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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

1.324 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Mord, 2022 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

21.03.2024 um 01:28
Der Boden unter der Couch war anscheinend doch ziemlich angegriffen.
Quellen sagten, dass der Raum, in dem Lacey gefunden wurde, nach Urin und Kot stank und dass der Boden unter der Couch aufgrund der Urinansammlung nachgab.
https://www.wbrz.com/news/sentencing-for-parents-charged-with-manslaughter-after-daughter-melted-into-couch-set-for-wednesday-morning/
Zitat von MickelangeloMickelangelo schrieb:Lacey wollte keine Behandlung und keine anderen Menschen sehen. Sie hat nicht über Schmerzen geklagt, die Mutter hat immer mit ihr zu Mittag gegessen…. Usw.
Selbst wenn Lacey nicht über Schmerzen geklagt hat und ich halte das für völlig unmöglich, dass sie das nicht tat - heißt das dann im Umkehrschluss, dass ja alles nicht so schlimm ist? In der kranken Welt der Fletchers anscheinend schon.
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Wir bemerkten soziale Ängste, weil sie auf eine neue Schule gehen und neue Freunde finden musste“, sagte Clay Fletcher aus. Seiner Aussage zufolge schrumpfte Laceys soziales Umfeld während ihres ersten Studienjahres, was dazu führte, dass beim Wechsel an eine neue Schule soziale Ängste aufkamen. Trotz der Bemühungen, sie zu Hause zu unterrichten, waren Laceys Interaktionen außerhalb ihres Familienkreises begrenzt, was ihre Ängste und Phobien verschlimmerte.

„Ihre Welt hatte sich immer mehr auf sie eingeengt und es kam zu einigen Phobien“, sagte Clay. „Als ob sie Angst vor der Dunkelheit hätte und nicht in ihrem Bett schlafen könnte. Sie hörte auf, die Toilette zu benutzen, nachdem sie im Fernsehen eine Schlange in einer Toilette gesehen hatte.“
Das könnte ich mir sogar vorstellen, dass das alles so gewesen ist.
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Trotz ihrer Versuche, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, widersetzte sich Lacey laut seiner Aussage, einschließlich der Konsultation eines Arztes im Jahr 2010 und der Erwägung telemedizinischer Dienste, unerbittlich jeder Form von Hilfe
Auch das wäre noch im Rahmen der Möglichkeiten. Nur lässt man es dann eben nicht dabei, sondern widersetzt sich dem.
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Clay Fletcher sagte, dass Lacey zeitweise Unabhängigkeit an den Tag legte und dass sie für sich selbst sorgen würde. Er sprach sogar über eine Reise im Jahr 2017, die er mit seiner Frau unternommen hatte und bei der Lacey während ihrer Abwesenheit „sich selbst ernährte und anzog
Das wiederum dürfte fett gelogen sein. Und es widerspricht auch dem Locked-in-Syndrom, was Sheila in den Raum stellte.

2010 wurde schon der Arzt konsultiert, weil Lacey die Couch nicht mehr verlassen wollte, aber 7 (!) Jahre später soll sich Lacey Zuhause selbst versorgt haben?!
Der zitierte Beitrag von sören42 wurde gelöscht. Begründung: Zu viel Spekulation
Ich hoffe nur, dass es nicht irgendwann eine Begnadigung aus gesundheitlichen Gründen gibt.
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Wie bitte hätte Lacey sich aus dieser Mulde in der sie steckte und festklebte mit ihren Lähmungen durch die Kontrakturen raus kämpfen sollen um 2021 oder davor die Mutter anzurufen?
Auch das ist eine fette Lüge. Widerspricht auch dem angeblichen Locked-in-Syndrom, widerspricht der angeblichen Nonverbalität.

Und selbst wenn es so gewesen wäre, was ich nicht glaube; - wer macht so etwas? Die Tochter sitzt in ihren eigenen Fäkalien, mit hervortretenden Knochen, übersät mit Maden aber Mutti sitzt nett nebendran und macht Mittag? Das ist doch vollkommen absurd.

