Mordfall Heinz Puschnik bis heute ungelöst

Nightrider64 schrieb:Wahrscheinlich ist P zu Gerd hin gefahren und nicht umgekehrt.
Sicherlich wollte Gerd den Mann erst einmal kennen lernen, den er dann „einstellte.“
Ist doch relativ normal., auch bei legalen Jobs muss man den AG aufsuchen und nicht anders herum.

Du meinst, er ist jedesmal, wenn es was zu quittieren gab und Provision abholen angesagt, wieder nach Hannover gefahren, weil "Gerd" dort ansässig war?

Nightrider64 schrieb:Was ich nicht mehr weis: Wurde denn das Treffen am letzten Tag von Gerd noch quittiert ?

Ich glaube, nicht. Da fehlt doch auch die Abrechnung der Provision.

Nightrider64 schrieb:Wahrscheinlich ist P zu Gerd hin gefahren und nicht umgekehrt.

Hannover ist es was mich wundert, da die Entfernung zu groß ist und der Ort fernab der üblichen Route liegt. Puschnik hat überwiegend in Nordrhein-Westfalen und Bayern agiert. Es muss jedoch etwas in Hannover gewesen sein, das ihn dazu veranlasst hat, dort einen Mietwagen zu nehmen. Auffällig ist außerdem, dass er seiner Familie erzählt hat, er würde Computerteile für eine Duisburger Firma ausfahren.

Rein spekulativ betrachtet, passt Hannover in den Zeitraum, in dem Karl Koch und seine Leute aktiv waren. Zudem ist Karl Koch 1989 unter mysteriösen Umständen gestorben. Das sind natürlich nur Überlegungen und Hypothesen meinerseits.

duval schrieb:Rein spekulativ betrachtet, passt Hannover in den Zeitraum, in dem Karl Koch und seine Leute aktiv waren. Zudem ist Karl Koch 1989 unter mysteriösen Umständen gestorben. Das sind natürlich nur Überlegungen und Hypothesen meinerseits.

Und wie könnte das deiner Meinung nach, zusammen hängen?

Koch selbst wird kaum den HP angeheuert haben, außer Hacken hatte der nix mit kriminellen Sachen am Hut, nach dem, was man so lesen und sehen konnte über ihn. Er war ja auf gewisse Weise Idealist. (Wissen muss für jeden Menschen gleich zugänglich sein).
HP passt da imho absolut nicht hin in diese Szene.
Und umgekehrt passt KK absolut nicht zu einer Tötung von HP.

Habe mich mit KK mal recht intensiv befasst, nachdem ich zum 1. Mal den Film über ihn sah.
Von ihm selbst wusste ich lange gar nichts bzw. kann mich nicht erinnern, dass er in DDR thematisiert wurde.
Sein Tod hätte sich wunderbar zum Ausschlachten geeignet, für die DDR Oberen, aber davon hab ich in der Vorwendezeit nix mitbekommen.
(Ich mag die "23" auch sehr, gab es 2x an meinem Geburtstag, Tag und die Minuten der Geburtszeit 😉)

IamSherlocked schrieb:Du meinst, er ist jedesmal, wenn es was zu quittieren gab und Provision abholen angesagt, wieder nach Hannover gefahren, weil "Gerd" dort ansässig war?

Nein, er hatte sich ja später auch woanders getroffen.
Ich nehme ganz einfach an. das wie bei jedem legalen Job auch, quasi ein Vorgespräch stattfand
Und dazu muss man meist zum Arbeitgeber hin.
Seltenst nur kommt der AG zu einem nach Hause.
Gerd, musste den P. erstmal kennen lernen, bevor er ihn beauftragte und bestellte ihn nach Hannover. So what ?

duval schrieb:dem Karl Koch und seine Leute aktiv waren. Zudem ist Karl Koch 1989 unter mysteriösen Umständen gestorben.

Wer soll das sein ?

Nightrider64 schrieb:Wer soll das sein ?

Ein sehr bekannter Hacker.
Hast du noch nie vom "KGB- Hack" gehört?

Wikipedia: KGB-Hack

Nightrider64 schrieb:Nein, er hatte sich ja später auch woanders getroffen.
Ich nehme ganz einfach an. das wie bei jedem legalen Job auch, quasi ein Vorgespräch stattfand
Und dazu muss man meist zum Arbeitgeber hin.
Seltenst nur kommt der AG zu einem nach Hause.
Gerd, musste den P. erstmal kennen lernen, bevor er ihn beauftragte und bestellte ihn nach Hannover. So what ?

