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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

1.562 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Aktenzeichen, Erschossen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

21.08.2025 um 22:52
Ich führe das „Stottern“ auf ein technisches Stottern des Bandes zurück, das man nicht mehr herausfiltern konnte. Interessant, dass die Kripo jetzt von einer jüngeren Person spricht, von einem jungen Mann.

Wenn es ein Stottern des Anrufers gegeben hätte, dann hätte die Kripo gefragt: Wer hatte damals diese Stimme und in dieser Art gguten Aabend usw. gestottert.

Dann hätte auch der Buchhalter bezeugen können, dass der Anrufer stotterte….


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

21.08.2025 um 23:10
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Ich führe das „Stottern“ auf ein technisches Stottern des Bandes zurück, das man nicht mehr herausfiltern konnte.
Möglich, aber das Band hätte dann ausgerechnet an den Wortanfängen die Probleme gehabt...

Das auch von @duval angesprochene monotone Sprechen könnte m.E. fluency shaping sein, u.a. wird ein weicher Stimmansatz trainiert. Die Sprache klingt erstmal monoton und ungewohnt. Später trainiert man dann mehr Varianz im Sprechen.

Die Therapiemethode wurde in den 70ern in USA entwickelt und kam Mitte der 80er nach Deutschland. Wenn das zutrifft, muss es ein junger Mann gewesen sein.

Liest zufällig eine Logopädin mit oder hat jemand das Verfahren evtl. mal selbst gelernt? Ist nur sehr theoretisch jetzt bei mir ;-).
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Wenn es ein Stottern des Anrufers gegeben hätte, dann hätte die Kripo gefragt: Wer hatte damals diese Stimme und in dieser Art gguten Aabend usw. gestottert.
Da bin ich mir nicht sicher. Nach meinen Beobachtungen würde ich eher sagen, dass die Kripo bei sowas erstmal wenig Hints gibt, um die möglichen Zeugen nicht zu beeinflussen. Frau Marx war ja in XY auch ausgeprochen schmallippig zu diesem Mitschnitt.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

gestern um 01:41
Die angebliche Frau Lomeier hat zweimal auf den Anrufbeantworter gesprochen.

1 Anruf: Lomeier, Schönen guten Tag. Ich hatte gestern schonmal angerufen. Ich würde mich nochmal (Unterbrechung) Im Hintergrund spricht jemand plötzlich vermutlich eine weitere Frauenstimme wir müssen weg oder Affekt?

Ende.

2 Anruf: Lomeier schönen guten Abend Herr Linzmeier ich wollte mich noch mal entschuldigen, aber wir fahren jetzt nach Grömitz und wir kommen Mittwoch oder Donnerstag wieder. Tschüss.

Das Problem mit den Tonbänder war: Die Kassetten sind 28 Jahre alt und weisen ein seltenes Format auf. Erst nach intensiver Suche konnte im Museum für Kommunikation ein passendes Abspielgerät gefunden werden. Dort erfolgte anschließend die Digitalisierung der Kassetten.

Fazit: Bei der Digitalisierung 28 Jahre alter Tonbänder können sämtliche auf dem Band gespeicherten Audiodaten, einschließlich möglicher Störungen oder altersbedingter Qualitätsverluste, übertragen werden.

Die Qualität der Digitalisierung hängt maßgeblich vom Zustand des Originalbands und der eingesetzten Technik ab.

Nicht gespeicherte Zusatzinformationen wie Titel oder Aufnahmedatum müssen separat dokumentiert werden.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

gestern um 02:11
Zitat von sören42sören42 schrieb:Grundsätzlich wurde der Vollzug der Scheidung durch den Mord aber verhindert. Das kann man bei der Einordnung nicht vollständig außer Acht lassen
Zitat von sören42sören42 schrieb:Nicht so ganz klar. Viele Maurer kaufen eine Immobilie, die sie sich dann zurecht machen. Vielleicht auch Linzmaier?
Ja, möchte man meinen, dass es doch auffallend ist, dass die Tat in die letzten Wochen vor die Scheidung fällt.
In AZxy ist die Ehefrau und ein etwaiges Vermögen aber eigentlich kein Thema (es heißt er konnte sich finanziell gerade so über Wasser halten, und das Wohnhaus im Film sieht nicht so alt aus, dass er da seine Wohnung saniert hätte), und die werden hoffentlich nach so vielen Jahren Ermittlungen irgendeinen Verdacht haben. Es wird da hauptsächlich von Polen gesprochen.
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:a, da klingt etwas "schleppendes" heraus.
Vielleicht hat er sich Mut antrinken müssen. Nach der Panne beim ersten Mal mit dem Zwischenruf.
Genau, so hatte es sich für mich auch angehört. Zumindest glaube ich aber wirklich, dass der Täter ein ziemliches psychisches Problem hatte, und ordentlich überreagiert hat mit der Tat. Ich könnte mir hinter der Stimme auch einen älteren Mann vorstellen.

