Rentnerin nach Friedhofsbesuch verschwunden

Kann natürlich sein, dass sie einfach zur falschen Zeit am falschen Ort war. Aber was wollte er dann. Sexueller Überfall, Raub, wg 5 Euro, vielleicht hatte sie nicht mal Geld bei, wozu auch, sie wollte das Grab herrichten und es war Sonntag, da hätte sie anschließend nicht mal mehr eingekauft weil ja kein Laden aufhatte. Einfach nur so um seine kranke Mordfantasien auszuleben? Gibt es natürlich alles, aber wer weiß.
Dass sie noch flüchten konnte wie hier einige annehmen glaube ich nicht, sie wurde bestimmt von hinten ko geschlagen, ging zu Boden und lag dann dort, der Täter muss sie dann wohl zeitnah in sein Auto verbracht haben. Das mit den 5 min hab ich auch noch nicht so richtig verstanden, wie die Polizei darauf kommt. Und der Schlüssel auf der Treppe ist auch ein Rätsel.

Zum Motiv: Ich weiß nicht, die drogensüchtigen Räuber lungern ja auch nicht auf einem Friedhofsparkplatz rum und wie ihr gesagt habt, wenig Aussichten, dass da jemand mit voller Geldtasche ist.
Ein Irrer Mordlustiger? Kann man nie ausschließen, aber wozu hätte der sie mitgenommen? Mir scheint ein persönliches Motiv wahrscheinlicher. Reine Spekulation natürlich. Sicher fuhr sie regelmäßig zum Friedhof und es war leicht, ihr dort aufzulauern. Möglichkeiten gibt es viele. Erbschaftsstreit, Nachbarschaftstreitereien. Aggressive Leute gibt es genug. Seltsam nur, dass die Polizei nichts rausfinden konnte.

FritzPhantom schrieb:Zum Motiv: Ich weiß nicht, die drogensüchtigen Räuber lungern ja auch nicht auf einem Friedhofsparkplatz rum und wie ihr gesagt habt, wenig Aussichten, dass da jemand mit voller Geldtasche ist.
Ein Irrer Mordlustiger? Kann man nie ausschließen, aber wozu hätte der sie mitgenommen? Mir scheint ein persönliches Motiv wahrscheinlicher. Reine Spekulation natürlich. Sicher fuhr sie regelmäßig zum Friedhof und es war leicht, ihr dort aufzulauern. Möglichkeiten gibt es viele. Erbschaftsstreit, Nachbarschaftstreitereien. Aggressive Leute gibt es genug. Seltsam nur, dass die Polizei nichts rausfinden konnte.

Einen (missglückten) Raub würde ich auch eher ausschließen, zumal Frau Koch nach dem Bild und dem von ihr gefahrenen Auto (Opel Corsa) nach geurteilt nicht den Eindruck erweckte, übermäßig vermögend zu sein. Wenn man schon auf einem Parkplatz lauert, um jemanden auszurauben, dann doch eher eine Person, die wohlhabender erscheint.

Ich vermute auch, dass ein persönliches Motiv vorliegt.

Wurde damals überprüft, ob an dem Gartengerät, was am Auto lehnte, oder an der Brille im Auto oder an dem Schlüssel Blut haftete? Dazu konnte ich nichts finden.
War die Brille beschädigt? Wo lag diese denn genau im Auto? Hat Fr. Koch diese immer getragen?

jadegreen schrieb:Wurde damals überprüft, ob an dem Gartengerät, was am Auto lehnte, oder an der Brille im Auto oder an dem Schlüssel Blut haftete?

Dazu ist nichts bekannt. Vermutlich kein Blut, es wäre sonst erwähnt worden.

jadegreen schrieb:War die Brille beschädigt?

Dazu ist nichts bekannt. Vermutlich keine Beschädigung, sie wäre sonst erwähnt worden.

Wenn ihr noch Informationen zur Örtlichkeit benötigt - ich habe mir alles angeschaut.

Original anzeigen (4,9 MB)

jadegreen schrieb:Wurde damals überprüft, ob an dem Gartengerät, was am Auto lehnte, oder an der Brille im Auto oder an dem Schlüssel Blut haftete?

Ich habe das so verstanden, dass man "nur" den Blutfleck neben dem Auto fand. Und dass der wohl so wie er aussah dadurch entstanden ist, dass sie dort lag. Wenn es noch mehr Blutspuren gegeben hätte, dann hätte man das vermutlich nicht so betont.