Na ja, nur, weil da Nürnberg als Treffpunkt steht im Notizbuch, muss das ja nicht stimmen...
Warum soll sich denn ein AG erst besuchen lassen, dann aber um die Ecke von HP auflaufen um die direkten Geldgeschäfte abzuwickeln?

Ich denke, noch immer, dass das Notizbuch zumindest z.T. ein Fake ist.

Also kann imho auch Nürnberg als Treffpunkt gefaked gewesen sein.
Oder gar Nürnberg und "Gerd".

IamSherlocked schrieb:Und wie könnte das deiner Meinung nach, zusammen hängen?

Der Kontakt könnte möglicherweise in der Untersuchungshaft zustande gekommen sein, insbesondere mit Personen, die Karl Koch nahe standen. Die Vorgehensweise erscheint äußerst interessant: Er erzählte seiner Familie, dass er Fahrdienstleiter bei einer Firma in Duisburg sei. Dabei ist zu bedenken, dass ein Fahrdienstleiter in der Regel für den Fuhrpark der Firma zuständig ist und keine Tausende von Kilometern quer durch die Republik fährt.

Der Gedanke kam auf, weil er von Computerteilen sprach. Zu jener Zeit, im Jahr 1987, waren Computer noch nicht so weit verbreitet wie heute, sowohl in der Nutzung als auch in der Verfügbarkeit.

Es ist außerdem erwähnenswert, dass Karl Koch sich nicht an die Genossen vom MfS gewandt hat. Die DDR hatte damit nichts zu tun. Stattdessen hat er sich direkt an den sowjetischen Geheimdienst KGB gewandt, der ihn dann als Quelle genutzt hat.

Im Übrigen hatte Puschnik die gerichtlichen Weisungen bezüglich der wöchentlichen Meldeauflagen bei der Polizei nicht befolgt. Da er diesen Auflagen nahezu drei Monate lang nicht nachkommen konnte, wurde vermutlich ein neuer Haftbefehl gegen ihn erlassen.

Nightrider64 schrieb:Wer soll das sein ?

Es handelte sich um eine Gruppe von Hackern, die damals durch eine Sicherheitslücke im BTX-System der Deutschen Bundespost in verschiedene Systeme eindringen konnten. Diese Sicherheitslücke nutzten sie aus, um unbefugt in die Systeme einzudringen und die erlangten Informationen gewinnbringend an den sowjetischen Geheimdienst KGB in Ost Berlin zu verkaufen.

duval schrieb:Im Übrigen hatte Puschnik die gerichtlichen Weisungen bezüglich der wöchentlichen Meldeauflagen bei der Polizei nicht befolgt. Da er diesen Auflagen nahezu drei Monate lang nicht nachkommen konnte, wurde vermutlich ein neuer Haftbefehl gegen ihn erlassen.

Ich bin hier im Fall nicht mehr so drin, aber waren die Meldetermine nicht an den freien Tagen, also, wenn eine Tour zuende war?
Zumindest laut diesem Notizbuch, wenn ich mich recht erinnere.
Wurde in dem FF damals davon gesprochen?

Aber, wie auch immer, ich finde das auch "speziell", dass er das, was er an "normalen Terminen" (wie auch Dr. Kleinschmidt) hatte, in den gleichen Kalender/ins gleiche Notizbuch schrieb, wie die "illegalen" Ternine....
Auch ein Grund, warum ich denke, dass HP da gefaked hat.
Wenn er das Teil mal vergessen hätte bei einem der Meldetermine oder überhaupt....

IamSherlocked schrieb:Ich denke, noch immer, dass das Notizbuch zumindest z.T. ein Fake ist.

Glaube ich nicht.
es wird schon auf Plausibilität überprüft worden sein. D.h.etwaige Rechnungen abgeglichen, die er als Spesen geltend gemacht hat.
Das alles so stimmig zu faken, das es jeder Überprüfung stand hält ist gar nicht so einfach und mit viel Mühe verbunden.

Dann die entscheidenden Frage : Wozu sollte man das denn getan haben ?

@duval
Ach diese Figuren.
Komplette Dilettanten soweit ich es in Erinnerung habe

Die hatten aber wohl wenig mit Puschnik zu tun

duval schrieb:Im Übrigen hatte Puschnik die gerichtlichen Weisungen bezüglich der wöchentlichen Meldeauflagen bei der Polizei nicht befolgt. Da er diesen Auflagen nahezu drei Monate lang nicht nachkommen konnte, wurde vermutlich ein neuer Haftbefehl gegen ihn erlassen.

Deshalb denke ich mal, das man bis zum Leichenfund davon ausgegangen ist, das er sich abgesetzt hat.

