen sein, welcher vertuscht werden soll.

@maskentraeger1
bei einem Unfall mit Todesfolge, machen sich viele Personen nicht die Mühe, die tödlich verunglückte Personen noch mitzunehmen !
meistens entfernen sie sich doch zügig vom Unfallort, blicken höchstens noch umher, um zu sehen, ob das jemand mitbekommen hat

bestenfalls wird das Auto umlackiert oder gewechselt, oder gewaschen ?

maskentraeger1 schrieb:Es muss sich ja auch nicht zwangsläufig um einen Mord handeln.

Die Diskussion drehte sich ja gerade um die Frage, ob es ein Mord war und das alles dort auf dem Parkplatz nur eine Inszenierung. Darauf habe ich mich bezogen.

Dass ein Unfall auch möglich wäre, ist ja eine andere Frage.

Ich persönlich (!) halte einen Unfall (mit anschließender Verbringung) auch eher für wahrscheinlich als eine Inszenierung in Verbindung mit einem Mord, der an ganz anderer Stelle passiert ist.

Wenn ich eine Liste der möglichen Szenarien nach Wahrscheinlichkeit aufstellen müsste, wäre Unfall auf Platz eins, Mord auf zwei und eine Entführung auf drei.

@Adrenalinchen: Vielen Dank für die Bilder!!!

eine Inszenierung ? sie wurde woanders im Affekt erschlagen, das Blut aufgefangen, ihren Autoschlüssel genommen, die Blumen und Arbeitsgeräte ins Auto gebracht, vom Wohnort in ihrem Auto zum Friedhof gefahren (!)
das Blut auf dem Boden verteilt, das Arbeitsgerät an das Auto gelehnt ?

nun gut, warum auch nicht

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So sieht es aus, wenn man (wie ich vorher beschrieben habe) links abbiegt. Durch die Kapelle ist vom Parkplatz nichts zu sehen.

Habe heute auch mal drauf geachtet, ob man vom Friedhof hört, wenn ein Auto auf den Parkplatz fährt. Antwort: Jain. Da ich mich natürlich drauf konzentriert habe, habe ich es natürlich gehört, als ich in der unteren Reihe war.
Weiter oben, hört man nichts mehr. Man muss dabei auch bedenken, dass hinter dem Friedhof eine Bahnstrecke ist (Osnabrück - Bremen), dann in Hörweite die B51 und B218. Die hört man schon sehr deutlich.

Adrenalinchen schrieb:Der Friedhof selbst ist von einer Hecke umgeben. Über die kannst du aber drüber schauen

Super, vielen Dank für die Auskunft ! Vielen Dank auch für die aktuellen Bilder vom Friedhof, sehr interessant.

Da sich Frau Koch ja zu einem relativ späten Tageszeitpunkt entschlossen hat, auf den Friedhof zu fahren, dürften sich nur noch sehr wenige andere Besucher dort aufgehalten haben.....man erfährt nirgends, welche Anzahl, oder ?

Wenn man hypothetisch von z. B 2 anderen Besuchern ausgeht, und die sich unglücklicherweise dort aufgehalten haben, wo dein letztes, heutiges Foto entstand, hätte wohl niemand etwas von einem Unfall etc. mitbekommen, da schlicht nicht einsehbar, und auch dank der von dir beschriebenen Unwahrscheinlichkeit, ein Auto zu hören, hätte alles ungesehen ablaufen können.

Dank deiner Fotos kann man davon ausgehen, dass sich seit 1999 nicht signifikant etwas an der Örtlichkeit verändert hat !?
Außer Rückbau der Treppe, und neue Bäume am Parkplatz, dort, wo das Auto von Frau Koch gefunden wurde ?

Ist der Parkplatz inzwischen gepflastert worden ? Nicht fallrelevant, würde mich trotzdem interessieren.... ;)

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Bilder jetzt noch mal anonymisiert.

PARAMOUR schrieb:Außer Rückbau der Treppe, und neue Bäume am Parkplatz, dort, wo das Auto von Frau Koch gefunden wurde ?

Ist der Parkplatz inzwischen gepflastert worden ? Nicht fallrelevant, würde mich trotzdem interessieren

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So ist der aktuelle Blick vom Parkplatz. Dort wo die "Senke" im Gebüsch ist, war die Treppe. Der Parkplatz ist immernoch Schotter.