Ich würde mich nicht wundern, wenn AL der Typ war, der sich scheiden lassen wollte, weil er eine gewisse Freiheit und Abwechslung haben wollte, er wollte ja auch beruflich selbstständig sein, und hat sich nicht vom Gesetz einschränken lassen. Und wenn dieser Unternehmer kein Rechnungswesen mochte, dann beschäftigte er sich einfach nicht damit.
Ich kann mir auch gut vorstellen, dass Linzmaier wusste, dass er durch jemanden unter Druck kam, jemand provoziert hatte, weil er sich nicht einschränken ließ. Einem Polen kann er da schneller den Rest gegeben haben, weil der sowieso im Leben im Ostblock die schlechteren Karten gezogen hatte als der Unternehmer Linzmaier, der mit seinem Geländewagen daherkam.
Ich kann mir vorstellen, dass AL somit mehr oder weniger am Ende wusste, wer hinter seiner Ermordung stand. Entweder hatte er niemand davon erzählt, oder es mangelt an Beweisen. - Bedauerlich dass er nicht mal mehr etwas sagen konnte nach der Tat.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

gestern um 02:26
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Liest zufällig eine Logopädin mit oder hat jemand das Verfahren evtl. mal selbst gelernt? Ist nur sehr theoretisch jetzt bei mir ;-).
Meinst du nicht, dass die Polizei ebenfalls auf diese Idee gekommen ist und das bereits mit einer Logopädin oder einem Logopäden abgeklärt hat?


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

gestern um 02:28
Zitat von Silberstreif.Silberstreif. schrieb:In AZxy ist die Ehefrau und ein etwaiges Vermögen aber eigentlich kein Thema (es heißt er konnte sich finanziell gerade so über Wasser halten, und das Wohnhaus im Film sieht nicht so alt aus, dass er da seine Wohnung saniert hätte), und die werden hoffentlich nach so vielen Jahren Ermittlungen irgendeinen Verdacht haben.
Es könnte sich um ein provisorisches "Wohnbüro" gehandelt haben. Offensichtlich wohnte die Noch-Ehefrau nicht (mehr) darin, und irgendwo wird die ja auch gewohnt haben. Vielleicht war Linzmaier auch ausgezogen und hatte sich diese Wohnung genommen. Man muss allerdings auch bedenken, dass die Drehorte in XY nicht unbedingt ähnlich zu den Originalorten sein müssen.

Frau Marx erwähnt in der Nachbesprechung, "Habgier" sei ein starkes Mord-Motiv.
Zitat von Silberstreif.Silberstreif. schrieb:Einem Polen kann er da schneller den Rest gegeben haben, weil der sowieso im Leben im Ostblock die schlechteren Karten gezogen hatte als der Unternehmer Linzmaier, der mit seinem Geländewagen daherkam.
Allein schon weil "Lomeier" ein "Geschäft" als Köder benutzt, glaube ich nicht daran, dass das Motiv was mit seinen Geschäften zu tun hatte. Nur weil ihm auf Baustellen ein 4x4 Geländewagen nützlich war, glaube ich auch nicht, dass das irgendwie eine Rolle spielt. Das ist doch sehr stereotyp gedacht, Linzmaier, der reiche Westdeutsche und die armen Polen. So war es ja nicht mal annähernd, wie der Filmfall verrät.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

gestern um 02:45
@Silberstreif.
Die Frage ist, was im Falle einer Scheidung der zweiten Ehefrau rechtlich zugesprochen worden wäre.

Wie vermögend Linzmaier tatsächlich war, ist schwer einzuschätzen. Es wurde berichtet, dass er sich finanziell gerade über Wasser halten konnte. Dennoch war er offenbar in der Lage, seiner neuen Freundin zumindest einen Flug von Polen nach Berlin zu bezahlen, damit sie ihn erneut besuchen konnte.