IamSherlocked schrieb:drin, aber waren die Meldetermine nicht an den freien Tagen,

Er war jedoch bereits seit über drei Monaten tot, als er aufgefunden wurde. In dieser Zeit war es ihm nicht mehr möglich, die Meldeauflagen zu erfüllen. Vor seinem Tod wird er diese Auflagen wohl eingehalten haben.

Nightrider64 schrieb:Deshalb denke ich mal, das man bis zum Leichenfund davon ausgegangen ist, das er sich abgesetzt hat.

Das meinte ich damit.

IamSherlocked schrieb:a ja, nur, weil da Nürnberg als Treffpunkt steht im Notizbuch, muss das ja nicht stimme

Es ging darum, warum er bei dem ersten Treffen nach Hannover gefahren ist.
Nürnberg war ein späteres Treffen lt Notizbuch

Nightrider64 schrieb:Glaube ich nicht.
es wird schon auf Plausibilität überprüft worden sein. D.h.etwaige Rechnungen abgeglichen, die er als Spesen geltend gemacht hat.
Das alles so stimmig zu faken, das es jeder Überprüfung stand hält ist gar nicht so einfach und mit viel Mühe verbunden.

Wie soll man das denn prüfen, wenn man nichts hat außer das Geschriebene?
Auch kein Geld.
Hatte ich früher schon mal angesprochen, dass nie von dem Geld geredet wurde, dass er angeblich als Provision bekam.
Wo ist das abgeblieben? Kann er niemals alles wieder ausgegeben haben bzw. denke ich auch, dass er sich damit absetzen wollte.
Soll er das immer mit sich rumgeschleppt haben, um jederzeit "weg" zu können?
Okay, das wäre evtl. eine Möglichkeit, aber

Nightrider64 schrieb:Dann die entscheidenden Frage : Wozu sollte man das denn getan haben ?

Weil er sich wichtiger machen wollte, als er war...
Der Mann hatte einen Hang zum "Drama", um es mal vorsichtig auszudrücken in Bezug auf seine Vorgeschichte.
Hat ja angeblich niemand verstanden, warum er so ausgetickt ist.
Mit dem Fake- Notizbuch, imho, wollte er da noch einen drauf setzen.
Dass er tatsächlich irgendwas Illegales tat, was ihm sein Leben kostete, ist klar, ich denke da aber eher an sowas wie Erpressung.

Nightrider64 schrieb:Es ging darum, warum er bei dem ersten Treffen nach Hannover gefahren ist.
Nürnberg war ein späteres Treffen lt Notizbuch

Bezog sich auf die späteren Treffen. Hatte ich auch so geschrieben, wenn du richtig lesen (und zitieren) würdest, wüsstest du das.

duval schrieb:Er war jedoch bereits seit über drei Monaten tot, als er aufgefunden wurde. In dieser Zeit war es ihm nicht mehr möglich, die Meldeauflagen zu erfüllen. Vor seinem Tod wird er diese Auflagen wohl eingehalten haben.

Ja, klar. Logisch.

Aber... Ist er nicht als vermisst gemeldet worden von seiner Mutter/seinem Bruder?

Bin ich wohl von ausgegangen und hatte die Meldetermine nach Verschwinden deshalb nicht auf dem Schirm. 😉

Nightrider64 schrieb:Ach diese Figuren.
Komplette Dilettanten soweit ich es in Erinnerung habe

Der Sowjetische Geheimdienst hat offenbar beträchtliche Summen für die gestohlenen Daten bezahlt.

Ich bin wegen Hannover drauf gekommen.

Das kassierte Geld ging zum größten Teil
an diesen ominösen Mann namens Gerd.

IamSherlocked schrieb:Wie soll man das denn prüfen, wenn man nichts hat außer das Geschriebene?

Das stimmt halt so nicht. Man hat Tankquittungen, Bahnfahrkarten nach Hanover, Hotelbelege, Quittungen und Kilometerstände der Mietwagen , die man sehr gut abgleichen kann.
Deshalb ist das auch so schwer, so etwas sehr schwer so zu faken, das man nicht dahinter kommt.
Die Polizei geht wohl von der Autensität der Aufzeichnungen aus.

IamSherlocked schrieb:Weil er sich wichtiger machen wollte, als er war...
Der Mann hatte einen Hang zum "Drama", um es mal vorsichtig auszudrücken in Bezug auf seine Vorgeschichte.

Du meinst, er hat die ganze Geschichte nur erfunden und die Kosten selbst getragen ?
Mal abgesehen davon, das er wohl nicht das nötige Geld gehabt haben wird, ist das eine ziemlich ungeheuerliche Geschichte, die auch gegen alle Spuren spricht.