Dass die wirklich die Kaltschnäuzigkeit besessen haben und auf ihre Unschuld behaarten und angeblich nur Laceys Wünsche befolgten, bei der Beweislage, das haut mich echt um. Und dass Sheila dann auch noch glaubte, dass sie deswegen nicht ins Gefängnis müsste - das geht schon über die Grenze zum Realitätsverlust. Aber es zeigt, dass sie sich als Opfer sieht.

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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

21.03.2024 um 08:17
"Liebe" seitens der Eltern kann ich da nicht erkennen - keine Schule, kein Kontakt mit anderen, kein Gespräch mit dem doc oder Freunden was man machen könne, grauenhafte totale physische Verwahrlosung usw, alles ekelhaft.
Nur ein Beispiel re Toilette:
Ich war vor ein paar Jahren nach einem Unfall mit angeknackster Wirbelsäule fast zwei Monate ans Bett gefesselt in einer Klinik. Konnte mich nicht wirklich bewegen, vor allem nicht sitzen geschweige denn aufstehen und zur Toilette.
Ich lag also als "Gro0es Baby" (mein neuer Spitzname) im Bett auf dem Rücken und mehrfach tglich kamen Pfleger und Pflegerin mit dem Kommando "umdrehen!" und wechselten meine Windeln.
Das hätten die Eltern bei ihr ja auch machen können, velleicht mit etwas gutem zureden?


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

21.03.2024 um 11:13
Hier ist ein Video, der Reporter berichtet u. a. dass Sheila ausgesagt hatte, dass sie glaubte das niemand besser für sie sorgen könne als sie die Mutter...

https://www.ksla.com/video/2024/03/20/parents-lacey-fletcher-sentenced-daughters-death/

Und beide Eltern haben wohl gesagt das sie wenn sie könnten es jetzt besser machen würden


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

21.03.2024 um 11:18
Both Sheila and Clay reportedly cried, claiming they could have done more to change the outcome.

"Of all the things I can say about this case, the one thing that keeps coming to mind is that Clay and Sheila Fletcher continually chose the path of least resistance when it came to the care of their daughter," District Judge Kathryn "Betsy" Jones said in the courtroom
Quelle:https://people.com/lacey-fletcher-parents-sentenced-8612500


Beide Eltern weinten Berichten zufolge und behaupteten, sie hätten mehr tun können, um das Ergebnis zu ändern.

"Von all den Dingen, die ich über diesen Fall sagen kann, ist die eine Sache, die mir immer wieder in den Sinn kommt, dass Clay und Sheila Fletcher ständig den Weg des geringsten Widerstandes gewählt haben, wenn es um die Betreuung ihrer Tochter ging", sagte Bezirksrichterin Kathryn "Betsy" Jones im Gerichtssaal.




Im gleichen Artikel steht dann noch, dass die Eltern behaupteten LF hätte medizinische Hilfen abgelehnt. Dies wurde aber seitens der Anklage widerlegt die haben argumentiert das LF nicht in der Lage war solche Entscheidungen zu treffen.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

21.03.2024 um 17:19
Zitat von Anya1981Anya1981 schrieb:Hier in Deutschland hätte man auf jeden Fall eine milde Strafe erhalten.
Auf jeden Fall? So ein Quatsch. Ich frage mich warum man so einen populistischen Unsinn postet und den auch noch administrativ stehen lässt. In so einem Fall gibt es auch bei uns keine milde Strafe.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

21.03.2024 um 20:49
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Hier ist ein Video, der Reporter berichtet u. a. dass Sheila ausgesagt hatte, dass sie glaubte das niemand besser für sie sorgen könne als sie die Mutter...
Hat ja super geklappt...
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Und beide Eltern haben wohl gesagt das sie wenn sie könnten es jetzt besser machen würden
Ich lasse jetzt mal sämtliche Spekulationen darüber, dass innerfamiliär noch andere Dinge vorgefallen sind, komplett außen vor.

Ich glaube das sogar. Wie heißt es so schön - hinterher ist man immer schlauer. Vll haben sie erkannt, rückblickend, dass sie völlig falsch gehandelt haben. Aber erkannten sie das im Hinblick auf Laceys Martyrium oder weil sie dafür ins Gefängnis müssen?