Wusste die zweite Ehefrau eigentlich schon während der Scheidung, dass ihr Ex längst eine Neue hatte? Das hätte bestimmt für zusätzlichen Zündstoff gesorgt!
Zitat von sören42sören42 schrieb:Frau Marx erwähnt in der Nachbesprechung, "Habgier" sei ein starkes Mord-Motiv.
Die Frage ist nur: Wer war denn so gierig? Irgendjemand scheint hier besonders auf seinen Vorteil aus gewesen zu sein.

Ganz einfach gesagt: Stirbt der Ehemann noch während die Scheidung läuft, ist die Ehefrau offiziell immer noch seine Frau und damit auch erbberechtigt.

Sie bekommt also ihren Anteil, außer es gibt ein Testament, das etwas anderes vorsieht. Nur wenn die Scheidung wirklich schon so gut wie durch war, kann das Erbrecht ausnahmsweise entfallen. Es kommt also auf den genauen Zeitpunkt und die Details an.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Linzmaier, der reiche Westdeutsche und die armen Polen. So war es ja nicht mal annähernd, wie der Filmfall verrät.
Tja, ich glaube nicht, dass seine polnische Freundin wirklich wusste, wie vermögend ihr neuer Freund tatsächlich war. Da gab es bestimmt die eine oder andere Überraschung!


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

gestern um 10:02
Zitat von duvalduval schrieb:Wusste die zweite Ehefrau eigentlich schon während der Scheidung, dass ihr Ex längst eine Neue hatte? Das hätte bestimmt für zusätzlichen Zündstoff gesorgt!
Es wurde gesagt, die Scheidung sei so gut wie durch. Also wenn eh klar ist, die offizielle Trennung ist nur noch eine Frage von wenigen Wochen, da ist die Frage, ob das jetzt wirklich für zusätzlichen Zündstoff sorgt. Kann, muss aber nicht.
Zitat von duvalduval schrieb:Nur wenn die Scheidung wirklich schon so gut wie durch war, kann das Erbrecht ausnahmsweise entfallen.
Entweder die Scheidung ist durch oder nicht. Wenn sie nicht geschieden sind und ein Ehepartner verstirbt, so gilt das Erbrecht (gesetzlich oder Testament).

Bei Scheidung gibt es hingegen grundsätzlich drei mögliche Güterstände. Ist nichts anderes vereinbart, würde die Zugewinngemeinschaft gelten. Vermögenszuwächse während der Ehe würden dann geteilt. Gemeinsam aufgenommene Schulden würden geteilt. Ein Erbe kann man hingegen ausschlagen.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

gestern um 10:22
Zitat von duvalduval schrieb:Meinst du nicht, dass die Polizei ebenfalls auf diese Idee gekommen ist und das bereits mit einer Logopädin oder einem Logopäden abgeklärt hat?
Das wäre ja toll. Aber wenn man 28 Jahre braucht ein Tonband auszuwerten? Und wenn es das Museum nicht gegeben hätte, dann gäbs ein Digitalisat immer noch nicht?
Das Band hätte man der Kassette auch entnehmen können und über einen Magnetkopf laufen lassen. Es geht um die Breite und die Geschwindigkeit. Das ist ein analoges Verfahren. Die Daten sind ja nicht digital verschlüsselt auf dem Band, wofür man eine spezifische Software des Herstellers bräuchte.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

gestern um 10:32
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Aber wenn man 28 Jahre braucht ein Tonband auszuwerten?
Ich hoffe, dass ich jetzt keinen Unsinn schreibe:

War es nicht so, dass man die Kassette aus dem AB erst später im Nachlass des Herrn L. gefunden hat?