Sieht eigentlich nach einem netten ruhigen Fleckchen aus. Und scheint auch ein relativ alter Friedhof zu sein.

Dass gerade da etwas geschieht…unabhängig ob es jetzt ein Unfall oder ein Verbrechen war.

Wird eigentlich in der Gegend noch über Frau Kochs Verschwinden gesprochen oder ist sie vergessen?

Wenn der Friedhof 24/7 geöffnet hat, werden ggf. auch abends Besucher da sein, die tagsüber nicht können oder sich der sommerlichen Hitze nicht aussetzen wollen. Wir haben hier auch einen FH, der rund um die Uhr offen ist (allerdings wird er, da dort nicht mehr beerdigt wird, mehr als Park genutzt, also ein etwas hinkender Vergleich), aber da ist Abend durchaus was los. Nicht nur Jogger, sondern zunehmend nachts auch Obdachlose oder Geisterjäger, die dort aber eher Weingeister finden.

Aber auch auf den aktiven Friedhöfen ist bei uns bis zur Schließung immer was los. Allerdings sind wir eine provinzielle Großstadt; also hinkt auch der Vergleich zum Friedhof Leckermühle.

Es wurde, aber ich weiß nicht mehr, ob es ein Artikel oder ein TV-Bericht war, gesagt, dass zur vermuteten Verschwindezeit Frau Kochs noch Besucher auf dem Friedhof waren. Sehr schade, dass offensichtlich niemand etwas mitbekommen hat.

Aber keine Theorie ist so richtig rund. Irgendwo gibt es immer einen Haken. Ich hoffe, irgendwann wird ihr Schicksal geklärt werden können.

wenn bei einem "Unfall", Menschen sich ihrer Verantwortung entziehen, was ja leider öfter vorkommt, schon bei Sachbeschädigungen,
dann hauen die meistens nur noch vom Unfallort ab, aber nehmen eine tote Person doch nicht noch mit !

die hätten doch dadurch erst recht ein Problem mit einer Leiche im Auto !

PARAMOUR schrieb:Entweder war Frau Koch an dem Abend nicht auf dem Friedhof, oder sie wurde vom Parkplatz via Auto verbracht, bzgl. der Suchhunde dürfte es da keine andere Möglichkeit geben.....deswegen dürfte auch ein Entfernen von Frau Koch zu Fuß nahezu ausgeschlossen sein.

Das bringt es meines Erachtens auf den Punkt. Niemand schafft eine durch einen Unfall/medizinische Notlage entstandene Leiche fort. Wenn sich Frau K. noch irgendwo hingeschleppt hätte, wäre sie auch gefunden worden, abgesehen dass das Verhalten der Hunde zu diesem Szenario nicht passt.

Meines Erachtens könnte es sich um ein Kapitalverbrechen handeln, womöglich eine Beziehungstat. Der Täter könnte in einer Beziehung (welcher Art auch immer) zu Frau K. gestanden haben.

CaiaLia schrieb:Aber keine Theorie ist so richtig rund. Irgendwo gibt es immer einen Haken. Ich hoffe, irgendwann wird ihr Schicksal geklärt werden können.

Das ist die Krux an dem ganzen Fall, keine aufgestellte Theorie ist rund. Ich hoffe auch sehr, dass Frau Koch zumindest irgendwann einmal gefunden wird, um sie würdevoll bestatten zu können, und den Angehörigen wenigstens in der Hinsicht etwas mehr Frieden geben können.

Mir ist gerade aufgefallen, dass zum Zeitpunkt des Geschehens 1999 ein anderer, groberer Belag auf dem Parkkplatz war, sehe ich das richtig, oder täuscht das ?
Auf dem letzten Foto von Adrenalinchen erkennt man sehr gut Reifenspuren, die auf den Fotos von 1999 nirgends zu entdecken sind, leider....offensichtlich feinerer Schotter, auf dem man Reifenspuren / Schuhabdrücke recht gut sehen kann . Hätte der heutige Belag schon 1999 bestanden, würde man wahrscheinlich gesehen haben, ob um den Blutfleck herum Spuren zu finden sind, die auf ein möglicherweise seltsam abgestelltes Fahrzeug hindeuten, da von sowas nie die Rede war, werden die Ermittler dahingehend leider auch nichts entdeckt haben.