Aus dem letzten Link von @margaretha
Am Mittwoch wurden Sheila und Clay Fletcher jeweils zu 40 Jahren Haft verurteilt, 20 Jahre werden jedoch zur Bewährung ausgesetzt. Sie wurden angewiesen, nach Ablauf ihrer Haftzeit fünf Jahre auf Bewährung unter Aufsicht zu verbüßen, berichtete WAFB 9 von Baton Rogue.
Nach Verbüßung der 20 Jahre sind sie beide 86. Ich wage zu bezweifeln, dass sie dann noch einen Bewährungshelfer brauchen.
Laut The Advocate gab es mehr als sechs Stunden Aussage von elf verschiedenen Zeugen, bevor das Urteil im Gerichtsgebäude des 20. Bezirks in Clinton verlesen wurde.
Mich würde sehr interessieren, wer auf der Zeugenliste stand.
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Im gleichen Artikel steht dann noch, dass die Eltern behaupteten LF hätte medizinische Hilfen abgelehnt. Dies wurde aber seitens der Anklage widerlegt die haben argumentiert das LF nicht in der Lage war solche Entscheidungen zu treffen.
War sie auch nicht. Und das ist für mich der Knackpunkt. Und dann müssen andere Menschen entscheiden, in dem Fall wären das die Fletchers gewesen.

Dem Staatsanwalt kann ich nur zustimmen.
Wir hoffen, dass die Gemeinschaft die Botschaft erhält, dass diese Art von Verhalten nicht toleriert wird“, sagte D'Aquilla, berichtet The Advocate. „Passen Sie auf Ihre Freunde auf, sprechen Sie mit Ihren Nachbarn und stellen Sie sicher, dass dies niemandem passiert.“ . Das hätte verhindert werden können.



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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

21.03.2024 um 21:25
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Mich würde sehr interessieren, wer auf der Zeugenliste stand.


Das können ja fast nur Belastungszeugen der Staatsanwaltschaft gewesen sein, wie die Ersthelfer, oder die Polizisten die da zuerst vor Ort waren, als der Vater die wirkungslose Herzdruckmassage am ausführen war. Vermutlich Dr. Bickham und die andere Forensikerin die LF im gerichtsmedizin. Institut auf dem Tisch hatte. Mglw. noch der Psychologe der 2010 die Eltern beraten hatte?

Entlastungszeugen iSv dass sich die Eltern ja kümmerten kann es nicht gegeben haben. Und selbst bei evtl. vorhandenen Mitwissern kann ich mir nicht vorstellen, dass die von den Eltern benannt wurden (z. B. "sie können ja XY fragen, XY kann bestätigen dass ich mich kümmerte")
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Nach Verbüßung der 20 Jahre sind sie beide 86. Ich wage zu bezweifeln, dass sie dann noch einen Bewährungshelfer brauchen.
Die vier Wochen die sie jetzt inhaftiert waren haben beiden ja meinem Empfinden nach doch schon sehr zugesetzt, ich meine das es fraglich ist, ob die ihre Entlassung noch erleben werden, oder ob die Strafe hier nicht vielleicht schon "lebenslänglich" bedeutet. Die Daily Mail hat "Nah"aufnahmen der Eltern


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

21.03.2024 um 21:36
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Ich glaube das sogar. Wie heißt es so schön - hinterher ist man immer schlauer. Vll haben sie erkannt, rückblickend, dass sie völlig falsch gehandelt haben. Aber erkannten sie das im Hinblick auf Laceys Martyrium oder weil sie dafür ins Gefängnis müssen?
Ich würde hier mal wagen zu behaupten, daß sie sich nun selbst bedauern, weil ihr “ach so perfektes” gut bürgerliches Leben ein jähes Ende gefunden hat.
Man muß nicht sonderlich intelligent sein, um zu erkennen, daß eine Person in Laceys Zustand, zumindest in den Monaten vor ihrem Tod, fachlicher bzw. medizinischer Hilfe bedarf. Dies hätten die Fletchers ganz sicher erkennen können und es ist ihnen sicher nicht erst jetzt wie Schuppen von den Augen gefallen so in dem Stil “oh mein Gott, wenn wir nur geahnt hätten, wie krank sie wirklich ist, dann hätten wir natürlich anders gehandelt.”
Was auch immer es da zu verheimlichen gab, oder ob ihnen eine “nicht der Norm entsprechende” Tochter peinlich war: diese Eltern haben ihre Tochter auf dem Gewissen und sie haben sie einer sehr langen Tortur ausgesetzt und unter menschenunwürdigen Bedingen hausen und verenden lassen. Da gibt es einfach keine Ausreden und keine Rechtfertigungen.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