So nachlässig arbeitet die Polizei doch in einem Mordfall nicht, zumal es zur Tatzeit ein Leichtes gewesen wäre, ein passendes Abspielgerät aufzutreiben.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

gestern um 10:55
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:War es nicht so, dass man die Kassette aus dem AB erst später im Nachlass des Herrn L. gefunden hat?
Ich glaube nicht. Vielleicht hatten die Ermittler erst den AB mit der Cassette, haben auf Play gedrückt, und es kam "piep piep piep - keine Aufzeichnungen". Da keine neuen Anrufe kamen, wurden die alten Aufnahmen aber noch nicht überschrieben. Der AB wurde ohne Cassette zurückgegeben, die Cassette asserviert. Im Rahmen der Cold Case Ermittlungen nahm man sich die Cassette nochmals vor.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

gestern um 11:55
Zitat von sören42sören42 schrieb:Ich glaube nicht. Vielleicht hatten die Ermittler erst den AB mit der Cassette, haben auf Play gedrückt, und es kam "piep piep piep - keine Aufzeichnungen". Da keine neuen Anrufe kamen, wurden die alten Aufnahmen aber noch nicht überschrieben. Der AB wurde ohne Cassette zurückgegeben, die Cassette asserviert. Im Rahmen der Cold Case Ermittlungen nahm man sich die Cassette nochmals vor.
Das klingt sehr plausibel. Ich meine zu erinnern, dass wir soweit schon mal waren vor 3 Jahren. Aber gesichert ist das ja nicht, dass es so war und nicht anders.



Mal anders, Spekulation:

Dass der Anruf dazu da war, Linzmaier zum Heidkrug zu locken, war der Kripo schon von Anfang an klar. Zeuge war der Buchhalter für den Treffpunkt Heidkrug, Sauerfleischkurve. Es liegt ja auf der Hand.

Irgendwann hatte die Kripo - aus Linzmaiers Chaos - den passenden Zettel dazu gefunden mit der Telefonnummer von Lomeier. Sie rief an und stellte fest, dass die Adresse keine Frau Lomeier hergibt. Damit stand fest, dass es ein Komplott war, die Spur aber ausermittelt ist und man nicht weiterkommt im Moment. Der Täter/Anrufer hatte nur falsche Spuren, die nicht zu ihm führten, gelegt.

Wann ging der Kripo ein Licht auf, dass man diese Tonaufnahmen, die kompetente Spurenermittler der Kripo höchstwahrscheinlich schon 1994 längst gefunden hatten, noch mal untersuchen sollte, so genau wie man es mit der Briefmarke machte im Fall Ulrike Herrmann, deren Ausrüstungsgegenstände man im Revier des Linzmaier-Attentäters gefunden hatte.

Da geht doch jedem Kripobeamten, der mit der Gegend beschäftigt ist, ein Licht auf 💡! Die Briefmarke wurde von einem Mann aufgeklebt, der sich als Frau ausgab! Und bei Linzmaier gab es diese komische Frauenstimme, vor der sich der Buchhalter gegruselt hatte!


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

gestern um 13:52
Zitat von sören42sören42 schrieb:Das ist doch sehr stereotyp gedacht, Linzmaier, der reiche Westdeutsche und die armen Polen. So war es ja nicht mal annähernd, wie der Filmfall verrät.
Für manche Osteuropäer machte es aber einen Unterschied, wie es ist (oder war) und wie es für sie zu sein scheint.
Die polnische Freundin wird ja auch nicht mehr gerade jung gewesen sein, und nach ihrer Scheidung nicht als die Verliererin dagestanden sein. Sie hat aber mit ihrer Mutter zusammen gelebt. Ich glaube schon, dass das finanzielle Gründe hatte. Man hat im Ostblock oft sich bemüht jung zu heiraten, weil man nur so eine Chance hatte vom Elternhaus weg zu kommen und einen eigenen Hausstand zu gründen. Und ihr Auto wird auch anders ausgesehen haben falls sie überhaupt eines hatte. Und bei den Preisen die der Maurer üblicherweise verlangt hat, hätte er in Polen auch keinen Auftrag bekommen. Es dürfte nicht so einfach gewesen sein für die polnische Freundin Anfang der 90er einschätzen zu können. mit wem sie es da zu tun hat, und wie ihr Leben in D aussehen könnte.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

gestern um 14:21
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Da geht doch jedem Kripobeamten, der mit der Gegend beschäftigt ist, ein Licht auf 💡! Die Briefmarke wurde von einem Mann aufgeklebt, der sich als Frau ausgab! Und bei Linzmaier gab es diese komische Frauenstimme, vor der sich der Buchhalter gegruselt hatte!
Ich kann Dir nicht ganz folgen, was für ein Licht sollte einem da aufgehen? Ich weiß, wir hatten die Verknüpfung schonmal im U. Herrmann-Thread, aber trotzdem bin ich da noch nicht ganz im Bilde...? :-)