Wenn an der Brille IM Auto Blut gewesen wäre, dann würde das die ganze Sache ja anders aussehen lassen und wäre mit Sicherheit auch erwähnt worden.

Lichtgestählt: Ja, ich verstehe die Parkplatzsituation nicht so ganz. Kannst du beurteilen, ob rein von der Anordnung der Parkflächen her die Annahme realistisch ist, ein zurückstoßendes Auto könnte die Rentnerin verletzt haben?

brigittsche schrieb:Ich habe das so verstanden, dass man "nur" den Blutfleck neben dem Auto fand. Und dass der wohl so wie er aussah dadurch entstanden ist, dass sie dort lag. Wenn es noch mehr Blutspuren gegeben hätte, dann hätte man das vermutlich nicht so betont.

So habe ich das auch verstanden und auf dem Foto der Polizei war auch keine weiter Blutlache zu sehen. Wie gesagt, ich vermute, dass sie mit einem heftigen Schlag niedergestreckt wurde, bewusstlos oder gar tot zu Boden sackte und dann abtransportiert wurde.

Stellt sich nur die Frage, wie auf diesem Wege keine weiteren Blutspuren bzw. Schleifspuren entstehen konnten.

Fat-Juergen schrieb:verstehe die Parkplatzsituation nicht so ganz.

Es gibt dort keine vorgegebene Parkordnung, besondere Gefahrenpunkte existieren nicht. Aber solche Unfälle können eigentlich überall passieren, zumal bei trübem Wetter und unauffälliger Kleidung.

Der “Rastplatz“ an der Bundesstraße liegt in einiger Entfernung. Er besteht eigentlich nur aus den ersten Metern der alten, baumbestandenen Trasse, die auch als Zufahrt zum Friedhof dient.

Danke Lichtgestählt! Gut, ein Unfall ist immer möglich. Allerdings müßten die beiden ja allein auf dem Parkplatz gewesen sein, sonst wäre ja das Wegschaffen des Körpers nicht ernsthaft möglich. Ob man da die Frau einschl. Harke so leicht übersieht? Naja, schon möglich.

Jedenfalls habe ich mittlerweile erfahren, dass es in Friedhöfen durchaus öfter Raubüberfälle auf ältere Damen geben soll. Nur selten wird man die überfallene Person dann beseitigen. Wer macht das überhaupt? Sexualverbrecher, oder? Aber wie gesagt, durch eine unerwartet schwere Verletzung von Frau könnte der Täter Angst bekommen und in einer Beseitigung das kleinere Risiko gesehen haben.

Für mich sieht es so aus, dass die Polizei eine Beziehungstat im weiteren Sinne (zB Freunde, Nachbarn, Bekannte aller Art) nicht ausschließt, wobei der/die Täter heute nicht mehr am Leben sein müssen, so dass potentielle Zeugen keine Scheu haben sollten, sich zu melden. Den Appell der Polizei finde ich jedenfalls deutlich.

„Es ist nach wie vor nur schwer vorstellbar, dass damals niemand etwas gesehen hat. Wir hoffen auf Zeugenaussagen von Menschen, die sich bisher nicht gemeldet haben“, sagte Guido Schiotka erst kürzlich in der ZDF-Fernsehsendung „Hallo Deutschland“. Hoffnung macht den Akteuren unter anderem der lange zeitliche Abstand zur Tat. Fast 22 Jahre nach dem Verschwinden von Aenne Koch könnten sich vielleicht Zeugen melden, „die heute niemanden mehr schützen müssen“.

Quelle: https://www.westfalen-blatt.de/owl/kreis-minden-luebbecke/bad-oeynhausen/ermittler-rollen-fall-aenne-koch-neu-auf-1006762

Andante schrieb:Für mich sieht es so aus, dass die Polizei eine Beziehungstat im weiteren Sinne (zB Freunde, Nachbarn, Bekannte aller Art) nicht ausschließt, wobei der/die Täter heute nicht mehr am Leben sein müssen, so dass potentielle Zeugen keine Scheu haben sollten, sich zu melden.

Ich lese den Aufruf nicht unbedingt so, dass es eine Beziehungstat gewesen sein könnte, sondern ich finde es geht eher um Zeugen (z. B. andere Friedhofsbesucher, Autofahrer die vorbeikamen....) die wiederum den Täter (er)kannten oder um Leute, denen der Täter von der Sache erzählt hat. Dass man niemanden mehr schützen muss kann man tatsächlich so interpretieren, dass der Täter schon tot ist. Es könnte aber z. B. auch bedeuten, dass damals eine Ehefrau nicht gegen ihren Mann aussagen wollte, heute die Ehe aber nicht mehr besteht....Man könnte sich da viele Konstellationen denken, und es wäre den Angehörigen zu wünschen, dass es so ist und sich jemand meldet.

