sallomaeander schrieb:Die Annahme, dass es sich um einen erfahrenen Täter handelt, lässt sich durch die Faktenlage mMn gerade nicht untermauern.
Ich hatte in anderen Beiträgen von mir schon erwähnt, dass einige deiner genannten Punkte eher auf Erfahrung bzw. Professionalität hinweisen.
Im Einzelnen waren das etwa ( und nun ggfs. noch detailreicher) zu:
sallomaeander schrieb:Jemand lässt sich durch die Anwesenheit einer weiteren Person beim ersten Versuch abschrecken,
Täter wurde nur für einen Mord und nicht für einen Doppelmord vergütet
Täter hat nun ein "Schutzschild", die Polin, vorm eigentlichen Ziel und von daher stark gemindert Erfolgsaussichten.
Täter hat nur kleines Magazin mit wenig Patronen.
Tatort war der Hafen und Fahrzeug sollte ohne Leiche in den Kanal gefahren werden, um einen Unfall mit weggespülter Leiche vorzutäuschen.
ggfs. fehlte es dann an Leichenstauraum zum Abtransport nun zweier Opfer oder eben eher an der Glaubwürdigkeit der "Show", da nun zwei Personen aus einem ins Wasser verunfallten PKW hätten ertrinken und weggespült worden sein müssen.
sallomaeander schrieb:jemand hinterlässt seine Stimme auf dem AB,
Das "gei" auf dem Tonband weist darauf hin, dass Täter jemand für die Lockanrufe beauftragte bzw. ausnutzte um seine Stimme aus dem Spiel zu lassen und nach dem Patzer im "häuslichem" Umfeld der ausgenutzten Person noch vor der Leitungstrennung sich darüber empörte.
(Zum Beispiel:" geil, du dumme Kuh. Versaust mir alles" oder so. Der Folgeanruf der "Lomeier" wies dann Einschüchterungsmerkmale wie das Stottern aus)
sallomaeander schrieb:jemand verfehlt auf kurze Distanz mehrfach sein Opfer
Profis tun auch so, als wenn sie keine Profis sind. Es kann ja sein, dass der erste Schuss gesessen hatte und die restlichen Schüsse waren ablenkendes Beiwerk.
Da entsprechend schwaches Kaliber benutzt wurde, können die Anzahl der Fehlschüsse allerdings auch auf erfahrenen Täter hinweisen, da erst die Scheibe als Flugbahnveränderndes Hindernis kaputt geschossen werden musste.
sallomaeander schrieb:von dem prinzipiell eher ungeeigneten Kaliber der Tatwaffe einmal ganz abgesehen.
Das Kaliber wird wohl auch gerne von Profis benutzt, da die 22er sich sehr stark verformen und somit eine Zuordnung der Geschosse zu einer speziellen Waffe erschwert bis unmöglich ist.
Im Fall Linzmaier gibt es bis heute keine Zuordnung zu einem Waffetyp.
sallomaeander schrieb:Wie ich schon schrieb, sehe ich in den Umständen der Tat eher einen Hinweis auf eine Langwaffe.
Die Austrittsgeschwindigkeit der Projektile sind bei einer Langwaffe höher und damit müsste sich eigentlich die Trefferquote bei mehreren Schüssen erhöht gegenüber einer Faustfeuerwaffe zeigen.
Auch schon allein, dadurch, dass der Rückstoss bei einem Gewehr über die Schulter abgefangen wird, anders als bei Pistole oder Revolver, wo bereits das oder die Handgelenke diese physischen Kräfte mit abfangen müssen.
sallomaeander schrieb:Eine Pistole kann aufgesetzt werden.
Bei schlafenden, betäubten oder fixierten Personen mag das einfach sein.
Bei Personen auf dem Fahresitz sieht solch Vorgehensweise eher schwierig in der Umsetzung aus.
Beim Öffnen der Tür geht gewöhnlich die Innenbeleuchtung an und das Opfer würde doch mitbekommen was abgeht, von daher ist ein aufgesetzter Schuss zu dieser Zeit an diesem Ort eher nichts was sich ein erfahrener oder professioneller Täter ausdenken würde.