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

gestern um 14:51
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:So nachlässig arbeitet die Polizei doch in einem Mordfall nicht, zumal es zur Tatzeit ein Leichtes gewesen wäre, ein passendes Abspielgerät aufzutreiben.
Ob die nachlässig arbeiten oder hier gearbeitet haben, darüber will ich hier gar nichts sagen. Trotzdem stolpere ich drüber, dass man ein Gerät im Museum suchen muss. Denn weder die Laufwerke noch die Magnetköpfe noch die Signalverstärkung danach waren bei Anrufbeantwortern herausragende Technik. Das war billigster Kram, zum einen nur optimiert auf Sprachfrequenzen und die Frequenzen, die eine analoge Telefonleitung hergab. Weit entfernt von Hifi-Laufwerken und der entsprechenden Technik. D.h. die Aufnahme in Herrn Linzmaiers Gerät war schon nicht topp. Aber mehr als diese Quelle gibts halt nicht. Diese Aufnahme dann aber ausgerechnet wieder mit einem solchen Mikrokassettensystem, evtl. sogar AB, abzuspielen und zu digitalisieren, finde ich merkwürdig. Das ist ein weiterer möglicher Qualitätsverlust, v.a. hinsichtlich Gleichlaufschwankungen. Für den primären Zweck eines AB, einen Anruf abzuhören, hat das alles gereicht, normalerweise war ja nicht mehr interessant als der Inhalt der Nachricht. Aber forensisch, zur Stimmzuordnung, würde ich da eher mehr Technik dransetzen? Ich denke eigentlich, dass man eine solche Kassette demontiert und das Band über eine professionelle Tonbandanlage analysiert hätte. Diese Geräte werden ja heute noch genutzt, z.B. in Tonstudios.

Also für mich klang die Erläuterung in der XY-Sendung zu dem Museumsgerät nach dem Teil einer Story. Und die Digitalisierung einer analogen Aufnahme wäre natürlich auch schon damals möglich gewesen.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

gestern um 15:29
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Diese Aufnahme dann aber ausgerechnet wieder mit einem solchen Mikrokassettensystem, evtl. sogar AB, abzuspielen und zu digitalisieren, finde ich merkwürdig. Das ist ein weiterer möglicher Qualitätsverlust, v.a. hinsichtlich Gleichlaufschwankungen. Für den primären Zweck eines AB, einen Anruf abzuhören, hat das alles gereicht, normalerweise war ja nicht mehr interessant als der Inhalt der Nachricht. Aber forensisch, zur Stimmzuordnung, würde ich da eher mehr Technik dransetzen?
Man muss zunächst betonen, dass das damalige analoge Telefonnetz Sprache nur in sehr geringer Qualität übertragen hat, ich glaube nur bis 4 kHz. Das reicht für Sprache, aber es fehlen die klangformenden Obertöne (hochwertige Audioaufnahmen z.B. bis 20 kHz).

Außerdem kann die hochwertigste Technik aus schlechtem Ausgangsmaterial keine bessere Aufnahme zaubern.

Idealerweise würde man das selbe Gerät verwenden, das auch für die Aufnahme Verwendung fand. Die Bandgeschwindigkeit ändert sich bei der Minicassette nämlich auch in Abhängigkeit von der Position auf den Wickelspulen:
Da bei der Minicassette kein Capstan-Antrieb verwendet wird und die Bandförderung lediglich durch den Wickelantrieb erfolgt, sind Aufnahmen auf Minicassetten aufgrund des nicht definierten Bandabstandes zum Tonkopf sowie der leicht schwankenden Bandgeschwindigkeit hauptsächlich als Tonträger für Sprache verwendbar, etwa in Anrufbeantwortern und Diktiergeräten.
Quelle: Wikipedia: Minicassette

Ein Herausnehmen des Bandes und das Abspielen in einer Tonbandmaschine wäre folglich kontraproduktiv, da sich die Geschwindigkeit in Abhängigkeit vom Durchmesser des aktuellen Aufspul-Bandwickels ändert - das verhindert bei Micro- und Compact -Cassetten die Capstanwelle in gewissem Umfang.

Allerdings wissen wir nicht, welchen Cassettentyp der AB von Herrn L. verwendet hat.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

gestern um 15:37
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Man muss zunächst betonen, dass das damalige analoge Telefonnetz Sprache nur in sehr geringer Qualität übertragen hat, ich glaube nur bis 4 kHz. Das reicht für Sprache, aber es fehlen die klangformenden Obertöne (hochwertige Audioaufnahmen z.B. bis 20 kHz).