21.03.2024 um 21:52
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Entlastungszeugen iSv dass sich die Eltern ja kümmerten kann es nicht gegeben haben. Und selbst bei evtl. vorhandenen Mitwissern kann ich mir nicht vorstellen, dass die von den Eltern benannt wurden (z. B. "sie können ja XY fragen, XY kann bestätigen dass ich mich kümmerte")
Davon kann man wohl ausgehen. Ich glaube auch nicht, dass es viele Zeugen der Verteidigung gab, außer vll jemand aus der Gemeinde, der aussagen sollte, was für wunderbare Menschen die Fletchers sind?

Der Daily Mail Artikel ist schwer zu lesen, das offenbart nochmal detailreicher, was für einen furchtbaren Tod Lacey starb. Und wie unendlich langsam sie starb.

Neu war für mich, dass sogar am Kopf Wunden waren?
Weiter hieß es: „Die Wunden im Gesäß- und Kopfbereich waren so schwer, dass Knochen sichtbar waren.“
Wie können solch massive Wunden am Kopf entstanden sein?


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

21.03.2024 um 21:59
So tragisch das alles ist - ich finde trotzdem, dass man versuchen sollte, auch mal die Perspektive der Eltern einzunehmen, sofern sie Lacey natürlich nie eingesperrt haben oder verhindert haben, dass sie rausgeht.

Lacey hat sich ja nicht von heute auf morgen so zurückgezogen oder hat beschlossen, auf der Couch zu bleiben. Auch bezweifle ich, dass sie wirklich jahrelang auf der Couch war. So ein Verfall, gerade wenn sie sich ja auch auf der Couch erleichtert hat, geht sehr schnell, da braucht es keine Jahre.

Ich kenne eine Familie mit einem ca. 40-jährigen Sohn, der sich mit ca. 20 plötzlich zurückgezogen hat. Das Studium hat er abgebrochen, hat Depressionen, ist schwer übergewichtig, zockt den ganzen Tag und lässt sich nicht helfen. Die Eltern hatten wohl immer Angst, dass es noch schlimmer wird, wenn sie ihn rausschmeißen. Gesehen hat ihn schon seit Jahren niemand mehr außerhalb der engsten Familie.

Ich will die Fletchers nicht verteidigen, aber es sollte schon klar sein, dass sich da über Jahre eine Situaton entwickelt hat, aus der keiner der 3 (!!!) Erwachsenen mehr herausfand.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

21.03.2024 um 22:00
@Mickelangelo

Absolute Zustimmung!
Zitat von MickelangeloMickelangelo schrieb:es ist ihnen sicher nicht erst jetzt wie Schuppen von den Augen gefallen so in dem Stil “oh mein Gott, wenn wir nur geahnt hätten, wie krank sie wirklich ist, dann hätten wir natürlich anders gehandelt.”
das ist ganz mieses Schauspiel, weil ein bisschen Reue und Einsicht ja das Strafmaß mildert!



Youtube: Parents of woman who “melted” into couch in Louisiana sentenced to 40 years
Parents of woman who “melted” into couch in Louisiana sentenced to 40 years
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Es gibt wohl Aussagen oder Gutachten darüber, das Experten bezeugten, dass Lacey Autismus hatte und nonverbal war (Minute 00:53)
Un mit nonverbal fällt natürlich die komplette Verteidigung, dass Lacey gegenüber den Eltern bis zuletzt beratungsresistent war und es ihr Wunsch und Wille gewesen ist auf der Couch zu verfaulen!