Ich habe eine kurze Frage zur Örtlichkeit.

Der Schlüssel der Frau Koch wurde doch auf der untersten Stufe einer Treppe gefunden, wenn ich mich recht erinnere in der Nähe des Autos.
Auf dem Bild, das @Lichtgestählt gemacht hat, ist diese nicht zu stehen.

Hat man die Treppe in der Zeit abgebaut und den Eingang behindertengerecht geebnet oder ist die Treppe an einer anderen Stelle?

CaiaLia schrieb:Der Schlüssel der Frau Koch wurde doch auf der untersten Stufe einer Treppe gefunden, wenn ich mich recht erinnere in der Nähe des Autos.
Auf dem Bild, das @

Die Treppe führt nicht zum Friedhof selbst, sondern zur Friedhofskapelle. Diese Kapelle befindet sich links vor dem Friedhofstor. Das Dach der Kapelle ist auf meinem Foto zu erkennen.

Lichtgestählt schrieb:Die Treppe führt nicht zum Friedhof selbst, sondern zur Friedhofskapelle. Diese Kapelle befindet sich links vor dem Friedhofstor. Das Dach der Kapelle ist auf meinem Foto zu erkennen.

Vielen Dank für die schnelle Antwort. Nach google maps zu urteilen ist die Treppe dann linksseitig des Parkplatzes...?

Auto auf dem Parkplatz geparkt, die Harke ans Auto gelehnt...man fand den Blutfleck mit nachweislich Frau Kochs Blut ein paar Schritte vom Auto entfernt, der Schlüssel lag an der rechten Ecke der untersten Stufe der Treppe (und wenn die Bepflanzung damals auch schon so war, wie sie jetzt bei den Satellitenbildern googles angezeigt wird), dann wird es mit einem Wurf schwierig - geht man davon aus, dass ihn der Täter dorthin verbrachte.

Sehr merkwürdig das alles...und traurig. Ich kriege immer einen ordentlichen Hals, wenn es um Übergriffe an älteren Personen geht.

Es gibt meiner Meinung nach 2 Möglichkeiten bezüglich des Schlüssels.

1. Jemand fand den Schlüssel und legte ihn auf die Treppe.
2. Das Opfer befand sich schon im Friedhof oder war auf den Weg dorthin um eventuell eine Schubkarre zu holen, entdeckte dort etwas, rannte zum Auto und verlor auf der Treppe den Schlüssel.

Ich tendiere zu Nr. 2.

Was meint ihr?

Ah das mit der Treppe hat sich geklärt. Ich habe mir nochmals das Video von Hallo Deutschland angesehen. Da ist ein Wurf etc. ja möglich. Mein Fehler.
Es hat mich verwirrt, dass die Treppe auf deinem Foto @Lichtgestählt nicht sichtbar ist. Da ist aber wohl einfach nur die Bepflanzung im Weg.

Marinopay schrieb:Das Opfer befand sich schon im Friedhof oder war auf den Weg dorthin um eventuell eine Schubkarre zu holen, entdeckte dort etwas, rannte zum Auto und verlor auf der Treppe den Schlüssel.

Hm...wäre es da nicht einfacher, den geebneten Weg herunterzulaufen? Treppen sind ja immer, gerade wenn man rennen sollte, ein ordentliches Sturzrisiko, altersunabhängig.
Aber ggf. war sie auf dem Weg in die Kapelle oder aus ihr heraus.

Ist die Kapelle (tagsüber) immer offen? Oder nur wenn Aussegnungen/Trauerfeiern stattfinden?

Trotzdem, es bleibt sehr merkwürdig. Ein Zeitfenster von fünf Minuten. Das ist so gesehen nicht viel. Vor allem, wenn es taghell war und Leute den Friedhof besuchten.
Es irritiert mich, wie der Täter in dieser kurzen Zeit eine Frau förmlich "verschwinden" hat lassen.
Da ist ja nichts...nur der Fleck. Keine Schleifspur, keine Blutstropfenspur...nichts.
Und wenn der Täter den Schlüssel wirklich dorthin gelegt oder geworfen hat, es finden sich wohl auch keine Fremdspuren daran.