Außerdem kann die hochwertigste Technik aus schlechtem Ausgangsmaterial keine bessere Aufnahme zaubern.
Das stimmt und genau das habe ich deshalb auch vor dem von Dir zitierten Satz schon geschrieben ;-).
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:da sich die Geschwindigkeit in Abhängigkeit vom Durchmesser des aktuellen Aufspul-Bandwickels ändert -
Stimmt auch, aber man weiß ja die Dicke des Bandes und den Durchmesser der Spule. D.h. das lässt sich softwaremäßig dann ausgleichen.

Aber die Suche nach dem Museumsgerät scheint wohl einfacher gewesen zu sein.


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gestern um 16:03
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Das wäre ja toll. Aber wenn man 28 Jahre braucht ein Tonband auszuwerten? Und wenn es das Museum nicht gegeben hätte, dann gäbs ein Digitalisat immer noch nicht?
Nachdem auf Linzmaier geschossen wurde, hat die Polizei im Rahmen der Ermittlungen vermutlich auch sein Büro durchsucht. Sein Buchhalter dürfte sicher dazu befragt worden sein, ob Linzmaier Feinde gehabt haben könnte. Die Ermittler haben wahrscheinlich die Kassette mitgenommen, ihr jedoch offenbar zunächst keine große Bedeutung beigemessen.

Das Ermittlungsverfahren wurde im Jahr 1995 eingestellt, da kein Täter ermittelt werden konnte. Erst als der Fall später als Cold Case neu bewertet wurde, scheint man auf die Kassette gestoßen zu sein, die sich offenbar die ganze Zeit über bei den Asservaten befunden haben muss.

In der Vergangenheit handelte es sich oft um analoge Anrufbeantworter mit Kassette, wie etwa den Tiptel 330 oder den Siemens Euroset AB. Da diese Geräte ab dem Jahr 2000 nicht mehr erhältlich waren, stellte sich später das Problem, passende Abspielgeräte für die alten Kassetten zu finden.

Von daher gesehen ist das so gemacht worden!


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

gestern um 16:09
@duval
Ja, so war das wohl. Schwer vorstellbar eigentlich.

Nun ist die Ausstrahlung des Digitalisats auch schon drei Jahre her und hat wohl nicht die entscheidenden Hinweise gebracht.


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gestern um 17:52
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Ich kann Dir nicht ganz folgen, was für ein Licht sollte einem da aufgehen?
Der für die Region Gifhorn zuständige Kriminalbeamte im Fall Linzmaier dürfte wohl mitbekommen haben, dass im Fall Herrmann, deren Ausrüstungsgegenstände im Kreis Gifhorn gefunden wurden, sich dieser Postkartenabsender als Frau ausgab, aber durch DNA-Untersuchung sich herausgestellt hatte, dass es ein Mann war. Da fängt es dann an, im Gehirn zu arbeiten… Und am Ende fällt ihm oder ihr ein, dass es doch diese gruselige Kundin Lomeier gab mit dem Komplott und dem Heidkrug. Niemand war bisher auf die Idee gekommen, dass es sich um einen Mann gehandelt haben könnte.

So sagte der Buchhalter im FF als Kommentar zum Anruf von Kundin Lomeier:
„Mein lieber Scholli! Also wenn das nicht eine Kundin von Dir wäre, würde ich sagen, da ist etwas faul!“

Artur Linzmaier hatte nur notiert wie hier sichtbar:


IMG 5834Original anzeigen (0,2 MB)

Linzmaier hatte nicht protestiert im FF, also nicht gesagt: „Na, das war doch ein Mann!“ Es stand zwar nicht „Frau Lomeier“ auf dem Zettel, aber jedem schien klar zu sein, dass es eine Frau war.

Lomeier war demnach für alle eine Frau und das wurde nie hinterfragt.

Man muss eine Antwort schon kennen, bevor man die richtige Frage stellen kann. Die Antwort im Fall Herrmann lautete: Ulrike H. ist ein Mann. Von da aus ist es nur ein kleiner Schritt zu sagen: Die gruselige Kundin Lomeier ist ein Mann. Können wir das herausfinden mit der Tonbandaufnahme?


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