Ab Minute 1:20 etwa labern die Verteidiger

>>>TRIGGER<<<
Dieser Verteidiger mit den längeren Haare, ist ein Ar§..! Victimblaming at it’s finest
In den letzten Monaten wäre Lacey unkooperativ mit ihren Eltern gewesen und hätte Hilfe verweigert. „Lacey controlled them“

Zum Ende nochmal Dr. Bickham, dem zwei Jahre später noch immer der Schreck im Gesicht steht.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

21.03.2024 um 22:18
Zitat von ruby1811ruby1811 schrieb:Ich kenne eine Familie mit einem ca. 40-jährigen Sohn, der sich mit ca. 20 plötzlich zurückgezogen hat. Das Studium hat er abgebrochen, hat Depressionen, ist schwer übergewichtig, zockt den ganzen Tag und lässt sich nicht helfen. Die Eltern hatten wohl immer Angst, dass es noch schlimmer wird, wenn sie ihn rausschmeißen. Gesehen hat ihn schon seit Jahren niemand mehr außerhalb der engsten Familie.

Ich will die Fletchers nicht verteidigen, aber es sollte schon klar sein, dass sich da über Jahre eine Situaton entwickelt hat, aus der keiner der 3 (!!!) Erwachsenen mehr herausfand.
war ja klar dass es nicht lange dauert bis so ein beitrag um die ecke kommt... Du kannst jetzt Laceys situation doch nicht ernsthaft mit einem depressivem vergleichen, der den ganzen tag zockt??

Und NEIN, hier waren nicht 3 erwachsene, oder meinst du wirklich Lacey war in der lage rationale entscheidungen zu treffen?

Wie seltsam dass die mutter für eine ältere angehörige sorgen/pflegen konnte, das ging also? Aber mit Lacey ging es nicht? die liebenden eltern..


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

21.03.2024 um 22:21
Zitat von MickelangeloMickelangelo schrieb:Ich würde hier mal wagen zu behaupten, daß sie sich nun selbst bedauern, weil ihr “ach so perfektes” gut bürgerliches Leben ein jähes Ende gefunden hat.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass es für sie kaum ertragbar war, dass jetzt die ganze Welt weiß, was bei ihnen abging.
Zitat von ruby1811ruby1811 schrieb:So tragisch das alles ist - ich finde trotzdem, dass man versuchen sollte, auch mal die Perspektive der Eltern einzunehmen, sofern sie Lacey natürlich nie eingesperrt haben oder verhindert haben, dass sie rausgeht.
Das hab ich immer wieder versucht. Ich will auch gar nicht abstreiten, dass sich da eine Situation entwickelt hat, die die Fletchers überforderte. Aber ich komme immer wieder zu dem Punkt, an dem ich nicht mehr begreifen kann, warum sie nicht eingriffen. Es muss mehrere Kipppunkte gegeben haben. Sie hätten reagieren MÜSSEN.
Zitat von ruby1811ruby1811 schrieb:Auch bezweifle ich, dass sie wirklich jahrelang auf der Couch war. So ein Verfall, gerade wenn sie sich ja auch auf der Couch erleichtert hat, geht sehr schnell, da braucht es keine Jahre.
Da sind die Sachverständigen anderer Meinung. Und die werden es wissen.
Zitat von ruby1811ruby1811 schrieb:Ich kenne eine Familie mit einem ca. 40-jährigen Sohn, der sich mit ca. 20 plötzlich zurückgezogen hat. Das Studium hat er abgebrochen, hat Depressionen, ist schwer übergewichtig, zockt den ganzen Tag und lässt sich nicht helfen. Die Eltern hatten wohl immer Angst, dass es noch schlimmer wird, wenn sie ihn rausschmeißen. Gesehen hat ihn schon seit Jahren niemand mehr außerhalb der engsten Familie.
Die Situation ist aber doch gar nicht vergleichbar.
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Dieser Verteidiger mit den längeren Haare, ist ein Ar§..! Victimblaming at it’s finest
In den letzten Monaten wäre Lacey unkooperativ mit ihren Eltern gewesen und hätte Hilfe verweigert. „Lacey controlled them“
Da kommt einem wirklich das kotzen!
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Zum Ende nochmal Dr. Bickham, dem zwei Jahre später noch immer der Schreck im Gesicht steht.
Ich finde auch, dass er wirklich immer noch gezeichnet ist. Diese Autopsie muss furchtbar gewesen sein.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

21.03.2024 um 22:34
Zitat von ruby1811ruby1811 schrieb:- ich finde trotzdem, dass man versuchen sollte, auch mal die Perspektive der Eltern einzunehmen, sofern sie Lacey natürlich nie eingesperrt haben oder verhindert haben, dass sie rausgeht.
Die Eltern haben 2010 einen Psychologen aufgesucht und diesem erzählt, dass sich Laceys Ängste verstärken, sie das Wohnzimmer nicht mehr verlassen möchte, sie anstatt in die Toilette auf Handtücher im Wohnzimmer neben der Couch macht und das sie die Körperhygiene vernachlässigt oder sich schon längere Zeit nicht mehr die Haare gewaschen hat.