War er vorbereitet? Trug Handschuhe? Wenn ja, wieso? Kann eh keiner von uns beantworten.

Aber es ist alles so irrational. Als ob sich Frau Koch einfach "aufgelöst" hat.

Ich hatte mir das viel offener, also nur direkt neben einer Straße vorgestellt. Das Foto zeigt mir, dass viel Bewuchs um den Friedhof und Parktplatz da ist. Somit müssen weitere Besucher, so es sie denn gab, wirklich nichts davon mitbekommen haben. Auf einem geschotterten Parkplatz gibt es immer sichtbare Spuren, die von Fußgängern und Fahrzeugen hinterlassen werden. Eine Schleifspur muss nicht unbedingt deutlich sichtbar werden. Kann ja sein, dass der Täter mit seinem Auto neben die Frau fuhr, sie dann in sein Auto hievte und mögliche Spuren mit den eigenen Füßen verwischte. Falls es mehr als einer waren, umso einfacher.
Ich könnte mir schon einen Unfall auch vorstellen. Mit einem SUV oder Sprinter durchaus möglich. Derjenige hat sich kurz vom Schock erholt und die Entscheidung gefasst, sie schnell ins Auto zu packen und woanders abzulegen. Evtl. vor dem Hintergrund, weil sich auf dem Friedhof noch andere Leute bewegten und er Angst hatte, dass sie dazu kommen. Fahrerflucht bei Verletzten und Toten kommt doch häufig vor. Nur meistens werden die Opfer liegengelassen. Selbst wenn er vor hatte, die Frau ins Krankenhaus zu fahren, könnte sie unterwegs verstorben sein und er sich ihrer entledigt haben. Wie weit entfernt liegt denn das nächste Krankenhaus?
Mordlust wurde hier auch erwähnt, halte ich aber eher für unwahrscheinlich, es sei denn, es gibt doch einen Zusammenhang mit diesem Serienmörder. Ob der mit eigenem Auto unterwegs war, ist mir allerdings unbekannt. Das wissen vielleicht die, die sich mit seinem speziellen Fall schon befasst haben.

Ich gehe auch am ehesten von einem Unfall aus, der dann vertuscht wurde.

Zum einen scheint ja der Friedhof zu diesem Zeitpunkt gut besucht gewesen zu sein. Es gab nur ein Zeitfenster von 5 Minuten in dem diese spezielle Stelle auf dem Parkplatz unbeobachtet war.

Und das heißt auch: Es ist recht unwahrscheinlich, dass dort ein Täter lauerte, der einen Überfall oder einen Mord plante.

Zum anderen ist auf einem Friedhofsparkplatz ja vermehrt damit zu rechnen, dass dort Leute autofahren, die aus Altersgründen eigentlich nicht mehr fahren sollten.

Frau Koch könnte einem solchen Autofahrer - oder einer Autofahrerin - zum Opfer gefallen sein.

Er/Sie hat Frau Koch dann in einer Panikreaktion ins Auto geladen. Ob der Gedankengang dabei nun "Sie kommt schneller ins Krankenhaus, wenn ich sie selbst fahre" oder eher "Das darf niemand wissen! Ich bekomme nie mehr meinen Führerschein zurück!!" war, kann nur der/ die Täter/in wissen.

Und er oder sie ist heute sehr wahrscheinlich selbst schon verstorben. (Und liegt ziemlich sicher auf demselben Friedhof.) Denn wir reden von einer Person, die wahrscheinlich älter als Fr.Koch selbst war. Und die wäre heute über 90.

Deshalb sucht die Polizei nach auch einem Mitwisser, der heute niemanden mehr schützen muss.
Dass einen solchen gibt, ist durchaus möglich. Der alte Herr oder die alte Dame war ja wohl kein Gewohnheitsverbrecher, sondern nur ein Durchschnittsbürger und brauchte wahrscheinlich Hilfe beim Entsorgen der Leiche sowie Trost und emotionalen Rückhalt.

@Quiver
Das finde ich etwas weit hergeholt. Klar kommt es immer mal wieder vor, dass insbesondere ältere Herrschaften Gas und Bremse verwechseln oder ähnliches, aber dann die kriminelle Energie zu entwickeln, eine verunfallte/verstorbene Person einzuladen (was in dem fortgeschrittenen Alter auch ein übler Kraftakt sein dürfte) und irgendwo abzuladen, halte ich für nahezu ausgeschlossen. Und ausser dem Blutfleck gab es keine Spuren, also auch nichts, was auf einen Unfall hindeuten würde.