Nightrider64 schrieb:Das stimmt halt so nicht. Man hat Tankquittungen, Bahnfahrkarten nach Hanover, Hotelbelege, Quittungen und Kilometerstände der Mietwagen , die man sehr gut abgleichen kann.
Deshalb ist das auch so schwer, so etwas sehr schwer so zu faken, das man nicht dahinter kommt.
Die Polizei geht wohl von der Autensität der Aufzeichnungen aus.

Nein, hat man nicht. Bis auf die Kilometerstände der Mietwagen und deren Abrechnung. Die Zugfahrkarte vielleicht noch.
Alles andere ist unbekannt. Man suchte ja Zeugen für Übernachtungen, weil es eben KEINE Belege dafür gab!
Wenn doch, gib mir bitte die Quelle!

duval schrieb:er Sowjetische Geheimdienst hat offenbar beträchtliche Summen für die gestohlenen Daten bezahlt.

Ich habe den Fall miterlebt.
Nach dem zweiten Datensatz hat der KGB die Mitarbeit eingestellt, da dort eh nur Sachen übermittelt wurden , die entweder schon bekannt oder komplett unwichtig waren.
Ganz kleine Nummern die 2 oder 3 Hauptfiguren da.
So habe ich den Fall in Erinnerung.

Aber ist eh OT hier.
Kann man ja mal einen eigenen Thread aufmachen zu

IamSherlocked schrieb:Nein, hat man nicht. Bis auf die Kilometerstände der Mietwagen und deren Abrechnung. Die Zugfahrkarte vielleicht noch.

Du Widersprichst Dir selbst in einem Satz.
Kilometerstände Mietwagen, Abrechnung Mietwagen, Quittungen von Tankrechnungen (Sehr gut zuzuordnen schon damals.) Hotelrechnungen vielleicht. Und des alles abgestimmt mit den Aufzeichnungen.
So etwas ist nicht so einfach stimmig zu fälschen.
Auch nicht von einem selbst.
Und zu dem Wozu, hast Du je eine Antwort geliefert, der ich so aber auch nicht folgen kann. s.o.

Nightrider64 schrieb:Du meinst, er hat die ganze Geschichte nur erfunden und die Kosten selbst getragen ?
Mal abgesehen davon, das er wohl nicht das nötige Geld gehabt haben wird, ist das eine ziemlich ungeheuerliche Geschichte, die auch gegen alle Spuren spricht.

Er war dann natürlich nie diese Städte abfahren, nach meiner These. Alles erfunden.
Wie auch Gerd.

Er hat ganz einfach wen erpresst. Und fuhr nur zum Schein, auch für Mutter und Bruder, irgendwo in der Gegend rum. Die sollten ja glauben, er hat eine super Anstellung bekommen, so als "Zeitarbeit". Habe auch nie verstanden, wie das sein Bruder schlucken konnte, dass widerspricht doch jeglicher Logik.... er war verurteilter Straftäter mit Meldeauflagen während der Revision. Ihn hätte nie jemand auf Zeit für einen verantwortungsvollen Job eingesetzt.

Möglich wäre hier auch das, was du anderen Opfern, speziell GS, gerne mal unterstellst. Dass HP nämlich psychisch krank war.
Will da aber nix ferndiagnostizieren, die Erwähnung Karl Kochs durch @duval brachte mich aber drauf, da der es sehr wahrscheinlich auch war. Nur KK eher durch Drogenmissbrauch und "Schwurbeldenken" wegen der Illuminaten.

Nightrider64 schrieb:Du Widersprichst Dir selbst in einem Satz.
Kilometerstände Mietwagen, Abrechnung Mietwagen, Quittungen von Tankrechnungen (Sehr gut zuzuordnen schon damals.) Hotelrechnungen vielleicht. Und des alles abgestimmt mit den Aufzeichnungen.
So etwas ist nicht so einfach stimmig zu fälschen.
Auch nicht von einem selbst.
Und zu dem Wozu, hast Du je eine Antwort geliefert, der ich so aber auch nicht folgen kann. s.o.

Es gibt keine Hotelrechnungen! Wie oft noch.

Und Tankrechnungen? Glaube ich auch nicht, dass er die, wenn, aufbewahrt hat. Hätten ja Mutter oder Bruder finden können und er hätte sich evtl. was einfallen lassen müssen, um Widersprüche zu erklären.

Ich rede die ganze Zeit nur vom Faken des Notizbuches, nicht davon, dass er sämtliche sonstigen "Belege" dazu gefälscht hat!
Das musste er auch gar nicht, weil es das alles gar nicht gab.
Es sind nur die 2 Mietwagen belegt und wahrscheinlich noch die Zugfahrkarte nach Hannover, sonst nix.