Dieser Besuch beim Psy. 2010 sollte eigentlich eine Kontrolle zu der 2000-2002 stattgefundenen Therapie sein- da war LF schon nicht mehr bereit das Haus oder ihre Komfortzone zu verlassen, und das wird ja auch nicht erst 2 Monate vorher begonnen haben
Warum also haben die Eltern trotz eines bekannten Ansprechpartners der darüberhinaus die Krankengeschichte von LF kannte bis 2010 abgewartet?

Bei diesem Termin wurde vom Arzt eine Krankenhausbehandlung dringend empfohlen, er hat sogar für den Fall das sich Lacey weigern sollte den Eltern die Schritte bzw. das weitere Vorgehen über das Proceder der Verfügung zur „Zwangseinweisung“ erklärt.
Der Arzt der 2010 „nur vom Hörensagen“ über Laceys Zustand erfährt hält diesen für so bedenklich, dass er stationäre Behandlung mit notfalls Zwangseinweisung empfiehlt, und die Eltern ignorieren das!!! Warum? Blind, blöd? Oder Beides?

Irgendwann danach muss dann ja ein „point of no return“ gekommen sein, wenn er 2010 nicht schon erreicht war. Also die Scham das man es soweit hat kommen lassen, weil: das Haus bereits roch, die Couch in Mitleidenschaft gezogen war, oder weil Lacey bereits sichtbare Zeichen der Vernachlässigung hatte.
Bis dahin war es vielleicht ein, vielleicht ist das nur eine akute Phase die bald besser wird, warten wir mal noch bis…; lass uns nen Pool baue, vielleicht hilft das ja, und dann war irgendwann halt alles derart versifft und verkommen dass es ohne Gerede und Nachfragen unmöglich gewesen wäre.
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Neu war für mich, dass sogar am Kopf Wunden waren?
Möglicherweise Insektenbisse, die sich durch die unsaubere Umgebung wo von LFs Ausscheidungen über Mäusekot und Fliegenschiß ja alles befand Entzündungen bildeten?


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

21.03.2024 um 23:12
Ich will die Situation ja überhaupt nicht vergleichen, aber ganz so schwarz-weiß sind solche Fälle nun auch wieder nicht. Und es ist ja nicht so, dass es solche Situationen wie bei Lacey nicht häufiger gibt. Dass sie so extrem und tragisch enden ist gottseidank äußerst selten, aber dass sich Menschen so stark zurückziehen (aus welchen Gründen/Erkrankungen auch immer), ist eben nicht so selten. Und dass Eltern da oft maximal hilflos sind und beim Versuch eventuell das richtige zu tun, völlig falsch handeln, ist eben auch nicht so selten.

Lacey war doch 15, als das anfing. 3 Jahre später war sie volljährig. Eine volljährige Person kann man nicht so leicht gegen ihren Willen zu etwas bewegen, was sie nicht will. Ich weiß jetzt nicht genau wie das in den USA ist, aber hier in Österreich ist man da schon lange vor der Volljährigkeit machtlos. Ich kenne eine Familie mit einer (damals) 15-jährigen, die 24 kg wog und die man nicht in die Klinik einweisen konnte, weil sie partout nicht zustimmte.

Und zu dem Beispiel mit dem 40-jährigen. Keine Ahnung in welchen Zustand er ist. Bis auf eine Tante hat ihn eben ewig niemand mehr gesehen, nicht mal der eigene Bruder. Die Eltern reden zwar hin und wieder über ihn, aber bis auf die Auskunft, dass er schwer krank ist, weiß man auch nichts.

Ich will die Eltern auch nicht verteidigen, finde aber trotzdem, dass man sehr wohl anerkennen kann, dass hier eventuell über 2 Jahrzehnte Murphy's Law eingetreten ist und die beiden nicht einfach plötzlich beschlossen hatten, Lacey einzusparen und maximal zu quälen.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

21.03.2024 um 23:20
Zitat von ruby1811ruby1811 schrieb:Ich weiß jetzt nicht genau wie das in den USA ist, aber hier in Österreich ist man da schon lange vor der Volljährigkeit machtlos.
Die Eltern hätten sie 2010 also mit 25 Jahren auch gegen ihren Willen einweisen lassen können. Der Arzt der nur vom Hörensagen hier auch Handlungsbedarf erkannte erklärte ihnen das Procedere. Sheilas Fletcher hat jahrelang im Büro der Staatsanwaltschaft /Polizeibehörde gearbeitet.

Die Eltern wussten also was sie tun sollte, ja sogar müssen und wie sie vorzugehen haben selbst wenn die Tochter sich weigert


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

22.03.2024 um 00:03
Ich denke, es ist nicht zu übersehen, dass in diesem Fall eine krankhafte Dynamik über Jahre hinweg ihren Lauf nahm, in der eine Symbiose dreier Menschen in schwerster Art und Weise ein Ende fand. Die Angaben der Eltern, insbesondere der Mutter, erscheinen mir gespickt von Projektionen, nahezu wahnhaften Überzeugungen und Größenideen, wie man sie bei Münchhausen-by-proxy findet - hier in schwerster Ausprägung. Zufall, dass die Tochter angeblich mit 14 Jahren den Entschluss fasste, die Couch nicht mehr zu verlassen? In einem Alter, in dem die Loslösung von den Eltern beginnt? Die Eigenständigkeit, die Reife, die Entwicklung der eigenen Bedürfnisse? Ich wäre geneigt, der Aussage, die Tochter habe womöglich unter Ängsten gelitten, Glauben zu schenken. Die Frage wäre aber: was war deren Ursache und wurden sie womöglich positiv verstärkt?

Ich wäre sogar geneigt, den Eltern Glauben zu schenken, die da andeuten, keineswegs erkannt zu haben, dass ihre Tochter leide, in Lebensgefahr zu schweben oder womöglich sterben zu können. Ebensowenig wie Münchhausen-by-proxys oder auch Feeder erkennen, was sie ihren Opfern tatsächlich antun und dass es ganz real zu ihrem Tod führen wird, dürften es diese Eltern erkannt haben. Wie bereits mehrmals in Beiträgen angemerkt wurde, macht's Realitätsverkennung möglich. Die Mutter äußerte es sogar konkret:
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Hier ist ein Video, der Reporter berichtet u. a. dass Sheila ausgesagt hatte, dass sie glaubte das niemand besser für sie sorgen könne als sie die Mutter...

https://www.ksla.com/video/2024/03/20/parents-lacey-fletcher-sentenced-daughters-death/
Zufall, dass der Widerstand der Tochter ins Feld geführt wurde? Ich denke nicht. Hier durfte es einer Tochter gar nicht besser gehen, sondern ihre (vermeintliche!) Renitenz, ihr Kranksein, ihre Apathie, ihre Schmerzen, ihr Leid, ihre Ausscheidungen, ihre Geschwüre dürften bei ihrer Mutter zu immer stärkerer Bestätigung ihres Größenselbst geführt haben - und das - für normal denkende Menschen unbegreifbar - mit Zunahme der Qualen ihrer Tochter.

Alle Helfer, alle, die über die Fähigkeit des Mitleids (versus Mitgefühls) verfügen, können das in einem sehr kleinen Maß in hinkender Weise vergleichen: Da draußen brüten jetzt die Vögel. Man geht im Park spazieren und dann findet man es. Es kleines, noch kaum befiedertes Vögelchen. Muss wohl aus dem Nest gefallen sein. Und es Piept ganz leise und ganz herzzerreißend! Es muss wohl Hunger haben, leiden! Ich muss ihm helfen! Also nimmt man es mit, versucht zu füttern, es braucht Wasser, denkt man und als es immer schwächer wird, befragt man Bücher, Google und den Tierarzt, der nicht mehr viel tun kann. Ob man es mitnehmen und begraben wolle, fragt er. Ja, sagt man. Ein kleines Blümchen auf die Erde, traurig, dass es das Vögelchen (^^) nicht geschafft hat, aber dennoch ein kleiner Trost: man habe es zumindest versucht. Anders, als viele andere, die nur vorbeigegangen wären.

Was der Helfer nicht sieht: ER hat den Tod des Vogels verursacht, der kein Nestling mehr, sondern Ästling war. Ein Bodenhocker, der dort von den Elterntieren mit Nahrung versorgt wurde. Der Helfer sieht nicht, dass die Elterntiere mit ansahen, wie der Kleine auf Nimmerwiedersehen geraubt wurde. Er sieht nicht, welche Qual das Vögelchen erleiden musste mit all der Angst, den unverdaulichen Futter und dem Wasser, das in seine Luftröhre gegeben wurde, statt in den Schlund. All das sieht er nicht. Sondern nur, dass ER letztlich ein guter Mensch ist, der alles (^^) versucht hat. Amen.

Dieses Beispiel ist in keinster Weise ein Vergleich mit dem Fall - sondern ein kleiner Anschauungsversuch zum Thema Realitätsverkennung, wie sie wirkt und warum es möglich ist, nicht zu sehen, welches Leid man verursacht, wenn der Fokus nicht auf dem anderen, sondern auf der eigenen Größe liegt.

Sry für den Roman, aber just my 5 ct zum Fall.

P.S.: ich gehe übrigens nicht davon aus, dass Lacey im Alter von 14 Jahren entschied, auf dem Sofa sitzenzubleiben. Sondern dass ihre Mutter ein Interesse daran hatte, sie von jedweder Außenwelt zu isolieren.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

22.03.2024 um 00:29
Zitat von tracestraces schrieb:Zufall, dass die Tochter angeblich mit 14 Jahren den Entschluss fasste, die Couch nicht mehr zu verlassen? In einem Alter, in dem die Loslösung von den Eltern beginnt?
Auch ich will hier niemanden rechtfertigen, aber viele psychische Erkrankungen (auch z.B. Ängste und Zwangsgedanken) fangen an sich in dem Alter zu manifestieren.

Und meistens "knallt" es auch in dem Alter bei Kindern mit Autismusspektrum, weil die anderen Kinder das Anderssein vorher noch gar nicht so wahrnehmen, mit dem Einstieg in die Pubertät aber deutlich mehr auf sich und andere geachtet wird, und Unterschiede im Verhalten zum einen verstärkt auftreten und zum anderen schneller wahrgenommen werden. In den USA ist dann auch noch der Wechsel von der Junior High zur Highschool, der von jemandem der auf feste Routinen angewiesen ist nochmal schlechter verkraftet wird. Also die Anfänge finde ich nicht unrealistisch. Es hätte nur niemals so weitergehen dürfen.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

22.03.2024 um 00:34
Korrekt. Dass es so weitergegangen ist, spricht jedoch für eine massive Störung beider Eltern.


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Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

22.03.2024 um 02:56
Zitat von ruby1811ruby1811 schrieb:und die beiden nicht einfach plötzlich beschlossen hatten, Lacey einzusparen und maximal zu quälen.
Das glaube ich auch nicht. Aber sie taten es letztendlich. Durch ihr Nichtstun. Sie verweigerten ihr die Hilfe, die sie benötigt hätte. Und das kommt, für mich, fast einer bewussten Folter gleich.
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Warum also haben die Eltern trotz eines bekannten Ansprechpartners der darüberhinaus die Krankengeschichte von LF kannte bis 2010 abgewartet?
Die Frage habe ich mir auch gestellt. Dazwischen lagen 8 Jahre. Was passierte in dieser Zeit? Mich beschäftigt auch immer noch die Frage, warum selbst Freunde, die die Fletchers seit 25 Jahren kannten, teilweise nichts von Laceys Existenz wussten.

Clay war ein Football "Star" in der High school, Sheila im Tanzclub, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Schämten sie sich wirklich so sehr, schon als Lacey erst 10/11/12 Jahre alt war, dass sie sie damals schon verschwiegen?
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Möglicherweise Insektenbisse, die sich durch die unsaubere Umgebung wo von LFs Ausscheidungen über Mäusekot und Fliegenschiß ja alles befand Entzündungen bildeten?
Das könnte sein, es fanden sich ja auch Insektenstiche/bisse an den Ohren, Armen und im Gesicht.


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